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Back to the Roots ODER schneller und kostengünstiger Workflow-Anwendungen mit Notes und Domino entwickeln

7. März 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Ankündigung des Verkaufs von IBM (Lotus) Notes und Domino sowie von Sametime und Connections an das indische Unternehmen HCL ist nun seit geraumer Zeit angekündigt. Im Hintergrund laufen die entsprechenden juristischen Prozesse, um den Übergang entsprechend rechtskonform abzuwickeln.

Während aus besagten juristischen Gründen über die lang- und mittelfristige Entwicklung von IBM Connections nur bedingt gesprochen werden kann, kann über das, was mit Notes und Domino passiert wesentlich detaillierter gesprochen werden, da dort die Pläne schon vor der Ankündigung der angedachten Übernahme in größerem Umfang veröffentlicht wurden. Nicht zuletzt hat hier auch der weltweite Launch der Version 10 von Domino (vor dem Announcement) eine gewichtige Rolle gespielt.

Jenseits der Auseinandersetzung um den richtigen E-Mail-Klienten spielt Domino, besser spielen entwickelte Apps in vielen Unternehmen noch immer eine wichtige Rolle. Sie sind auch jenseits von E-Mail weiter im Einsatz, weil sie ihren Dienst tun oder aber eine Ablösung mehr Geld kosten würde, als die jeweiligen breit sind auszugeben. Und hier kommen wir auf eine Stärke von Notes und Domino: Mit der Plattform konnten schnell und vergleichsweise günstig Lösungen umgesetzt werden, die mit anderen Umgebungen deutlich höheren Aufwand erfordern würden, ohne dass das Ergebnis besser sein muss. Oft sind es – man verzeihe den fast altmodisch erscheinenden Begriff – Workflow-Anwendungen.

HCL (und IBM) haben im vergangenen Jahr an diese Historie angeknüpft, modernisieren und bauen die Möglichkeiten von Notes und Domino in der schnellen Anwendungsentwicklung aus. Domino soll noch stärker zu einer Low Code- oder gar No Code-Umgebung werden. Die durchgängige Unterstützung von JavaScript für zukunftssichere Domino-Anwendungen sind nur eines der Signale, die gesendet werden. In Domino V11 plant HCL sein JavaScript-Programmiermodell weiter zu entwickeln.

Es ist ein Stück „back to the roots“: schnelle Anwendungsentwicklungen von und für die Fachabteilungen und „das Geschäft“ mit dem Anspruch, nicht nur bestehende „Legacy-Anwendungen“ effizient modernisieren zu können. Nein, man will mit dem Argument, dass mit Domino schneller und kostengünstiger entwickelt werden kann, durchaus auch neue Kunden gewinnen. Das muss auch der Anspruch sein, um im Markt bestehen zu können.  Man argumentiert hier unter anderem mit einer aktuellen Wirtschaftlichkeitsstudie des Analystenhauses Forrester zu „The Total Economic Impact™ of IBM Domino“ (Beim Download Registrierung nötig), in der  beeindruckende Zahlen bezüglich der Lizenzkosten, der eingesetzten Ressourcen und der notwendigen Infrastruktur herausgearbeitet wurden.

Destination_Domino___IBM_Collaboration_Solutions

Insgesamt hat man sich einer auch notwendigen Schlankheitskur verschrieben, in dem man sich von dem schwergewichtigen Eclipse-Framework löst. Beispielsweise wurden erste Prototypen von Notes App gezeigt, die auf iPad, an iPhone oder Android laufen. Ein „leichgewichtiger“ Klient ist in der Mache. Und Notes-Anwendungen können unterdessen durch eine Verschlankung auch im Browser laufen. All das hat das Ziel, Domino und Notes vom Nimbus der altbackenen, überalteten Software zu befreien und in den Weg in eine moderne Zukunft zu zeigen: „Domino war die erste no-SQL Datenbank und sie ist heute besser denn je!“, so wird der HCL Vice President Richard Jefts zitiert.

Jefts will die weitere Entwicklung von Lösungen wie Domino, Sametime, Portal, Connections oder Commerce in einem Bereich zusammenfassen, um so tiefere Integrationen zu schaffen. weiterentwickelt werden. Es gibt eine Vielzahl weiterer Ankündigungen und technischer Details, die den Rahmen dieses Beitrags sprengen würden. Weitere Informationen gibt es in aller Kürze auf Veranstaltungen der Business Partner und der IBM im Nachgang der Think 2019 in San Francisco und der HCL Lab Tour in Mailand.

Hier die entsprechenden Termine der IBM. HCL Vertreter planen bei den Events vor Ort zu sein.

San Francisco Comes To You – IBM Collaboration Update von der Think 2019

SFO comes to you

IBM-Deutschland-Chef Matthias Hartmann: Modernisierung und Öffnung von Domino gut gelungen – Geplanter Verkauf nachvollziehbare Portofolio-Entscheidung

16. Januar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Matthias Hartmann, seit Anfang 2018 Geschäftsführer der IBM Deutschland und General Manager für die DACH-Region, hat sich im Gespräch mit der Computerwoche zum Verkauf des Collaboration-Portfolios und der Strategie der IBM geäußert:

Wenn man sich unsere jüngsten Investitionen ansieht, vor allem die Red-Hat-Übernahme, die zu unserem Bekenntnis zu Open Standards passt, dann ist das eine klare Marschrichtung. Vor diesem Hintergrund ist die Abgabe des Collaboration-Business eine nachvollziehbare Portfolio-Entscheidung. Mit HCL haben wir einen Partner gefunden, mit dem wir schon seit einiger Zeit erfolgreich zusammenarbeiten. HCL hat bereits auf der Basis von Notes/Domino eine ganzheitliche Collaboration-Welt aufgebaut. Die neue Version Domino 10 zeigt, dass die Modernisierung und Öffnung gut gelungen ist. Die Plattform ist in vielen Kundenumgebungen im Einsatz, und dort ist man mit der jüngsten Entwicklung sehr zufrieden …

über IBM-Deutschland-Chef Matthias Hartmann: 34 Milliarden Dollar für Red Hat sind ein fairer Preis – computerwoche.de

Weitere Statements, u.a. zu Red Hat, Open Source kann man im ausführlichen Interview nachlesen.

 

Ticker: HCL Technologies übernimmt IBM Software Produkte für $1.8 Milliarden

7. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

[7.12.2018, 08:52] Überraschung (zumindest für mich) am Tag nach Nikolaus. IBM verkauft große Teile der ehemaligen „Steve Mills Software Group“ für 1,8 Milliarden $ an HCL Technologies, so eine entsprechende Pressemitteilung der IBM. Zu den Lösungen gehören unter anderem die Commerce-Produkte, die Portal-Software, Notes & Domino und Connections. Zu zugegebenermaßen bin ich hier besonders „betroffen“, da das alles Produkte sind, für deren Vermarktung ich in den vergangenen Jahren in Deutschland zuständig war.

Viele Produkte wurden unter der Ägide von Steve Mills von IBM akquiriert und in der damaligen Software Group zusammengefasst. Diese Software Group galt lange Jahre als Gewinn- und Wachstumstreiber der IBM. Mit dem angekündigten Verkauf dieser Produkte und dem Kauf von Red Hat strukturiert Ginni Rometty IBM zum Jahresende 2018 massiv um und stellt das Unternehmen neu auf. Zur geplanten Transaktion, die bis Mitte 2019 abgeschlossen werden soll, wird John Kelly, IBM Senior Vice President, Cognitive Solutions and Research, wie folgt zitiert:

„Over the last four years, we have been prioritizing our investments to develop integrated capabilities in areas such as AI for business, hybrid cloud, cybersecurity, analytics, supply chain and blockchain as well as industry-specific platforms and solutions including healthcare, industrial IOT, and financial services. These are among the emerging, high-value segments of the IT industry. As a result, IBM is a leader in these segments today,“

„We believe the time is right to divest these select collaboration, marketing and commerce software assets, which are increasingly delivered as stand-alone products. At the same time, we believe these products are a strong strategic fit for HCL, and that HCL is well positioned to drive innovation and growth for their customers.“

Quelle: HCL Technologies to Acquire Select IBM Software Products for $1.8B – Dec 6, 2018

Mit allen Produkten, die HCL Technologies erwirbt, soll ein Markt von mehr als $50 Milliarden adressiert werden.

IBM arbeitet schon geraume Zeit mit IBM zusammen. In den vergangenen Monaten habe ich – durch meine Historie in der IBM und mein Interesse am Thema Collaboration – vor allem die Kooperation im Bereich Notes und Domino beobachtet. Hier hat HCL Technologies sichtbar Bewegung in die Produktentwicklung gebracht. Das könnte nun auch für die anderen, jetzt zu erwerbenden Produkte geschehen. Was dieser Verkauf füt die Mitarbeiter der IBM in Vertrieb, Marketing und Entwicklung bedeutet, wer die Produkte künftig wie vertreiben wird, ist der ersten Pressemitteilung nicht zu entnehmen.

* Disclaimer: Aufgrund meines Beschäftigungsverhältnisses mit der IBM und meiner Tätigkeit werde ich bestimmte Aspekte nicht kommentieren. Ich werde aber hier in den kommenden Tagen selektierte Nachrichten und Kommentare publizieren.


[7.12.2018] Alan Lepofsky kommentiert gegen Mitteracht MEZ auf Twitter:


[7.12.2018] Der zur Zeit angeheftete Tweet auf dem Twitter-Konto von HCL Technologies:

(Stefan Pfeiffer)

#DominoForever: Gelbe Farbe dominiert in Frankfurt – Schnell Apps entwickeln – Lebendige, emotionale Community – Comeback !?

9. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Gerade zurückgekommen vom Domino V10-Launch in Frankfurt – vorverlegt vom 9.10 den 10. 10 auf  – einige Impressionen, Tweets und Zitate. Kurz vor Ende der Veranstaltung stand ich mit dem Moderator Martin Meyer-Gossner zusamme. Das sind schon ganz spezielle, mit dem Produkt verbundene Kunden, offensichtlich in einer lebendigen Fangemeinschaft und Community. So war sinngemäß seine Aussage mit Blick auf eine überfüllte Ausstellungsfläche, wo Business Partner der IBM und IBM selbst Lösungen rund im IBM Domino zeigten. Diese Einschätzung skizziert nicht nur sehr gut die Historie von IBM Lotus Notes/Domino, sondern auch die emotionale  Stimmung in Frankfurt.

Das 2. Stockwerk des Veranstaltungsortees „Kap Europa“ glänzte in gelb, ja schon durch das riesige Banner an der Außenwand wurde klar, dass einerseits die THINK Deutschland mit Themen rund um Cloud, künstliche Intelligenz oder Blockchain stattfand sondern auch der Launch der Version 10 von IBM Domino.

Und dieser Produktlaunch stand ganz eindeutig unter dem Fokus schnelle Anwendungsentwicklung, einer Stärke, die Notes/Domino über 2 Jahrzehte auszeichnet(e), die aber vielleicht nicht geug betont wurde. Vielleicht war Notes/Domino sogar die erste Plattform, mit der schnell und einfach Apps entwickelt wurden? Das sollen aber die Entwickler und Historiker beurteilen.

Klar wurde auf jeden Fall, dass IBM zusammen mit dem Entwickungspartner HCL hier einen massiven neuen Anlauf im Bereich Anwendungsentwicklung nimmt. Ein Anlauf, der durch Offenheit gegenüber anderen Plattformen, Cloud und mobilen Geräten gekennzeichnet ist. Konkret heisst das, dass mit Domino entwickelte Anwendungen in Slack, Microsoft Office 365 und natürlich Anwendungen wie IBM Watson Workspace laufen.

  • Und es sind natürlich weitere Funktionalitäten enthalten, von einer Version für das iPad bis zu wichtig Administrationswerkzeugen:

Und hier einige Eindrücke und Lesezeichen:

  • Ein wichtiges Zeichen für Kunden und Partner war, dass sich IBM General Manager D-A-CH Matthias Hartmann nicht nur sehen ließ. Er engagierte sich auch bei der Eröffnung, in Interviews und legte seine Domino-Steine. Neuer Rückenweun für die Colaboration-Abteilung!

  • Bob Schultz, weltweiter General Manager für IBM Collaboration and Talent Solutions, hat diesen englischsprachigen Beitrag zu Domino Version 10 verfasst:

  • Gelb war angesagt, aber gelb vor gelb ist schwierig. Alan Lepofsky war der Analystensprecher. ich habe ihn gestern zitiert: „Not sarcasm. Rarely a day goes by where I dont think „Lotus Notes did that 20 years ago.“

  • Und hier ein Zitat von Volker Weber, der durchaus als kritischer Beobchter, manche sagen auch Kritiker-der-IBM-Kritik wegen in der Insider-Szene bekannt ist:

Im ersten Schritt geht es erst einmal darum, die Kunden von einer weiteren Abwanderung abzuhalten. Einen langfristigen Erfolg können IBM und HCL aber erst verbuchen, wenn Kunden anfangen, in die Plattform zu investieren und neue Applikationen zu entwickeln. Die Stimmung in Frankfurt ist enorm positiv. Wenn #dominoforever wahr werden soll, muss sie anhalten.

über #dominoforever: IBM Notes & Domino V10 Weltpremiere in Frankfurt | iX

  • Und natürlich mussten zum Abschluss der Veranstaltung einige Domino-Steine nach zartem Anstoßen von Tom Zeizel fallen:

(Stefan Pfeiffer – Dieser Beitrag repräsentiert meine persönliche Auswahl von Zitaten und meine private Einschätzung und ist keine offizielle Stellungnahme der IBM.)