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Digitalthemen heute bei #9vor9: Digitalpakt, Lehrer und Schulen – Von wegen E-Auto: Die Deutschen kaufen in der Mehrzahl dicke, schnelle Benziner und Diesel

18. August 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

#9vor9 ist aus der Sommerpause zurück, leider derzeit ohne Gunni Sohn, der sich auf seine anderen Sendungen konzentrieren muss. #9vor9 ist ja reines Spaß- und Hobbyprojekt und dafür muss man als Selbständiger natürlich auch Zeit haben. Wir hoffen natürlich auf sein Comeback. Ist ja wie beim Fußball …

Um im Bild zu bleiben: Angestoßen hat Lars Basche mit dem Thema Digitalisierung und Schule und wie es trotz Digitalpakt nicht so vorangeht, wie man es sich eigentlich erhofft hatte. Die Digitalpakt-Mittel fließen extrem langsam, die Tagesschau berichtet unter dem Titel Lange Leitung, schlechte Ausstattung über digitale Schule in Nordrhein-Westfalen. Und erschreckend ein weiterer Tagesschau-Bericht: Zwei Drittel der Lehrer können laut Report Mainz noch immer nicht auf digitalen Fernunterricht umschalten.

Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn ich jetzt von meinem Balkon aus die Schüler wieder Richtung Walldorf-Schule trippeln sehe, gerade auch wenn es schon in anderen Bundesländern zu Schulschließungen gekommen ist und im Nachbarkreis Groß-Gerau in einigen Schulen Maskenpflicht verordnet wird. Die generelle Kritik an Lehrern mag überzogen sein, aber für mich ist klar, das oft noch im Bereich digitale Kompetenz noch Nachholbedarf besteht.

Mein Thema war wie angekündigt Tesla, die deutsche Automobilindustrie und E-Autos. Das Thema beschäftigt mich beruflich im IBM Livestudio, aber auch privat, denn Mitte kommenden Jahres steht ein Fahrzeugwechsel an und ich liebäugele mit einem E-Auto. Generell als Hintergrundinformation passend ein Artikel mit vielen aktuellen Zahlen zu Beschäftigten, Umsätzen und vielem mehr in der FAZ:

An den bisherigen Verkäufen lässt sich der Aufbruch in die Zukunft ebenfalls nur in Ansätzen ablesen: Nach wie vor greifen die Kunden vor allem zu Autos mit Verbrennungsmotor. Ziemlich genau jedes zweite im Juli verkaufte Auto hatte einen Benzin-Motor, etwas mehr als jedes vierte einen Dieselantrieb. Der Anteil der rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge steigt wegen der üppigen staatlichen Zuschüsse zwar deutlich, liegt insgesamt aber immer noch bei mickrigen 5,3 Prozent.

Corona zwingt die Autoindustrie zur Vollbremsung

Ernüchternd. Und ich erinnere mich daran, dass mir mein VW-Händler eine Liueferzeit von 9 bis 12 Monaten für den e-UP! avisierte. Zwar werden also mehr E-Autos gekauft, aber der Weg ist noch sehr lange. Und auch die Ladeinfrastruktur muss noch geschaffen werden. Dazu der Tweet von Sascha:

Bedenklich und etwas frustrierend dann noch diese Aussage in der FAZ, die ein Schlaglicht auf das Bewusstsein der meisten Autokäufer wirft:

Das durchschnittliche, neu zugelassene Auto wird immer stärker, schneller und schwerer. Die Motorleistung stieg in den Jahren von 2005 bis 2018 um fast 30 auf 153 Pferdestärken, die Höchstgeschwindigkeit um 11 auf 200 Kilometer in der Stunde …

Corona zwingt die Autoindustrie zur Vollbremsung

Wir hätten noch eine Menge weiterer interessanter Themen gehabt – TikTok und Microsoft oder auch das unter der Schirmherrschaft von Frank-Walter Steinmeier stehende Projekt „Ethik der Digitalisierung“ – aber wollten nicht zu sehr über 9 Uhr hinaus senden. Vielleicht dann kommende Woche.

„Was ist das digitale Vermächtnis der Corona-Krise?“ fragt der Bitkom und fordert Digitalpakt

25. Mai 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Wie kommen wir wirtschaftlich aus der Corona-Krise heraus? Diese Frage tritt neben der Eindämmung der Pandemie immer mehr in den Vordergrund. Der Digitalverband Bitkom hat Anfang Mai einen Digitalpakt Deutschland vorgeschlagen, „der konjunkturelle Maßnahmen mit einer echten Transformationsagenda“ verknüpfen soll. „Was haben wir in der Krise gelernt, was ist das digitale Vermächtnis der Corona-Krise,“ fragt der Bitkom und schlägt einen (kurzfristig) 15 Milliarden schweren Maßnahmenkatalog vor.

So soll – das muss ich angesichts der aktuellen Diskussion vorn an stellen – einen einmaligen Homeoffice-Bonus vor:

In der Krise haben Homeoffice und mobiles Arbeiten vielen Organisationen sehr geholfen. Damit die Arbeitsbedingungen im Homeoffice wirklich zum Bedarf passen, sollten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für das Jahr 2020 einen einmaligen Steuerbonus für die Anschaffung von ITK-Infrastruktur erhalten.

Digitalpakt Deutschland | Bitkom e.V.

Daneben soll unter dem Motto Modernisierungsprämie statt Abwrackprämie ein Digitalgutschein Anreize für Unternehmen schaffen, „neue Technologien gezielt in der Praxis auszurollen oder alte, analoge Prozesse zu ersetzen“. Auch – und richtigerweise – werden auch eine Verwaltungsmodernisierung, Schultransformation und ein Ausbau der Infrastruktur gefordert. Doch Breitband an jeder Milchkanne?

Ziel der Konzertierten Aktion zur Verwaltungsmodernisierung ist deshalb, dass alle staatlichen Leistungen künftig schnell digital beantragt werden können – ohne jeglichen Medienbruch.

Digitalpakt Deutschland | Bitkom e.V.

Klar, der Bitkom ist der Interessenverband für 2.700 Unternehmen der digitalen Wirtschaft. Doch das muss ja nicht heißen, dass einige der vorgeschlagenen Maßnahmen nicht sinnvoll sein können.

Achim Berg, der Präsident des Bitkom, hat sich im The Pioneer Tech Briefing gegenüber Dr. Robin Tech, dem Gründer der Market Intelligence Software Delphai, auch zur Bedeutung von Covid-19 als möglichem Wendepunkt der Digitalisierung in Deutschland geäußert:

COVID-19 ist eine Tragödie, hat aber ein Brennglas auf den Stand der Digitalisierung gelegt. Wir werden in wenigen Jahr auf 2020 zurückschauen und sagen: Das Jahr war der digitale Wendepunkt. Wir haben uns wieder digitale Souveränität erarbeitet. Die deutsche Wirtschaft hat sich aus dem unteren Mittelfeld befreit und den Anschluss an andere Länder geholt.”

Tech Briefing: Achim Berg, ist COVID-19 wirklich ein Digitalisierungs-Katalysator für die Wirtschaft

Schauen wir mal, ob nach vorne gerichtet digitalisiert wird oder bestehende Strukturen mit Abwrackrpämien zementiert werden. Das Papier zum Digitalpakt kann hier heruntergeladen werden. Thema für #9vor9? Mal schauen.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay

Zwei verlorene Jahre: „Es wird von der Politik einfach zu wenig gemacht.“ | Michael Heinz

8. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Michael Heinz, Vorstand bei der BASF und Vorsitzender der „Wissensfabrik“, einem Netzwerk aus 140 Unternehmen und Stiftungen, die angetreten sind, Naturwissenschaft und Technik in Schulen privat zu fördern. bringt das vorherrschende Gefühl auf den Punkt:

„Es wird von der Politik einfach zu wenig gemacht. Wir reden jetzt schon seit zwei Jahren über den Digitalpakt, und bis heute hat es noch nicht einmal die dafür nötige Grundgesetzänderung gegeben.“

über Blockade des Digitalpakts bringt Unternehmen auf die Palme – FAZ.NET

Nicht nur für Heinz zwei verlorene Jahre. Interessenpolitik blockiert sich gegenseitig statt notwendigerweise auf die Tube zu drücken.

(Stefan Pfeiffer)