Posts Tagged: ‘Remote Working’

Leadership, Führung in Zeiten von Covid19 und Homeoffice – Sondersendung von #9vor9

21. August 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Wie versprochen (oder angedroht) haben sich Peter M. Wald, Lars Basche und ich nochmals zu einer Sondersendung von #9vor9 unter dem Thema Führung in Zeiten von Covid-19 und Homeoffice getroffen. Was ist das Fazit (wenn es eines geben sollte)? Wir lernen alle dazu, ständig. Vor allem aber sollten wir Empathie und Vertrauen vermitteln. Unten unser Gespräch von schlappen 17 Minuten. Und wer Wünsche oder Ideen für einen weiteres Thema hat, das wir behandeln sollten, einfach melden.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Von Digital Divide, Sinn und Unsinn eines Gesetzes und neuen Studien zu #Homeoffice – #9vor9 Sondersendung

10. Juli 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Heute gab es eine #9vor9 Sondersendung zum Thema Homeoffice und Remotework mit Professor Peter M. Wald, Lars Basche und mir. Fokusthemen waren ein möglicher Digital Divide, der Sinn oder Unsinn einer gesetzlichen Garantie von Homeoffice und das Appell für ein flexibles, hybrides Modell, dass gerade auch Arbeitgeber stärker aufgreifen und promoten sollten, um für Arbeitnehmer attraktiv zu sein. In einer kommenden Sendung werden wir uns dann speziell dem Thema Führung in Zeiten von Covid-19 und Homeoffice (wahrscheinlich in 3 Wochen).

Und hier noch die Links zu zwei der erwähnten Studien beziehungsweise Artikeln zu diesen Studien und dem Beitrag von Gregor Pillen, dem Geschäftsführer der IBM in DACH, mit Tipps, wie Privat- und Berufsleben in Einklang gebracht werden könnten..

Beide Studien werden wir auch nochmals separat behandeln, in unseren privaten Blogs und natürlich auf dem neuen Homeoffice-Kurator.

Homeoffice-Allerlei: Ziehen die Arbeitnehmer aus Land oder beschäftigen die Mittelständler nun die Städter? Und Detektive und Bürohunde im Einsatz

5. Juli 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Diskussion geht weiter und um Remote Work und Homoffice. Hier einige kuratierte Beiträge. Ole Wintermann hat auf Piqd aktuelle Forschungsergebnisse des Stanford-Forschers Nicholas Bloom zum Corona-bedingten Home Office vorgestellt.

Gegenwärtig arbeiten 42% der US-Beschäftigten – in Vollzeit – von zuhause aus während nur 26% tätigkeitsbedingt auf mobiles Arbeiten verzichten müssen. Diese 42% der Beschäftigten sind für ⅔ der Wirtschaftsleistung der USA verantwortlich. Ohne diese radikale und umfassende Hinwendung zum Home Office wäre die Wirtschaft zu Beginn der Corona-Krise von heute auf morgen zusammengebrochen …

piqd | Zukünftiger Mega-Trend „Home Office“? Substanzielle

Bloom geht davon aus, dass sich die Working-from-Home-Tage in den USA nach dem Ende der Pandemie vervierfachen werde. Viele würden zwischen 1 und 3 Tagen von zuhause aus zu arbeiten. Und Bloom erwartet, dass teure Bürotürmen in der Mitte teurer Städte überholt seien – und das Pendeln in diese Städte.

„Provinz als Standortvorteil“

Patrick Setzer postuliert im ManagerMagazin wiederum „die Provinz als Standortvorteil“.

Seit Jahren ist es ein Problem für Unternehmen außerhalb der großen Ballungszentren, genügend qualifizierte Mitarbeiter im Technologiesektor oder im Bereich digitales Marketing zu finden. Wer Heimarbeit als Normalfall akzeptiert und die notwendige Technik gut genug aufsetzt, wird künftig keine Schwierigkeiten mehr haben, Fachkräfte aus der Großstadt anzuwerben – weil sie nun nicht mehr umziehen müssen.

Mittelstand: Corona Krise eröffnet Chancen für Mittelständler – manager magazin

Der Mittelständler in der Provinz verpflichtet Experten, die „künftig virtuell für mittelständische Firmen arbeiten werden – egal wo diese ihren Sitz haben.die in den Großstädten wohnen“. Auch eine Perspektive. Andere argumentieren eher, dass Arbeitnehmer nun wegen hoher Mietkosten aufs Land ziehen könnten, da sie eben die Arbeit von daheim erledigen könnten.

Der Remote Worker ist weltweiter Konkurrenz ausgesetzt

Christian Erxleben macht aus einer Sicht auf einen Knackpunkt von Remote Work und Homeoffice aufmerksam, den Arbeitnehmer gerne übersähen. Werde ein Job von einem festen Ort entkoppelt ist, stünden Arbeitnehmer quasi weltweit im Wettbewerb, denn anderswo sei Arbeit billiger.

Selbstverständlich handelt es sich dabei nur um eine mögliche Prognose. Fest steht jedoch: Wenn du deinen Job problemlos mittels Internet-Zugang von Zuhause aus erledigen kannst, kann es passieren, dass du dich in Zukunft mit Dutzenden, günstigen Konkurrenten um deinen Job streiten musst.

Remote Work: Diesen großen Nachteil übersehen fast alle Arbeitnehmer

By the way: Das Thema ist sicherlich nicht neu. Wie viele Arbeitsplätze sind schon heute nach Rumänien, Indien oder sonst wo hin verlagert worden. Das ist schon jetzt Realität gerade in vielen Großunternehmen – auch ohne den Trend zum Homeoffice. Ob das immer so erfolgreich ist, ist durchaus zu hinterfragen. Nicht nur bei industrialisierten, standardisierten Jobs geht es. Auch Programmierer stehen heute weltweit im Wettbewerb. Wir Deutschen, wir Europäer müssen uns differenzieren und weiterbilden oder in manchen Jobs unsere lokale Expertise (Sprache, Kenntnisse der lokalen Kultur) ausspielen, um wettbewerbsfähig zu sein.

Wenn der Detektiv ausrückt …

Ein ganz anderer Aspekt: Die FAZ berichtet darüber, wie Detektive gute Geschäfte machen. Es scheint, dass einige Arbeitgeber ihre Mitarbeiter überprüfen lassen, auch wenn „Personenüberwachungen im Auftrag von Arbeitgebern enge Grenzen gesetzt“ seien. Man dürfe nur ermitteln, wenn der Arbeitgeber ein berechtigtes Interesse und glaubhafte Indizien vorweisen könne. Und dann …

Wenn man denn geduldig warten kann. Viel mehr dürfen die privaten Ermittler nicht, um an Informationen für ihre Auftraggeber zu kommen. Beobachten und fotografieren ist erlaubt, im Rahmen des Auftrags. Sollen die Detektive klären, ob jemand im Homeoffice wirklich arbeitet, dürfen keine Fotos entstehen, wenn zur Feierabendzeit der Geliebte vorbeikommt. Tonaufnahmen sind immer tabu, Videos nur in bestimmten Fällen erlaubt.

Betrug am Arbeitsplatz: Wenn der Chef den Detektiv anruft

Wenn der Bürohund zweimal bellt, verzichten wir auf Gehalt

Und noch ein Bericht jenseits der „normalen“ Homeoffice-Berichte – aber was ist schon normal? Es gibt einen eingetragenen Verein Bundesverband Bürohund, der auch entsprechende Umfragen durchführt. Claudia Toedtmann greift das Thema und die Umfragen in ihrem Management-Blog auf wiwo.de auf:

Fast jeder zweite würde auf eine Gehaltserhöhung verzichten, wenn er dafür seinen Hund mit ins Büro bringen darf – warum Unternehmen und Vorgesetzte diese Tatsache nicht berücksichtigen, ist ein Rätsel.

Internationaler Bürohundtag 2020: Darf der Hund mit ins Büro, ist das ein wertvoller Benefit – oft wichtiger als eine Gehaltserhöhung | Management-Blog

Wen die ausführlichen Statistiken interessieren: Einfach den Beitrag lesen.

Der stolze Dosenöffner, dem des öfteren die beiden Prachtkater in der Videokonferenz in die Kamera laufen, kann nur beschränkt mitreden. Katzen sind wahrscheinlich weniger im Büro gefragt, aber bei uns fester Bestandteil und Wohlfühlfaktor im Homeoffice.

„Überall dort, wo es sinnvoll ist, sollten wir Arbeit von Orten und Zeiten entkoppeln“

Hinweisen möchte ich auf den ausführlichen und lesenswerten Beitrag von Falk Hedemann, der sich damit auseinandersetzt, was sich nach der Krise bestehen bleibe und und was auf dem Weg zu Remote Work noch zu verbessern sei. Er behandelt Online Meetings, Alternativen zu Geschäftsreisen, agiles Arbeiten und macht besonders auf die weichen Faktoren aufmerksam:

Überall dort, wo es sinnvoll ist, sollten wir Arbeit von Orten und Zeiten entkoppeln. Wir sollten die Menschen zurück in den Mittelpunkt stellen und ihre Motivation und ihr Engagement fördern. Produktivität und Effizienz, die bisher im Mittelpunkt stehen, werden dann zu sehr lohnenden Nebenprodukten.

Smart Work: Das Home-Office ist nur ein Zwischenschritt | UPLOAD Magazin

Am 10. Juli #9vor9 EXTRA zum Thema Homeoffice: Braucht es ein Gesetz?

Übrigens wiederholen Professor Peter M. Wald, Lars Basche und ich am kommenden Freitag, den 10. Juli 2020, um 8:51 unser #9vor9 Special zum Thema Homeoffice beziehungsweise Remote Work. Ihr könnt uns – diesmal mit funktionierendem Ton – unter meinem Twitter-Konto @digitalnaiv live im Videostream folgen. Wir freuen uns auf Eure Fragen. Schwerpunkt soll die Frage sein, ob ein Gesetz notwendig ist, das Heimarbeit gesetzlich möglich macht,

(Stefan Pfeiffer)

Homeoffice-Allerlei aus den USA: Kein Dogmen bitte, stattdessen scheint es Richtung hybride Arbeitsplatzmodelle zu gehen

8. Juni 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Diesmal einige kuratierte Links und Zitate aus der US-amerikanischen Szene zum Thema Homeoffice. So hat Dion Hinchcliffe, den ich schon lange Jahre als Experten für den Digital Workplace schätze, einen Beitrag zum Post-Pandemic Workplace geschrieben und wieder einmal einen seiner Grafiken veröffentlicht:

We won’t return to the physical workplace that existed pre-COVID. Nor will we be staying in our present digitally remote environment in its current state, given its apparent shortcomings, especially not when an entire organization now has to run mostly virtual. In this virtual state, the top challenge consistently reported across many surveys is adequate communication and collaboration …

It’s Time to Think About the Post-2020 Employee Experience | On Digital Strategy | Dion Hinchcliffe

Doch sieht Dion uns erstmals auf dem Weg zu einem holistischen Blick auf den Arbeitsplatz: IT, HR und alle anderen Abteilungen müssen zusammenarbeiten, modernste Technologien eingesetzt werden, um die best mögliche Arbeitsplatzerfahrung unabhängig von der Lokation zu erlauben.

Endlich ein holistischer Blick auf den Digital Workplace

Und er referenziert dabei in seinem Beitrag auf die aktuelle Umfrage State of Remote Work von Buffer und AngelList!. Weltweit wurden hier über 3.500 Personen befragt. Bezüglich der größten Vor- und Nachteile von Remote Work und Homeoffice kam es zu folgenden Antworten:

Vor allem werden flexible Zeiteinteilung und flexible Arbeitsplätze und -umgebungen geschätzt – und dass man nicht zur Arbeit fahren muss. Als problematisch sehen die Befragten Zusammenarbeit und Kommunikation an. Danach kommen gefühlte Einsamkeit, die Unfähigkeit von der Arbeit los zu lassen und Störungen in der heimischen Wohnung. Diese menschlichen, emotionalen und organisatorischen Schmerzen dominieren in der Summe im Vergleich zu technischen Aspekten oder Werkzeugen. Dies sollte man also bei der Gestaltung von Homeoffice und Remote Work im Blick behalten.

Vor allem soziale und organisatorische Aspekte in den Griff bekommen

Genau darauf hebt auch die Umfrage von Insead Knowledge ab: Technologie bekommt man in den Griff, aber die organsatorischen Aspekte sind die Herausforderung.

Bear in mind, your employees may not have access to effective work space and freedom from distractions at home.

Social isolation is a concern and should be combated: Push for some online socialising even if it feels unnatural initially. Occasional video calls with no specific agenda and online gaming are two options to consider. At the same time, it is important to respect boundaries: work without an office does not translate to unlimited working hours. There must be clear “off” times when employees should not feel obligated to respond to chat/mail/calls.

What Newly Remote Teams Need, Right Now | INSEAD Knowledge

Gerade im Homeoffice sei der Respekt davor wichtig, dass auch mal Schluss mit der Arbeit ist, auch wenn man technisch endlos weitermachen könnte. Pausen müssen sein, Offline muss sein und definierte, feste Büro- beziehungsweise Antwort- und Kommunikationszeiten sollten bei aller flexiblen Zeiteinteilung eingehalten werden, so die Autoren.

Die tägliche virtuelle, soziale Kaffeetasse

Sie empfehlen auch, bewusst auch soziale Aktivitäten online durchzuführen, das virtuelle Treffen in der Kaffeeküche, der Anruf, um einfach mal zu fragen, wie es geht, oder um ein Schwätzchen zu halten. Selbst ein gemeinsames Spielchen wird vorgeschlagen.

Microsoft-Chef Satya Nadella vermisst genau dieses Schwätzchen, den Small Talk nach einem Treffen und befürchtet, dass man bei einem totalen Wechsel zu Remote Work wertvolles soziales Kapital verbrenne. Er scheint nicht der einzige zu sein, der befürchtet, dass die Bindung im Team und zum Unternehmen abnehmen, eine negative Grundhaltung Einzug halten könnte:

A less-interconnected network of relationships among employees reduces the sense of commitment to one another and to the organization.

Sustaining Employee Networks in the Virtual Workplace

Daniel Z. Levin und Terri R. Kurtzberg fordern auf MIT Sloan gerade vom Management, Kommunikation, Netzwerke und positive Haltung aktiv zu unterstützen und zu fördern, um eine positive Stimmung und Haltung zu verbreiten.

Kein Dogma bitte – hybride Modelle sind wohl die Zukunft

Und wie ist die allgemeine Stimmung in den USA bezüglich Homeoffice? Wird Remote Work das „new Normal“? Laut Artikel von David Roe, der einige Manager befragte, wird es eher zu flexiblen Modellen kommen, also eher selten 100 Prozent Homeoffice realisiert werden. Microsoft-Chef Satya Nadella warnt davor das Dogma Präsenz im Büro mit dem anderen Dogma Homeoffice zu ersetzen. Microsoft will Mitarbeiter ab etwa Oktober wieder in die Büros schicken, so entsprechende Berichte.

Vieles deutet darauf hin, dass auch in den USA oder von US-amerikanischen Unternehmen künftig hybride Arbeitsplatzmodelle favorisiert werden, gerade um die viel ziterten Talente gewinnen zu können, wie auch die Analysten von Gartner betonen. Sie gehen auf jeden Fall von einem deutlich höheren Anteil von Remote Work nach der Pandemie aus. Laut Gartner steigt der Anteil der remote arbeitenden Angestellten von 30 auf 48 Prozent nach der Krise.

Zudem ist das Verhältnis von Mitarbeiterzufriedenheit und Remote Work wohl vielschichtig. So stellt Gallup – bekannt für die Studien zur Mitarbeiterzufriedenheit – fest, dass im Sinne eines hohen Engagements der Mitarbeiter zumindest die Option für Homeoffice gegeben sein sollte:

Those with some remote work options have the highest employee engagement, while those with no remote option and those who work remotely 100% of the time have somewhat lower employee engagement.

How Coronavirus Will Change the ‚Next Normal‘ Workplace

Interessant die von Gallup genannten unterschiedliche Haltungen zu Remote Work je nach Profession und Branche:

Gallup research finds the percentages that prefer continuing to work from home are highest in technology, insurance, arts, entertainment, media, finance and professional services. Those with lower preference to work from home in the future include education, retail, transportation and construction.

How Coronavirus Will Change the ‚Next Normal‘ Workplace

Diese Einteilung hätte ich so nicht erwartet.

Bild von Annalise Batista auf Pixabay

Homeoffice-Allerlei: Küchentisch und Betretungsrecht, E-Bike statt E-Klasse, das „branded Homeoffice“ und der neue Homeoffice-Kurator

2. Juni 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Mein erstes Homeoffice-Allerei hat zu vielen, kontroversen Kommentaren. Der Gewerkschafter, der für die Rechte Arbeitnehmer eintritt und vernünftige Regelungen zum Erhalt von Arbeitsplätzen sucht, fühlte sich wahrscheinlich zu Recht angegriffen, wenn ich von alten Grabenkämpfen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern schreibe, statt neue konstruktive Lösungen zu finden. Doch genau dazu gab es auch viel Zustimmung. Und natürlich geht die Diskussion weiter und ich werde sie weiter aufmerksam begleiten und auch aus meiner Sicht kommentieren.

Das Homeoffice-Kuratorium und seine neue Webseite https://homeofficekurator.wordpress.com

Ich hatte ja auch begonnen, neben meiner „Presseschau“ auch Leitfäden, Tipps & Tricks zu Homeoffice und Remote Work zu sammeln. Jetzt wollen wir das auf eine breitere Basis stellen. Peter M. Wald, seines Zeichens Professor für Personalmanagement an der Fakultät Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, und mein Weggefährte und Co-Moderator bei #9vor9 Gunnar Sohn haben uns entschlossen, aus unserer Sicht lesenswerte Beiträge zum Thema Homeoffice an einer zentralen Stelle zu sammeln und zu kuratieren. Deshalb haben wir einen entsprechenden Blog unter Homeofficekurator.wordpress.com aufgesetzt, den wir heute öffentlich machen.

Die Idee für eine solche geht auf Peter M. Wald zurück, der eben nach meinem Homeoffice-Allerlei auf mich zugekommen ist und Gunnar war natürlich auch sofort dabei. Und wenn Ihr entsprechende Beiträge, Hinweise auf Studien oder White Papers habt, werden wir diese gerne auch – nach einem redaktionellen Quercheck durch das Homeoffice-Kuratorium – dort publizieren. Wir freuen uns auf eine aktive Diskussion und Beteiligung!

Fluchtburg Küchentisch und das jederzeitige Betretungsrecht des Home Offices

Und hier einige Beiträge, die mir zum Thema in den vergangenen Tagen aufgefallen sind. Claudia Tödtmann hat in ihrem Management-Blog das Thema unter der knackigen Überschrift Home Office: Die Fluchtburg Küchentisch und die unbändige Sehnsucht nach dem Büro erneut aufgegriffen. Sie beschreibt eloquent, was man im Homeoffice alles so erleiden kann, vom fehlenden Arbeitsplatz über Störungen durch Paketboten, Familie und Haustiere bis zu einer unzureichenden Arbeitsplatzausstattung und Rückenschmerzen wegen des schlechten Bürostuhls. Also nichts, wie zurück ins Büro?

Und sie beleuchtet auch die Arbeitgeberseite: Die Angst vor dem Kontrollverlust sei hier und da der Freude über mehr Leistung und der Heimarbeitenden und der Vorstellung gewichen, teure Büromieten gerade auch in den Ballungszentren einsparen zu können. Doch was ist mit der Arbeitsplatzausstattung und einer Erstattung der Miete, die für den Homeoffice-Platz anfällt? Das kann ja durchaus auch teuer werden.

Und – ganz wichtig – der Heimarbeiter muss im Gegenzug seiner Firma vertraglich ein jederzeitiges Betretungsrecht seines Home Offices einräumen. Damit er und der Arbeitsschutz nach dem Rechten schauen kommen kann, ob die Arbeitssituation stimmt. Ganz so ergonomisch korrekt wie im Büro.

Home Office: Die Fluchtburg Küchentisch und die unbändige Sehnsucht nach dem Büro | Management-Blog

Da schließt sich wieder die Lücke zu meiner ersten Folge des #Homeoffice Allerleis: Wenn der Arbeitsstättenprüfer dreimal klingelt … Tödtmann beleuchtet noch weitere Aspekte von Arbeitszeitbetrug bis zur Arbeitszeitüberwachung und Recherche durch Detektive und wenn ich das lese, schwant mir Böses. Die Gefahr, dass die Controlettis und Bürokraten zuschlagen, ist einfach zu groß. Und es schließt sich die Lücke zu meiner Forderung, konstruktiv und pragmatisch an das Thema heran zu gehen und nicht wieder alles durch Vorurteile und Vorschriften zu Tode zu regulieren. Leute, lasst die Kirche im Dorf. Hoffentlich.

5 Trends nach Corona: E-Bike statt E-Klasse

Das Handelsblatt hat in einem Beitrag fünf durch die Corona-Krise transportierte oder beschleunigte Trends identifiziert, die die Unternehmenswelt langfristig prägen könnten. Darunter sind wichtige Punkte wie eine Benachteiligung der weiblichen Arbeitnehmer in und durch die Corona-Krise. Sie übernehmen dann doch wieder mehr Lasten in Erziehung und ähnlichen Aufgaben. Da wundert es dann auch nicht, wenn – siehe die Hessen-Umfrage im vorhergehenden Homeoffice-Allerlei – wenn sie eher ins Büro zurück wollen. Es besteht Handlungsbedarf.

Dann kommen natürlich Themen, die gerade en vogue sind: Mehr Vertrauen statt Kontrolle, agile Organisationsformen, eine möglicherweise geringere Bindung der Arbeitnehmer an Unternehmen, wenn sie remote arbeiten, oder die Gewinnung von Talenten durch attraktive Arbeitsplatz und -zeitmodelle. Und dann noch eine Formulierung, die ich als langjähriger Firmenwagenfahrer zitieren muss:

E-Bike statt E-Klasse, Videokonferenz statt Flugzeug, „Green Hero“ statt „General Manager“ – die Öko-Ideen der Firmen werden ein immer wichtigeres Marketingmittel bei der Personalsuche und helfen, gerade jüngere Beschäftigte zu gewinnen und zu motivieren.

Nach Corona: 5 Trends, die die Arbeitswelt verändern

Mal schauen und zu hoffen, dass es grüner wird und einige Einstellungen sich ändern. Und ich bekenne mich lange Zeit als Firmenwagen-haben-wollen-schuldig, aber auch bei mir hat sich diese Einstellung unterdessen geändert.

Smartoffice, Vertrauensarbeit und superflexible Arbeitsmodelle

Ausdrücklich empfehlen möchte ich den Beitrag von Markus K. Reif. Schon die Überschrift knallt rein: Arbeitswelt nach Corona: Schluss mit Openspace, willkommen Smartoffice, Vertrauensarbeit und superflexible Arbeitsmodelle. Er nimmt unter anderem die gängigen Großraumbüros auseinander und fordert den gesunden Mix ein:

Herausgekommen ist ein Element des Großraumbüros, wo die meisten mit Kopfhörern in den Ohren still vor sich hinarbeiten. Zur Kommunikation geht man woanders hin, um die anderen nicht zu stören. …

Eine Mischung aus punktueller Arbeit von zu Hause, denn konzentriertes Arbeiten ist wichtig und steigt in der Bedeutung. Für den kommunikativen Austausch und zur Interaktion mit den Kollegen wird punktuelles Arbeiten im Büro elementar sein.

Arbeitswelt nach Corona: Schluss mit Openspace, willkommen Smartoffice, Vertrauensarbeit und superflexible Arbeitsmodelle | Marcus K. Reif

Arbeitsplatz, Arbeitszeiten, Führung sollten sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Doch wir alle müssen es eben konstruktiv anpacken und gestalten.

Ende des Großraums und „branded Homeoffice“?

Dass sich die Büros ändern werden, das hatten wir schon hier erwähnt. In vielen Unternehmen werden derzeit wahrscheinlich die Abstände zwischen den Schreibtischen vergrößert, Gehwege „verpfeilt“ oder auch Plexiglasscheiben angebracht.

Von dort ist es, könnte man denken, nicht mehr weit zu den Office Cubicles der 60er Jahre – Massenangestelltenhaltung in hygienisch abgeschirmten Boxen.

Arbeitswelt nach Corona: Das Ende des Großraums – DER SPIEGEL

Insbesondere das Großraumbüro, wie wir es heute kennen, kann es so erst einmal in der nahen Zukunft nicht wieder geben. Der Spiegel titelt gar das Ende des Großraums herbei. Ich muss jetzt genau an die offenen Bürokonzepte, an Kreativflächen denken, an Coworking Spaces, wir ich sie ja auch auf Messen als Demo auf dem IBM Stand auf der Cebit 2017 oder beim IBM HR Festival auf der republica mit Design Offices umgesetzt habe, Arbeitsflächen und kreative Konzepte zur Zusammenarbeit, die auch mich wieder für das Büro begeistern konnten. Stattdessen werden wir wohl eher „abgeschlossenere Einheiten erleben“, so Stefan Rief vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation laut Spiegel.

Und Homeoffices, die Heimarbeitsplätze könnten, sollten nun Teil des Corporate Designs werden (sollten), so wird der Leiter einer Hamburger Designbüros zitiert.

Es könne … in Zukunft zum Employer Branding gehören, je nach Hierarchiestufe eine entsprechende Ausstattung für das Homeoffice anzubieten – ein Package, das der Arbeitnehmer sich selbst zusammenstellen kann und das seinen Arbeitgeber bei Videocalls angemessen repräsentiert.

Arbeitswelt nach Corona: Das Ende des Großraums – DER SPIEGEL

Bei notwendigen Investitionen von 2.000 bis 4.000 Euro entstehe ein „gigantischer Markt für das ‚branded Homeoffice'“. Ach ja, Ausstattung je nach Hierarchiestufe, der Bürostuhl mit und ohne Lehne, der größere und der kleinere Schreibtisch …

Zur Wahrheit gehört eben aber auch, dass eben nicht jede:r überhaupt die räumlichen Gegebenheiten für eine solche Gestaltung hat. Selbst der CEO der SAP, Christian Klein, bemerkt, dass sein Homeoffice zu klein sei (nur 10 Quadratmeter). Und bevor wir uns um Branding Gedanken machen. sollten wir zuerst über eine vernünftige Ausstattung (Stuhl, Tisch, Breitband, Rechner) nachdenken, finde ich. Danach können wir es dann schön machen (wobei nicht jeder Corporate Branding als schön empfinden muss).

Zurück zu den räumlichen Gegebenheiten, die eben manche:r Arbeitnehmer:in eben in den eigenen vier Wänden nicht hat. Ich denke schon, dass sich jetzt schon einige mehr Gedanken machen werden, wie denn die eigene Wohnung angesichts von möglicher Heimarbeit aussehen sollte. Und natürlich werden die Diskussionen über potentielle Zuschüsse für den Heimarbeitsplatz weiter geführt werden (müssen).

Fraunhofer-Umfrage zur Arbeit Zuhause

Wer übrigens seinen derzeitigen Stand und sein künftigen Wünsche dokumentieren will, der kann (und sollte) an der Umfrage »Wie gut funktioniert die Arbeit von Zuhause?« von Fraunhofer IAO teilnehmen. Am Ende sieht man dann auch, wie man im Vergleich zu den anderen Studienteilnehmern steht. Ich fühle mich im Homeoffice wohl, hab es ja aber auch schon vor Corona getan und habe vor allem auch hervorragende Arbeitsbedingungen, was eben nicht jeder so hat. Mir fehlen lediglich die gemeinsamen Kreativsessions und der Kaffee oder die Kantine zusammen mit Kollegen:innen.

An dieser Stelle sei auch auf den Beitrag des schon zitierten Stefan Rief von Fraunhofer IAO verwiesen, der eine neue Epoche für das Büro verkündet. Man werde – so die Thesen- beispielsweise jede Fahrt ins Büro überdenken, Geschäftsreisen würden abnehmen und viele Arbeitsplätze würden aufs Land umziehen. Natürlich – so die Ausführungen – ändert sich auch das Büro und hoffentlich kommt es wirklich so, dass „Inspirational Offices in Form von Coworking Spaces, Serviced Offices oder Corporate Office entstehen“, denn darin habe ich zumindest immer den Mehrwert eines Besuchs im Büro gesehen (siehe oben meine Bemerkung zu Design Offices).

So, genug Homeoffice-Allerlei für diesen Beitrag. Und es bleiben noch viele, viele Informationen aufzuarbeiten, hier im Blog und natürlich auf dem neuen https://homeofficekurator.wordpress.com.

(Stefan Pfeiffer)

Homeoffice-Allerlei: Küchentisch und Betretungsrecht, E-Bike statt E-Klasse, das „branded Homeoffice“ und der neue Homeoffice-Kurator

2. Juni 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Mein erstes Homeoffice-Allerei hat zu vielen, kontroversen Kommentaren. Der Gewerkschafter, der für die Rechte Arbeitnehmer eintritt und vernünftige Regelungen zum Erhalt von Arbeitsplätzen sucht, fühlte sich wahrscheinlich zu Recht angegriffen, wenn ich von alten Grabenkämpfen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern schreibe, statt neue konstruktive Lösungen zu finden. Doch genau dazu gab es auch viel Zustimmung. Und natürlich geht die Diskussion weiter und ich werde sie weiter aufmerksam begleiten und auch aus meiner Sicht kommentieren.

Das Homeoffice-Kuratorium und seine neue Webseite https://homeofficekurator.wordpress.com

Ich hatte ja auch begonnen, neben meiner „Presseschau“ auch Leitfäden, Tipps & Tricks zu Homeoffice und Remote Work zu sammeln. Jetzt wollen wir das auf eine breitere Basis stellen. Peter M. Wald, seines Zeichens Professor für Personalmanagement an der Fakultät Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, und mein Weggefährte und Co-Moderator bei #9vor9 Gunnar Sohn haben uns entschlossen, aus unserer Sicht lesenswerte Beiträge zum Thema Homeoffice an einer zentralen Stelle zu sammeln und zu kuratieren. Deshalb haben wir einen entsprechenden Blog unter Homeofficekurator.wordpress.com aufgesetzt, den wir heute öffentlich machen.

Die Idee für eine solche geht auf Peter M. Wald zurück, der eben nach meinem Homeoffice-Allerlei auf mich zugekommen ist und Gunnar war natürlich auch sofort dabei. Und wenn Ihr entsprechende Beiträge, Hinweise auf Studien oder White Papers habt, werden wir diese gerne auch – nach einem redaktionellen Quercheck durch das Homeoffice-Kuratorium – dort publizieren. Wir freuen uns auf eine aktive Diskussion und Beteiligung!

Fluchtburg Küchentisch und das jederzeitige Betretungsrecht des Home Offices

Und hier einige Beiträge, die mir zum Thema in den vergangenen Tagen aufgefallen sind. Claudia Tödtmann hat in ihrem Management-Blog das Thema unter der knackigen Überschrift Home Office: Die Fluchtburg Küchentisch und die unbändige Sehnsucht nach dem Büro erneut aufgegriffen. Sie beschreibt eloquent, was man im Homeoffice alles so erleiden kann, vom fehlenden Arbeitsplatz über Störungen durch Paketboten, Familie und Haustiere bis zu einer unzureichenden Arbeitsplatzausstattung und Rückenschmerzen wegen des schlechten Bürostuhls. Also nichts, wie zurück ins Büro?

Und sie beleuchtet auch die Arbeitgeberseite: Die Angst vor dem Kontrollverlust sei hier und da der Freude über mehr Leistung und der Heimarbeitenden und der Vorstellung gewichen, teure Büromieten gerade auch in den Ballungszentren einsparen zu können. Doch was ist mit der Arbeitsplatzausstattung und einer Erstattung der Miete, die für den Homeoffice-Platz anfällt? Das kann ja durchaus auch teuer werden.

Und – ganz wichtig – der Heimarbeiter muss im Gegenzug seiner Firma vertraglich ein jederzeitiges Betretungsrecht seines Home Offices einräumen. Damit er und der Arbeitsschutz nach dem Rechten schauen kommen kann, ob die Arbeitssituation stimmt. Ganz so ergonomisch korrekt wie im Büro.

Home Office: Die Fluchtburg Küchentisch und die unbändige Sehnsucht nach dem Büro | Management-Blog

Da schließt sich wieder die Lücke zu meiner ersten Folge des #Homeoffice Allerleis: Wenn der Arbeitsstättenprüfer dreimal klingelt … Tödtmann beleuchtet noch weitere Aspekte von Arbeitszeitbetrug bis zur Arbeitszeitüberwachung und Recherche durch Detektive und wenn ich das lese, schwant mir Böses. Die Gefahr, dass die Controlettis und Bürokraten zuschlagen, ist einfach zu groß. Und es schließt sich die Lücke zu meiner Forderung, konstruktiv und pragmatisch an das Thema heran zu gehen und nicht wieder alles durch Vorurteile und Vorschriften zu Tode zu regulieren. Leute, lasst die Kirche im Dorf. Hoffentlich.

5 Trends nach Corona: E-Bike statt E-Klasse

Das Handelsblatt hat in einem Beitrag fünf durch die Corona-Krise transportierte oder beschleunigte Trends identifiziert, die die Unternehmenswelt langfristig prägen könnten. Darunter sind wichtige Punkte wie eine Benachteiligung der weiblichen Arbeitnehmer in und durch die Corona-Krise. Sie übernehmen dann doch wieder mehr Lasten in Erziehung und ähnlichen Aufgaben. Da wundert es dann auch nicht, wenn – siehe die Hessen-Umfrage im vorhergehenden Homeoffice-Allerlei – wenn sie eher ins Büro zurück wollen. Es besteht Handlungsbedarf.

Dann kommen natürlich Themen, die gerade en vogue sind: Mehr Vertrauen statt Kontrolle, agile Organisationsformen, eine möglicherweise geringere Bindung der Arbeitnehmer an Unternehmen, wenn sie remote arbeiten, oder die Gewinnung von Talenten durch attraktive Arbeitsplatz und -zeitmodelle. Und dann noch eine Formulierung, die ich als langjähriger Firmenwagenfahrer zitieren muss:

E-Bike statt E-Klasse, Videokonferenz statt Flugzeug, „Green Hero“ statt „General Manager“ – die Öko-Ideen der Firmen werden ein immer wichtigeres Marketingmittel bei der Personalsuche und helfen, gerade jüngere Beschäftigte zu gewinnen und zu motivieren.

Nach Corona: 5 Trends, die die Arbeitswelt verändern

Mal schauen und zu hoffen, dass es grüner wird und einige Einstellungen sich ändern. Und ich bekenne mich lange Zeit als Firmenwagen-haben-wollen-schuldig, aber auch bei mir hat sich diese Einstellung unterdessen geändert.

Smartoffice, Vertrauensarbeit und superflexible Arbeitsmodelle

Ausdrücklich empfehlen möchte ich den Beitrag von Markus K. Reif. Schon die Überschrift knallt rein: Arbeitswelt nach Corona: Schluss mit Openspace, willkommen Smartoffice, Vertrauensarbeit und superflexible Arbeitsmodelle. Er nimmt unter anderem die gängigen Großraumbüros auseinander und fordert den gesunden Mix ein:

Herausgekommen ist ein Element des Großraumbüros, wo die meisten mit Kopfhörern in den Ohren still vor sich hinarbeiten. Zur Kommunikation geht man woanders hin, um die anderen nicht zu stören. …

Eine Mischung aus punktueller Arbeit von zu Hause, denn konzentriertes Arbeiten ist wichtig und steigt in der Bedeutung. Für den kommunikativen Austausch und zur Interaktion mit den Kollegen wird punktuelles Arbeiten im Büro elementar sein.

Arbeitswelt nach Corona: Schluss mit Openspace, willkommen Smartoffice, Vertrauensarbeit und superflexible Arbeitsmodelle | Marcus K. Reif

Arbeitsplatz, Arbeitszeiten, Führung sollten sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Doch wir alle müssen es eben konstruktiv anpacken und gestalten.

Ende des Großraums und „branded Homeoffice“?

Dass sich die Büros ändern werden, das hatten wir schon hier erwähnt. In vielen Unternehmen werden derzeit wahrscheinlich die Abstände zwischen den Schreibtischen vergrößert, Gehwege „verpfeilt“ oder auch Plexiglasscheiben angebracht.

Von dort ist es, könnte man denken, nicht mehr weit zu den Office Cubicles der 60er Jahre – Massenangestelltenhaltung in hygienisch abgeschirmten Boxen.

Arbeitswelt nach Corona: Das Ende des Großraums – DER SPIEGEL

Insbesondere das Großraumbüro, wie wir es heute kennen, kann es so erst einmal in der nahen Zukunft nicht wieder geben. Der Spiegel titelt gar das Ende des Großraums herbei. Ich muss jetzt genau an die offenen Bürokonzepte, an Kreativflächen denken, an Coworking Spaces, wir ich sie ja auch auf Messen als Demo auf dem IBM Stand auf der Cebit 2017 oder beim IBM HR Festival auf der republica mit Design Offices umgesetzt habe, Arbeitsflächen und kreative Konzepte zur Zusammenarbeit, die auch mich wieder für das Büro begeistern konnten. Stattdessen werden wir wohl eher „abgeschlossenere Einheiten erleben“, so Stefan Rief vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation laut Spiegel.

Und Homeoffices, die Heimarbeitsplätze könnten, sollten nun Teil des Corporate Designs werden (sollten), so wird der Leiter einer Hamburger Designbüros zitiert.

Es könne … in Zukunft zum Employer Branding gehören, je nach Hierarchiestufe eine entsprechende Ausstattung für das Homeoffice anzubieten – ein Package, das der Arbeitnehmer sich selbst zusammenstellen kann und das seinen Arbeitgeber bei Videocalls angemessen repräsentiert.

Arbeitswelt nach Corona: Das Ende des Großraums – DER SPIEGEL

Bei notwendigen Investitionen von 2.000 bis 4.000 Euro entstehe ein „gigantischer Markt für das ‚branded Homeoffice'“. Ach ja, Ausstattung je nach Hierarchiestufe, der Bürostuhl mit und ohne Lehne, der größere und der kleinere Schreibtisch …

Zur Wahrheit gehört eben aber auch, dass eben nicht jede:r überhaupt die räumlichen Gegebenheiten für eine solche Gestaltung hat. Selbst der CEO der SAP, Christian Klein, bemerkt, dass sein Homeoffice zu klein sei (nur 10 Quadratmeter). Und bevor wir uns um Branding Gedanken machen. sollten wir zuerst über eine vernünftige Ausstattung (Stuhl, Tisch, Breitband, Rechner) nachdenken, finde ich. Danach können wir es dann schön machen (wobei nicht jeder Corporate Branding als schön empfinden muss).

Zurück zu den räumlichen Gegebenheiten, die eben manche:r Arbeitnehmer:in eben in den eigenen vier Wänden nicht hat. Ich denke schon, dass sich jetzt schon einige mehr Gedanken machen werden, wie denn die eigene Wohnung angesichts von möglicher Heimarbeit aussehen sollte. Und natürlich werden die Diskussionen über potentielle Zuschüsse für den Heimarbeitsplatz weiter geführt werden (müssen).

Fraunhofer-Umfrage zur Arbeit Zuhause

Wer übrigens seinen derzeitigen Stand und sein künftigen Wünsche dokumentieren will, der kann (und sollte) an der Umfrage »Wie gut funktioniert die Arbeit von Zuhause?« von Fraunhofer IAO teilnehmen. Am Ende sieht man dann auch, wie man im Vergleich zu den anderen Studienteilnehmern steht. Ich fühle mich im Homeoffice wohl, hab es ja aber auch schon vor Corona getan und habe vor allem auch hervorragende Arbeitsbedingungen, was eben nicht jeder so hat. Mir fehlen lediglich die gemeinsamen Kreativsessions und der Kaffee oder die Kantine zusammen mit Kollegen:innen.

An dieser Stelle sei auch auf den Beitrag des schon zitierten Stefan Rief von Fraunhofer IAO verwiesen, der eine neue Epoche für das Büro verkündet. Man werde – so die Thesen- beispielsweise jede Fahrt ins Büro überdenken, Geschäftsreisen würden abnehmen und viele Arbeitsplätze würden aufs Land umziehen. Natürlich – so die Ausführungen – ändert sich auch das Büro und hoffentlich kommt es wirklich so, dass „Inspirational Offices in Form von Coworking Spaces, Serviced Offices oder Corporate Office entstehen“, denn darin habe ich zumindest immer den Mehrwert eines Besuchs im Büro gesehen (siehe oben meine Bemerkung zu Design Offices).

So, genug Homeoffice-Allerlei für diesen Beitrag. Und es bleiben noch viele, viele Informationen aufzuarbeiten, hier im Blog und natürlich auf dem neuen https://homeofficekurator.wordpress.com.

(Stefan Pfeiffer)

Jeder, der möchte, soll im Homeoffice arbeiten können – auch nach Covid-19 – Hubertus Heil

27. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Bevor wieder die Schwarz-Weiß-Malerei anfängt: „… soll im Homeoffice arbeiten können„. Nicht müssen. Aber eben gesetzlich verankert. Das ist zeitgemäße Flexibilisierung der Arbeitswelt. Das ist Umweltschutz. Und für mich, der sieben Jahre auf der Autobahn zwischen Darmstadt und Bad Homburg war, ist das ein probates Mittel gegen vergeudete Lebenszeit auf der Autobahn und im Stau. Hoffen wir mal, dass es dazu kommt und nicht wieder die Controlettis und ewig Gestrigen ob-siegen, mit welchen vorgeschobenen Begründungen auch immer. Sie bringen sich ja schon wieder in Position polemisieren über „politische Ladenhüter“ und einer Beschränkung,“ die Wachstum und Flexibilität“ würden. Welch ein Schwachsinn. Welch ewig Gestrige. Sollen im Homeoffice arbeiten können, wenn es der Job erlaubt.

Oder ich zitiere Gunnar Sohn:

Das sind die beiden wichtigsten Angstaspekte: Zum einen die Frage aus Arbeitgebersicht, ob Mitarbeiter ohne Kontrolle überhaupt Ergebnisse leisten und zum anderen, ob Kontrolle außerhalb der Unternehmensgrenzen überhaupt möglich ist.

Das sind die beiden wichtigsten Angstaspekte: Zum einen die Frage aus Arbeitgebersicht, ob Mitarbeiter ohne Kontrolle überhaupt Ergebnisse leisten und zum anderen, ob Kontrolle außerhalb der Unternehmensgrenzen überhaupt möglich ist.

Lesenswert dazu auch der einleitende Text von Claudia Tödtmann zum Thema Homoffice (bevor sie zur Internet-Ikone @Ahoibrause überleitet). Die Rahmenbedingungen für Heimarbeit müssen ebenso gegeben sein, wie das Vertrauen in die Mitarbeiter oder die „ureigene Angst, nicht genug Kontrolle zu haben“. Aber wenn sich Führungskräfte eben als Kontrolleure definieren …:

Interessant: In manchen Unternehmen müssen alle Mitarbeiter wenn sie mal von zuhause aus arbeiten oder besonders jetzt, in Corona-Zeiten – quasi zeitgleich – alle Mann um acht Uhr online gehen. Bis 18 Uhr oder so. … Vertrauen von Chefs in Mitarbeiter? Gar nicht nötig. Es herrscht ohnehin Dauerkontrolle.

Das ist jedoch nicht der Sinn und Zweck von Home-Office-Arbeit, sondern dass sich die Leute ihre Arbeit zeitlich frei einteilen und am Ende die geleistete Stundenzahl eintragen.

Internet-Ikone Willms Buhse: Die fünf goldenen Regeln zur virtuellen Führung in Corona-Zeiten und auch sonst | Management-Blog

* Und ja, Remote Working oder mobiles Arbeiten ist oft der richtigere Begriff.

** Und ja, nicht für jede:jeden ist das Homeoffice eine wirkliche Option. Nicht jeder hat die räumlichen und technischen Rahmenbedingungen. Nicht jedem liegt Remote Working.