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Uns fehlt die Vision für die AR-Brille von Apple, mehr journalistische Inhalte durch Facebook News und warum wir Deutschen investieren sollten – Digitalthemen bei #9vor9

1. September 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Wie angekündigt ging es bei #9vor9 heute um Apple, den Erfolg von Tim Cook als Chef (zumindest an der Börse mit einem Wert von 2 Billionen US$) und dem nächsten großen Ding: der Augmented Reality-Brille von Apple, sozusagen das Headup Display für den Menschen. Sowohl Lars wie auch ich sind noch etwas am Zweifeln, aber vielleicht fehlt uns nur die Phantasie? Und dann noch eine Suchmaschine von Apple und einiges mehr, was ich ja auch schon von Fiene und Gutjahr in deren Podcast gehört habe.

Kein Wunder, dass ich das Unschuldslämmle Mark Zuckerberg über die Marktmacht von Apple auf regt. Wenn eine Krähe …

Was hatten wir noch auf der Pfanne? Kurz haben wir die Bedeutung von Wechat für den gemeinen Chinesen gestreift, ein essentieller Bestandteil des tägliches Lebens inklusive Bezahlfunktion, schwer vorstellbar für uns Deutsche.

Zurück zu Facebook: Hier hat Lars darauf hingewiesen, dass Facebook News nun auch nach Deutschland kommen wird. Meine persönliche Begeisterung hält sich in Grenzen und das Projekt ist ja auch umstritten, wie beispielsweise die Süddeutsche kommentiert. Wird es dazu führen, dass mehr journalistische Inhalte den immer mehr ins Alter kommenden Mitgliedern von Facebook präsentiert werden? Gerade angesichts der heutigen Situation und Diskussion ein heißes Thema. Fragt sich nur, ob dann Walmart, Microsoft oder Oracle auch News auf Tiktok bringen werden, damit die Jüngeren informiert bleiben.

Schließlich noch ein Hinweis auf den neuen Beitrag des geschätzten Gunter Dueck, der sich mit dem Thema Börsenwert und Aktien auseinandersetzt: „Heute beträgt der Börsenwert von Tesla ungeheuerliche 337 Mrd. Euro, der von Daimler dagegen nur 46 Mrd. Euro,“ schreibt er und schüttelt vermeintlich den Kopf. Die Deutschen und die deutschen Unternehmen vertrauen, so @wilddueck, ständig auf den Staat, machen den beispielsweise für eine Ladeinfrastruktur für E-Autos verantwortlich, statt die Ladestationen einfach selbst zu bauen – wie es Tesla in den USA tut. Dueck fordert zum Investieren auf, Privatpersonen und Unternehmen. Investieren statt auf Förderung vertrauen. Mehr Eigeninitiative statt Lamentieren und auf den Staat vertrauen. Da hat er mal wieder einen raus gehauen.

Dann bis kommende Woche bei #9vor9.

Larsilein & Stefan

Reingehört in das #TechBriefing: Apple, die 2 Billionen und „the next big thing“

30. August 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Eben gerade mal reingehört in das #TechBriefing von Daniel Fiene zu Apple (Link führ zu … Apple Podcasts). Und deshalb einige Stichpunkte:

  • Seit Jahren reden und schreiben Journalisten, dass Apple nicht (nach dem iPhone) „the next big thing“ bringt und dass „it just works“ nicht mehr genüge. Hört man den Podcast, so könnte das nächste große Ding die Augmented Reality-Brille von Apple sei, die demnach nicht so weit weg ist (2022 ??). Ich gehe durch die Stadt und die Brille blendet mir jeweils relevante Informationen ein. Der Headup Display für den Menschen, kontextsensitiv.
  • Das iPhone ist weiter die wichtigste Einnahmequelle, aber Cook baut die Services konsequent weiter aus: Apple TV, Apple Music, News, Pay …
Alle Rechte bei ThePioneer – https://news.gaborsteingart.com
  • Apple (und Google) werden den Streit mit epic und seinen Verbündeten gewinnen, so die Aussage im Podcast. Dann werden die 30 Prozent Provision weiter fließen. Die Prognose von Fiene & Co.: Apple und Google sind zu mächtig, als dass man sich gegen sie durchsetzen kann.
  • Wird Apple langfristig ein Gesundheits- und Pharmakonzern? Die Apple Watch ist schon ein Gesundheitstracker. Weitere Sensoren kommen wohl hinzu (Analyse von Schweiß u.v.a.). Man kann prognostizieren, dass Apple das dann auch monetarisiert.
  • Liest man all das, dann bleibt derzeit fast nur ein großes Risiko: China. Wenn Trump so weiter macht, Tiktok und Wechat im Apple Store verbietet, könnten die iPhone-Umsätze in China einbrechen: 95% der chinesischen iPhone-Nutzer würden die Apple-Plattform verlassen, wenn WeChat verboten wird, so eine Umfrage.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Couleur auf Pixabay

Die “intelligenten” Uhren, Brillen und “Dinge”: Klare Sicht voraus mit den Fitten und den Schönen, die günstigere Versicherungstarife haben

12. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich erinnere mich noch daran, wie Gunnar sein Foto mit dem ge-fake-ten Google Glass auf der republica veröffentlicht hat. Da dachte ich mir damals, dass das doch eigentlich was für mich wäre, denn ich habe ein gutes Gesichts-, aber ein sehr schlechtes Namensgedächtnis. Wäre es nicht cool, wenn mir meine Brille den Namen der:desjenigen einblenden würde, dem ich gerade gegenüber stehe. Kein Zögern mehr beim Erkennen, stattdessen ein brillante Gesprächseröffnung: „Hallo Gunnar, alter Sack, wie geht es Dir?“ Gesichtserkennung „at its best“!

Datenbrille: Endlich weiss ich Deinen Namen wieder

Und da mir meine Datenbrille gleich auch den Hintergrund zu unseren letzten Treffen liefert, kann ich dann sogar weiter brillieren. Mumpitz? Natürlich … noch, aber ganz offensichtlich haben private Nutzer die in die Schlagzeilen gekommene Lösung von Clearview durchaus in ähnlicher Weise benutzt, beispielsweise um den Namen des Typen heraus zu bekommen, mit dem die Tochter gerade datet, wie beispielsweise Der Spiegel berichtet. So von wegen nur die Strafverfolgungsbehörden dürfen die Lösung nutzen … Brave new world oder 1984? Brave new world und 1984. Oder der der Social Media Watchblog titelt „Clearview zeigt: Jede Überwachungstechnik wird missbraucht“, um dann detailliert zu analysieren und dabei auch schreibt:

Eine Analyse der Android-App offenbart (Gizmodo), dass Clearview mit dem Unternehmen Vuzix zusammenarbeiten wollte, das auf Augmented Reality spezialisiert ist. Damit könnte Clearview Brillen anbieten, die in Echtzeit Menschen identifizieren, die sich im Sichtfeld des Trägers befinden.

Grenzen für Trump auf Facebook und Twitter, Missbrauch von Überwachungstechnik, Journalismus bei YouTube

So weit weg sind wir also von meiner Vision mit der Datenbrille nun wirklich nicht.

Und daheim erkennt Dich die „Welcome Kamera“

Und so weit sind wir auch nicht von Gesichtserkennung im Alltag weg, Vor einiger Zeit habe ich den Beitrag von Mirko Borsche azf Zeit Online zitiert, der sich zu Hause sicher fühlen will und dessen Welcome-Kamera gefühlte 10.000 Bilder von Personen geschossen hat, die sie eben nicht erkannt hat. Da passt dann auch die Information aus Caschys lesenwertem Blog zur neuen Betriebssystemversion für das iPhone und das iPad:

Mit iOS 14 soll die Funktionalität um eine Gesichtserkennung erweitert werden. So sollen HomeKit-Secure-Kameras künftig nicht nur Personen als solche erkennen, sondern sogar einige Personen identifizieren können.

Apple HomeKit: iOS 14 gibt einen Ausblick auf neue Funktionen

Ich bin gespannt, wie Apple das lösen wird, ohne dass Datenschutz und Data Privacy verletzt werden und Daten über Gesichter in der Cloud landen. Es bleibt spannend.

Fitness Tracker, damit das Bäuchlein nicht (weiter) expandiert

Ich springe zu einer anderen Stelle, wo „Wearables“ gerade in meinem Leben – diesmal ernsthaft – eine Rolle spielen. Selbst bin ich seit einigen Jahren schon Träger einer Apple Watch. Eigentlich ist die Watch für mich primär Fitness Tracker. Ich nutze die Aktivitäten-App, versuche täglich meine Bewegungs-, Kalorien- und Stehziele zu erreichen, damit das Bäuchlein (höflich formuliert) nicht weiter expandiert.

Der kleine Fitness-Angeber …

Doch jetzt kam mir ein ernsteres „Einsatzgebiet“ in den Kopf: Bei Mitgliedern meiner Familie sind nun Herzrhythmus-Störungen mit Vorhofflimmern aufgetreten. Und die Apple Watch soll Unregelmäßigkeiten im Puls am Handgelenk und so einen Hinweis auf mögliches Vorhofflimmern geben können. Entsprechende Studien wurden durchgeführt und es wurde auch festgestellt, dass die Watch nicht immer korrekt informiert. Infos zu den Funktionen findet man bei Apple hier auf der Webseite. Die einen schreiben „nicht immer korrekt“. Die anderen weisen darauf hin, wie potentiell lebensrettend die Uhr, das Wearable, sein könnte. Apple wird – so diverse Berichte – die Funktionen im Bereich Gesundheit und Fitness wohl mit iOS14 weiter ausbauen.

Eigentlich toll, oder? Doch auch hier klingeln an einigen Stellen die Alarmglocken. Wie hieß es eben? Jede Überwachungstechnik … Felix Maschewski und Anna-Verena Nosthoff nehmen sich auf Spex des Themas unter dem Titel „Privacy, which privacy“ an. Der Weg von der Selbstüberwachung zur Fremdüberwachung sei nicht fern, so die Autoren: und sie führen das Beispiel Fitness-Tracker an. Apple bietet die Watch an. Google hat Fitbit gekauft, dabei Facebook überboten. Alles natürlich mit hehren Zielen.

Einmal mehr: Wir müssen auf den Schutz und die Verwendung unserer Daten achten

Aber schon klingeln wieder die Alarmglocken. Fitness Tracking und Krankenversicherung, bessere Tarife und Gutscheine für die Schönen und Fitten. Haben wir ja auch schon bei den Autos. Wer sich brav an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, bekommt die bessere Einstufung. Und wieder sammeln wenige Konzerne Millionen von Daten im Austausch für ihre „kostenlosen“ Dienste. Von einer immer detaillierteren staatlicher Überwachung will ich gar nicht anfangen. Da denke ich in unseren Breiten schon eher an die Werbeindustrie, die lokationsabhängig ihre Angebote und Promos ausspielt.

Ich glaube nicht, dass wir die Nutzung der Wearables, von „intelligenten“ Geräten im Smarthome und des Internet of Things generell aufhalten können. Wir sollten sie auch gar nicht aufhalten, denn es gibt sinnvolle Einsatzgebiete wie das Beispiel Apple Watch und Herzrhythmus-Störungen zeigt. Wir müssen aber auf jeden Fall sorgfältig auf die Verwertung, die Security und den Schutz unserer Daten achten. Und wir müssen prüfen, was sich hinter manchem „kostenlosen“ Dienst verbirgt, gerade dann, wenn ein Konzern von Daten und Werbung lebt (siehe Google und Facebook). Da fühle ich mich bei Apple wohler, hoffe das auch die iOS14 Gesichtserkennung „secure“ ost (oder nutze sie nicht) und zahle auch den höheren Preis für die Geräte und das Ökosystem. Nur kann und will sich das auch nicht jeder leisten. Wenn überhaupt darüber nachgedacht wird.

(Stefan Pfeiffer)

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