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Kann es statt Unternehmenskommunikation eine Kommunikation von Unternehmen, ein Gesprächsangebot geben?

1. November 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Aufmerksamkeit und Erregung ist in der Szene da, nachdem der von mir hoch geschätzte Uwe Knaus das Ende des Daimler-Blogs zugunsten eines Magazins verkündete. Und ich gebe zu, dass ich bei dem Begriff Magazin zucke, den plötzlich muss ich an Gala und andere Hochglanzgazetten denken muss, aber schauen wir, was Uwe, der ganz sicher ein erfahrener Kommunikator ist, und sein Team hervor zaubern. Vielleicht setzen sie ja wieder einen Maßstab? Auf jeden Fall viel Glück dabei!

Klaus Eck nimmt dazu auch Stellung, denn …

Oftmals geht es jedoch nur um Begrifflichkeiten. Viele Corporate Blogs werden in Magazine umgewandelt, um darüber einen breiteren Zugang für die Rezipienten zu erlauben. Für ein gutes Content Marketing werden wertige und aktuelle Inhalte benötigt. Ob dabei die Quelle ein Corporate Blog oder Magazin ist, das ist eher nebensächlich.

über Ade Daimler-Blog: Das Ende der Corporate Blogs? | LinkedIn

… und ich stimme zu. Mir haben immer Blogs gefallen, die nicht nur Hochglanzinhalte  publiziert haben, sondern auch Ecken und Kanten, Persönlichkeit und Meinungen erlaubt haben und eben nicht wie es Klaus schreibt Selbstbeweihräucherung verfallen sind. Klar, im Corporate Blog ist das nicht so einfach wie man es in einem persönlichen Blog machen kann. Trotzdem.

„Viele Unternehmen haben heute einen Blog, aber kaum Kommunikation“, so zitiert Gunnar Sohn den Berater Christian Henne. Ist alles so schön bunt hier. Genau in diese Verhaltensmuster verfallen leider nicht nur die immer mehr in Mode gekommenen Magazine. Ein Merkmal, das Magazine, Corporate Blogs und viele andere Unternehmenskanäle gerade auch in den sozialen Medien, „auszeichnet“. Dahinter steht oft der Wunsch nach Kontrolle der eigenen Kommunikation, der Wunsch nach dem einheitlichen, widerspruchsfreien Hochglanzprofils in der Öffentlichkeit. Alles wird glatt gebügelt. Doch genau das funktioniert nicht. Schon im Ansatz wird Kommunikation und Dialog erstickt.

Wir haben uns meiner Beobachtung nach gerade in den vergangenen Jahren deutlich zurück entwickelt. Nachdem zu „Beginn“ der sozialen Medien erst einmal experimentiert wurde und werden durfte, mit Blogs oder in sozialen Medien, haben die Controlettis wieder übernommen. Nun werden Hochglanz-Werbebotschaften kontrolliert abgesondert, die gleich in der Clo-Spülung der Aufmerksamkeit von Redaktionen und auch normalen „Empfängern“ weg gespült werden.

Es ist übrigens keine German Angst, die da herrscht, lieber Gunnar. Schon vor Jahren präsentierte ein werter Marktbegleiter stolz, wie man doch die Nachrichten auf den offiziellen Kanälen des Unternehmens diszipliniere. Ebenso die Mitarbeiter, die maximal retweeten, wiederkäuen dürften, was man vorgebe. Genau dieses Mantra wird oft von der Konzernzentrale vorgegeben und alle spuren brav.

Kann es den Kompromiss – oder Spagat – zwischen offizieller Kommunikation, die manchmal sein muss, und authentischer, rauerer, Diskussion anregenden Inhalten geben? Kann es statt Unternehmenskommunikation eine Kommunikation von Unternhemen, ein Gesprächsangebot geben? Kann es das geben oder ist es nur ein Wunschtraum? Wie kann das aussehen? Wie kann man das auf den heutigen Plattformen ausspielen? Was meint Ihr?

Leseliste:

 Image by Alexas_Fotos from Pixabay

Die 3 Vorletzten oder #NEO18x Session von Stefan Pfeiffer, Lars Basche und Gunnar Sohn: Neue Öffentlichkeiten über Corporate Publishing @larsbas @digitalnaiv

16. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Eine Tour quer durch Corporate Publishing, Content Marketing, Communities, kuratieren, Qualität von Texten, Agenturen, Live-Formate, Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach und bestimmt noch vieles mehr, was ich gerade vergessen habe:

Reblogged von  #NEO18x Session von Stefan Pfeiffer, Lars Basche und Gunnar Sohn: Neue Öffentlichkeiten über Corporate Publishing @larsbas @digitalnaiv — ichsagmal.com

Kurz zitiert: „Traffic ist billig. Aber wie lange noch?“ – Karsten Lohmeyer

7. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Kurz zitiert: Karsten Lohmeyer schreibt in seiner Kolumne über den Wert von Content Marketing … und potentiell explodierende Preise für Online-Werbung auf Facebook, Google und Co:

Die Frage ist auch, wie lange man sich billig den nötigen Traffic wird einkaufen können. Schon prophezeien Experten wie Gary Vaynerchuck, dass sich die Kosten für Online-Werbung demnächst verzwanzigfachen werden – und die großen Gatekeeper Google und Facebook reiben sich vor Vorfreude schon die Hände.

über Content Marketing: Einfach nur online sein reicht nicht mehr | LEAD

Und ich unterschreibe voll das, was Karsten als Resumé zieht: Eine gute Strategie und gute Inhalte schaffen Reichweite. Und (Online) Communities sind nicht von gestern, sondern extrem wertvoll. Auch wenn all das Mühe, Hirn und auch Ressourcen kostet.

WERBEBLOCK: Die Thematik werden Gunnar Sohn, Lars Basche und ich auch im Rahmen #NEO18x – alle Session werden live gestreamt und bestehen aus regionalen und stationären Konferenz-Satelliten – am Donnerstag, den 15. November 2018 um 16 Uhr behandeln. Wer in der Session via Skype mitmachen möchte, sollte sich rechtzeitig bei Gunnar melden. Bis zu 25 Personen können im Videochat dabei sein.

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(Stefan Pfeiffer)

#9vor9 am 23.10.2018: Von der legendären PK des FC Bayern, Respekt, Corporate Publishing und dem Funkloch als Logo

23. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Heute haben wir uns an der unterdessen fast legendären Pressekonferenz des FC Bayern fest gequatscht. Kein Wunder bei Fussballfans – und dann auch noch von anderen Vereinen. Für mich haben die Äußerungen von Rumpelstilzchen & Co zwei wesentliche Aspekte.

Einerseits die Verrohung des Umgangstons, den die Bayern-Bosse auf der einen Seite anprangern, auf der anderen Seite praktizieren. Auch das passt über den Fussball hinaus in das breitere gesellschaftliche Bild. Siehe meinen Beitrag zu den Hasskommentaren, die beispielsweise Dunja Hayali und Ferda Ataman ertragen müssen. In der PK nicht ausgesprochen, aber der Begriff Lügenpresse schwebte für mich im Raum.

Ich bin durchaus ein Freund der harten und kontroversen Diskussion und Berichterstattung. Man kann auch mal verbal daneben langen (und sich dann aber bitte entschuldigen). Und die Betonung liegt auf mal. Aber es sollte ein gewisser Stil, eine gewisse Fairness gewahrt werden. Respekt vor den anderen eben (in Angedenken an Aretha Franklin). Das gilt für die Bosse des FC Bayern, für Journalisten, die oft auch daneben langen, generell für jeden von uns.

Und es wurde ein anderer Aspekt beleuchtet: Wir machen unsere eigene Berichterstattung. Wir haben ja Bayern TV und unsere sozialen Medien. Und da leuchtet dann der Stern des Südens in voller Röte. Der FC Bayern macht also Corporate Publishing, publiziert in seinem Sinne die für den Fußballclub relevanten Inhalte. Das ist generell ein Trend, der zu beobachten ist und den ja auch ich mit dem Kollegen im CIOKurator befeuere.

Da sind wir aber auch ganz schnell bei der Frage reine Propaganda (eben auch im Ton) oder transparente Kommunikation. Lesenswert zum Thema der Beitrag von Karsten Lohmeyer Warum Content Marketing ohne Transparenz (vielleicht) doch nur Schleichwerbung auf Lead Digital. Meine Meinung dazu: Die Leser oder Zuhörer und Zuschauer für dumm zu verkaufen, funktioniert auf mittlere, lange Sicht nicht – hoffentlich. Manche Mechanismen – siehe den Beitrag von Sascha Lobo zur Filterbrille – scheinen ganz anders zu funktionieren. Wenn es extrem schwierig (unmöglich??) wird, noch mit Fakten und Argumenten an die Person heranzukommen, haben wir eine große Herausforderung.

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Die YouTube-Variante:

Ach ja, ich konnte nicht anders und musste dann auch noch auf das heutige Morning Briefing von Gabor Steingart eingehen, der sich mit Doro Bär – Digitalisierungsbeauftragte der Bundeskanzlerin – unterhalten hat. Das Infrastrukturthema langweilt sie demnach nur noch. Die Begeisterung für Flugtaxis ist geblieben.

Würde die Digitalisierungsoffensive der Bundesregierung ein Logo besitzen, wäre es das Funkloch.

über Gabor Steingart. Das Morning Briefing.

So, Schluss jetzt. Ich höre mir den Morning Briefing Podcast  an und lerne, „warum der Staat als Motor der Transformation bisher ausgefallen ist“. Meine Entschuldigung noch an die SPD, der ich eine mangelhafte Vision zur Digitalisierung vorgeworfen habe. Die Schwarzen sind auch nicht besser, scheint es.

(Stefan Pfeiffer)

P.S. Ja, wo isser denn, der Doro-Cast, lieber @GaborSteingart? Dienstag, 23.10,2018, 9:45 Uhr noch nicht online zu hören.