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[DE] Die „Hotel California“-Falle: „We are all just prisoners here, of our own device“

1. Mai 2017 Posted by StefanP.

Nicht nur, weil er einen meiner Lieblingssongs zitiert, sondern auch, weil er – René Büst – die Thematik Datenkraken adressiert. Gerne nutzen wir die kostenlosen Dienste, sind uns der Folgen oft nicht gegenwärtig – und haben eigentlich keine Chance aus dem Hamsterrad herauszukommen!?

Und auch wenn wir auschecken können, wann immer wir wollen – wir werden niemals gehen. …

Nach nunmehr zwei Dekaden sammeln die Internetgiganten Amazon, Google, Facebook, Alibaba und Baidu weiterhin Tonnen an Daten, um ihre Datenbanken mit Informationen von jedermanns Wissen, Meinungen, Empfehlungen, Aufenthaltsorten, Bewegungen, Kaufverhalten, Beziehungsstatus, Lebensstil und mehr zu befüllen. … Fast jeden Monat erscheinen neue Dienste oder Endgeräte, um für ein besseres Nutzererlebnis zu sorgen, unser Leben bequemer zu machen und unsere digitale Abhängigkeit zu erhöhen.

Source: Künstliche Intelligenz und die Datenkraken im Web: Herzlich Willkommen im Hotel California der Artificial Intelligence – computerwoche.de

Smart Home-Lösungen und das Internet of Things werden den Trend noch verstärken.

Endverbraucher können sich im Grunde genommen nicht beschweren. Getreu dem Motto „Quid pro quo“, stellen insbesondere Google und Facebook ihre Dienste kostenlos zur Verfügung und nehmen dafür Daten als Gegenleistung. Hierbei spielt ihnen die digitale Sucht perfekt in die Karten. Endverbraucher haben in das „Hotel California“ eingecheckt. Und auch wenn sie jederzeit wieder auschecken können, stellt sich die Frage, wollen sie gehen?

… Man könnte auch sagen, dass eine Person, die digital nicht existiert, überhaupt nicht mehr existiert. Und indem das Nutzererlebnis ständig angenehmer wird, muss niemand mehr ein Technologie-Experte sein. Dies macht das Stolpern in die „Hotel-California“-Falle nur noch schlimmer. Denn die Mehrheit unserer Gesellschaft weiß überhaupt nicht, wie welche Dinge miteinander verknüpft sind und was technologisch im Hintergrund vor sich geht: Komfort im Hamsterrad.

Source: Künstliche Intelligenz und die Datenkraken im Web: Herzlich Willkommen im Hotel California der Artificial Intelligence – computerwoche.de

Und ein sehr trauriger Ausblick. Wir werden das Hotel California wohl nie verlassen, nie auschecken (können), so die Prognose von René Büst. Oder gibt es doch Chancen?

P.S. Und ich sehe die Gefahr einer weiteren Datenkrake, die sich im beruflichen Umfeld tummelt und in der Kombination von Windows, Office, Cloud-Diensten und LinkedIn eine riesige Gefahr darstellt.


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[DE] Künstliche Intelligenz as a Service: AI-Services und Machine Learning aus der Cloud

20. April 2017 Posted by StefanP.

Die Einstiegshürde für die Bereitstellung intelligenter Anwendungen wird immer niedriger. Fast alle großen Cloud-Anbieter wie Microsoft, Amazon, IBM oder Google bieten kostengünstige Entwicklungswerkzeuge für Artificial Intelligence (AI) auf SaaS-Basis an. Machine Learning bildet den Schwerpunkt, doch es gibt auch immer mehr andere kognitive Services aus der Cloud.

Artificial Intelligence – was gibt es bei den Cloud-Providern?

Amazon Web Services, Google Cloud Plattform, IBM BlueMix und Microsoft Azure sind momentan mit ihren AI-Cloud-Plattformen die Platzhirsche. Schwerpunkt der meisten Angebote ist Machine Learning as a Service. Das ist nicht weiter erstaunlich, weil maschinelles Lernen methodisch und technisch das am weitesten fortgeschrittene AI-Gebiet ist.

Source: Künstliche Intelligenz as a Service: AI-Services und Machine Learning aus der Cloud – cio.de

Die Cloud ist sicher das Delivery-Model, das ein schnelles, kostengünstiges Experimentieren mit Künstlicher Intelligenz ermöglichen. Neben den zur Verfügung stehen Funktionen sollten sich Unternehmen jedoch unbedingt anschauen,

  • welchen Ansatz die Anbieter fahren – generische künstliche Intelligenz oder Fokus auf B2B-Lösungen,
  • wie die jeweiligen Anbieter mit Daten und Data Privacy umgehen und
  • wie offen das Ökosystem, die Schnittstellen und das Partnering des jeweiligen Anbieters mit anderen Anbietern ist.

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[DE] Siri, Alexa, Cortana & Co.: Eigenschaften werden durch Preisgabe von Daten erkauft – IBM veröffentlicht Prinzipien für Künstliche Intelligenz

18. Januar 2017 Posted by StefanP.

In diesem Beitrag und durch eine entsprechende Studie werden nochmals wichtige Fakten auf den Tisch gebracht:

„Man sollte sich immer klar machen, dass man sich die guten und nützlichen Eigenschaften dieser Anwendungen durch die Preisgabe seiner Daten erkauft. …“, erklärt Götz Schartner vom Verein Sicherheit im Internet e. V.

„… diese sensiblen Informationen werden dann auf den Google-, Apple-, Amazon- oder Microsoft-Servern gespeichert und können im Worst Case von Hackern erbeutet werden.“

Datenschützer kritisieren vor allem die mangelnde Transparenz über den Umgang mit Daten bei den verschiedenen Anbietern.

Source: Siri, Alexa & Co.: Was wissen die intelligenten Sprachassistenten? | IT-Rebellen

Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen für Transparenz und Vertrauen in Systeme der künstlichen Intelligenz sorgen. IBM hat jetzt seine Prinzipien für Systeme der künstlichen Intelligenz im kognitiven Zeitalter veröffentlicht. Einige Kernaussagen aus meiner Sicht:

Purpose: The purpose of AI and cognitive systems developed and applied by the IBM company is to augment human intelligence. …

Transparency: For cognitive systems to fulfill their world-changing potential, it is vital that people have confidence in their recommendations, judgments and uses. Therefore, the IBM company will make clear:

  • When and for what purposes AI is being applied in the cognitive solutions we develop and deploy.
  • The major sources of data and expertise that inform the insights of cognitive solutions, as well as the methods used to train those systems and solutions.
  • The principle that clients own their own business models and intellectual property and that they can use AI and cognitive systems to enhance the advantages they have built, often through years of experience. We will work with our clients to protect their data and insights, and will encourage our clients, partners and industry colleagues to adopt similar practices.

Die gesamten Prinzipien können im IBM THINK Blog nachgelesen werden.


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[DE] Ich gebe Dir meine Daten und dafür bekomme ich was?

25. Dezember 2016 Posted by StefanP.

Amerikanische und europäisches Freiheitsverständnis unterscheiden sich eklatant. In den USA ist das Verständnis verbreitet, ja selbstverständlich, dass jeder vor allem wirtschaftlich seines Schicksals eigener Schmied sei. Exemplarisch lässt sich dies der Diskussion um die Sozial- und Krankenversicherung in den USA verdeutlichen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. In Europa, besonders in Deutschland, dagegen ist ein – wie auch immer im Einzelfall qualitativ zu bewertender – Gesundheitsschutz für jeden Bürger selbstverständlich und unstrittig. Das Leitbild der sozialen Marktwirtschaft hat sich nach 1945 durchgesetzt.

Das amerikanische Freiheitsbild spiegelt sich auch in der Art wieder, wie sich gerade amerikanische IT-Konzerne des GAFAM-Komplexes im Netz bewegen. GAFAM steht hierbei als Akronym für die amerikanischen Konzerne Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft und andere, meist aus dem Silicon Valley stammende Unternehmen. Sie dominieren unterdessen das Netz, private und auch teilweise berufliche Nutzung und beginnen auch die Technologien zur künstliche Intelligenz zu beherrschen.

Jeder, der in das Web geht, macht mit diesen Unternehmen bewusst, aber meist eher unbewusst Geschäfte. Und ich bekenne mich an dieser Stelle selbst explizit schuldig. Ich nutze weiter Google als Suchmaschine, weil mir DuckDuckGo gefühlt nicht die Ergebnisse liefert, die ich erwarte. Kennen Google und seine Algorithmen mich und mein Interessen- und Kaufprofil, meine Filterblase vielleicht einfach schon zu gut, so dass es meine Erwartungen erfüllt? DuckDuckGo funktioniert ja genau nach der Prämisse, meine persönlichen Daten nicht zu sammeln.

Auch nutze ich Facebook vor allem als privates soziales Netzwerk und nicht Alternativen wie beispielsweise Ello. Warum? Auf Ello und anderen vergleichbaren Netzwerken sind einfach nur wenige Bekannte und Freunde. Auf Facebook teile ich dagegen auch private Fotos und Informationen mit Freunden und Bekannten in der ganzen Welt, obwohl mir unterdessen die vermehrte Werbeeinblendung und die Sortierung und Gewichtung im Nachrichtenstrom nicht mehr gefällt.

Und ja, ich bestelle durchaus regelmäßig auf Amazon, obwohl nicht nur die Steuerpraktiken dieses Konzerns aus deutscher Sicht zu kritisieren sind. Jedoch gibt es – zumindest gefühlt – keinen anderen Onlinehändler mit einem solch breiten Angebot und solch zuverlässiger Lieferung – und derart guten Empfehlungen? Ganz habe ich dabei noch nicht in die Krallen von Amazon begeben. Ich bin kein Prime-Kunde. Bei allen 3 genannten Beispielen tausche ich meine Informationen, Daten über mein Surf- und Kaufverhalten gegen einen „kostenlosen“ Service ein. Google liefert mir die besten Suchergebnisse. Amazon gibt mir die besten Kaufempfehlungen. Doch man merke sich als Grundsatz Nummer 1: Auch im Internet ist nichts umsonst. Wir zahlen mit unseren Daten und mit hoch personalisierter Werbung, die uns zum Kauf anregen soll.

Nichts - oder wenig . ist im Internet umsonst. Wer Werbung blockt, bekommt keine Inhalte. In dem Fall vielleicht nicht ganz so schlimm, aber trotzdem sollte man sich über die Mechanismen im Klaren sein.

Nichts – oder wenig – ist im Internet umsonst. Wer Werbung blockt, bekommt keine Inhalte. In dem Fall vielleicht nicht ganz so schlimm, aber trotzdem sollte man sich über die Mechanismen im Klaren sein.

Deshalb sollten wir uns folgende Fragen stellen, wir vermeintlich kostenlose Services nutzen: Und wohin gehen diese Daten? Wem gehören sie? Wer nutzt sie wofür? Wer verwertet und verkauft sie wie weiter? Wer erhebt die Besitzrechte der von mir auf Facebook geposteten Bilder?  Genau darüber muss ich mir – eigentlich – im Klaren sein. Doch wer ist das als normaler Anwender, der kein IT- und Internet-Experte ist, wirklich? Wer liest die allgemeinen Geschäftsbedingungen der Anbieter?

Oft tauschen wir unbewusst unsere Daten gegen kostenlose Services ein. Wenn mir mein iPhone am Mittwoch um 17 Uhr von sich aus einblendet, dass ich zum Tennisplatz 16 Minuten brauche, zeigt sich, dass das entsprechende Navigationssystem und SmartPhone meine Bewegungsdaten analysiert hat und auswertet. Es wird mein Bewegungsmuster, mein Profil erstellt. Und wer kommt an dieses Bewegungsmuster heran? Was ich in einem Falls als Service verstehe, kann ich in einem anderen Fall als Überwachung empfinden. Dies ist nur ein Beispiel, was uns im Internet der Dinge künftig noch erwartet. Wenn immer mehr Geräte – vom Fitnessarmband bis zur Apple Watch, vom Kühlschrank bis zu den Steuerungsgeräten des Smart Homes – miteinander im Internet der Dinge vernetzt sind, werden immer mehr Daten erfasst. Das jetzige Profil, das von mir existiert, ist erst der Anfang. Gehört dieses Datenprofil mir? Oder: Nutzen es nicht mehr nur Konzerne für ihre Zwecke und beanspruchen die Rechte daran, weil ich deren Services kostenlos nutze?

Wenn gerade jetzt sogar die europäische Union und Regierungen nicht in der Lage sind, Konzernen wie Facebook gesetzlich zu verpflichten, Hasskommentare umgehend aus dem Netz zu löschen, stellt sich die Frage, ob die Balance zwischen Schutz des Bürgers und scheinbar im freien Raum agierenden Konzernen noch stimmt. Entweder ist der politische Wille nicht da oder aber die Mühlen unserer Bürokratie mahlen im Internet-Recht und Persönlichkeitsschutz zu langsam, um solchen extrem bedenklichen Entwicklungen schnell Einhalt zu gebieten.

Erschreckend finde ich darüber hinaus, dass gerade eine vermeintliche deutsche Internet-Elite den angeblichen Gutkonzern Google trotz der mehr als bedenklichen Aussagen eines Eric Schmidt oft kritiklos anhimmelt. Statt solcher Naivität ist gesundes Misstrauen gerade gegenüber Unternehmen angeraten, bei denen nahezu sektenhaftes Verhaltensweisen zu beobachten ist. Mit kritischem Blick muss auch eine Microsoft beobachtet werden, gerade nach dem Kauf des beruflichen sozialen Netzwerks LinkedIn. In Kombination mit der Dominanz im Office-Bereich und zunehmender Cloud-Nutzung könnte hier eine weitere Datenkrake diesmal im beruflichen und Unternehmensumfeld entstehen.

Warum fallen einem nur amerikanische Unternehmensnamen ein, wenn es um die Frage des Sammelns persönlicher Daten und deren Nutzung geht? Europäische Unternehmen spielen als Anbieter im Netz seit Jahren eine eher untergeordnete, sicher keine globale Rolle. Die entsprechenden Entwicklungen wurden schlicht verschlafen. Bestes Beispiel dafür ist Amazon und die kaum existierende deutsche oder europäische Konkurrenz.

Zur potentiellen Nutzung von Daten aus wirtschaftlichem Profitdenken kommen auch politische Interessen hinzu. Die Bewegungsdaten eines Mobiltelefons werden von Behörden gerne zur Fahndung bei Verbrechen genutzt. Der Ruf nach der Auswertung und Speicherung von Daten in der Verbrechensprävention und -bekämpfung ist nicht neu. Und die gezielte Nutzung von Daten und Profilen, die Verwendung personalisierter „Angebote“, spielt auch in der Meinungsbildung und in kommenden Wahlkämpfen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wie sich Filterblasen auch im politischen Umfeld bilden, wie eine angebliche Lügenpresse gar nicht mehr wahrgenommen wird, sehen wir schon jetzt in vielen Ländern.

Doch bitte diesen Beitrag nicht falsch verstehen. Ich prangere nicht die neue, auf uns zu rollende umfassende Vernetzung an. Auch verteufele ich nicht Facebook, Google und Co. Nur plädiere ich für eine bewussteren, offenen Umgang mit Daten und Technologie. Wenn ich mich auf Facebook mit Freunden in aller Welt austausche, kaufe ich diesen Service mit meinen Daten. Google lebt von Werbung und meinen Daten. Und Amazon ist kein Wohlstandsinstitut. Solche Fakten müssen den Nutzen transparenter gemacht werden. Statt Informationen in seitenlangen, allgemeinen Geschäftsbedingungen zu verstecken, gehört die Information über die Nutzung meiner Daten direkt in verständlicher Sprache in den ersten Paragraphen der Geschäftsbedingungen.

Und die europäische und deutsche Politik muss in der Lage und willens sein, Exzesse wie schon angesprochene Hasskommentare löschen zu lassen. Und das auch gegen internationale Konzerne, wenn es sein muss unter Androhung und Durchsetzung von Sanktionen. Im digitalen Zeitalter muss die Gesetzgebung schneller handlungsfähig sein. Angesichts von Radikalisierung, Terrorismus und Manipulationen können wir uns keine endlosen, zeitaufwendigen Verfahren leisten, die erst greifen, wenn das Malheur schon passiert ist.

Big Data, immer mehr Daten auch über mich, sind die Grundlage vieler Services und Dienstleistungen. Sie werden mehr und mehr zu Analysen und Voraussagen herangezogen, im privaten, im politischen und beruflichen Umfeld. Sie sind in vielen Fällen Grundlage von Systemen künstlicher Intelligenz, die in den kommenden Jahren unaufhaltsam Einzug halten werden. Genau deshalb müssen wir uns offen, transparent und engagiert mit den Fakten auseinandersetzen und den Mut haben, bewusst und selbstbewusst zu gestalten

Anlass für diesen Beitrag ist das Buch „Das Ende der Demokratie – Wie die künstliche Intelligenz die Politik übernimmt und uns entmündigt“, das ich gerade gelesen habe. Eigentlich wollte ich mich im Beitrag vor allem mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandersetzen, doch bin ich in diesem Beitrag vor allem beim Thema Daten als Bezahlung für kostenlose Services hängen geblieben. Das Thema Articifial Intelligence kommt als im nächsten Beitrag dran.


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[DE] Meine Aktivitäten: Hier verrät Google, was es über Sie weiß – computerwoche.de

25. Juli 2016 Posted by StefanP.

Über das neue Google Online-Tool Meine Aktivitäten können die Google-Nutzer nun einsehen, welche Informationen bei der Verwendung von Google-Angeboten gespeichert werden.Google Meine Aktivitäten löst Google History ab und liefert den Nutzern eine deutlich größere Übersicht über alle von Google gespeicherten Informationen.

Source: Meine Aktivitäten: Hier verrät Google, was es über Sie weiß – computerwoche.de


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[DE] Privacy by Design als Paradigma: IBM Connections, das wirklich Personal Social Dashboard

28. April 2016 Posted by StefanP.

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Datenschutz und Data Privacy ist gerade im Zeitalter exponentiell größer werdender Datenmengen einhergehend mit immer leistungsfähigeren Analysemöglichkeiten dringend notwendig und sinnvoll. Online hinterlassen wir offensichtlich mehr und mehr Spuren, die für die verschiedensten Zwecke genutzt werden. Das bekannteste Beispiel sind sicher die Kaufempfehlungen auf Verkaufsplattformen wie beispielsweise Amazon. Soziale Netzwerke wie Facebook sind ein anderes Beispiel, wo Anwender Daten und Informationen über sich preisgeben und auch dies ist oft kritisch zu sehen.

Warum Enterprise Social Networks?

Auch in Unternehmen werden mehr und mehr sogenannte Enterprise Social Networks eingesetzt, um die Zusammenarbeit im Unternehmen zu fördern und Informationen transparenter zugreifbar zu machen. Diese Lösungen sind mit ihren Sicherheitsmechanismen und ihrer gesamten Funktionalität wie beispielsweise Communities, Wikis, Blogs u.v.a. auf den Einsatz im Unternehmen zugeschnitten. Das laut IDC seit mehreren Jahren führende Enterprise Social Network ist IBM Connections, das gerade im deutschsprachigen Raum in vielen großen, aber auch mittelständischen Unternehmen im Einsatz ist.

Solche Lösungen sind eine Antwort darauf, dass Mitarbeiter unternehmensrelevante und sensible Informationen nicht über Werkzeuge des öffentlichen Internets wie beispielsweise WhatsApp zum Teilen von Dateien (Bilder, Texte etc.) oder auch auf Facebook oder Xing teilen und verteilen sollen. Diese Informationen sollen und müssen im Unternehmen bleiben.

So weit so gut. Natürlich hinterlassen Mitarbeiter, die diese Enterprise Social Networks nutzen, dort auch ihre „Spuren“. Wie sollte es anders sein. Aufgrund dieser Spuren, z.B. wer mit wem vernetzt ist (à la Freunde oder Follower auf Facebook und Twitter), wer welche Beiträge „liked“ oder teilt, entsteht der sogenannte „Social Graph“. Im privaten Web 2.0 ist ein solcher Graph vor allem durch Klout und den entsprechenden Index bekannt.

Das Personal Social Dashboard

Das IBM Team im Labor in Dublin rund um Marie Wallace, Emerging Technology Center hat eine Lösung gebaut, die für Aktivitäten im sozialen Netzwerk “IBM Connections” Punkte vergibt und diese Punkte in einem sogenannten Personal Social Dashboard visualisiert. Die Mitarbeiter bekommen dort einen sogenannten „Score“, einen Punktewert, wie sie aktuell in ihren “sozialen” Aktivitäten stehen.

Wer das Werk „The Circle“ des bekannten Autors Dave Eggers gelesen hat, der mag daran denken, wie dort die Protagonistin über ihre Social Score terrorisiert werden. In diesem Buch, das ich auch hier in meinem Blog behandelt habe, wird durch einen Social Score in dem fiktiven Unternehmen The Circle – man kann sicherlich trefflich philosophieren, ob und welche Firma der Autor im Sinne hatte – auf jeden Mitarbeiter immenser Druck ausgeübt, den persönlichen Social Score hoch zu halten. Mitarbeiter werden miteinander verglichen. Fällt der Score ab, kommt es zu Personalgesprächen. Kurz zusammengefasst: Die einzelnen Mitarbeiter werden über den Score gezwungen, noch mehr zu arbeiten, noch weniger Freizeit zu haben und noch mehr Leistung für das Unternehmen zu bringen. Ein Horrorszenario, das kein Mitarbeiter und kein Betriebsrat haben will – und auch besser kein Manager anstreben sollte.

IBM_Personal_Social_Dashboard_-_Home_-_Mozilla_Firefox__IBM_Edition

Privacy by Design als Paradigma

Gott sei Dank hinkt ein Vergleich mit dem Personal Social Dashboard, denn dieses ist ein echt privates Dashboard für den individuellen Anwender. Kein Vorgesetzter und keine Personalabteilung hat Zugriff auf dessen persönlichen Daten und den persönlichen Social Graph des einzelnen Mitarbeiters. Manager haben lediglich eine High Level-Sicht, wie aktiv Teams zusammen arbeiten, und bekommen nie Zugriff auf persönliche Daten. Das Personal Social Dashboard folgt den offiziellen Richtlinien, dem IBM Global Privacy Review Process (GPAT), und hat diesen Prozess in allen Schritten erfolgreich durchlaufen. Mitarbeiter, die das Dashboard nutzen, werden nicht nur explizit informiert, dass diese Prüfung stattgefunden hat, sondern auch über die Kernaspekte von Data Privacy im Zusammenhang mit dem Dashboard informiert.

Das Dashboard, das übrigens nicht Teil des Standardproduktes IBM Connections ist, wird derzeit von einigen Mitarbeitern in der IBM freiwillig genutzt. Die gesamte Entwicklung wurde und wird transparent in der IBM und darüber hinaus diskutiert. Marie Wallace aus dem Labor in Dublin veröffentlicht regelmässig dazu in ihrem Blog Artikel. Sie ist eine bekannte Sprecherin, die beispielsweise Prinzipien die Data Privacy by Design postuliert und immer wieder diese Frage öffentlich behandelt. Marie steht regelmässig mit Betriebsräten in ganz Europa im regen Austausch, die sich die Designprinzipien des Dashboards und von IBM Connections angesehen haben, und hier absolut zufrieden mit den Datenschutzmechanismen sind und waren.

Auch in Deutschland setzt sich IBM intensiv mit dem Thema Datenschutz, Schutz der Mitarbeiter und digitale Transformation auseinander. Zusammen mit der DGFP – der Deutschen Gesellschaft für Personalführung – oder dem openBIT e.V. werden aktiv entsprechende Themen und gerade auch die Relevanz für Personalabteilungen diskutiert, um Leitlinien für eine datengestützte Mitarbeiterführung zu definieren. Weitere Unternehmen und Sozialpartner werden aktiv dazu aufgerufen, mitzumachen.

IBM_Personal_Social_Dashboard_-_Mozilla_Firefox__IBM_Edition

Die Notwendigkeit, Data Privacy zu diskutieren

Es ist richtig und wichtig, dass die Thematik Data Privacy aufmerksam beobachtet und diskutiert wird. Auch sollten natürlich entsprechende Lösungen auf Herz und Nieren geprüft werden. Die Aspekte des Schutzes des einzelnen Mitarbeiters müssen von vorneherein mit berücksichtigt werden. IBM Connections wurde und wird beispielsweise in enger Abstimmung mit vielen Betriebsräten und von denen genehmigt in zahlreichen deutschen Unternehmen eingesetzt. Die Datenschutzaspekte werden regelmässig gerade auch von Data Privay-Vordenkern wie Marie Wallace und natürlich den Betriebsräten überprüft und möglichst noch weiter verbessert. Es ist unverzichtbar, dass wir uns gerade jetzt in der Phase einer immer schneller werdenden digitalen Transformation mit den Themen fachlich fundiert und gut recherchiert sachlich auseinandersetzen.

Quellen:

TEDTalk: Marie Wallace: Privacy by design: humanizing analytics

Marie’s Ramblings and Ruminations (Blog)


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[EN] Understanding this individual, personal Ecosystem is the ultimate point of Digital Transformation

18. April 2016 Posted by StefanP.

Interesting thoughts on the Social Graph and its role in the digital transformation:

Engagement isn’t talking at someone, it’s talking with someone. In order to fully engage, you need to have a deep understanding of a person. …
Understanding this individual, personal ecosystem is the ultimate point of digital transformation. … Digital interactions, especially social interactions, allow the unprecedented gathering of data about the person and, more importantly, the people that surround them.
This is the essence of the social graph that drives social media and other socially enabled applications. The social graph is data about a person, the people they know, and, most of all, how they interact with other people. It is a model of a person’s online world, their ecosystem.
By gathering data generated by everyday activities, analytical models are utilized to understand the individual human being and personalize content and responses. This personalizing will no longer be simply for a class of people but for actual individuals.

Source: Searching For Real Value in Digital Transformation

And what is about data privacy in this context?


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[EN] The Dark Side of Wearables: It will remain up to the Consumer to determine the Risks of Wearing

11. Oktober 2015 Posted by StefanP.

“In our lives, conveniences seems to trump privacy every time.” Basil Hashem

A very interesting article by Teena Hammond on privacy with a lot of great quotes. And of course wearing an Apple Watch – whichs main purporse currently is to do my exercises and keep track of my activities – I feel affected.

My 2 cents: You won’t be able to stop the explosion of wearables, but we urgently need to define the rules and procedures to guarantee security, and drastic penalties for those interfering data privacy. And we need (again) to educate on the opportunities and the risks of wearables.

As wearable devices make their way into the workplace and corporate networks, they bring a host of security and privacy challenges for IT departments and increase the amount of data that data brokers have to sell about an individual. …

Privacy rules need to be instituted quickly, because the amount of data being collected is growing at an astronomical rate. ..

Wearable devices will continue to grow in popularity, as consumers appreciate the immediate access to fitness tracking, health tracking and other convenient measurements. As of yet, there have been no well-publicized data breaches involving the data collected by health and fitness wearables and smartwatches, so there hasn’t been a public outcry about the privacy and security risks.

But numerous experts say that will eventually happen, because the value of the data is worth much more than that of, say, stolen credit card numbers. …

Until solid regulations are in place, either through the government or private industry, or a combination of both, there will be inherent security and privacy risks involved with wearable devices. Meanwhile, it will remain up to the consumer to determine if the risks of wearing that trendy Apple Watch or Misfit Shine are worth the gain.

Source: The dark side of wearables: How they’re secretly jeopardizing your security and privacy – Feature – TechRepublic


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[EN] Customers want a transaction-oriented, business-like, respectful customer service experience

9. Oktober 2015 Posted by StefanP.

This is what it will come down to: a transaction-oriented, business-like, respectful customer service experience where yes, the rep knows the customer’s name and history — and then is able to address the query or issue on the spot. Without risking personal data and without trying to cross sell and up sell.

So the answer to that original question of whether customers want to be stalked or ghosted is that they want a little of both.

Source: Customers: Do You Want to Be Stalked Or Ghosted?

I like this summary, but for sure the question of personalization and personalized service versus or with data privacy will keep us busy the next years. And of course I am a little bit smiling when reading the part of not cross and up sell. This is what Amazon is doing. This is what we as marketers are encouraging our sellers to do.


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[DE] Von perfekten Kreisen, Big Data und Privacy by Design – “Der Circle” von Dave Eggers

20. September 2015 Posted by StefanP.

Gerade habe ich den “Circle” von Dave Eggers gelesen. Das Buch wird extrem kontrovers diskutiert und kritisiert. Bei aller berechtigten Kritik an Sprache, sachlichen Fehlern und sehr einseitiger Beleuchtung der Thematik: Meiner Ansicht nach ist es es gut, dass das ein sehr drastisches Schlaglicht auf viele Risiken unseres digitalen Zeitalters wirft, die quasi religiösen manches Internet-Konzerns anprangert – man lese manche Bemerkung von Eric Schmidt – und die Risiken bei einem blauäugigen Umgang mit Big Data skizziert.

Vor allem sind viele Themen brandaktuell: Wer mit einer Smart Watch, seine persönlichen Gesundheits-, Bewegungs- und Fitnessdaten trackt, wer der Diskussion um selbstfahrende Autos nicht nur auf der IAA folgt, wer auf Messen der dmexco den Marketingversprechen von Big Data und Marketing Automation hört, wer Kameraüberwachung allenthalben sieht, wer die aktuellen Hasstiraden auf Facebook und anderen sozialen Netzen mit Entsetzen verfolgt, wer die Snowden-Affäre und die Überwachungsorgien noch im Kopf hat, wer die Macht sozialer Medien beim arabischen Frühling gesehen hat, wer sich damit befasst, wie ein kognitives System wie IBM Watson für die Krebsforschung und -vorsorge eingesetzt wird, der findet unzählige Anknüpfungspunkte im “Circle”

Natürlich ist das Buch Wasser auf die Mühlen derjenigen, die schon immer das Netz und neue Technologie verteufelt haben und verteufeln. Doch diese Skeptiker lehnen Netz und neue Technologien eh ab, oft, ohne sich wirklich in der Tiefe auch mit den Chancen digitaler Technologien auseinanderzusetzen. Wo besonders die Amerikaner zu blauäugig und in den Konzernen oft quasi-religiös beim Umgang mit neuen Technologien sind, sind wir Deutschen viel zu oft Berufspessimisten und Nein-Sager. Gerade die bekannten Medien neigen genau in diese Richtung. Man lese den Bericht über die dunklen Seite des Silicon Valley auf Handelsblatt und den Kommentar von Gunnar Sohn dazu.

Ich bin dafür, aktiv auf neue Technologien zuzugehen, Chancen und Risiken abzuwägen, zu gestalten, statt immer abzulehnen und verbieten zu wollen, was oft nicht zu stoppen und zu untersagen ist – und dann als Standort hinterher zu hinken. Gerade wir Deutschen neigen dazu, zu verbieten und zu regulieren – siehe das unsägliche E-Mail-Abschalten mancher deutscher Konzerne. Die Auseinandersetzung mit neuen Technologien, mit Informationsflut, dem Internet der Dinge und sozialen Medien muss aber offen, konstruktiv und kontrovers, vor allem aber mit Sachverstand geführt werden. Ich halte es dabei mit meiner Kollegin Marie Wallace, die gerade angesichts der neuen Analytics-Möglichkeiten “Privacy by Design” postuliert. Genau das ist der richtige Ansatz. Hirn einschalten und voran gehen. Und in dieser Beziehung ist der “Circle” durchaus auch ein berechtigtes Plädoyer für das Recht auf Privatsphäre und Offline sein. In Die Zeit wurde in einem Beitrag gefragt, ob der Circle ein gutes Buch ist. Ich sage, es ist ein notwendiges Buch.


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[DE] “Hyperlinks sind Augen des Netzes, der Weg zu seiner Seele” | Hossein Derakhshan

27. Juli 2015 Posted by StefanP.

Ein sehr lesenswerter Beitrag von Hossein Derakhshan, der im Iran für sein Engagement ins Gefängnis geworfen wurde. Er beklagt den Niedergang des Webs, wie er es vor seiner Inhaftierung kannte. Einige Kernzitate (was aber nicht vom lesen des gesamten Beitrags ablenken soll):

Sechs Jahre sind eine lange Zeit im Gefängnis, aber online ist es eine ganze Ära. Das Schreiben im Internet hatte sich nicht verändert, aber das Lesen – oder zumindest das Gelesenwerden – umso dramatischer. …

Vor sechs Jahren war meine Währung der Hyperlink. Ursprünglich aus der Idee des Hypertextes entstanden, ermöglichte der Hyperlink eine Vielfalt und Dezentralisierung, die es so in der realen Welt nicht gab. Der Hyperlink stand für den offenen und vernetzten Geist des World Wide Webs  – eine Vision, die mit seinem Erfinder Tim Berners-Lee began. Der Hyperlink war eine Möglichkeit, jegliche Zentralisierung – die Verbindungen, Linien, und Hierarchien – hinter sich zu lassen, und sie durch etwas Dezentrales zu ersetzen:  ein System aus Knoten und Netzwerken. …

Aber Hyperlinks sind nicht nur das Grundgerüst des Netzes: sie sind seine Augen, der Weg zu seiner Seele. Und eine blinde Website, eine ohne Hyperlinks, kann eine andere Website weder sehen noch betrachten. All das hat ernsthafte Konsequenzen für die Dynamik von Macht im Netz.

via Social Media: Das Internet, das wir bewahren müssen | ZEIT ONLINE.

Ich stimme Hossein zu, dass die Dominanz sozialer Medien das Lesen und Gelesen werden verändert haben. Jedoch darf man nicht übersehen, dass die sozialen Medien auch für eine andere Reichweite gesorgt haben, Leute im Netz ansprechen, die vorher nicht nach Blogs geschaut haben. Schauen die immer in die Tiefe? Nein, aber man kann sie zumindest theoretisch erreichen.

Der Stream bestimmt, wie Menschen an Informationen im Netz gelangen. Immer weniger Nutzer besuchen ausgewählte Websites direkt. Stattdessen werden sie von einem endlosen Informationsfluss gefüttert, der für sie aus komplexen  – und geheimen  – Algorithmen zusammengestellt wurde. …

Dank des Datenstroms brauchst du nicht mehr so viele Websites zu öffnen. Du benötigst nicht mehr so viele Tabs im Browserfenster. …

Die Algorithmen hinter dem Stream verwechseln nicht nur Neuheit und Popularität mit Relevanz. Sie zeigen uns auch immer mehr dessen, was uns jetzt schon gefällt. Diese Dienste erfassen unser Verhalten und passen unsere Newsfeeds, die Meldungen, Bilder und Videos ganz präzise an das an, was wir ihrer Ansicht nach mit größter Wahrscheinlichkeit sehen wollen. …

Der Stream ist die dominante Art der Informationsorganisation in den digitalen Medien. Er steckt in jedem sozialen Netzwerk, in jeder App. …

via Social Media: Das Internet, das wir bewahren müssen | ZEIT ONLINE.

Eine Analyse des Streams. Da schlage ich natürlich die Brücke auch ins Berufliche, wo wir den Stream – bei allen Herausforderungen – bewusst propagieren. Dort soll er die Arbeit erleichtern, da er alle notwendigen Informationen und Aufgaben (zumindest theoretisch) zusammenführt. Aber gibt es ihn überhaupt, den einen Stream? Derzeit kämpfen die meisten Anwender beruflich (und wohl auch privat) mit zu vielen Streams, zu vielen Kanälen, über die sie Informationen, Kommunikation und Aufgaben bekommen.

Schlimmer noch als beobachtet zu werden, ist es, kontrolliert zu werden. Wenn Facebook dich anhand von 150 Likes besser kennt als deine Eltern, und mit nur 300 Likes mehr weiß als dein Ehepartner, dann wird die Welt vorhersagbar, für Regierungen gleichermaßen wie für Unternehmen. Und Vorhersagbarkeit heißt Kontrolle. …

via Social Media: Das Internet, das wir bewahren müssen | ZEIT ONLINE.

Ein Kernsatz: Vorhersehbarkeit heisst Kontrolle. Vorhersehbarkeit kann Kontrolle heissen, kann aber auch helfen und Kontext herstellen. Auch hier denke ich natürlich wieder an die berufliche Arbeit, wo Predictive Analytics bei der Arbeit helfen kann. Und ja, Unternehmen wollen gerne voraussehen, was der Kunde als nächstes tun wird, was er mag und kauft. Die Linie zwischen dem gläsernen Webanwender, potentieller Manipulation und gewollter Arbeitserleichterung oder gewollten Empfehlungen ist extrem dünn.

In sozialen Netzwerken findet sich immer weniger Text zum Lesen, dafür umso mehr Videos und Bilder. Beobachten wir den Niedergang des Lesens zugunsten des Sehens und Hörens im Netz? …

Der Stream, mobile Apps und Bewegtbild, all das zeigt, dass wir uns von einem Bücherinternet hin zu einem Fernsehinternet bewegen. Wir scheinen uns von einer nicht-linearen Art der Kommunikation – Knoten, Netzwerke und Links – hin zu einer linearen mit Zentralisierung und Hierarchien bewegt zu haben. …

via Social Media: Das Internet, das wir bewahren müssen | ZEIT ONLINE.

Tja, der Trend weg vom Text hin zu kurzen multimedialen Informationsbruchstücken ist unübersehbar und auch wohl unaufhaltsam. Ich sehe auch an mir, dass ich (zumindest bei Fachartikeln) ellenlange Texte und Beiträge über x Seiten nicht mehr mag und eher knappere, präzise Texte mag, die online auch besser lesbar sind. Im Fernsehinternet bin ich noch nicht angekommen. Lesen ist für mich bequemer denn Hören und Sehen. Aber ich  bin ja auch quasi Silversurfer …

Und ja, lieber Hossein, das Netz sollte ein Netz bleiben, nicht immer vorhersehbar und kontrollierbar, etwas chaotisch, aber innovativ, für Überraschungen und Querverbindungen gut. Und da finde ich imme rnoch diesen Cartoon von Ute Hamelmann einfach treffend:


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[DE] Zuhören statt Abhören – Die feine Linie zwischen erwünschtem Service und Spionage

20. Oktober 2014 Posted by StefanP.

In den vergangenen Monaten hat mich das Thema Big Data, Analytics und Personalisierung im Zusammenhang mit dem Tracken von Kunden- bzw. Surfverhalten stark umgetrieben. Jeder kennt das Thema ja: Cookies – und nicht nur die – erfassen, wo man im Netz gesurft hat und wofür man sich interessiert, was man vielleicht kaufen möchte. Plötzlich tauchen auf allen möglichen oder unmöglichen Webseiten entsprechende Angebote auf. Das kann nerven.

Auf der einen Seite kann es nützlich sein, aufgrund der eigenen Interessen, Informationen eingeblendet zu bekommen. Ich finde es beispielsweise gut, wenn mir auf Amazon aufgrund meiner gekauften Bücher, weitere Lektüre vorgeschlagen wird. Ich finde es dagegen nervig, wenn ich nach dem Kauf eines Produktes noch wochen- oder monatelang mit entsprechenden Offerten genervt werde. Da hilft nur: Alle Cookies radikal löschen.

Tja, es ist eine feine Linie zwischen dem Gefühl, abgehört und belästigt zu werden oder aber, dass einem zugehört und auf die Privatsphäre und das Wohlbefinden Rücksicht genommen wird. Und es gibt auch hier keine einfache Lösung – außer man ist wirklich transparent. Ich warte noch auf den Online Banner, der mich fragt: Wollen Sie wirklich noch Informationen zu XYZ oder sollen wir die Berieselung sparen?

Schwierig, aber gerade wir Marketiers müssen uns des Themas annehmen, denn die Sensibilität vieler Kunden und Interessenten gerade hier in Deutschland nimmt immer mehr zu.

Was ist Ihre/Eure Empfehlung und Meinung?

Hier einige Links und Zitate, die ich in den vergangenen Wochen und Monaten gefunden und kuratiert habe:

 


Filed under: Deutsch Tagged: Big Data, Data Privacy, Digital Marketing, featured, Marketing

[EN] Big Brother or Personalization OR The Fine Line Between Creepy and Effective Marketing

15. Oktober 2014 Posted by StefanP.

Great summary on the fine line …

There’s a fine line between effective, personalized marketing and an eerie feeling that “big brother” is watching. Unfortunately, being creepy is one of the most common perils of data-driven marketing. In an online environment, retailers can observe every single nuance of an individual’s shopping experience.

On the one hand, there are obvious perks for doing so, including the fact that carefully tailored marketing experience can lead to cross-sell, upsell and retention opportunities. Personalization simply works — and in study after study, consumers say that they like it.

But marketers need to be careful. Because when personalization goes too far, it stops being helpful and just gets, well … creepy.

John Timmerman on The Line Between Creepy and Effective Marketing.


Filed under: English Tagged: Big Data, Data Privacy, Marketing

[EN] Data should work in both your and the customer’s favor

13. Oktober 2014 Posted by Stefan Pfeiffer

As a marketer, however, I have to be careful with how I use shared information. As a B2B marketer, I have to be even more careful, since most B2B software purchasers have grey hair like me and tend to be less trusting when it comes to privacy.

The trick is to leverage data in a way that provides the best experience possible, without risking your customer relationships by creeping them out. …

Remember that data should work in both your and the customer’s favor. As long as you’re respectful and responsible regarding boundaries of privacy, using these insights can create a more personalized experience that your customers will not only approve of but also appreciate.

via 3 Rules of Respectful Data-Driven Marketing.

Brillant summary by Heather Zynczak.

And no, I don’t agree with the ignorance of Google CEO Eric Schmidt or Sun Microsystems former CEO Scott McNealy.


Filed under: English Tagged: Data Privacy, Digital Marketing, Marketing

[EN] On the Internet of Things, there is no Privacy | Social Media Today

29. August 2014 Posted by Stefan Pfeiffer

Another great summary of the challenge we have around privacy and our desire to get everything for free.

As a society, it really came down to our insatiable desire for free: free content, free social media, free productivity tools and free games. We want to be connected and we want to play with the latest games, toys and widgets, but by and large we don’t want to trade our cash for them. So instead we trade something else: our data and our privacy.

As long as you know what you are giving up and you make that choice, then you are fine. But know that whatever you know, “They” know, and that is the way it will be.

So here’s to a better web experience, marketers that know more about what we want than we do and a complete and total loss of privacy that really makes minimal difference in our lives. Heck, we share it all anyway. Don’t we?

But one thing is for sure, on the Internet of Things, there is no privacy.

via Does Privacy Exist on the Internet of Things? | Social Media Today.


Filed under: English Tagged: Data Privacy, IoT