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[DE] Social Business: Sechs Einsatzgebiete für messbaren Erfolg

8. Juli 2013 Posted by StefanP.

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Social Business ist unterdessen als Thema in den Unternehmen angekommen. Doch noch immer wird die Frage gestellt, wo Einsatzgebiete liegen, deren Mehrwert und Return on Investment (ROI) messbar ist. IBM war eines der ersten Unternehmen, das sich mit dem Einsatz sozialer Technologien auseinandergesetzt hat, dies sowohl in der internen Nutzung – das eigene Produkt IBM Connections ist originär aus sozialen Projekten und Tools in der IBM entstanden – wie auch in zahlreichen Kundenprojekten rund um den Globus. Um Unternehmen zu schnellen Erfolgen bei der Einführung von Social Business zu verhelfen, haben wir nun sechs verschiedene Einsatzgebiete gesammelt und dokumentiert, wo Social Business-Technologie und Kultur IBM-intern und extern beim Kunden spürbaren Nutzen gebracht haben.

Wenn Unternehmen XYZ wüsste, was Firma XYZ weiss, wäre man so viel erfolgreicher. Diesen Spruch habe ich über Siemens, General Motors und auch IBM gelesen. Nicht nur, aber gerade grössere Unternehmen haben die Herausforderung, intern vorhandenes Wissen und Expertise zu identifizieren. Deshalb ist auch ein typisches und erfolgreiches Einsatzgebiet für Social Business das Teilen und die Zurverfügungstellung von Wissen sowie die Möglichkeit, schnell und einfach Experten im eigenen Unternehmen zu identifizieren.

Das interne soziale Netzwerk in der IBM hilft uns dabei, Experten effizient zu finden und relevante Informationen schnell zu entdecken. Dadurch, dass die Experten von ihren Kollegen als Experten “getagged” werden, dadurch, dass sie sich durch ihre Blog- und Wikibeiträge, durch ihre Dateien und Präsentationen quasi automatisch selbst als Experten profilieren, sind Fachleute heute weltweit schnell auffindbar, was eine ungeheuere Arbeitserleichterung, eine Beschleunigung bei der Lösung von Fragen und eine deutliche höhere Qualität bedeutet. Dieses Thema der Expertenidentifikation wird sicher künftig im Zeitalter crowdbasierter Projekte auch in unternehmensübergreifenden, aber gesicherten sozialen Netzwerken eine zunehmend wichtigere Rolle spielen.

Beim Thema Wissen teilen und die Fähigkeiten von Communities zu nutzen, führe ich immer gerne die IBM-interne MAC Community an. In der IBM sind Macs, iPhones und iPads im Rahmen einer vergleichsweise offenen Bring Your Own Device-Policy (BYOD) erlaubt. Das CIO Office hat aber von Beginn an gesagt, dass es keinen Support für Macs und entsprechende Devices geben wird. Man ermöglicht den Zugriff, gerade auch über VPN, in das IBM Netzwerk und stellt Anforderungen auf, wie die Geräte gesichert werden müssen. Das ist die gesamte IT-Unterstützung. Bei auftretenden technischen Problemen müssen sich die Nutzer aber selber helfen.

Ich benutze nun seit 4 Jahren ein MacBook als Arbeitsgerät und erhalte meinen Support bei auftretenden Fragen über eine lebendige Mac-Community, die vor allem von einem Kollegen aktiv – aber im Nebenjob – betreut wird. In den 4 Jahren musste ich ein- oder zweimal auf einen Windows-Rechner zurückgreifen. Der Grund war ein Schneesturm in den USA, wodurch damals die Leitungen zu dem VPN Gateway gekappt wurden. Ansonsten hat mir die Mac-Community schnell und qualitativ hochwertig bei allen Fragen und Problemen rund um den Mac, um den Betrieb von iPhone und iPad geholfen. Ich betreibe E-Mail, Chatten, unsere soziale Software Connections und viele andere Werkzeuge auf dem Mac und mobil auf iPhone und iPad, alles nach den Sicherheitsstandards der IBM. Ein geniales Beispiel dafür, wie leistungsfähig Communities – sogenannte Self Service-Communities – sein können. Unterdessen gibt es auch viele Beispiele, wo solche Mechanismen extern in der Kommunikation mit und von Kunden untereinander genutzt werden. IBM developerworks ist ein hervorragendes Beispiel dafür.

Gerade in der Kommunikation mit Kunden können soziale Technologien unendlich viel Nutzen stiften. Dies reicht von einer Profilierung der Kunden und dementsprechend zielgerichteter Kommunikation über den Aufbau von Kundencommunities zum Informationsaustausch und zur Bindung der Kunden hin zum 1:1 Dialog mit Hilfe sozialer Technologien. Beispielsweise kann die Kommunikation mit den Kunden mit sozialen Tools für die Produktweiterentwicklung genutzt werden. Vor einigen Monaten haben wir unsere Kunden gebeten, uns ihre Wünsche für die übernächste Version von IBM Connections zu nennen. Diese haben sie in einen Ideation Blog – ein Baustein des sozialen Werkzeugkastens von IBM Connections – eingetragen. Alle anderen Kunden und Geschäftspartner konnten die Vorschläge lesen und diese bewerten, im Facebook-Jargon “liken”. So bekommt unser Produktmanagement ein gutes Bild, was unsere Kunden an Funktionalität wollen und kann wesentlich zielgerichteter die kommende Version entwickeln. Ein klarer und quantifizierbarer Nutzen. Unternehmen wie Lego nutzen ebenfalls solche Mechanismen.

Ein weiteres erfolgreiches Einatzgebiet für soziale Technologien, auf dass ich erst einmal nicht gekommen wäre, ist der Bereich Sicherheits- und Anlagendokumentation. Sicherheitsinformationen und -prozeduren sind in vielen Unternehmen ein absolut wichtiges Thema. Es geht darum, Unfälle möglichst zu vermeiden und im Falle eines Unfalls, schnell und korrekt zu reagieren. Auch hier hat sich der Einsatz sozialer Technologien bewährt. Informationen können beispielsweise effizient in Wikis aktuell unterhalten werden. Alle Mitarbeiter können einfach darauf zugreifen. In diesem Einsatzgebiet besonders wichtig ist die Möglichkeit, dies auch mobil über Tablets und Smart Phones tun zu können. Der Sicherheitsmitarbeiter in einer Anlage kann unterwegs an den Geräten Informationen nachschauen, statt wie früher in dicken Handbüchern wälzen zu müssen.

Firmenübernahmen und Akquisitionen sind ein Gebiet, in dem sich der Einsatz von Social Business-Technologien ebenfalls bewährt haben. IBM hat in den vergangenen Jahren über 100 Unternehmen übernommen und diese Akquisitionen mit sozialen Technologien begleitet und unterstützt. Dies kann von der Vorbereitungsphase bis zum Abschluss der Akquisiton und dem “Onboarding” der neuen Mitarbeiter reichen.

Dies schlägt die Brücke zu einem weiteren Einatzgebiet: Social Business im Personalbereich. Unternehmen sehen sich heute der Herausforderung gegenüber, die besten Mitarbeiter zu identifizieren, diese für das eigenen Unternehmen zu gewinnen und sie dann möglichst schnell zu qualifizieren, auf Flughöhe zu bringen, und langfristig zu halten. Genau für diese Themen hat IBM vor einigen Monaten die Übernahme des HR-Experten Kenexa gestartet, der entsprechende Technologien, vor allem aber Expertise in die IBM bringt. Kenexa-Lösungen zur Mitarbeitergewinnung werden beispielsweise von Unternehmen wie Microsoft Deutschland eingesetzt.

Die Kenexa-Expertise wird Kompetenz der IBM im HR Bereich noch weiter stäärken, doch auch schon vorher wurden soziale Technologien der IBM erfolgreich im Personalbereich für Onboarding und Training eingesetzt. Ein hervorragendes Beispiel ist der Robinson Club, der in Europa und Afrika diverse Ferienclubs betreibt. Kennzeichnend für diese Clubs ist einerseits der Qualitätsanspruch des Unternehmens, andererseits die Tatsache, dass das Personal in den Clubs häufig wechselt. In vielen Gebieten wie dem Sport – ob Tennis, Golf oder Wassersport – ist es typisch, dass die Trainer temporär für einige Monate oder länger in den Clubs arbeiten. Dies bedeutet, dass sie möglichst schnell mit den Gegebenheiten und Qualitätsnormen von Robinson vertraut gemacht werden müssen. Je schneller sie produktiv sind, um so effizienter für den Club, um so besser für die Gäste. Kein Wunder also, dass man soziale Technologien nutzt, um Qualitätsnormen zu teilen, die Mitarbeiter auszubilden und “Best Practises” zu teilen.

Detailliertere Informationen zu den 6 Anwendungsgebieten befinden sich in dem entsprechenden IBM White Paper, das auf Deutsch und Englisch zur Verfügung steht. Dies kann über die IBM Social Business-Seite auf ibm.com oder im IBM Expertenbereich auf der Computerwoche heruntergeladen werden. Gerne schicke ich es auch zu. Und besonders interessiert bin ich natürlich an Beispielen, wo und wie Sie Social Business-Technologien und Verhaltensweisen in Ihrem Unternehmen einsetzen.

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[DE] Journalismus: Stimmen aus Social Media gehören in Berichterstattung integriert

6. Juli 2013 Posted by StefanP.

Auf dem Flug in den Urlaub ist mir mal wieder “Die Zeit” in die Hand gefallen. Früher – fast hätte ich vor dem Netz geschrieben – war ich Abonnent. Das Abo haben wir damn gekündigt, nachdem sich die Zeit-ungsstapel nur noch getürmt haben. Heute kommen für mich nur noch “brandeins” und die FAZ am Wochenende in gedruckter Form ins Haus. Sonst informieren der RSS Reader, Frühstücksfernsehen und TV-Nachrichten.

Damit sind wir auch beim Thema. Lesenswert – und zu unterstreichen – fand ich die folgenden Aussagen aus Emckes Expeditionen. Die Autorin hat die Redaktion der Tagesthemen besuchtund schreibt am Ende Ihres Artikels zur Rolle von Social Media im Journalismus:

Netzaffine, jüngere Journalisten wie die Redakteurin Marjan Parvand verkörpern den kommunikativen Imperativ der digitalisierten Gesellschaft und zeigen, warum Social Media integrierter Bestandteil aller Redaktionen sein sollten – … Inzwischen, berichtet die persischsprachige Parvand, gibt es ein weltweites Netz aus vertrauenswürdigen Netzaktivisten, mit denen sie kommuniziert via Skype und Facebook … So entsteht ein Netz an Zeugen, die sich wechselseitig korrigieren und verifizieren. Ob sich der Blick auf die Welt verändert? “Das, was ich im Netz an Bildern vom Krieg in Syrien gesehen habe”, sagt Parvand, “übersteigt alles, was hier vorstellbar ist.”

Es wäre der Redaktion der Tagesthemen zu wünschen, dass die ARD nicht die Fehler mancher Verlage wiederholt und die Frage der Digitalisierung in eigene Abteilungen abschiebt und so die publizistische Ambition schwächt. Die anderen Stimmen auf Facebook und Twitter, die kritischen, witzigen, bunten Perspektiven im Netz gehören in die Redaktionen integriert, denn sie erweitern den Kreis derer, die mitbestimmen, worüber eine demokratische Gesellschaft nachdenken sollte, und sie bilden ein verlässlicheres Korrektiv als jeder imaginierte Anspruch.

Aller Tage Abend – via Zeit.de

Kann man nur unterstreichen!


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[DE] Die Deutschen und das Netz: “Neuland” gestalten …

3. Juli 2013 Posted by StefanP.

Das Internet ist für die Politik – quer durch alle Kontinente und Länder und quer durch alle Systeme – ein willkommenes Kontroll-Tool, im übrigen aber ein Störfall. Das Internet macht Politik anstrengend. Die Selbstorganisationskräfte sind riesig, das Kommunikationspotential auch für politische Inhalte unendlich. Die Dynamik, die das Internet politisch entfalten kann, hat es nicht erst im arabischen Frühling oder zuletzt in der Türkei bewiesen. Eine Dynamik, die viele Politiker in ihrer digitalen Inkompetenz oft peinlich lächerlich hat erscheinen lassen; zuletzt Angela Merkel mit ihrer “Neuland”-Bemerkung bei Obamas Besuch.
Die schlimmste Bedrohung der politischen Klasse – … – ist die Transparenz, die das Internet bietet. … Und Initiativen per Internet sind viel zu schnell und quecksilbrig, um der Politik eine Chance zu geben, auch nur halbwegs zeitnah angemessen reagieren zu können.
So dumm, wie man die Politik gerne darstellt, ist sie aber nicht. Sie weiß, dass sie das Internet nicht mehr loswerden kann. Dazu hat es sich zu sehr als positiver Wirtschaftsfaktor, als sensationeller Produktivitäts-Multiplikator und als Echtzeit-Kommunikationstool bewährt. Die Büchse der Pandora ist geöffnet und lässt sich nicht mehr schließen. …
… Die wirksamste Waffe gegen das Internet ist wohl, es umfassend – und nachhaltig (hier passt die Politphrase) in Misskredit zu bringen. Und was eignet sich besser dafür, als es als allgegenwärtige Überwachungskrake jenseits aller Negativszenarien (Orwells “1984″ u.v.a.) zu desavouieren?

Michael Konitzer auf Carta.info: Die Dekonstruktion des Internets

An dieser Analyse ist viel dran. Wenn ich sehe, wie viele sich aus Angst in meinem Bekanntenkreis schon heute dem Netz verweigern. Sehr oft sind es unter meine Bekannten gerade Lehrer, die Angst vor Mobbing im Netz haben … Vorfälle wie Prism potenzieren noch die 1984er Vorbehalte und verstärken die Verweigerungshaltung beziehungsweise die negative Grundeinstellung zum Netz. Ob Merkel und Konsorten einfach darauf setzen, dass die breite Wählermasse eh skeptisch gegenüber dem Netz eingestellt ist, dies in der Tat noch immer “Neuland” für sie ist und diese Themen eh nicht wahlentscheidend sind?

Demgenüber steht die Wahlkampfstrategie eines Obama, der durch den gezielten Einsatz des sozialen Netzes wohl die entscheidenden Wählerstimmen geholt hat. Aber vielleicht sind wir in der Nutzung und Akzeptanz des Netzes einfach noch nicht so weit wie die USA. Das eigentliche Problem ist, dass wir uns in Deutschland jenseits einer kleinen Netzelite einfach noch nicht konstruktiv und genug mit dem Netz auseinandersetzen. Die Betonung liegt auf nicht verweigernd, sondern auf konstruktiv, analytisch, gestaltend, über den Tellerrand einer nur piratisierenden Netzsplittergruppe hinaus blickend.


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[DE] “Big Data” – Risiken, Chancen und Aufgaben

30. Juni 2013 Posted by StefanP.

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“Big Data” ist ein neues Modewort, das nicht nur die IT Industrie durch das digitale Mediendorf treibt. Auch “The European” widmet sich in seiner aktuellen Printausgabe des Themas. Die Beiträge sind wohl geschrieben worden, bevor der PRISM-Aspekt von “Big Data” publik wurde. Dies gibt manchem Beitrag ein gewisses Geschmäckle. Wenn T-Systems-Vorstandsmitglied Reinhard Clemens darüber lästert, wie wir Deutschen wieder einmal technologieskeptisch sind, dabei die Obama-Wahlkampagne zitiert und IT-Unternehmen dazu auffordert, den Nutzen von “Big Data” jenseits des rein Kommerziellen deutlich zu machen, bekommt das schon jetzt eine neue Bedeutung.

Um es klar zu sagen: Ich bin technologiefreundlich und glaube, dass Technologien wie Watson und vergleichbare Systeme in der zielgerichteten Analyse von “Big Data” unendlich viel Nützliches und Gutes bewirken können, in Wirtschaft ebenso wie im Gesundheitswesen. Jedoch machen PRISM und die vergleichbaren Vorfälle auch deutlich, dass der kontrollierte Umgang mit unseren Daten ein elementares Thema ist. Sich dabei auf Behörden wie die NSA zu kaprizieren, ist nicht genug. Die Google’s und Amazon’s dieser Welt gehören ebenfalls in den Blick – und kontrolliert. Gerd Leonhard vergleicht die Datenkraken von heute mit den Ölgiganten, den Exxons und MobileOils, von gestern. Nur wer kann Kontrolle in einer globalen Welt jenseits der Nationalstaaten leisten? Wer kann multinationale Konzerne und Stattsorgane kontrollieren? Darüber müssen wir nachdenken und dabei – so weit möglich – mit der Kontrolle unserer eigenen, persönlichen Daten beginnen.

Die Potenziale, die derzeit entfaltet werden, sind gigantisch. “Big Data” wird von anderen Megatrends befeuert: “Mobile” – überall “on” sein, Daten generieren und abrufen – und “Social” – sich vernetzen, Informationen teilen und austauschen, eben gerade auch mobil – produzieren immer mehr Daten, die ausgewertet werden können. Die Cloud (um es mal platt zu sagen) ist der Ort, wo sie mehr oder weniger sicher und gesichert gespeichert werden.

Der Rohstoff Öl ist endlich. Der Rohstoff Information, Data, scheint – so der Vergleich nicht hinkt – unendlich, ja wachsend. MEssieht so aus, als ob wir erst am Anfang der Möglichkeiten von “Big Data” sind. Wenn heute unerlaubt, ohne persönliche Einwilligung E-Mails unter dem Deckmäntelchen der nationalen Sicherheit abgehört werden, wenn schon seit Jahren persönliches Surf- und Kaufverhalten ausgewertet und monetarisiert wird, so kommen schon jetzt Geoinformationen und vor allem multimediale Inhalte unzähliger Kameras hinzu. Und all diese Informationen werden intelligent vernetzt. Ich will hier bestimmt nicht den Datenteufel an die Wand malen, aber jedem sollte bewusst sein, welche auch negativen Möglichkeiten “Big Data” bietet und wie – besser in welchem Rahmen – man seine persönlichen Daten auf Google und Co. schützen kann. Ich rede von Schutz, nicht Verweigerung!

Das Bekanntwerden von PRISM läutet (hoffentlich) eine neue Phase der Sensibiltität gegenüber Datenüberwachung und den “Big Brother’s “ein, hoffentlich nicht im Sinne platter Bilderstürmerei und Technologiefeindlichkeit (wie wir sie nur zu oft gerade in Deutschland pflegen), sondern vielmehr in der konstruktiven, streithaften und streitbaren Auseinandersetzung um die Vorteile und Gefahren von “Big Data”. Das Netz und die dort generierten Daten haben ungeheueres, positives Potential. Es liegt an uns allen die negativen Aspekte einzudämmen.

P.S. Ich hoffe, dass die gegenwärtige Diskussion nicht wieder einmal nur dazu führt, dass ausschliesslich die USA-Administration platt kritisiert werden. Es wäre endlich an der Zeit, dass auch gerade die selbsternannte deutsche Netzeliten endlich einmal einen kritischen Blick auf die kommerziellen Datensammler und -verwerter wirft, statt blauäugig und anbetend selbstdeklarierten Gutkonzernen alles durchgehen zu lassen.

P.P.S. In einem solchen “Big Picture” bekommt das Verhalten eines Snowden eine neue Dimension.


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[DE] Von Automatisierung, Gefahr für Arbeitsplätze und Mittelmaß

27. Juni 2013 Posted by StefanP.

Die Tage habe ich dank Markus Hohmeier, den ich auf der next in Berlin kennegelernt habe, die Printausgabe des “The European” bekommen. Ein interessantes heft, auch wenn mir bei einigen Beiträgen (DDR & BRD) der Hut hochgegangen ist angesichts der doch sehr einseitig ausgewählten Autoren. Interessant, bedenkenswert und diskussionswürdig sind dagegen die Schwerpunkte zu Big Data (dazu später mehr) und Zukunft der Arbeitswelt.
Das Thema Arbeitswelt beschäftigt mich nun seit einiger Zeit nicht nur beruflich. Mein Arbeitgeber – die IBM – hat vor einigen Monaten den HR-Experten Kenexa gekauft, der sich darauf spezialisiert hat, Unternehmen dabei zu helfen, die richtigen Mitarbeiter zu finden, als Arbeitggeber für diese attraktiv zu sein, sie effizient und schnell an Bord zu holen, produktiv zu “schalten”, sie laufend auszubilden und motiviert zu halten. Befragungen zur Mitarbeiterzufriedenheit gehören ebenfalls zum Portfolio. Angesichts der latenten Stellenstreichungen der vergangenen Jahrzehnte gerade auch in Europa war und ist dies für mich eine hochinteressante und motivierende Akquisition: endlich mal der Mitarbeiter im Fokus und nicht nur Kostensenkungen und Personalabbau.
Ein bisserl sehr blauäugig, denn die Controlettis, Produktivitätsverhinderer durch Tabellenwüsten und endlose Genehmigungsprozesse und Stellenstreicher sind weiter am Werk, wie wir latent auch in der Presse bei vielen gerade börsendotierten Unternehmen verfolgen können. Der normale Leser und Arbeitgeber ist sich dabei nie sicher, inwiefern Stellenkürzungen und Kosteneinsparungen wirklich notwendig sind oder ob einmal wieder Quartalsergebnisse und Shareholder Value durch das Dorf getrieben werden und wahres Motiv sind …
Bei solchen Gedanken kamen die Beiträge im “The European” gerade recht. Beispielsweise wird der Autor von “Automate this”, Christoph Steiner, interviewt und sagt zum Thema Computer und Automatisierung:

“Das bedeutet, dass Experten an der Spitze der wirtschaftlichen Nahrungskette weiter an Einfluss gewinnen werden. Ich mache mir Sorgen um alle Menschen, die durchschnittlich gut sind. Ihr Arbeitsplätze sind überall in Gefahr.”

Darin liegt eine Krux. Gerade in vielen grossen, gewachsenen Unternehmen sammelt sich meiner Meinung nach Mittelmaß an, Mitarbeiter, die sich gegen Change bewusst oder unbewusst wehren, Veränderung bewusst oder unbewusst in Verteidigung ihrer Jobrolle verteidigen. Ich rede hier primär nicht vom mittleren Management, das meist auch eine Herausforderung darstellt, sondern vom durchschnittlichen, oft ersetzbar erscheinenden, normalen Mitarbeiter. Das klingt sehr arrogant und despektierlich, soll es aber nicht sein. Im Gegenteil: Jeder Jobverlust ist ein persönliches Drama, dass man erst nehmen und zu verhindern versuchen muss. Gerade deshalb haben wir eine soziale Verpflichtung, diese Mitarbeiter weiter zu bilden und zu Change zu ermutigen.
Steiner prophezeit, dass es denen, die mit Algorithmen umgehen können, gut gehen wird. Allen anderen werde es schwer fallen, sich zu behaupten. Als Geisteswissenschaftler läuft mir natürkich da auch ein Schauer den Rücken herunter, doch selbstverständlich glaube ich noch an menschliche Kreativität und Entscheidungskompetenz jenseits reiner Zahlenwerke … Rudy Karzan, der CEO von Kenexa, sagte einmal, dass immer noch das menschliche Hirn der beste Computer sei. Hoffen wir es …
Offen und eine der wichtigsten Aufgabe bleibt es, dem durchschnittlichen Mitarbeiter zu Veränderung und ständiger Weiterbildung zur Joberhaltung zu motivieren. Niemand – auch ich – mag Veränderungen erst einmal, doch glaube ich, dass dies eine, wenn nicht DIE wichtigste, latente Führungs- und Coachingaufgabe ist, das Beste ist, was man tun kann, um Arbeitsplätze zu erhalten. Ich bin nicht blauäugig genug, um zu glauben, dass dies vor allen Stellenkürzungen schützen wird, abber es kann helfen. Wenigstens etwas …
Sowohl “The European” wie auch “Brand eins” warnen in ihren aktullen Heften davor, Automatisierung zu verhindern zu suchen. Dies ist immer gescheitert. In der Ankündigung des neuen Heftes schreibt “brand eins”:

Es scheint, so zitiert er den Automationsexperten Kurt Pentzlin, “als ob jede Generation von neuem ihre Angst vor den Maschinen überwinden muss, als ob jede Generation ohne die Erfahrung der früheren sich mühsam die Erkenntnis erarbeiten muss, dass technischer Fortschritt niemals der Feind des Menschen ist, sondern ein guter Freund”.

Na ja, guter Freund vielleicht nicht, aber jemand, mit dem man sich arrangieren sollte. Besser isses …


Filed under: Deutsch Tagged: SocBiz, Workplace-of-the-Future

[DE] Von Automatisierung, Gefahr für Arbeitsplätze und Mittelmaß

27. Juni 2013 Posted by StefanP.

Die Tage habe ich dank Markus Hohmeier, den ich auf der next in Berlin kennegelernt habe, die Printausgabe des “The European” bekommen. Ein interessantes heft, auch wenn mir bei einigen Beiträgen (DDR & BRD) der Hut hochgegangen ist angesichts der doch sehr einseitig ausgewählten Autoren. Interessant, bedenkenswert und diskussionswürdig sind dagegen die Schwerpunkte zu Big Data (dazu später mehr) und Zukunft der Arbeitswelt.
Das Thema Arbeitswelt beschäftigt mich nun seit einiger Zeit nicht nur beruflich. Mein Arbeitgeber – die IBM – hat vor einigen Monaten den HR-Experten Kenexa gekauft, der sich darauf spezialisiert hat, Unternehmen dabei zu helfen, die richtigen Mitarbeiter zu finden, als Arbeitggeber für diese attraktiv zu sein, sie effizient und schnell an Bord zu holen, produktiv zu “schalten”, sie laufend auszubilden und motiviert zu halten. Befragungen zur Mitarbeiterzufriedenheit gehören ebenfalls zum Portfolio. Angesichts der latenten Stellenstreichungen der vergangenen Jahrzehnte gerade auch in Europa war und ist dies für mich eine hochinteressante und motivierende Akquisition: endlich mal der Mitarbeiter im Fokus und nicht nur Kostensenkungen und Personalabbau.
Ein bisserl sehr blauäugig, denn die Controlettis, Produktivitätsverhinderer durch Tabellenwüsten und endlose Genehmigungsprozesse und Stellenstreicher sind weiter am Werk, wie wir latent auch in der Presse bei vielen gerade börsendotierten Unternehmen verfolgen können. Der normale Leser und Arbeitgeber ist sich dabei nie sicher, inwiefern Stellenkürzungen und Kosteneinsparungen wirklich notwendig sind oder ob einmal wieder Quartalsergebnisse und Shareholder Value durch das Dorf getrieben werden und wahres Motiv sind …
Bei solchen Gedanken kamen die Beiträge im “The European” gerade recht. Beispielsweise wird der Autor von “Automate this”, Christoph Steiner, interviewt und sagt zum Thema Computer und Automatisierung:

“Das bedeutet, dass Experten an der Spitze der wirtschaftlichen Nahrungskette weiter an Einfluss gewinnen werden. Ich mache mir Sorgen um alle Menschen, die durchschnittlich gut sind. Ihr Arbeitsplätze sind überall in Gefahr.”

Darin liegt eine Krux. Gerade in vielen grossen, gewachsenen Unternehmen sammelt sich meiner Meinung nach Mittelmaß an, Mitarbeiter, die sich gegen Change bewusst oder unbewusst wehren, Veränderung bewusst oder unbewusst in Verteidigung ihrer Jobrolle verteidigen. ich rede hier primär nicht vom mittleren Management, das meist auch eine Herausforderung darstellt, sondern vom durchschnittlichen, oft ersetzbar erscheinenden, normalen Mitarbeiter. Das klingt jetzt sehr arrogant und despektierlich, soll es aber nicht sein. Im Gegenteil: Gerade für diese Mitarbeiter haben wir eine soziale Verpfllichtung.
Steiner prophezeit, dass es denen, die mit Algorithmen umgehen können, gut gehen wird. Allen anderen werde es schwer fallen, sich zu behaupten. Als Geisteswissenschaftler läuft mir natürkich da auch ein Schauer den Rücken herunter, doch selbstverständlich glaube ich noch an menschliche Kreativität und Entscheidungskompetenz jenseits reiner Zahlenwerke … Rudy Karzan, der CEO von Kenexa, sagte einmal, dass immer noch das menschliche Hirn der beste Computer sei. Hoffen wir es …
Offen und eine der wichtigsten Aufgabe bleibt es, dem durchschnittlichen Mitarbeiter zu Veränderung und ständiger Weiterbildung zur Joberhaltung zu motivieren. Niemand – auch ich – mag Veränderungen erst einmal, doch glaube ich, dass dies eine, wenn nicht DIE wichtigste, latente Führungs- und Coachingaufgabe ist, das Beste ist, was man tun kann, um Arbeitsplätze zu erhalten. Ich bin nicht blauäugig genug, um zu glauben, dass dies vor allen Stellenkürzungen schützen wird, abber es kann helfen. Wenigstens etwas …
Sowohl “The European” wie auch “Brand eins” warnen in ihren aktullen Heften davor, Automatisierung zu verhindern zu suchen. Dies ist immer gescheitert. In der Ankündigung des neuen Heftes schreibt “brand eins”:

Es scheint, so zitiert er den Automationsexperten Kurt Pentzlin, “als ob jede Generation von neuem ihre Angst vor den Maschinen überwinden muss, als ob jede Generation ohne die Erfahrung der früheren sich mühsam die Erkenntnis erarbeiten muss, dass technischer Fortschritt niemals der Feind des Menschen ist, sondern ein guter Freund”.

Na ja, guter Freund vielleicht nicht, aber jemand, mit dem man sich arrangieren sollte. Besser isses …


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[DE] Führung heute: Powerpoint-Monologe statt mitmachen im Web – The European

19. Juni 2013 Posted by StefanP.

Mein lieber Scholli, äh Gunnar, da hauste wieder einen raus. Lesenswert, der Beitrag von Gunnar Sohn auf The European:

Es ist zum Verzweifeln: In den Führungsetagen gibt es das Mitmach-Web höchstens als Schlagwort. Statt Innovationen zu nutzen, ergötzen sich deutsche Führungskräfte an Powerpoint-Monologen.

Es ist eher ein kulturelles Problem. Die Krawattenfraktion im Management, die sich auf Internet-Tagungen salopp mit Polohemd und Slipper-Schuhen in Szene setzt, kann mit der Wirklichkeit des Mitmach-Webs wenig anfangen. Da labern Führungskräfte und sogenannte Keynote-Speaker auf öligen Kongressen ihre Kalenderweisheiten ins Publikum und ergötzen sich an irgendwelchen Statistiken über die Relevanz von Facebook und Co.

Eine Kultur des offenen Austauschs und Dialogs sieht anders aus. Die liebwertesten Gichtlinge der Wirtschaft sollten sich mal an der Organisation von Barcamps versuchen, wo die Teilnehmer das Programm selbst bestimmen können. Hier gibt es keine Sprachregelungen, dümmlichen Verkäufersprüche von der Kanzel und versnobten Wichtigtuer-Gespräche beim Verzehr von Blätterteigtaschen mit Thunfisch-Füllung, Lachsmousse, Fleischpastetchen und Scampi-Mango–Spießen. Wer vom Social Web redet, sollte auch sein Handeln danach ausrichten.

via Warum die Wirtschaft mehr Social Web wagen sollte – The European.

Gut gemeint, aber aus meiner Sicht (nur) ein bisschen über das Ziel hinaus geschossen. Ja, unsere Manager müssen sich an den offenen Austausch und das Social Web gewöhnen. Ich führe gerade in meinem Unternehmen die Diskussion, warum dieser Austausch auf einer republica für Sinn macht, auch wenn wir dort nicht die traditionellen Leads schreiben. Auf der anderen Seite ist es auch so, dass Konzepte wie Barcamp und Open Space nicht nur bei Führungskräften, sondern auch erst noch bei vielen der Teilnehmer von Veranstaltungen ankommen müssen. Ich habe Elemente in den vergangenen Jahren bewusst in unser Marketingmix eingebaut, ob nun im IBM JamCamp, der DNUG oder anderen Veranstaltungen. Für viele Besucher sind sie immer noch neu. Die Teilnehmer kommen in der klassischen konsumierenden Zuhörhaltung zu Events. Darin spiegelt sich einerseits eine jahrelang antrainierte Haltung an. Andererseits manifestiert sich darin auch Unsicherheit. Diese grosse Masse sollten und müssen wir heranführen.


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[DE] Die Renaissance der Kundenbeziehung oder Schluss mit Massenmarketing

14. Juni 2013 Posted by StefanP.

Marketing war bisher mehr oder weniger säen, düngen, das Feld bestellen ... industrielle Marketingproduktion.

Marketing war bisher mehr oder weniger säen, düngen, das Feld bestellen … industrielle Marketingproduktion.

Seit Jahren reden wir verstärkt davon, den Kunden (wieder) in den Mittelpunkt zu stellen. Kundenzentriert, servicefreundlich, neudenglisch nennen wir es customer centric und Customer Experience. Doch was ist die Realität im Alltag heute noch? Der Vertriebler wird von Quartal zu Quartal geprügelt, denn überraschenderweise ist dieses Quartal (wieder einmal) das wichtigste Quartal in der Geschichte des Unternehmens. Eine Flut meist interner Telefonkonferenzen und Reviews frisst die Zeit auf, die gerade der Vertrieb eigentlich mit seinen Kunden verbringen sollte. Und wenn dann das zarte Pflänzchen der persönlichen Beziehung zum Kunden zu blühen beginnt, wechseln wir den Verkäufer, so dass sich unser Kunde an einen neuen Ansprechpartner gewöhnen muss.

Im Vertrieb gibt es schon lange das schöne Bild des Jägers und des Gärtners. Aus oben beschriebenem Quartalsdruck kultivieren und fördern wir den Jäger, statt zu erkennen, dass wir im sozialen Zeitalter mehr Gärtner brauchen. Heute machen sich die Kunden nicht mehr über ihren Vertriebler schlau. Sie tun dies zuerst im sozialen Netz und nicht auf den bunten, rein werblichen, unkommunikativen Hochglanzbroschürenwebseiten der Unternehmen. Die Kunden schauen nach Bewertungen im Social Web, recherchieren in Communities, fragen in ihrem Netzwerk nach, wer welche Erfahrung mit dem Lieferanten und seinen Produkten hat. Die Meinung und Bewertung von (hoffentlich nicht) Leidensgenossen und nicht das bunte Online oder gedruckte Prospekt präjustiziert eine Kaufentscheidung, meist lange bevor es Unternehmen und Vertriebler oft merken. So gehen Kunden heute gut präpariert, wohl informiert, meist mit einer vorgefassten Meinung in Verkaufsgespräche. Und natürlich haben wir unsere Kunden unterdessen auch gelehrt, wann im Quartal und Jahr sie den besten Preis bekommen.

Und wir im Marketing verschlimmbessern die Situation noch. Wir SPAMmen unsere Interessenten und Kunden mit E-Mails und Newslettern zu, Promotions, die meist rein werblichen Charakter haben oder die zu den unzähligen Veranstaltungen einladen, die laufend stattfinden. Und dann wundern wir uns, dass immer mehr Kunden Newsletter und E-Mails der Unternehmen abbestellen, unsubscriben. Auch die mittlerweile nicht mehr ganz so neuen sozialen Kanäle haben wir oft nicht verstanden. Wir missbrauchen sie unterdessen als einen neuen Kanal, über den wir die Welt mit oben beschriebenen Nachrichten beschallen. Ich nenne das Social SPAM, der immer weiter zunimmt und die Prinzipien des Social Webs ad absurdum führt. Besonders erfreut bin ich, wenn ich die Mails bekomme, doch bitte über meine persönlichen sozialen Kanäle diese Veranstaltung und jene Promotion zu bewerben. Ein Teufel werde ich tun und meine Reputation und Glaubwürdigkeit im Netz aufs Spiel setzen. Natürlich werben wir über soziale Unternehmenskanäle und auch persönliche Konten. Jedoch sollten wir das gerade bei den persönlichen Accounts mit sehr viel Augenmaß und Überlegung tun. Ich habe mir beispielsweise die Regel auferlegt, auf Xing pro Jahr mein Netzwerk maximal zweimal zu IBM Veranstaltungen einzuladen, die es mir wert sind.

Mein persönliches Zwischenfazit; Liebe Marketiers, die Zeit des Massenmarketings ist (zumindest beim Verkauf komplexerer Produkte und vor allem im B2B) vorbei. Stattdessen sollten wir darauf konzentrieren, wie wir den potentiellen Kunden positiv für unser Unternehmen und seine Produkte stimmen und sein Vertrauen gewinnen. Die notwendigen Massnahmen sind nicht einfach, aber auch kein Hexenwerk. Eine informative, kommunikative statt platt werbende eigene Webpräsenz ist der absolut notwendige erste Schritt. Kunden wollen gehaltvollen Dialog und qualitativ nützliche Inhalte. Genau dahingehend müssen wir die Webseiten unserer Unternehmen umbauen. Sie müssen zur Informations- und Kommunikationsdrehscheibe unseres Unternehmens werden, immer aktuelle und wertvolle Inhalte bieten, gut konsumierbar auf den normalen Bildschirmen wie auch auf der Vielzahl der unterschiedlichen mobilen Endgeräte. Und natürlich stellt sich auch die Frage, wann ich die Kontaktinformationen des potentiellen Kunden einfordere: beim Download eines White Papers oder lasse ich den Kunden aktiv auf mich zukommen und bitte ihm an passenden Stellen auf meiner Webseite direkte Kommunikatonsmöglichkeiten (Click-to-chat, Click-to-call, soziale Kanäle, E-Mail)  mit meinem Unternehmen an. Gerade für uns Marketiers, die wir an der Anzahl der generierten Leads gemessen werden, eine schwierige Frage. Einerseits müssen wir Erfolge nachweisen, andererseits wollen wir die Kunden nicht durch Registrierungsformulare verschrecken. Die Souveränität und Geduld, den Kunden “kommen” zu lassen, muss man erst mal haben, gerade auch angesichts des erwähnten Erfolgsdrucks.

Die eigene Webseite ist der erste Schritt, denn die potentiellen Kunden schauen sich sicher nicht nur dort um. Sie gehen in die erwähnten Communities und informieren sich dort. Was tun, sprach der Marketier? Aufmerksames Zuhören in den sozialen Kanälen, Social Media Monitoring in relevanten Communities und Bewertungsportalen, ist aller Anfang. Die entsprechenden Tools sind von freien Werkzeugen bis zu professionallen Produkten und Services vorhanden. Dieses Monitoring ist dann die Grundlage dafür, die für das eigene Unternehmen wichtigsten Plattformen zu identifizieren, wo sinnvoll zu kommentieren und auch durchaus die berühmten Opportunities zu identifzieren. Am liebsten lesen wir natürlich positive Kommentare zu unseren Produkten und Dienstleistungen. Die kommen nicht von alleine. Die kommen zu allererst durch gute eigene Produkte und guten Service. Und dann können wir noch seitens Marketing und Vertrieb  mit entsprechenden Massnahmen dazu beitragen, den berühmten Kampf um das Word of Mouth möglichst positiv zu gestalten.

Die eigene Webseite (Owned Media) haben wir ja schon zu einer kommunikationsfreundlichen, interaktiven Informationsdrehscheibe umgebaut. Natürlich platzieren wir auch weiterhin Anzeigen und Werbung (Paid Media), gestreut online und in Printmedien, wie es für das Unternehmen und die Produkte sinnvoll ist. Und dann kommen wir zur Königsdisziplin: Wie schaffen wir es, dass in den relevanten Communities und sozialen Kanälen positiv über Unternehmen und Produkte geschrieben wird. Wie verdienen wir uns diese Earned Media? Meiner Meinung gelingt das nur dadurch, dass wir in den entsprechenden Kanälen zuhören und dort unsere Meinung und Produkte authentisch, glaubhaft und eloquent vertreten. Über das Zuhören habe ich schon geschrieben. Für das Vertreten der eigenen Meinung braucht man auf jeden Fall entsprechende Kapazitätenim doppelten Sinne, Mitarbeiter, die die Kompetenz haben und denen man auch die Zeit gibt, sich als Meinungsführer und Sprecher zu einem bestimmten Thema in den sozialen Kanälen und Communities zu positionieren. Genau darin liegt meiner Erfahrung nach die Krux. Die beschriebenen Experten sind schon heute busy und viele Führungskräfte sehen auch nicht den Nutzen, den Thought Leadership in sozialen kanälen bringt. Das ist doch Aufgabe der Unternehmenskommunikation und PR-Abteilung.

Falsch gedacht. Die Zeiten sind heute vorbei. Früher genügte es, ab und an einmal ein Interview oder einen Artikel in den eigenen Brnachenblättchen und Publikationen zu platzieren. Heute dagegen muss das Unternehmen mit seinen Produkten und seinen Thought Leadern ständig online in den entsprechenden Kanälen präsent sein. Jetzt keine Panik: Man kann das organisieren und steuern, muss sich aber durchaus der Situation gegenwärtig sein. Und man sollte realisieren, dass wir nicht mehr in den Zeiten leben, wo wir uns auf Journalisten und Analysten konzentrieren können. Die sozialen Medien haben ein weitaus größere Zahl an relevanten Influencern herausgebracht, die sich in Communities, Blogs, Hangouts, auf Barcamps und Veranstaltungen tummeln. Die für mich und meine Produkte wichtigen Influencer muss ich identifizieren und eine Beziehung zu ihnen aufbauen, eine Beziehung, die den Influencern auch einen Mehrwert bietet. Das braucht zeit und Geduld, denn das soziale Netz kann man (hoffentlich) nicht kaufen. Der Benefit eines solchen Netzwerkes ist aber genau das, was ich oben beschrieben habe: Positive Kommentare und Bewertungen, die eine Kaufentscheidung maßgeblich mit beeinflussen.

Marketing heute wird immer zum persönlichen Hegen und Plfegen von Kundenbeziehungen mit indviduellen gärtnerischen Massnahmen.

Marketing heute wird immer zum persönlichen Hegen und Plfegen von Kundenbeziehungen mit indviduellen gärtnerischen Massnahmen.

Vertriebler sollten sich der Situation gegenwärtig sein, sich im Netz und real mit ihren Kunden vernetzen und eine Beziehung pflegen. Marketiers müssen realisieren, dass heute Massenmarketing nicht mehr alles ist. Daneben sollten sie ernsthaft über individualisiertes Digital Marketing und Influencer Marketing nachdenken, das auf werthaltige Inhalte, für den Kunden einfache Kommunikation und das Bilden eines Netzwerks baut. Dieses Netzwerk, das dann die positiven Bewertungen hervorbringt, müssen Marketing, Vertrieb und die Experten, die Subject Matter Experts des Unternehmens, zusammen aufbauen und vor allem hegen und pflegen. Alle genannten Mitarbeiter werden zu Marketiers, denn sie sind Marken- und Unternehmensbotschafter draussen im Netz. Und alle genannten Gruppen werden auch zu Verkäufern, denn sie müssen Vertriebschancen identifizieren und sich um die Verfolgung kümmern. Alle werden wir zu Kümmerern, die dann wirklich den Kunden und die Kundenbeziehung im Zentrum des Schaffens haben. Nur dann klappt das auch mit der Nachbarin …


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[DE] Zukunftsstudie 2013: Anwender wollen intuitiv, einfach, mobil, selbstbestimmt und vernetzt arbeiten

29. Mai 2013 Posted by StefanP.

Der Münchener Kreis hat im April 2013 eine interessante Zukunftstudie zur Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Medien veröffentlicht.Über 7.000 Personen in Deutschland, den USA, Brasilien, China, Südkorea und Indien wurden befragt, welche Wünsche und Anforderungen sie an die digitale globalisierte Welt von übermorgen haben. Besonders interessant für mich sind die Ergebnisse zum Thema Arbeit, die in dieser Grafik visualisiert werden:

 Bildnachweis: „MÜNCHNER KREIS: Zukunftsstudie 2013; Illustrationen: www.gaertner-illustrator.de“

Bildnachweis: „MÜNCHNER KREIS: Zukunftsstudie 2013; Illustrationen: http://www.gaertner-illustrator.de“

Über alle Länder, Kulturen und Altersgruppen hinweg wünschen sich 22 Prozent der Befragten einen personalisierten, immer und überall verfügbaren Zugang zu intuitiv bedienbaren Arbeitsmitteln. Dass viele Arbeitnehmer durchaus mitgestalten. sich austauschen wollen, sagen 21 Prozent der Befragten.  Das Thema Worklife Balance und Gesundheit steht auch auf der Agenda, wen wundert es, in diesen Zeiten. Unternehmen und ITK-Anbietern werden also vor allem zwei Themen ins Stammbuch geschrieben: Die Arbeitsmittel und das Informationsmanagement müssen einfacher, intuitiver und von überall bedienbar und zugreifbar sein: Stichwort Mobilität und mobile Endgeräte. Und der Wunsch nach Networking und Kollaboration ist da: Stichwort Social Business. Dabei legen die Anwender Wert auf ein ausgewogenes Leben und – ein anderes Ergebnis der Studie – Datenschutz und Datensicherheit.

Personalisierter Zugang – immer und überall. - MÜNCHNER KREIS: Zukunftsstudie 2013; Illustrationen: www.gaertner-illustrator.de Erfahrungsaustausch und Mitgestaltung. - MÜNCHNER KREIS: Zukunftsstudie 2013; Illustrationen: www.gaertner-illustrator.de
Die gesamte Studie, die sich auch den Themen Mobilität, Medien und E-Government annimmt, kann hier heruntergeladen werden.


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[DE] Der Vertrag: Wer Google vertraut und seine Daten gibt, erhält Produkte, die Leben leichter machen – Netzökonomie-Blog – FOCUS Online

28. Mai 2013 Posted by StefanP.

Eine sehr gute Zusammenfassung und Analyse von Holger Schmidt zu Google:

Denn im Gegensatz zur Konkurrenz glaubt Page den Schlüssel für die Innovationen der nächsten Jahre schon in der Hand zu halten: Aus riesigen Datenmengen die Informationen herausfiltern zu können, die für den Nutzer in seiner jeweiligen Situation besonders hilfreich sind. Smartphones oder künftig die Google-Brille liefern den nötigen Kontext wie den genauen Aufenthaltsort oder Tempo und Art der Fortbewegung. …

Was die Tech-Enthusiasten begeistert, wird aber bei vielen Menschen Bedenken hervorrufen. … Es ist eine Art Vertrag, den Google seinen Nutzern anbietet: Wer Google vertraut und seine Daten gibt, erhält dafür Produkte, die das Leben leichter machen. Je mehr Daten, desto besser die Produkte.

via Datendienste: Wie Google der Konkurrenz und den Nutzern enteilt – Netzökonomie-Blog – FOCUS Online – Nachrichten.


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[DE] Der Marketier: Ein kleiner Karajan oder 10 Schritte zur Digitalen Marketingstrategie

22. Mai 2013 Posted by StefanP.

Der Marketingmix machts - der Marketier ist der Dirigent, der richtig orchestrieren muss

Der Marketingmix machts – der Marketier ist der Dirigent, der richtig orchestrieren muss

Digitales Marketing wird – davon bin ich fest überzeugt – in den kommenden Jahren immer wichtiger werden. Unternehmen müssen jedoch von dem Einzelansatz – ich mache mal Social Media, verschicke E-Mail Newsletter, betreibe Search Engine Optimization … – zu einem integrierten Ansatz kommen, in dem die einzelnen Komponenten eng miteinander verzahnt und integriert sind. Da sind wir in der Regel meist noch sehr entfernt von. Hier meine 10 Thesen, was man heute beim Digitalen Marketing beachten sollte:

1. Bringen Sie Ihr Haus in Ordnung. Und Ihr Haus ist Ihre Webpräsenz. Vor Jahren wurde noch diskutiert, ob man überhaupt noch eine Webseite brauche und nicht besser alles auf Facebook verlagere. War damals schon Mumpitz und ist es auch heute, wo doch angeblich gerade immer mehr Jüngere Facebook verlassen. Die eigene Webseite ist und bleibt das digitale Zentrum Ihres Universums. Deshalb sollte diese Webseite immer aktuell sein (ist bei weitem nicht selbstverständlich) und sollte den Besuchern für sie relevante, personalisierte Inhalte bieten. Viel zu viele Webseiten sind immer noch “nur” schöne, bunte Schaufenster. Nicht falsch verstehen: Webseiten sollten optisch attraktiv und vor allem auf allen Endgeräten (Stichwort wachsende Flut von mobilen Endgeräten und mobiler Nutzung) gut lesbar sein.  Aber sie müssen wie oben erwähnt vor allem wertvolle Inhalte bieten, die die Besucher interessieren und an die Seite und Ihr Unternehmen fesseln.

Und Ihre Webseite muss (natürlich abhängig von Ihrem Geschäft) interaktiv und kommunikativ werden, Ihnen die Möglichkeit geben, mit den Besuchern direkt in Kontakt zu treten. Was heisst das? Bieten Sie den Besuchern an den richtigen Stellen an, mit einem Ihrer Mitarbeiter direkt in Echtzeit zu chatten. Integrieren Sie eine Click-to-Call-Funktionalität, so dass man Ihre Mitarbeiter direkt anrufen können. Dies sind nur zwei Möglichkeiten, um Kontakt zu bekommen..

2. Das kommt jetzt direkt nach der eigenen Webseite, gilt aber generell nicht für alle Taktiken im Bereich Digitales Marketing. Stellen Sie das zeitnahe Nachverfolgen von relevanten Kontakten sicher, das Follow-Up. Ich habe es schon zu eher nicht digitalen Zeiten erlebt, dass Leads und Kontakte nach einer Messe einfach erst einmal liegen blieben. Wo auch immer, im Marketing oder auf dem Schreibtisch eines Vertrieblers, der zu viel zu tun hatte, um den Kontakt anzurufen. Deshalb ist das A und O jeder Massnahme, das sogenannte und zeitnahe FollowUp von Kontakten sicher zu stellen. Es muss absolut klar und nachvollziehbar sein, wer gewonnene Kontakte unmittelbar nachverfolgt. Klingt banal, ist es aber nicht.

3. Natürlich sollte Ihre Webseite mit den wichtigsten sozialen Medien im Sinne von Sharing und Liken integriert sein. Das ist heute ein No-Brainer. Ja, und eine Facebook-Unternehmenseite macht oft Sinn. Aber diese Facebook-Seite ersetzt nicht – wie oben geschrieben – die eigene Webseite. Die gehört ihnen. Die haben sie unter Kontrolle. Soziale Kanäle wie Facebook-Seiten sind Multiplikatoren und die Chance zur Kommunikation und zum Dialog. Sie brauchen aber auch Aufmerksamkeit und Ressourcen. Auch hier gilt wie beim generellen Follow Up: Kommentare und Anfragen, die über Facebook, Twitter oder Google+ gestellt werden, sollten, ja müssen zeitnah bearbeitet werden.

4. Hier muss natürlich auch das Stichwort Social Media Monitoring fallen. In meinen Vorträgen zitiere ich hier immer die Sachsenhäuser Philosophie Immer horche, immer gucke. Das trifft es auch sehr gut. Es sollten Mechanismen und Tools eingesetzt werden, die verfolgen, was auf den eigenen Kanälen und was im grossen weltweiten Netz rund um die eigenen Produkte, das eigene Unternehmen und das eigene Marktsegment passiert. Es soll Unternehmen geben, die erst nach Eskalationen und Krisen wahrgenommen haben, dass und was da “draussen” über sie geschrieben und kommentiert wurde. Das darf natürlich nicht passieren. Deshalb ist ein Social Media Monitoring unbedingt notwendig. Dies kann vom Monitoren der eigenen Kanäle (siehe oben) über die Beobachtung dessen, was über die eigenen Produkte und das Unternehmen geschrieben wird bis zur methodischen Verfolgung des eigenen Marktsegments und dem Monitoring von für Ihr Unternehmen wichtigen Communities reichen. Wie weit das Monitoring reichen soll, muss definiert werden. Wichtig zu wissen ist, dass man auch klein, teilweise mit kostenlosen Werkzeugen anfangen kann.

5. Communities sind ein wichtiges Stichwort, das gerade rund um Social Media Monitoring gefallen ist. Draussen im Web gibt es in der Regel Communities zu ihren Produkten oder ihrem Marktsegment. Identifizieren Sie diese auf jeden Fall. Es können Gruppen auf Xing oder LinkedIn sein, eigenständige Communities, Kundencommunities, Facebook- oder Google+ Gruppen und Kreise. Diese Communities sind aus vielerlei Gründen für Sie interessant. Sind es externe, nicht von Ihnen betriebene, eigenständige Communities, so können Sie verfolgen, was in ihrem Marktsegment gerade diskutiert wird, ein Netzwerk mit Experten und Influencern knüpfen und vielleicht sogar Leads und Projekte identifizieren. Denken Sie darüber nach, den für Sie wichtigsten Communities einen Paten aus Ihrem Hause zuzuordnen, der dort auch Ihr Sprachrohr ist.

Neben den externen Communities im Markt sind natürlich die Communities von besonderem Interesse, die Sie und Ihre Produkte direkt betreffen. Diese sind für sie besonders wertvoll, sollten gezielt aufgebaut und betreut werden. An diesem Punkt ist vielleicht genau der richtige Zeitpunkt, um einen kleinen Exkurs zum Thema unzufriedene Kunden äussern sich über soziale Kanäle zu führen. Sie müssen sich eines gegenwärtig sein: Im sozialen Zeitalter kann Kritik an Ihrem Unternehmen und Ihren Produkten nicht mehr gedeckelt werden (konnte man eigentlich nie, jetzt aber erst recht nicht mehr). Viele haben Angst vor dem berühmten Shitstorm. Ignorieren hilft nicht. Also monitoren und sachlich-fundiert auf Kritik reagieren. Wenn Fehler gemacht wurden, diese zugestehen und sie ausräumen. Nur das hilft in solchen Fällen. Aber viel zu oft wird diese vermeintliche Angst geschürt, statt gerade auch die Chancen sozialer Kanäle und von Communities zu sehen. Und das führt mich zum nächsten Punkt.

6. Kundencommunities und loyale Kunden, die positiv über Ihr Unternehmen und seine Produkte sprechen, sind im sozialen zeitalter das Allerbeste, was Ihnen passieren kann. Studien belegen, dass sich im B2C- und auch im B2B- Geschäft Ihre Interessenten vor einem Kauf intensiv im Netz schlau machen. Dabei besuchen sie nicht nur Ihre Webseite (das auch), sondern sie schauen vor allem nach Bewertungen und Meinungen zu Ihren Produkten und zu Ihrem Unternehmen. Positive Kommentare von Opinion Leadern und Influencern, loyale Kunden, die gut über Sie sprechen, Kundenreferenzen, eine lebendige Kundencommunity mit reger Diskussion, sind das Beste, was Ihnen heutzutage passieren kann. Dies hat direkten Einfluss auf Ihren Erfolg und Ihre Umsätze. Diese positive Resonanz müssen Sie sich aber verdienen. Deshalb redet man auch von Earned Media. Kundencommunities sind ein wesentlicher Pfeiler, um gute “Presse” zu bekommen. Gar nicht davon zu reden, welche Chancen Ihnen Kundencommunities im Bereich Produktweiterentwicklung und sich selbst helfenden Kunden – Stichwort Customer Self Service Communities – bieten.

Zufriedene Kunden, die über einen reden, sind Gold wert. Daneben sollten Sie sicherstellen, dass Sie die wichtigsten Influencer in Ihrem Marktsegement regelmässig briefen. Das sind heute nicht mehr nur die gewohnten Journalisten und Analysten. Sie müssen hier unterdessen weiter gehen und beispielsweise einflussreiche Blogger ebenfalls erreichen. Solche Influencer finden Sie übrigens quasi als Abfallprodukt über Ihr Social Media Monitoring. Laden Sie diese Influencer zu Ihren Veranstaltungen ein, briefen Sie sie genau wie Journalisten und Analysten. Blogbeiträge und positive Erwähnungen in den sozialen Kanälen sind Gold für Sie wert: Word-of-Mouth-Marketing.

7. Au weia, wie soll ich all das schaffen. Dazu fehlen mir die Ressourcen. Das werden Sie sich vielleicht jetzt fragen. Und es ist eine berechtigte Frage, gerade im Umfeld von Social Media Marketing. Aus meiner Sicht haben Sie neben dem systematischen Ansatz nur eine Chance: Binden Sie Ihre Kollegen und Mitarbeiter gerade im Bereich Social Media ein und machen Sie diese zu Markenbotschaftern. Warum soll sich der Vertriebler oder Vertriebsleiter eines Produktes oder einer Produktlinie nicht für eine Community auf Xing verantwortlich fühlen, in der es um seinen Bereich geht? Bilden Sie Ihre Leute auf Social Media aus und ermutigen Sie sie, als Markenbotschafter aktiv zu sein. Unser oberster Marketingchef in der IBM hat einmal auf einer Konferenz gesagte, er wolle möglichst viele IBMer draussen in den sozialen Kanälen haben, die unsere Werte, Produkte, Lösungen und damit auch unser Unternehmen repräsentieren. Denken Sie einmal über die Möglichkeiten nach – Stichwort Word-of-Mouth. Klar ist natürlich auch, dass ich meine Mitarbeiter entsprechend trainieren muss, damit sie sich möglichst sicher fühlen. Und klar muss auch sein, dass Sie Ihnen ein gewisses Vertrauen entgegenbringen müssen.

8. Ich  mag es eigentlich nicht schreiben, aber es ist leider wichtig. Viele Recherchen im Netz laufen über Google. Deshalb sollten Sie alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um zu Search Engine Optimization zu betreiben, auf Ihrer eigenen Webseite, aber auch darüber hinaus. Und denken Sie daran, wie wichtig in diesem Zusammenhang gerade auch Word-of-Mouth Marketing und Earned Media sind. Die Kunden suchen vor allen nach unabhängigen Bewertungen und Meinungen zu Ihnen und Ihren Produkten.

9. Und dann ein weiteres Lieblingsthema: E-Mail und E-Mail Newsletter. Gerade in den vergangenen Jahren war E-Mail Marketing die Geheimwaffe des digitalen Marketings. Und es gibt weiter genug Experten, die vehement E-Mail Newsletter verfechten und auf deren Öffnungsraten verweisen. Sie sehen E-Mail als deutlich effizienter an als Social Media. Um es vorweg zu nehmen: E-Mail Newsletter werden weiter Bedeutung haben, aber sie verlieren an Relevanz.  Denn in den vergangenen Jahren haben wir sie über Gebühr benutzt , haben unsere Empfänger mit irrelevanten Werbe-SPAM voll gemüllt. Ich persönlich bestelle unterdessen nahezu alle E-Mail Newsletter und Werbe-E-Mails konsequent ab. weil sie nur nerven und kaum Mehrwert bieten. Es gibt einige wenige Ausnahmen: Das sind die Newsletter, die mir relevante Informationen und Inhalte liefern. Qualität und keinen SPAM.

10. Schließlich aus meiner Sicht das A und O im Marketing: Integrieren Sie Ihre Taktiken. Zu oft laufen Veranstaltungen, E-Mail-Promotionen, Social Media-Strategie und die anderen Marketingtaktiken nebeneinander her, statt miteinander integriert zu sein. Um es klar zu sagen: Es geht um die Integration digitaler und “konventioneller” Taktiken. Die bewährte Veranstaltung muss mit den digitalen Taktiken zusammenspielen. Nur so wird der volle Effekt Ihrer Kampagnen erreicht. Wir sprechen vom berühmten Marketingmix, der stimmen muss.

Zu diesem Marketingmix gehören noch viele andere Taktiken – Online- und Fernsehwerbung, Web Content Syndication, “normale” Mailings  und so weiter. Die Kunst des guten Marketiers ist es, diese verschiedenen Massnahmen zu orchestrieren. Er ist der Dirigent, der kleine oder grosse Karajan, der hoffentlich virtuos das Beste aus allen Mitgliedern seines Orchesters heraus holt und die Instrumente gemäss des Musikstückes, das er spielen will, einsetzt. Dann klappt das auch mit den Zuhörern und den “Standing Ovations”.


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[DE] Neue IBM Expertensektion auf Computerwoche.de: Fragen stellen, mitdiskutieren rund um Social Business

10. Mai 2013 Posted by StefanP.

Meet the Experts

Auf Computerwoche.de ist jetzt unter dem Titel Intelligente Technologien- Meet the Experts eine IBM Expertensektion zu den Themen Cloud, Analytics & Big Data, Commerce und ganz neu Social Business aktiv. Hier werden relevante Themen behandelt und mit Experten der IBM diskutiert. Für das Thema Social Business sind das Peter Schütt und meine Wenigkeit, wobei wir sicher nicht davor zurückschrecken, weitere Experten aus unserem Haus je nach Bedarf hinzu zu holen. Vor allem könne auch Fragen gestellt werden. Den Nachrichten und Diskussionen kann man auf Twitter unter @ibm_experts oder per RSS Feed folgen. Über eine reghafte Beteiligung, über Fragen und das Einbringen relevanter Themen freuen wir uns natürlich besonders.

@IBM_experts auf Twitter


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[DE] re:publica-Eindrücke 2013 – Besonderes Event auch für Schlipsträger

8. Mai 2013 Posted by StefanP.

Am Montag war ich leider nur einen Tag auf der re:publica. Ich hatte zwei meiner Chefs überredet, sich das einfach mal anzuschauen. “Mein” Bereich in der IBM hat ja vor Jahren schon die re:publica unterstützt – danke an Peter Schütt, der damit begonnen hat. Ich habe das dann in meiner Zeit als deutscher Marketingverantwortlicher für Lotus – Social Business fortgeführt und wir haben diverse Dinge gemeinsam verbrochen, von einem IBM Enterprise 2.0 Workshop-Tag bis zu den beiden JamCamp-Bustouren. Daraus ist eine persönliche, freundschaftliche Beziehung zu den Müttern und Vätern der re:publica entstanden, zu Andreas, Clemens, Elisa und vielen anderen aus dem Team.

Warum war ich da? Vor allem, um wieder viele liebe Bekannte zu treffen (Richard, Frank, Annika, Gunnar, Pia, Andreas, Clemens, Falk, Agnieszka, Gunther und ich habe noch viele vergessen, sorry) – und ebenso viele zu verpassen, da ich nur einen Tag anwesend sein konnte. Es ist ein Klassentreffen und ich brauche überhaupt kein Programm. Die beiden vergangenen Jahre habe ich “meinen” Tag – mehr konnte ich nicht frei schaufeln – einfach damit verbracht, im Eingangsbereich der Station Leute zu treffen und zu quatschen. Ich weiss, eine Schande. Man müsste sich auch das Programm antun, aber …

Und der zweite Grund war, meinen beiden Kollegen das besondere Flair der re:publica zu vermitteln. Willms Buhse hat das Buch Anzugsträger trifft Kapuzenpulli (oder so) geschrieben. Das trifft eigentlich ganz gut die Erfahrung der Kollegen. Die re:publica ist anders. Zitat: “Hier sind die Leute auf jeden Fall gerne da” – was man bestimmt nicht von jeder Konferenz sagen kann. Kirchentag – das optische Setup hat wirklich was davon – oder Hambacher Fest (Dazu fehlt noch a bisserl der Einfluss.)? Es ist nicht das gewohnte Event, wie man es aus dem Business-Umfeld kennt. Es ist auch unterdessen mehr als nur noch ein Treffen der deutschen Blogosphäre. Es ist kein Event, wo man Top-Entscheidungsträger trifft. Es ist aber ein Event, wo man viele trifft, die auch in Unternehmen Social Media- und Social Business-Entscheidungen mit beeinflussen. Es ist keine Veranstaltung, wo man klassisch Werbe- und Produktvorträge halten kann. Dafür ist die Szene viel zu sensibel gegenüber Berieselung. Demzufolge: Es ist kein Event, wo man klassisch als Unternehmen Leads schreibt. Es ist aber ein Event, wo man auch als Unternehmen im B2B-Bereich Interesse wecken kann, Meinung bilden kann, wenn man authentisch und ehrlich ist, interessante Themen hat und Diskussion will – auch durchaus mal kontrovers.

Und ich glaube, es ist das Event, wo man die deutsche digitale Avantgarde (blödes Wort) trifft. Wieviel Einfluss hat diese Avantgarde? Ich weiss es nicht. Ich höre Sascha Lobo, der postuliert, dass sie zu wenig Einfluss hat und in ihrem Saft schmort. Trotzdem glaube ich, dass diese Avantgarde Meinung mit bestimmt und dass sie immer mehr Meinung mit bestimmen wird. Wenn man als Unternehmen etwas Relevantes für dieses Publikum zu sagen hat, sollte man überlegen auf der re:publica zu sein. Nicht, um zu verkaufen und manipulieren, aber um aufmerksam zu machen, zu diskutieren, zu überzeugen zu versuchen, zu netzwerken, in den Hirnen der Avantgarde präsent zu sein.

Schaun wir mal …

Hier einige Fotos, die ich während der Zeit geschossen habe. Da Pia ja gesagt hat, man müsse das machen und ich in meiner gewohnt devoten Grundhaltung  brav gehorche … Lange Eintrittsschlangen am ersten Tag ... Wo hat man das noch? Kirchentagskartonatmosphäre Unzählige Bühnen mittlerweile ... Windows 8 auf der re:publica ... na ja ... IMG_2495 Die grosse Bühne ... Spiegel Online als Partner der #rp13 Gewusele allenthalben ... Auch der Daimler war da ... inklusive Zetsche Am Empfang der re:publica (von hinten) Blick von der neu eröffnten Dachterasse Bekannte Gesichter beim Plausch ... Die Spionagedrohnen sind überall ... Atmosphäre klassisch vor der Stations-Halle Annika - cool - Schön, Dich gesehen zu haben


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[DE] Call Center haben ausgedient, Kundenservice 2.0 per Communities (via Heike Simmet)

8. Mai 2013 Posted by StefanP.

Einmal mehr ein sehr lesenswerter Beitrag von Heike Simmet. Diesmal zum Thema Kundendienst im sozialen Zeitalter:

Die traditionelle Call Center Welt der One-to-One Kommunikation hat heute ausgedient. Denn in der neuen vernetzten Service-Ökonomie wird Wissen immer stärker zum gegenseitigen Nutzen ausgetauscht.

via Wettbewerbsvorteil Know-how Sharing im Kundenservice 2.0 | Prof. Dr. Heike Simmet.

Heike Simmet geht auch auf den Mehrwert von Kundencommunities ein, in denen sich Kunden gegenseitig helfen, bereit sind Wissen (und damit Hilfe) zu teilen.

Oftmals können die Kundenprobleme daher bereits durch das Wissen anderer Kunden auf den neuen Social Sharing Plattformen gelöst werden. Ein Kontakt mit dem Unternehmen per Call erübrigt sich somit. In der Konsequenz verlieren traditionell aufgestellte Call Center sukzessiv ihre Geschäftsgrundlage.

Call Center müssen verstärkt eigene Support Communities aufbauen, den Kunden in diesen Communities aufmerksam zuhören und den Kundendialog aktiv moderieren, um vertieftes Wissen über die Lösungsmöglichkeiten von Kundenproblemen zu generieren.

via Wettbewerbsvorteil Know-how Sharing im Kundenservice 2.0 | Prof. Dr. Heike Simmet.

In meinen Vorträgen nenne ich immer wieder IBM developerworks, eine Community von Softwarentwicklern, die sich austauschen, oder auch das Cisco-Beispiel. In beiden Fällen wurden signifikant Kosten gespart, die Kundenzufriedenheit erhöht und den Kunden ein Heim gegeben, in dem sie sich mit Gleichgesinnten wohl fühlen. Diese Heimeligkeit sollten nicht unterschätzt werden! Es gibt im Zeitalter von Earned Media und Word of Mouth nichts Besseres als zufriedene Kunden, die über die Produkte und Dienstleistungen reden!

Und ja, es gibt auch Risiken. Wenn unzufriedene Kunden sich zusammenrotten, dann kann es auch eine massive Protestwelle geben. Wer aber das als Ausrede nutzt, um keine Kundencommunities zu etablieren, hat das eigentliche Problem verkannt …


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[DE] Immer mehr Cloud in Deutschland: Wachstumstreiber Collaboration und CRM

4. April 2013 Posted by StefanP.

Das Thema Cloud treibt uns nun schon seit Jahren um. Und ja, natürlich haben die Anbieter die berühmte Sau durchs Dorf getrieben. Doch wenn man ehrlich ist, waren gerade auch die Kunden in Europa meist noch sehr zurückhaltend. Die Gründe dafür sind vielfältig und sie reichen von der Angst um den eigenen Job hin zu Sicherheitsbedenken. Die Mitarbeiter in vielen IT Abteilungen sind natürlich nicht positiv gestimmt, denn sie befürchten, dass ihr Arbeitsplatz vielleicht überflüssig wird. Die Bedenken muss man verstehen, gerade wenn man sich die Outsourcing-Projekte der vergangenen Jahre vor Augen hält. Manch eine IT Abteilung bzw. Teile davon wurden zu IT Dienstleistern verlagert. Kosteneinsparungen waren meist der Grund. Ob dadurch immer eine bessere Qualität, bessere Service Levels, und höhere Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit auf Anforderungen der Anwender erreicht wurde, kann sicherlich sehr kontrovers diskutiert werden.

Beim Thema Cloud kommen dann noch die Sicherheitsbedenken hinzu. Wo liegen eigentlich meine Daten? Und wenn dann das Stichwort „Patriot Act“ fällt, wachsen Unsicherheit und Bedenken. Das Gesetz steht für einen potenziellen Zugriff von US-Behörden auf Cloud-Daten deutscher Unternehmen. Und hier kommt dann schnell die Forderung danach auf, dass die Daten in der Cloud in Europa liegen müssen, um sie einem potentiellen Zugriff zu entziehen. Alle relevanten Cloud-Anbieter müssen sich mit diesem Thema auseinandersetzen und kennen die Forderung nur zu gut, ein europäisches Data Center bereitzustellen und zu gewährleisten, dass die Daten nur in Europa verarbeitet werden. Dazu passt, dass auch gerade IBM jetzt ein neues Data Center für Social Business in Betrieb nimmt, das in Deutschland, genauer in Ehningen am Hauptsitz der IBM Deutschland, angesiedelt ist. Dadurch sollen die erwähnten Sicherheitsbedenken ausgeräumt werden.

Insgesamt scheint es jetzt langsam zu einem Umdenken bei den Anwenderunternehmen zu kommen. Die Experton Group spricht davon, dass Cloud Computing unterdessen schon längst Realität ist und sieht Social Collaboration als entscheidenden Wachstumstreiber für das Thema Cloud. Die Ausgaben werden laut Experton von € 313,5 Mio. auf € 2.220,3 Mio. in 2017 ansteigen. Dr. Carlo Velten, Senior Advisor der Experton Group, führt das auch darauf zurück, dass Anbieter (wie die IBM) das Thema Social Business und Collaboration stark forcieren. Interessant ist, dass Experton demgegenüber die Ausgaben für ERP in der Cloud leicht zurücknimmt. Sehen die deutschen Unternehmen diese als zu kritisch an, als dass sie in die Cloud können?

Public Cloud – Private Cloud – Hypbrid Cloud – eine Definition

Eine Public Cloud oder öffentliche Cloud ist ein frei über das Internet zugängliche Angebot eines Providers. Webmail-Dienste kennt man aus der privaten Nutzung. IBM Smart Cloud für Social Business ist ebnefalls ein kostenpflichtiger Service, der in der Public Cloud läuft.

Private Cloud Dienste werden dagegen von Unternehmen selbst meist nur für die eigenen Mitarbeiter betrieben. Man spricht von einer Private Cloud, wenn den Anwendern im Unternehmen cloud-typische Mehrwerte geboten werden, beispielsweise eine skalierbare IT-Infrastruktur oder installations- und wartungsfreie IT-Anwendungen, die über den Webbrowser genutzt werden.

Als Hybrid Clouds bezeichnet man eine Mischform dieser beiden Ansätze. Bestimmte Services laufen bei öffentlichen Anbietern über das Internet, während andere Anwendungen und Daten – meist die sicherheitssensiblen – im Unternehmen verarbeitet werden.

Definition nach Fraunhofer

Im “Cloud Monitor 2013” sagen der Branchenverband Bitkom, KPMG und PAC ebenfalls ein starkes Wachstum voraus. In der Studie wird aber auch die ambivalente und polarisierende Haltung der Unternehmen zum Thema Cloud herausgearbeitet. “Private Wolken” haben noch eine höhere Akzeptanz gegenüber Public Clouds, jedoch nimmt auch hier die Zustimmung und der Wille zum Einsatz zu. Die Studie identifiziert wiederum Collaboration (und Customer Relationship Management, CRM) als wesentliche Treiber für Public Clouds. Hier kämen die Vorteile von Public Cloud-Lösungen besonders zur Geltung.

Quelle und Copyright: Cloud-Monitor 2013 c lo ud- c omp uting in Deutschland – Status quo und Perspektiven (Bitkom, KPMG, PAC)

Diese Studien deuten alle darauf hin, dass sich das Thema Cloud sukzessive und mit zunehmender Geschwindigkeit am Markt durchsetzen wird. Meiner Absicht nach werden zuerst die Dienste in die Cloud wandern, von denen man sich Kosteneinsparungen und Effizienzgewinn verspricht. Dazu zählen beispielsweise E-Mail, aber eben auch das Thema Collaboration. Es wird sich dabei um im höchsten Maße standardisierte Lösungen handeln, die über ein fest umrissenen Funktionsumfang verfügen. Individuallösungen dagegen sind in einer Public Cloud schwer zu betreiben. Diese werden weiter im Unternehmen oder in einer Private Cloud laufen, wo man Anpassungen leichter vornehmen kann. Am Beispiel IBM Notes & Domino lässt sich das sehr gut verdeutlichen. Es spricht nichts dagegen, die E-Mail-Komponente inklusive Terminplaner in einer Cloud zu betreiben. Individuell entwickelte Lösungen auf Basis Domino werden dagegen eher im Rechenzentrum des Unternehmens, einer Private Cloud, laufen, denn dort sind sie dann leichter zu modifizieren und zu pflegen. Und damit kommt man dann zu einer hybriden Struktur, wo ein Teil der IT in einer Public Cloud läuft, ein anderer Teil in der eigenen IT oder einer privaten Cloud. Diese hybride Infrastruktur wird wohl zur Realität in vielen Unternehmen werden. Deutlich abzusehen ist aber auch, dass mehr und mehr Services gerade im Bereich Social Collaboration in die Public Cloud wandern, was auch gerade kleineren und mittleren Unternehmen die Chance gibt, fortschrittliche Social Software zu nutzen, ohne die entsprechenden Lösungen selbst betreiben zu müssen.


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