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#9vor9 am 23.10.2018: Von der legendären PK des FC Bayern, Respekt, Corporate Publishing und dem Funkloch als Logo

23. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Heute haben wir uns an der unterdessen fast legendären Pressekonferenz des FC Bayern fest gequatscht. Kein Wunder bei Fussballfans – und dann auch noch von anderen Vereinen. Für mich haben die Äußerungen von Rumpelstilzchen & Co zwei wesentliche Aspekte.

Einerseits die Verrohung des Umgangstons, den die Bayern-Bosse auf der einen Seite anprangern, auf der anderen Seite praktizieren. Auch das passt über den Fussball hinaus in das breitere gesellschaftliche Bild. Siehe meinen Beitrag zu den Hasskommentaren, die beispielsweise Dunja Hayali und Ferda Ataman ertragen müssen. In der PK nicht ausgesprochen, aber der Begriff Lügenpresse schwebte für mich im Raum.

Ich bin durchaus ein Freund der harten und kontroversen Diskussion und Berichterstattung. Man kann auch mal verbal daneben langen (und sich dann aber bitte entschuldigen). Und die Betonung liegt auf mal. Aber es sollte ein gewisser Stil, eine gewisse Fairness gewahrt werden. Respekt vor den anderen eben (in Angedenken an Aretha Franklin). Das gilt für die Bosse des FC Bayern, für Journalisten, die oft auch daneben langen, generell für jeden von uns.

Und es wurde ein anderer Aspekt beleuchtet: Wir machen unsere eigene Berichterstattung. Wir haben ja Bayern TV und unsere sozialen Medien. Und da leuchtet dann der Stern des Südens in voller Röte. Der FC Bayern macht also Corporate Publishing, publiziert in seinem Sinne die für den Fußballclub relevanten Inhalte. Das ist generell ein Trend, der zu beobachten ist und den ja auch ich mit dem Kollegen im CIOKurator befeuere.

Da sind wir aber auch ganz schnell bei der Frage reine Propaganda (eben auch im Ton) oder transparente Kommunikation. Lesenswert zum Thema der Beitrag von Karsten Lohmeyer Warum Content Marketing ohne Transparenz (vielleicht) doch nur Schleichwerbung auf Lead Digital. Meine Meinung dazu: Die Leser oder Zuhörer und Zuschauer für dumm zu verkaufen, funktioniert auf mittlere, lange Sicht nicht – hoffentlich. Manche Mechanismen – siehe den Beitrag von Sascha Lobo zur Filterbrille – scheinen ganz anders zu funktionieren. Wenn es extrem schwierig (unmöglich??) wird, noch mit Fakten und Argumenten an die Person heranzukommen, haben wir eine große Herausforderung.

https://www.facebook.com/plugins/video.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Fgsohn%2Fvideos%2F10215255921423125%2F&show_text=0&width=560

Die YouTube-Variante:

Ach ja, ich konnte nicht anders und musste dann auch noch auf das heutige Morning Briefing von Gabor Steingart eingehen, der sich mit Doro Bär – Digitalisierungsbeauftragte der Bundeskanzlerin – unterhalten hat. Das Infrastrukturthema langweilt sie demnach nur noch. Die Begeisterung für Flugtaxis ist geblieben.

Würde die Digitalisierungsoffensive der Bundesregierung ein Logo besitzen, wäre es das Funkloch.

über Gabor Steingart. Das Morning Briefing.

So, Schluss jetzt. Ich höre mir den Morning Briefing Podcast  an und lerne, „warum der Staat als Motor der Transformation bisher ausgefallen ist“. Meine Entschuldigung noch an die SPD, der ich eine mangelhafte Vision zur Digitalisierung vorgeworfen habe. Die Schwarzen sind auch nicht besser, scheint es.

(Stefan Pfeiffer)

P.S. Ja, wo isser denn, der Doro-Cast, lieber @GaborSteingart? Dienstag, 23.10,2018, 9:45 Uhr noch nicht online zu hören.

Streaming kills the TV Star … – Wie wir (nicht nur) Nachrichten künftig konsumieren

11. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Meine Frau und ich sind von gestern (hoffentlich nicht generell): Wir schauen fern. Wir richten uns nach Sendezeiten von ARD und ZDF. Die privaten Sender werden eher selten konsumiert. Die Werbung nervt nur. Gut, ich übertreibe etwas, denn in puncto Nachrichtenkonsum hat der Wandel begonnen. Da gehört nur noch das Frühstücksfernsehen zum TV-Ritual. heute oder die Tagesschau laufen wenn, dann per Zufall. Wir holen uns unsere Informationen aus dem Netz, meist auf dem Handy. Meine Frau ist da noch exzessiver als ich es bin. Ok, wir sind doch noch altmodisch: Wir lesen meist Nachrichten und schauen sie nicht als Video.

Ich glotz Tee-Pfau

Aber bei Unterhaltungssendungen sind wir wirklich noch von gestern. Wir richten uns nach den Sendezeiten der TV-Sender. Martin Meyer-Gossner hat mir schon vor zwei, drei Jahren gesagt, dass seine Familie und er sie sich Unterhaltung nach Lust und Laune von Netflix holen. Und viele andere Jugendlich tun das auch. Ludwig und seine Freundin waren bei uns einige Tage Katzen hüten, während wir in Urlaub weilten. Der Fernseher, besser ein TV Sender, war nicht einmal an …

Warum dieser Sermon? Der Beitrag The Future Of News Is Artificial Intelligence von  hat mir – obwohl ich es „eigentlich“ wusste – nochmals vor Augen geführt, dass sich unser Informations- und Nachrichtenkonsum ändert. Der Prozess ist in vollem Gange, wie auch die oben aufgeführten Beispiele zeigen. Wir verabschieden uns sukzessive von der Gewohnheit des „fernsehens“ bisheriger Couleur. TV Sender, Verlage, Marketingabteilungen, Unternehmen und wir Konsumenten sollten uns darauf einstellen.

Immer mehr Personen bekommen ihre Informationen online. Die Lücke zwischen denen, die per TV Nachrichten schauen, und denjenigen, die es online tun, wird immer kleiner. Und wenn ich mir die nächsten Generationen anschaue, wird sie noch geringer,  ja verschwindet.

Ciao Tagesschau punkt 20:15

Über das Ende der Tageszeitungen durch online verfügbare Inhalte wird schon lange spekuliert. Doch diese Inhalte bedrohen auch die bisherigen TV-Nachrichten. In Deutschland haben wir noch den Luxus von ARD und ZDF mit den entsprechenden Nachrichtensendungen. Dort werden wir noch nicht wie in den USA von Werbeunterbrechungen gequält. Aber auch bei uns geht der Trend dazu, mehr Information online zu beziehen. Und es gibt ja auch dort die ARD und ZDF Mediatheken, wo man nicht pünktlich um 19:00 oder 20:15, respektive später, einschalten muss.

Ja, bei den Onlineauftritten von Spiegel, FAZ und anderen Verlagen haben wir noch die Diskussion um Bezahlinhalte versus freier Konsum von Informationen. Doch das mag sich durch verschiedene Trends geben. Spotify und Netflix sind nicht kostenfrei und werden gerade von den Jüngeren genutzt und bezahlt. Wir gewöhnen uns langsam daran, für Inhalte im Netz einzeln oder auch Serien zu bezahlen.

Die Zukunft: Online-Services abonnieren

Deloitte Global geht davon aus, dass bis Ende 2018 50% der Erwachsenen in entwickelten Ländern mindestens zwei Online-Services abonniert haben werden. Bis 2020 sollen es vier Services sein. Und online geht der Trend zu Videoinhalten, also einen direkten Wettbewerb zu klassischem Fernsehen. Weltweit machen Videoinhalte bereits 57,7 Prozent des Internet-Downstream-Traffics aus, Netflix davon 15 %, so eine Studie von Sandvine, über die t3n berichtet. Laut Cisco wird Video 2021 82 % des Datenverkehrs im Web darstellen. Man hört und man „streamed“ sich, lieber Gunnar Sohn … Warum fällt mir jetzt Breitbandausbau ein?

IP-Fernsehen ist klar auf dem Vormarsch. Beim Thema Online Videonachrichten und -Nachrichtenmagazine befinden wir uns noch im Experimentierstadium, aber der Zug ist losgefahren. Auch im Unternehmensumfeld und im dortigen Marketing wird Video eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Mit dem IBM Livestudio@CEBIT haben wir ja neben den CIOKurator-Interviews und #9vor9 das erste große Experiment gestartet. Klar ist, das man entsprechenden Atem braucht, um Erfahrungen zu sammeln und auch die Zuschauer an die Formate zu gewöhnen und deren Feedback einzuholen. Es ist noch Pionierarbeit und es braucht Pioniere …

KI liefert personalisierte Videoinhalte

Chris Richardson sagt in seinem Beitrag auf Forbes voraus, dass mit künstlicher Intelligenz versehenen News-as-a Service-Dienste (Nachrichten-als-Dienstleistung) die Zukunft gehören wird.

I believe that the new era of news will be hyper-personalized content, curated by a trained algorithm that learns your preferences over time.

über The Future Of News Is Artificial Intelligence

Diese Services lernen die Präferenzen und Vorlieben der einzelnen Zuschauer. Wir trainieren sie, genau wie es auch heute bei Alexa und auf IBM Watson basierenden Unternehmenslösungen der Fall ist, und bekommen im Gegenzug hochpersonalisierte Videoinhalte (wobei das Modell natürlich auch auf Text und Audio übertragbar ist). Die persönliche Sportschau, in der meinen Lieblingsvereinen entsprechend Platz eingeräumt wird, ich nicht durch Werbepausen gestört werde und nicht die dummen B..n anschauen muss. Dafür entrichte ich doch gerne einen Obolus. Oder etwa nicht?

Datenschutz, Bandbreite, Rechnerleistungen

Reden wir jetzt an dieser Stelle nicht über Data Privacy und Datenschutz, nicht über notwendige Rechnerleistungen und Übertragungsbandbreiten, sondern geben uns der schönen neuen Welt hin.

Ich habe hier ja auch schon über meine derzeitigen Methoden geschrieben, wie ich an „meine“ Informationen komme: RSS-Reader, Talkwalker Alerts, selektiv Newsletter und so weiter. Trotz aller Methodik, die ich entwickelt habe, und aller Erfahrungen, die ich sammeln durfte, geht es sicher komfortabler. Und dieser Komfort wäre mir durchaus privat und beruflich (dort hoffentlich meinem Arbeitgeber) etwas wert – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Das Thema Datenschutz habe ich ja schon angesprochen.

Wir experimentieren weiter

Mit befreundeten Mitstreitern werde ich auch sicher weiter doch noch im beruflichen Umfeld experimentieren und wer weiß, vielleicht entwickele ich irgendwann auch noch selbst eine Vorliebe für Videoformate. Momentan will ich einfach meine Frau morgens im Bett nicht wecken, wenn es der Kopfhörer mal wieder nicht tun sollte.

(Stefan Pfeiffer)

[News vom 29. & 30.3 zusammengefasst]: Microsoft organisiert sich neu [und kommentiert drüben auf CIO Kurator] 

31. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein ungünstiger Zeitpunkt für jeden Reporter und Blogger: Auf die erste Nachricht über eine Reorganisation von Microsoft bin ich am Gründonnerstag abends gestoßen. Keine Zeit, um einen neuen Artikel zu verfassen. Vielleicht ein Tweet. Aber dann hat es mich doch noch gejuckt Ich bin Gründonnerstag bis Ostersonntag eh an den Rechner und das Netz gebunden und habe eh nicht viel anderes oder besseres zu tun. So ist dann diese kuratierte mehr oder weniger Live-Reportage auf CIOKurator entstanden. Und da ich weiß, dass viele Follower hier auch daran Interesse haben, der Link zu selektierten und kommentierten Berichten:

Der Software- und Hardware-Riese Microsoft hat am Donnerstag einen weitreichenden Konzernumbau angekündigt. Der Konzern soll intern in zwei Teile aufgespalten werden. Ein Unternehmensteil soll sich künftig auf Geräte und Nutzererlebnis fokussieren, während sich der andere Unternehmensteil auf Cloud-Dienste und Künstliche Intelligenz (KI) spezialisieren soll. via Microsoft spaltet sich in zwei Unternehmensteile auf – Handelsblatt Eilmeldung…

via [News vom 30.3 zusammengefasst]: Microsoft organisiert sich neu – Windows in der Cloud verankern und die Kunden massiv mit Microsoft 365 aus der Cloud binden ?! [und kommentiert] —  CIO Kurator 

[DE] Das Experiment CIOKurator oder B2B Technologiemarketing in 2017 – und hoffentlich darüber hinaus

29. Dezember 2017 Posted by Stefan Pfeiffer

Die (am Ende des Beitrags sichtbare) Infografik, die ich die Tage zum Thema Marketing von B2B-Technologien, also für den professionellen Einsatz in Geschäften zwischen Unternehmen gefunden habe, ist für mich eine Bestätigung dessen, was wir hier beim CIOKurator versuchen – und deshalb auch ein kleines Jahresendgeschenk. Es geht in der Infografik darum, wie man mit Inhalten Käufer von Technologien – in unserem Fall den CIO, die Ebene drunter und die sogenannten Beeinflusser (Influencer) – erreichen kann und sollte. Es  sind auch viele Wahrheiten enthalten, die manche Messkriterien und Metrix sowie manches Marketingmanagement in Frage stellen.

Nicht falsch verstehen: Metrix muss sein, aber sie muss Sinn machen und vor allem dem Verhalten des entsprechenden potentielles Käufers gerecht werden, aber …

  • Ein Interessent konsumiert erst einmal durchschnittlich fünf mal Informationen, bevor er mit einem Vertriebsmitarbeiter sprechen will.
  • Interessenten wollen werthaltige Information und kein Werbegeblubbere des Herstellers. Sie wollen sich bilden, informieren, um sich auf einen potentiellen Kauf vorzubereiten. Dabei honorieren sie Fachinformation.
  • Ob die deutschsprachigen CIOs wirklich schon so rührig in den sozialen Medien und LinkedIn sind, wage ich einmal zu bezweifeln. Andere Quellen sagen, dass die bevorzugte Informationsquelle des CIO noch immer der E-Mail-Newsletter sei.
  • Professionelle Technologiekäufer wollen, dass man schnell mit seinen Informationen auf den Punkt kommt und die Informationen richtig und wahr sind.
  • Die Interessenten hassen es, sich registrieren zu müssen, um an Informationen zu kommen. 59 Prozent füllen ein Registrierungsformular mit falschen Informationen aus, denn 40 Prozent wollen nicht hinterher mit SPAM zugemüllt oder  gleich vom Vertrieb angerufen werden. Der Zwang zur Registrierung führt zur Ablehnung.

Was ist aber heute die gängige Praxis und wie wird der Erfolg von Marketingkampagnen und Maßnahmen meist gemessen? Man will möglichst schnell die Adresse des potentiellen Käufers haben, um den möglichst schnell anrufen zu können. Ob es nun Paid Media – Banner und Anzeigen auf LinkedIn und auf Webseite -, Newsletter oder die Webseiten des Unternehmens sind: Nur wenige haben die Geduld den Interessenten in der Informations- und Lernphase erst einmal “in Ruhe zu lassen”, besser ungestört die hoffentlich wertvollen Informationen konsumieren zu lassen. Der Druck schnell Resultate nachweisen zu können, ist so groß, dass dann doch wieder zügig eine Registrierung angefordert wird. Und dann wundert man sich, wenn die Mitarbeiter des Telefonvertriebs sehr schnell in die offene Faust der potentiellen Käufer laufen und abgewimmelt werden.

Dialog und werthaltige Information statt Registrierungsformular

Die Idee des CIOKurators steht quer zu der gängigen Metrix im Raum. Wir versuchen hier, aktuell über Trends und Technologien zu informieren, sowie sachlich, aber auch kontrovers zu diskutieren. Ja, die Verbundenheit zur IBM ist da und wird auch nicht verleugnet, aber hoffentlich überwiegt die Fachlichkeit und Kompetenz, die unsere Interviewpartner und Autoren rüber bringen. Die Zugriffszahlen auf die Videointerviews mit Andrea Martin, der IBM Chief Technology Officerin für Deutschland, Österreich und der Schweiz, scheinen ein Beispiel zu sein, dass das geht. Registrierungsformulare sind – bis auf die Anmeldung, Infos vom CIOKurator per E-Mail zu erhalten – eine NoGo. Wenn wir auf Inhalte verlinken, die eine Registrierung erfordern, versuchen wir immer schon in unserem Text darauf hinzuweisen. Ist das einmal nicht der Fall, bitte melden, dann fügen wir einen entsprechenden Hinweis hinzu.

Wir werden weiter hier experimentieren, mit neuen Formaten und Inhalten. Der Anspruch des CIOKurators, für den CIO und seine “Leute” relevante Themen auszuwählen, zu kuratieren und zu kommentieren, bleibt unser Leitmotiv auch in 2018. Und wenn etwas pressiert, wollen wir schnell und flexibel reagieren, so wie es auf offiziellen Unternehmenswebseiten oft schwierig und mit langsamer Geschwindigkeit geschieht oder geschehen kann. Das Experiment geht erst einmal (und hoffentlich noch sehr lange) weiter. Der CIOKurator ist für mich auch Ausdruck eines neuen Verständnisses von Marketing und Unternehmenskommunikation. Social Media Listening ist ja schon lange in aller Munde. Ich möchte es auf generelles Zuhören auf das, was im relevanten Markt publiziert und diskutiert wird, erweitern. Und wenn man beim Zuhören etwas Relevantes und Interessantes findet, kann man es kuratieren, kommentieren und kommunizieren.

Jenseits von Pressemitteilung und Werbeblabla – Die relevanten Inhalte liegen auf der Strasse

Was meine ich damit und ich ziehe natürlich das Beispiel IBM und den CIOKurator heran: Jeden Tag finde ich in den Medien, der Presseschau, in meinem RSS Reader, auf Blogs, in Communities, in meinen E-Mail-Newslettern oder über meine Talkwalker Alerts, die das Netz nach bestimmten Stichworten durchsuchen, wichtige, werthaltige Informationen für “meine” Zielgruppe den CIO. Manchmal sind diese Informationen IBM-bezogen, manchmal sind es es einfach neutrale Fachartikel. Diese hier interessant, flüssig und auch unterhaltsam aufzubereiten, ist dann der Anspruch der Autoren des CIOKurators.

Ein Beispiel: Derzeit erscheinen unzählige Beiträge zum Thema EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO oder GDPR) und dieses Thema ist ganz sicher für den CIO wichtig. Wenn wir also auf aus unserer Sicht wertvolle Informationen stoßen, publizieren und kommentieren wir sie hier. Und natürlich weisen wir ganz uneigennützig auch auf die Informations- und Veranstaltungsangebote der IBM in diesem Umfeld hin, die die geschätzten Leser dann nutzen oder nicht nutzen können. Es gibt unzählige solcher inhaltlichen Beispiele und es mangelt nicht an relevanten Quellen. Jedoch muss der Aufwand des Monitorings, des Zusammenfassens und Kommentierens betrieben werden und da sind wir bei der Rolle des Marketiers oder des Unternehmenskommunikators als Kurator, der im Dialog mit seinen Interessenten tritt und sich nicht hinter Excel-Tabellen verschanzt oder lediglich werbliche Pressemitteilungen rausfeuert. Ja, das erfordert eine neue Rollenbeschreibung und ein Umdenken im Marketingmanagement.

Nicht nur angesichts EU-DSGVO: Neues Marketingverständnis nötig

Aus meiner Sicht wird ein solch neues Verständnis prägend sein für das Marketing der kommenden Jahre, denn die oben schon zitierte Datenschutzgrundverordnung zwingt die Marketingabteilungen zum Umdenken und zu neuen Dialog- und Kommunikationsformen, in denen das schnelle Abgreifen der Kundendaten nicht mehr wie gehabt funktionieren kann und wird. Auch hier – so ist die datengetriebene Welt von heute nun einmal – werden wir zu einer Metrix kommen müssen, wie wir dieses neue dialogorientierte Marketing messen. Ob der derzeit viel diskutierte Net Promotor Score eine relevante Messgröße sein könnte, ist zu diskutieren und für Kommentare bin ich sehr dankbar.

 


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[DE] Agiles Marketing sein, heisst raus aus Excel-Tabellen, hin zum Kunden

6. November 2017 Posted by Stefan Pfeiffer

Unternehmen als Medienplattformen, so haben es Gunnar Sohn und Winfried Felser formuliert un dies war ja auch Inhalt des Gesprächs mit Gunnar Sohn zum unterdessen rund 6 Monate alten CIOKurator. Zeit für Reflektion nicht nur zum CIOKurator, sondern auch zum generellen Verständnis von Kommunikation in unserem Zeitalter.

Die Querdenker der modernen Kommunikation und Interaktion sprechen über Unternehmen als Medienplattformen, doch die Kommunikationsabteilungen in vielen, vielleicht der Mehrzahl der Unternehmen leben noch in einer ganz anderen Welt: in der Welt der vermeintlich kontrollierten und kontrollierbaren Kommunikation. Dies drückt sich in vielen Facetten aus. Soziale Kanäle werden zentralisiert, da der scheinbare Wildwuchs an Abteilungsleiter- oder Themenkanälen nicht gewünscht wird: „Wir wollen mit einer Stimme sprechen und das können wir am besten über den einzigen und wahren Twitter-und Facebook-Kanal.“

Vor allem Special Interest-Kanäle generieren Nachfrage

Dass damit aber der oft durchaus lebhafte Dialog zu speziellen Themen gekillt wird, ist akzeptiert er oder gewünschter Nebeneffekt. Dabei wird sträflich vernachlässigt, wie wichtig die viel zitierten Special Interest-Kanäle sind. Nur oder gerade dort finden Interessierte genau die Informationen, nach denen sie suchen und im Idealfall sogar den Austausch mit Gleichgesinnten. Globale und generalistische Kanle können dies nicht leisten, binden Interessenten nicht und verkommen viel zu oft zu offiziösen Verkündungsplattformen, die maximal noch im eigenen Unternehmen und von Wettbewerbern gelesen werden. Dabei ist es das Interesse jedes Marketingverantwortlichen sein, für seine Zielgruppe eine möglichst lebendige Plattform zu schaffen, die sich idealerweise zu einer Community, einer Gemeinschaft entwickelt, die in stetigem und regen Dialog steht. Genau ein solcher Dialog sollte eigentlich das Ziel eines Unternehmens, denn so erfährt man am meisten über seine Interessenten und Kunden, bindet bestehende Kunden und hat – indem man seine Expertise zeigt – die Chance, Neukunden zu gewinnen. Was will man als Marketier eigentlich mehr?

Controlettis dominieren Kommunikationsabteilungen 

Doch nur zu oft geht der Zug in eine genau andere Richtung. Der Traum von der kontrollierbaren Kommunikation lebt auch im Zeitalter der sozialen Kanäle weiter. Oder anders gesagt: Die Angst vor negativen Nachrichten und Kommentaren überwiegt, denn das nächste Quartalsende – „the most important Quarter in the history of our company“ – naht unaufhaltsam. Also werden offizielle Pressemitteilungen verschickt, vielleicht wird noch ein offiziöses Unternehmensblog mit gleich gebügelten Nachrichten betrieben und den Mitarbeitern werden Tweets vorgeschrieben, die diese bitte eins zu eines verwenden und retweeten. Fehlanzeige Kommunikation, individuelle Ansprache oder gar gewollter Dialog. Schöne alte Welt der Einwegkommunikation und Beschallung.

Kommunikationsabteilungen leben im vergangenen Jahrtausend

Viele Schaltzentralen in der Unternehmenskommunikation haben die Prinzipien des Zeitalters der sozialen Medien noch immer nicht verstanden und verharren in den Kommunikationsformen der 80er oder 90er Jahre mit Printmedien und mundgerecht geschriebenen, gekauften Advertorials. Über negative Berichte in Blogs und Communitiers, die dann doch meist online erscheinen, regen sich Unternehmensführung, Vertriebsleiter und mancher Marketing Manager auf und glauben das Thema dadurch erledigen zu können, in dem man schweigt und gewisse Influencer auf die schwarze Liste setzt, deren Quellen trocken zu legen versucht. Dass dies gerade heutzutage nicht mehr funktioniert, ja angesichts Facebook, Twitter und den anderen Kanälen nicht funktionieren kann, wird nicht verstanden.

Weit weg vom Unternehmen als Dialogplattform

Wie soll dann ein Unternehmen als Medien- oder Dialogplattform agieren? Kommunikation gerade über die neuen Kanäle wird unterbunden, der Dialog und die Meinungsführerschaft bewusst oder unbewusst anderen überlassen. Statt als Unternehmen selbst besagte Dialogplattformen zu schaffen oder zumindest an ihnen teilzunehmen, wird sich hinter der eigenen, bunten Webseite verschanzt, auf die man mit Paid Media möglichst viel Traffic leitet. Ist ja auch viel einfacher wie ein anstrengender Dialog und eine kontroverse Diskussion.

Es war einmal der Traum vom Markenbotschafter

Auch wenn Otto nun 100 Influencer ausbilden will, scheint mir in Marketing und Kommunikation das Thema Markenbotschafter deutlich abgeflacht zu sein. Vor Jahren wurde noch postuliert, dass man möglichst viele Mitarbeiter als Botschafter des Unternehmens in sozialen Medien und in Communities haben wolle. Doch scheint mir dieses Konzept aus vielerlei Gründen nicht zum Fliegen gekommen zu sein. Den Mitarbeitern fehlte und fehlt die Sicherheit, was sie denn auf Social Media schreiben können. Ihnen fehlt die zugesicherte Rückendeckung des Unternehmens, wenn mal etwas schief gehen sollte (Stichwort Fehlerkultur).

Vor allem aber fehlt ihnen die Zeit, sich in sozialen Kanälen zu engagieren. Nur zu selten wird ein solches Engagement in der Priorität der zu erledigenden Arbeit immer wieder nach unten verschoben.Wenn es im Projekt klemmt oder das Quartalsende naht, sind doch wieder wichtigere Dinge zu erledigen. Kein mir bekanntes Unternehmen hat es bisher in meinem Umfeld geschafft, konsequent in den wichtigsten Communities und auf den relevanten Plattformen Markenbotschafter fest zu etablieren. Dabei liegt hier ein riesiges Umsatz- und Geschäftspotential brach. Wer sich konsequent vernetzt, sich als kompetenter Gesprächspartner positioniert, der bekommt mit, wo was geht, und wird ganz automatisch angesprochen.

Excel und PowerPoint statt mit Kunden kommunizieren

Vielen Mitarbeitern fehlt es – verständlicherweise – zudem an der Lust, das auch noch on top zu machen. Und die Chefs priorisieren es nicht, erkennen es nicht entsprechend an. Nur zu wenige Mitarbeiter sehen es als Chance, den eigenen Marktwert zu steigern. Gerade die Marketingabteilungen, die leuchtendes Vorbild sein müssten,  versagen kläglich: Es ist viel einfacher, sich im eigenen Büro hinter Excel-Tabellen und in PowerPoint-Präsentationen zu verschanzen und sich intern zu beschäftigen, statt draußen am Markt aktiv zu sein. Das ist bequemer und wird auch allseits vom Management toleriert, für mich unverständlicherweise gerade auch in Berufen wie Marketing und Vertrieb, der Aufgabe es ja sein müsste, im Markt zu sein und mit Kunden, Interessenten und den gerade viel beschworenen Influencern zu kommunizieren.

Agil sein, heisst im Markt sein mit dem Ohrt am Kunden

Verfolgt man dann auf der anderen Seite, wie viele Unternehmen von agilen Methoden oder gar Holokratie sprechen und dies auch intern postulieren, dann streben sich mir die Nackenhaare. Ja, agile Arbeitsweisen und Projektmanagement haben nichts mit Unternehmen als Dialog- und Kommunikationsplattformen gemein. Oder vielleicht doch? Vielleicht heisst „Agile“ nicht nur, nach entsprechende Methoden zu arbeiten. Vielleicht gehört es zur Aufgabe des Scrum Masters bei StandUps und Sprints abzufragen, was denn welcher Mitarbeiter am vergangenen Tag oder in den letzten zwei Wochen am Markt getan, mit welchen Kunden und Influencern gesprochen hat. In allen Arbeiten zu agilen Methoden wird auch immer wieder betont, wie unverzichtbar der latente und direkte Kontakt mit seinen Kunden in der Produktentwicklung oder Projektdurchführung ist. Dann sollte man dies gefälligst auch allen Marketiers und anderen „Kundenschnittstellen“ ins Stammbuch schreiben und es dann auch leben.

(Stefan Pfeiffer)

Das Projekt CIOKurator

Der CIOKurator ist der Versuch, eine Informations-, Meinungs- und Dialogplattform für die Zielgruppe CIOs, IT Entscheidungsträger und IT Influencer zu schaffen. Hier sollen die wichtigsten Trends und Themen für CIOs behandelt werden, vom eigenen Selbstverständnis in der digitalen Transformation über die sich veränderte Rolle bis zu technologischen und Managementthemen. Wir experimentieren bewusst mit verschiedenen Formate, mit Live Interviews mit CIOs über Fachgespräche bis hin zu aktuellen technologischen Themen und Trends, die wir aufgreifen und kommentieren. Und ja, es kommen auch immer wieder Themen zur Sprache, die die IBM betreffen und es gibt viel Hintergrundinformation dazu. Jedoch will der CIOKurator keine platte Werbeplattform sein, stattdessen ein Kristallisationspunkt, der Interesse und Lust an der Auseinandersetzung und Diskussion weckt. Genau daran wollen wir, das CIOKuratorium, arbeiten und weiter experimentieren in der festen Überzeugung, dass man solche Dialoglattformen in der heutigen digitalen, von sozialen Kanälen geprägten Welt braucht.


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[DE] Die digitale Transformation in der Logistik und die Rolle des CIO – Gespräch mit Holger Rieth

10. September 2017 Posted by Stefan Pfeiffer

Re-blogged von CIOKurator.com, weil einfach tolle Aussagen von Holger Rieth, dem CIO von Stute Logistics, im Interview fallen:

Spannendes Gespräch mit dem CIO Holger Rieth von Stute Logistics. Über autonome Mobilität, die sich zuerst in der Transportbranche durchsetzt; Schwarm-Mobile, die über Plattformen gesteuert werden; Matching-Prinzipien für Speditionen; Robotik und Automatisierung in der Lagerhaltung; digitale Berater, die an der Industrie vorbeireden und eben Dampflok-Heizer, die auf E-Loks saßen.

All das erfahrt Ihr in dem halbstündigen Interview. Anschauen, kommentieren und teilen – das wäre fabelhaft.

Ein ausführlicher Bericht folgt in der nächsten Woche.

Man hört, sieht und streamt sich.


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[DE] Zwei neue „Blöcke“: Der CIO Kurator und das IBM HR Festival

6. März 2017 Posted by StefanP.

Ich möchte in meinen beruflichen „Masterblock“ auf zwei neue „Blöcke“ aufmerksam machen, die ich seit kurzem mit Inhalten fülle:

CIOKurator.wordpress.com

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Ganz neu ist CIOKurator.wordpress.com. In diesem Notizblock publiziere ich ab März 2017 Nachrichten und Informationen, die aus meiner Sicht für den CIO relevant sind. Warum? Ab 1. April übernehme ich die Verantwortung im Portfolio Marketing der IBM in Deutschland, Österreich und der Schweiz für das CIO Marketing. Wie schon in meinen vorhergehenden Tätigkeiten verfolge ich in meiner Arbeit die aus meiner Sicht wichtigsten Onlinekanäle. Wenn mir dabei etwas Interessantes über den Weg läuft, dann werde ich es hier posten und verlinken, also Nachrichten für CIOs und solche, die es werden wollen, kuratieren. Deshalb auch der Name des Blogs: CIO Kurator.

Dies ist kein offizieller IBM Kanal und hier werden auch keine IBM Statements abgegeben. Jeder Autor verantwortet seine Aussagen und Beiträge. Und ich hoffe auf weitere Autoren.

hrfestival.wordpress.com

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Ein klein wenig länger gibt es hrfestival.wordpress.com, ein Blog, der dem Entstehen des IBM HR Festivals gewidmet ist. Dieses Blog – es heisst wirklich originär DAS Blog – wird (hoffentlich) von den Organisatoren, von Sprechern und Partnern des IBM HR Festivals „beschrieben“. Damit es einfacher wird nennen wir das Blog einfach Notizblock. Hier berichten wir über die Entstehung der Veranstaltung, Sprecher und Partner des IBM HR Festivals. Auch dies ist kein offizieller IBM Kanal und hier werd auch keine IBM Statements abgegeben. Jeder Autor verantwortet seine Aussagen und Beiträge.

Das IBM HR Festival wird am 9. Mai im Rahmen der re:publica 2017 als Subkonferenz stattfinden und wie einige wissen, bin ich ja ein großer Fan der re:publica und seiner Macher. Und das nicht nur, weil es das berühmte Klassentreffen ist. Ich glaube, dass dort die Leute sind, die sich mit der digitalen Realität und Zukunft auseinandersetzen. Neudeutsch heisst das – glaube ich – Influencer. Da bin ich auch immer gerne und da sollte man als Unternehmen sein, das sich mit entsprechenden Themen auseinandersetzt – auch wenn es vielleicht nicht das klassische Event ist, wo man die berühmten Leads in Masse schreibt.

 


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