Posts Tagged: ‘deutsch’

Journalismus – Bergbau des 21. Jahrhunderts? Die Zeiten waren nicht immer so rosig und Jammern nutzt nix

16. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Michael Kroker hat in seinem Rant auf die Situation der Print- und TV-Medien, des Journalismus generell hingewiesen. Es werden immer weniger gedruckte Zeitungen, der TV Konsum nimmt ab und viele Journalisten – in den USA 50 Prozent in den vergangenen 20 Jahren – verlieren ihren Job. Michael zitiert Sven Hansel, der schon vor Jahren Journalismus mit dem Bergbau verglichen hat.

Als jemand, der Journalismus studiert und während des Studiums frei als Journalist gearbeitet hat, stutze ich aufgrund verschiedener Aspekte. Erst einmal: Die journalistische Welt war nicht immer so rosig, oft im Nachhinein verklärt Wer kennt noch Zeilengeld? 22 Pfennig pro Zeile und 20 Mark für ein Bild von der Lokalzeitung. Auch das war Realität im Journalismus. Pure Ausbeutung vor allem junger Leute, die diesen Beruf ergreifen wollten. Gut, dadurch habe ich Journalismus von der Pike auf gelernt, auf Karnevalssitzungen, bei den legendären Karnickelzüchtern, aber ich nach einer Weile auch in Berichterstattung über die Lokalpolitik.

Die Welt des Journalismus war nicht so rosig, wie es im Rückblick scheint

Dann kam ein kurzer Boom durch „die Privaten“. In der Zeit habe ich in der Neue Medien-Redaktion der FAZ gearbeitet. Wir haben damals die neueste Nachrichten über BTX (Bildschirmtext) verteilt, „ein interaktiver Onlinedienst der Telefon und Fernsehschirm zu einem Kommunikationsmittel kombinierte„, ein Rohrkrepierer, der durch das Internet bald überflüssig wurde. Die Redaktion hat damals in der Gründungszeit der privaten Radiosender und des Privatfernsehens die Sender auch mit Radio- und TV-Berichten versorgt. In Erinnerung habe ich noch immer meine erste Radioreportage über und mit Konrad Zuse oder den per Telefon übermittelten „Livebericht“ von der SPD Südhessen, bei der die rote Heidi zur Vorsitzenden gewählt wurde.

Die FAZ hat dann im Rückblick zu schnell aufgegeben und die Neue Medien-Redaktion geschlossen. Sehr schade auch für mich, denn mein damaliger Chef hatte mir eine Festanstellung nach dem Studium in Aussicht gestellt. Und um es kurz zu machen: So bin ich dann für die Computerzeitschriften (PC Praxis, Windows etc.) gearbeitet, Word und WordPerfect getestet, weil die einfach besser zahlten. Und vom IT-Journalismus war es nicht weit in Public Relations und dann noch kürzer in Marketing für Software-Hersteller und -Distributoren.

Nicht alles war Gold, was da geschrieben wurde

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass es Dutzende von Zeitschriften und Magazinen rund um IT Themen gab. Allein für das spezielle Thema Dokumentenmanagement komme ich zeitweise auf vier bis fünf Publikationen. Mein Freund Uli Kampffmeyer weiß es bestimmt genauer. All das ist Geschichte. Die Zahl der Printmedien ist auch in diesem Segment dramatisch zurück gegangen.

Doch auch hier sollte man, möchte ich die Kirche im Dorf lassen. Diese Magazine waren nicht alles Qualitätsmedien mit tiefgehenden Reportagen und Berichten. Es waren sicher  nicht immer Artikel hehrer, journalistischer, investigativer Helden, die tief gebohrt, brillant geschrieben oder gesprochen haben. Mit Grauen denke ich noch an die vielen Telefonanrufe zurück, in denen man mir – ich war da bereits „in der Wirtschaft“ tätig und hatte aus Sicht der Redaktionen und Anzeigenakquisiteure Geld – Advertorials andrehen wollte. Und, Euer Ehren, ich gestehe meine Schuld ein, denn auch ich bin einmal gekauft mit Bild auf der Titelseite eines solchen Magazins gelandet.

Unterdessen sind nicht nur in der IT-Presse viele Jobs verloren gegangen. Viele kompetente Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich arbeiten durfte, haben ihren Job verloren und das ist natürlich sehr schade. Doch es war schon immer nicht alles qualitativ Gold, was da vermeintlich glänzte, getextet wurde.

Verlage haben Zeichen der Zeit verschlafen – und tun es noch

Vor allem haben aber Verlage und Redaktionen die Entwicklung verschlafen. Oben schreibe ich von „Neuen Medien“. Damit war einmal Bildschirm- und Videotext oder Privatradio und -fernsehen gemeint. Neue Medien sind heute mehr denn je Online-Medien im „Netz“. Neue Medien sind heute soziale Medien mit vielfältigen Kanälen und Formaten, einigen dominanten Playern. Neue Medien sind auch andere, neue Formate. Nicht mehr nur Text, sondern Podcasts und Videos, die technisch im Prinzip jeder produzieren kann. Nochmals explizit: Technisch kann es eigentlich jeder hinbekommen, ob die inhaltliche Qualität  – wobei das zu definieren wäre – und Sorgfaltspflicht gewahrt ist, ist eine andere Frage,

Die digitalen Transformation ist für Verlage und im Journalismus Realität. Man kann jetzt rumweinen und nörgeln, aber das nutzt meiner Ansicht nach nichts. Die Verlage, aber auch wir Journalisten – ich zähle mich noch immer dazu – müssen uns den neuen Realitäten stellen, uns mit neuen Formaten und neuen Bezahlmodellen auseinandersetzen. Auch deshalb finde ich das Experiment von Gabor Steingart und seinem Team beispielsweise sehr spannend. Vielleicht kommt es doch nochmal zu einem Meinungsaustausch.

Im heutigen Journalismus (und im Marketing) sind Experimente gefragt

Und deshalb finde ich Plattformen, wie Piqd spannend, wo Autoren Artikel empfehlen und kuratieren. Und ja, auch hier stellt sich übrigens die Frage, wie sich eine solche Plattform rechnet und wie Autoren wie honoriert werden. Um so etwas zu fördern, habe ich den Talk zu Automatisierng im Livestudio der IBM in Berlin vor kurzem organisiert. Eine ähnliche Kooperation hatten wir dann auch zum Thema Open Source in der öffentlichen Verwaltung mit t3n.

Und das ist auch meine Brücke hinüber zu meinem jetzigen Job. Seit Jahren „mache“ ich Marketing für IT Firmen und vermarkte Produkte. Um es noch klarer und undeutsch zu sagen: Ich versuche Firmen im sogenannten B2B-Umfeld „meine“ Produkte zu verkaufen. Und auch dieses Verkaufen, die Art, wie Marketing „gemacht“ wird, ändert sich, auch wenn es manch einer der Altvorderen nicht wahr haben will. In der Verlagen zeigt das die die unsägliche EU-Urheberrechtsreform, mit der man viele netzaffine, nicht nur junge Leute abhängt.

Die Veränderung im Journalismus ist wahrnehmbar. Im Marketing, in der Unternehmenskommunikation mag sie noch unsichtbarer, schleichender sein, doch auch dort ändern sich Formen und Formate, Berufsbilder und Jobs. Es geht nicht mehr nur darum, Interessenten auf Veranstaltungen mit Häppchen vom fliegenden Buffet und Frontalvorträgen zu befriedigen. Auch hier müssen wir – wie im Journalismus – neue Formate probieren und austesten, denn NEIN, wir verkaufen nicht nur durch Suchmaschinenoptimierung (SEO) oder durch das Tracking des Online-Klickverhaltens. Diese Themen sind extrem wichtig. Marketingfachleute sollten sich damit auskennen, aber es (zumindest im B2B Umfeld) noch mehr gefragt.

Qualität, interessante Formate, guter Informationsgehalt, unterhaltsame, zeitgemäße Aufbereitung, die Bereitschaft zum Dialog und ebenso die Bereitschaft zum Experiment zählen nicht erst seit heute im Marketing und im Journalismus. Genau deshalb habe ich alle Jahre neue Dinge probiert, vom Theaterstück über das Unternehmen 2.0 (könnte man mal aktualisieren und auffrischen) über die Bloggertouren im Bus quer durch Deutschland, bei der wir Bundeswehr, hansgrohe, BASF oder die Bertelsmann-Stiftung besucht haben, bis jetzt zum Livestudio, in dem wir neue Videoformate ausprobieren.

Es gab immer einen Strukturwandel der Öffentlichkeit – auch heute wieder

Wir erleben allenthalben einen Strukturwandel und müssen darauf reagieren. Und das ist bei Leibe nicht neu. Nicht im Marketing, nicht im Journalismus. Ich gehe mal nicht bis zum werten Herrn Gutenberg zurück, aber man denke an den Siegeszug von Radion und Fernsehen und die damit verbundenen Veränderungen, Jobs die entstanden und verschwunden sind. Und heute erleben wir, dass Online-Inhalte, Video- und Audioformate den Medienkonsum und das Informationsverhalten erneut verändern. Das Rezo-Video ist das aktuellste und beste Beispiel. Viele „junge Leute“ hören nicht mehr auf klassische Medien. Sie beziehen ihre Meinung online auch von Nicht-Journalisten. Meiner Ansicht nach wurde viel zu lange gepennt und nun sind Jammern und der Beharrungswille gerade in den klassischen Verlagen groß, weil die Welt sich mal wieder weiter dreht.

Wir sprechen heute vom (gerade Modewort) Influencern, von Storytellern und Markenbotschaftern: „Unternehmen benötigen engagierte digitale Mitarbeiter,“ schreibt Klaus Eck. „Netzwerke werden zu Medien-Plattformen und Medien zu Netzwerk-Plattformen und Unternehmen zu Medien und Netzwerken“, so das Titelbild eines Gesprächs zwischen Gunnar Sohn und Klaus.

Nicht erst seit kurzem sind die traditionellen Verlage gefragt, sich entsprechend zu ändern. Der Journalismus, die Journalisten ändern sich. Neue finanziell und personell tragfähige Modelle müssen entwickelt und getestet werden. Vielleicht muss es ganz andere, neue, noch nicht gedachte Modelle geben, nicht nur für die Reportagen über die „große Politik“, sondern beispielsweise auch für die lokale Berichterstattung, wie gerade Gunnar auf dem Barcamp in Koblenz diskutiert hat.

Und auch Marketing und Unternehmenskommunikation ändert sich. Der Pressespiegel sollte für die Unternehmen nicht mehr der wichtigste Gradmesser dafür sein, dass man in seiner Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Das Engagement online und offline in Communities, das Partizipieren in Diskussionen, der Wille auch Kritik auszuhalten, aber auch mit Argumenten gegen zu halten, all das ist sowohl im Journalismus, wie auch in Marketing und PR gefragter denn je. Es geht um eine anständige Informations-, Streit-, Kommunikations- und Diskussionskultur im Journalismus, aber auch bei Unternehmen und Institutionen. The Times They Are A-Changin‘. Wieder einmal.

Und man mag mir gegen Ende noch ein Statement verzeihen: Wir dürfen den Populisten nicht die neuen Öffentlichkeiten überlassen. Es gab schon mehrmals Zeiten, in denen sie die Klaviatur der modernen Massenmedien besser gespielt haben als die demokratischen Kräfte. Das darf nicht wieder passieren. Deshalb dürfen wir gerade auch die sozialen Kanäle nicht den Demagogen und mit einfachen Antworten zu verführen Suchenden überlassen.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Herbert Aust auf Pixabay

 

Datenschutz: Muss „die Politik“ denn „die Leute“ zu ihrem Glück zwingen?

14. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Auf Stern.de sind gerade einige interessante Beiträge zum Thema Datenschutz erschienen. Lesenswert und zitierwürdig, finde ich. Marc Al-Hames von Cliqz sagt beispielsweise:

Um es mal ganz klar zu sagen: Facebook und Google machen nur das, was absolut notwendig ist. …

Die machen sich nicht ihr eigenes Geschäft kaputt.

über Datenschutz: „Die Werbe-Industrie kann uns über alle Geräte hinweg verfolgen. Denen entgeht nichts“ | STERN.de

Deutlicher kann man es nicht sagen. Und auch ich habe das Fragezeichen in meinen Augen:

Ich frage mich ständig, warum die Leute das alles noch mitmachen.

über Datenschutz: „Die Werbe-Industrie kann uns über alle Geräte hinweg verfolgen. Denen entgeht nichts“ | STERN.de

Der Hamburger Hamburger Datenschützer Johannes Caspar fordert in seinem Gespräch mit dem Stern konsequenteres Datenschutzverhalten von Politikern, ich füge hinzu, von uns allen ein:

Wer öffentlich immer wieder zu Facebook kritisch Stellung bezieht, sollte dort keine Fanpage betreiben und damit dafür sorgen, dass die Marktstellung und Datenvorherrschaft einer monopolartigen Plattform durch das eigene Zutun noch gefestigt wird.

über Johannes Caspar: „Google verfügt über eine riesige Überwachungsmaschinerie“ | STERN.de

Doch es gelingt mir nicht einmal im persönlichen Umfeld, die meisten Bekannten und Freunde von einer Abkehr von Facebook, WhatsApp oder Google Search zu überzeugen. Es gelingt allgemein mehrheitlich nicht, „die Leute“ von den Datenkraken weg zu bekommen, denn

  • sie glauben ja nichts zu verbergen zu haben,
  • sie sind bequem und genießen den Komfort,
  • sie sind nicht ausreichend aufgeklärt über die Datenschutzproblematik,
  • sie glauben „das System“ von innen bekämpfen zu können und zu müssen (wie es mein Freund Gunnar versucht),
  • alle anderen sind ja auf WhatsApp oder Facebook und man hätte keinen Kontakt mehr mit ihnen,
  • es keine Alternativen gibt oder zu geben scheint,
  • viele glauben, es ist eh schon zu spät und ihre Daten sind schon überall,
  • es interessiert einfach nicht,

[Schickt mir Eure Begründungen, warum „die Leute“ oder Du nicht von den Plattformen weggehen/weggeht. Die einleuchtenden Gründe füge ich ein.]

Ist es also wirklich so, wie Marc sagt, dass „die Politik“ handeln muss, damit persönliche Daten besser geschützt werden? Müssen wir also „die User“ zu ihrem Glück zwingen?

Nachtrag: Sowohl in dem Interview mit Marc Al-Hames wie auch mit dem Hamburger Datenschützer Johannes Caspar werden Facebook, Google und Apple (das vergleichsweise gut weg kommt) behandelt. Eine weitere immer bedrohlichere Datenkrake – Amazon – kommt unglücklicherweise nicht in gebührendem Maße vor. Caspar erwähnt immerhin Alexa. Amazon spielt meiner Ansicht nach in der gleichen Liga wie Facebook und Google und weiß mehr über uns, als wir denken …

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Andrew Martin auf Pixabay

Kurz zitiert: Wer Transparenz im Netz fordert, muss auch selbst transparent sein – Stichwort: Lobbyregister (@SaschaLobo)

13. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

In seiner Kolumne nimmt Sascha Lobo die erbärmlichen Aussagen und das Versagen in der Kommunikation der CDU/CSU von der unsäglichen Nestlé-Weinkönigin bis zu be-Scheuer-ten Verschwörungstheorien auseinander Lesen!

Für mich ist dies das Kernzitat: Wer wie AKK und andere Unionspolitiker Transparenz im Netz fordert, der muss auch selbst transparent sein und offen legen, durch wen die Union gefördert wird.

Dann fordern Konservative die Transparenz von politischen Akteuren im Netz, obwohl sie seit Jahren ein Lobbyregister verhindern, also Transparenz von der Union nahestehenden politischen Akteuren.

über Rezo und die Folgen: Konservative Katastrophenkaskaden – Kolumne – SPIEGEL ONLINE

Hilfe bei Naturkatatrophen: Call for Code Hackathon bei Think @ IBM Berlin am 15. Juni 2019

11. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Auf der We Are Developers-Konferenz in Berlin hatte ich am Freitag die Chance, mit einigen Beteiligten des Call for Codes zu sprechen. Um was geht es? Der Call for Code 2019 Global Challenge ist ein weltweiter Entwicklerwettbewerb, in dessen Rahmen  Lösungen entwickelt werden sollen, die im Falle von Naturkatastrophen helfen. Das können App sein, die während einer Katastrophe helfen, welche die präventiv wirken oder aber den Wiederaufbau unterstützen.

Ein Beispiel: Wenn Gebiete von einer Naturkatastrophe betroffen sind, ist der Zugang zur kommunalen Gesundheitsversorgung von entscheidender Bedeutung. Die Schaffung von Open-Source-Technologien für das Gesundheitswesen kann das Krankheitsrisiko verringern, Optionen für die Notfallversorgung schaffen, die Verfügbarkeit von Daten und Ressourcen verbessern und den Opfern helfen, die während der Krise erforderliche psychologische Unterstützung zu finden.

Der Call for Code läuft im Rahmen der IBM Code and Response ™ -Initiative, einem mehrjährigen Programm zur Entwicklung und Bereitstellung von Open Source-Technologien zur Bewältigung der weltweit größten Herausforderungen. Im Rahmen der Think @ IBM in Berlin findet am 15. und 16. Juni ein Call for Code-Hackathon statt, der genau oben beschriebene Thematik in der ärztlichen Betreuung und im Gesundheitswesen mit Lösungen adressiere soll, die Open-Source-Technologien verwenden. Also mitmachen! Hier kann man sich anmelden.

Hier mein Gespräch mit Willie M. Tejada, GM & Chief Developer Advocate der IBM zum Thema:


Weitere Informationen zu IBM Code and Response und der Call for Code-Initiative finden Ihr unter https://developer.ibm.com/code-and-response/

(Stefan Pfeiffer)

 

Willie_Vorspann

Weiter aktuell: Das Magazin vom 6. Juni mit Oliver und Gunnar in Marzahn, dem Sicherheitslaster CTOC und #FreierCode für freie Bürger

7. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Auf dem Rückweg von Berlin schaffe ich es jetzt endlich, auch hier das gestrige Magazin mit einer Vielzahl interessanter Themen zu publizieren. Gunnar hat mit meinem Kollegen Oliver Hüfner eine mit dem Malteser Hilfsdienst entwickelte altersgerechte Musterwohnung in Marzahn besucht, ein hochaktuelles Thema sowohl unter sozialen wie auch finanziellen Aspekten. Er wird auch noch eine ausführlichere Version des Beitrags für Euch schneiden. Lars hat wichtigen Aussagen der lebhafte Podiumsdiskussion zum Thema Freier Code für freie Bürger zusammengeschnitten – und mich dabei herausgeschnitten. Ich bin jetzt schon ein bisschen nachdenklich, was das bedeuten könnte.

Und daneben gibt es noch eine Vielzahl weiterer Impressionen zum Beispiel vom Security Summit und dem X-Force Command Cyber Tactical Operations Center, kurz CTOC, dem mobilen Sicherheitszentrum, das sich in einem Truck befindet. Hoffentlich haben wir Euch auch den Mund wässrig gemacht auf weitere Beiträge, die wir heute aufnehmen beziehungsweise aufgenommen haben: Wir besuchen den Parfumeur Marc vom Ende von Symrise, der mit Unterstützung künstlicher Intelligenz neue Düfte kreiert. Im Bikini bauen/bauten am 7.Juni 300 Schüler Wettersensoren und verteilen sie in der Stadt, um die Luftqualität zu messen*.

Bei der We Are Developers-Konferenz wird das Projekt und der Call for Code mit dem UN Office für Human Rights vorgestellt, in dem IT-Lösungen entwickelt werden, die Menschen im Fall von Naturkatastrophen helfen sollen. Am 15. und 16. Juni gibt es dazu auch einen Hackathon während der Think at IBM. Wir hoffen, dass noch viele Entwickler bei diesem sozialen Projekt mitmachen. Und hoffentlich schafft es Sascha Pallenberg ins Bikini, um mit uns über den Chatbot Ask Mercedes zu sprechen. All diese Beiträge werden die Tage geschnitten und gehen dann neben anderem Material live.

Unsere nächsten Magazine senden wir dann jeweils dienstags am 11. Juni, 18. Juni und am 25. Juni. Natürlich werden zwischendurch auch einzelne Berichte publiziert. Also dran bleiben. Es lohnt sich

(Stefan Pfeiffer)

* Über 200 Schülerinnen und Schüler haben in Teams selbst einen Umweltsensor zur Messung von Temperatur, Feuchtigkeit und Feinstaub aus einfachen Bauteilen gebaut und gelernt, sie sinnvoll aufzustellen und auf der Online-Plattform luftdaten.info einzuhängen. Die so anfallenden Daten können dann später im Unterricht mit Verkehrs- und Wetterdaten verbunden werden und bieten Grundlage für die Auseinandersetzung mit IoT, BigData und Citizen Science an einem konkreten, aktuellen Beispiel.

 

Freier Code für freie Bürger: Ohne eine starke Lobby wird Open Source in der öffentlichen Verwaltung nicht vorankommen

6. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Freier Code für freie Bürger – das war das Thema unserer Podiumsdiskussion am 5. Juni. Mein Zwischenfazit: Alle Diskussionsteilnehmer sind dafür, aber über den Weg zu mehr Open Source in der öffentlichen Verwaltung herrscht weiter Unklarheit. Michael Seemann fordert, dass „der Staat“ Betreiber einer Open Source-Plattform werden solle. Doch wer ist „der Staat“? Es gibt keine Weisungsbefugnis des Bundes, wie Saskia Esken, Bundestagsabgeordnete der SPD, feststellte und sie verteidigte auch die föderalen Strukturen.

Doch meiner Ansicht werden wir im Thema nicht wirklich deutlich vorankommen, wenn es nicht deutlich sichtbar und vernehmbar vorangetrieben wird. Ob das nun ein Zusammenschluss von Ministerien wäre oder aber ob ein/e Digitalminister/in dafür eintritt und Länder und Kommunen hinter sich schart. Vielerlei Konstellationen sind denkbar. Sicher reicht eine reine Absichtserklärung in einer Koalitionsvereinbarung nicht, wie sich gerade wieder zeigt. So wird weiter „Business as usual“ gemacht, Verträge mit Anbietern proprietärer Software in dreistelliger Höhe geschlossen, statt die deutsche oder europäische Software-Industrie zu fördern und dort Arbeitsplätze zu schaffen, wie es auch Peter Ganten feststellte.

Ich glaube, dass Open Source in der öffentlichen Verwaltung eben auch Öffentlichkeit, ja eine Lobby braucht. Nur im Hintergrund werkeln, punktuell ein erfolgreiches Projekt durchführen und dann auf eine Sogwirkung hoffen – wird  das wirklich genügen? Ich habe da meine Zweifel. Ohne diese Lobby, ohne starken Druck oder besser eine starken Sog wird das Thema in der öffentlichen Verwaltung und darüber hinaus nicht vorankommen.

Herzlichen Dank an alle Diskussionsteilnehmer, die unkompliziert zugesagt und engagiert diskutiert haben: Saskia Esken, Bundestagsabgeordnete der SPD, Peter Ganten, Vorsitzender der Open Source Business Allianz, Michael Seemann, Blogger, und Moderator Stephan Dörner von t3n. Hat sehr viel Spaß mit Euch gemacht und ich hoffe, dass wir gemeinsam am Thema dran bleiben.

(Stefan Pfeiffer)

 

Nur einige Video-Impressionen von der #DNUG46

5. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Nur mal einige Videosequenzen von der #DNUG46 kurz zusammengeschnitten:

DNUG Impressions

Livestudio Magazin vom 3.Juni: Die „Essentials“ des Interviews mit Richard Jefts von HCL und viele Impressionen von der TEC Konferenz

5. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Heute wieder in Berlin haben es mir Lars und Gunnar erlaubt, auch mal wieder was zu sagen und zu zeigen. Wobei, Chapeau, die beiden haben viele interessante Impressionen von der TEC Konferenz und auch einige interessante netzpolitische Themen eingefangen. Alles zusammengefasst im Mittagsmagazin. Darin auch zu finden sie die „Essentials“ eines Gesprächs mit Richard Jefts,Vice President & General Manager Digital Solutions at HCL Technologies, die die Collaboration-Produkte der IBM übernehmen wollen und wohl auch Ende des Monats werden. Richard äußert sich zum geplanten Ablauf, zur Bedeutung des deutschen Marktes und der Anwendervereinigung DNUG und auch zu Prinzipien, die man bei der weiteren Entwicklung von Notes/Domino, Sametime, Connections und Portal beachten will. Das ausführliche Gespräch werde ich auch noch hier veröffentlichen.

(Stefan Pfeiffer)

Livestudio Magazin vom 3.Juni: Die „Essentials“ des Interviews mit Richard Jefts von HCL und viele Impressionen von der TEC Konferenz

5. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Heute wieder in Berlin haben es mir Lars und Gunnar erlaubt, auch mal wieder was zu sagen und zu zeigen. Wobei, Chapeau, die beiden haben viele interessante Impressionen von der TEC Konferenz und auch einige interessante netzpolitische Themen eingefangen. Alles zusammengefasst im Mittagsmagazin. Darin auch zu finden sie die „Essentials“ eines Gesprächs mit Richard Jefts,Vice President & General Manager Digital Solutions at HCL Technologies, die die Collaboration-Produkte der IBM übernehmen wollen und wohl auch Ende des Monats werden. Richard äußert sich zum geplanten Ablauf, zur Bedeutung des deutschen Marktes und der Anwendervereinigung DNUG und auch zu Prinzipien, die man bei der weiteren Entwicklung von Notes/Domino, Sametime, Connections und Portal beachten will. Das ausführliche Gespräch werde ich auch noch hier veröffentlichen.

(Stefan Pfeiffer)

Als rasender Reporter auf der #DNUG46 – Beitrag zu #Livestudio am 4. Juni 2019

4. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Seit gestern (3. Juni) bin ich auf der 46. DNUG Konferenz in Essen. Die Anwendervereinigung deutscher Collaboration-Kunden feiert in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen. Glückwunsch dazu. Und ein wichtiger Umbruch steht an: Der Abschluss des Verkaufs der IBM Collaboration-Produkte Notes/Domino, Samestimes, Connections und Portal steht kurz vor dem Abschluß. Es ist also meine wahrscheinlich letzte DNUG, bevor HCL Produktvertrieb und -entwicklung übernimmt.

Ich habe beim traditionellen Vorabend-BBQ auf der Roof Top-Terrasse des Atlantic nahe der Messe die Chance ergriffen, einige Protagonisten zu interviewen. So habe ich mit dem ehemaligen Vorstand Jörg Rafflenbeul, IT Koordinator bei Heitkamp & Thumann Group , ebenso gesprochen wie mit dem neuen Vorstand Matthias Weichhold von der FIDUCIA & GAD IT AG sowie Dr. Thomas Zeizel von IBM und Stefan Thier von Dachser. Der entsprechende Ausschnitt findet sich in der zweiten Hälfte des von Gunnar und Lars moderierten Magazins. Einige sehr knackifg Statements zur Total Cost of Ownership von Notes und Domino oder auch zur gewünschten Produktweiterentwicklung

Gerade habe ich übrigens ein Interview mit Richard Jefts, dem „Cheffe“ des Collaboration-Bereichs von HCL, beendet, das wir auch in Kürze senden werden.

(Stefan Pfeiffer)

Kurz zitiert: „Gegen Datenkapitalismus und Sicherheitswahn wäre längst eine liberale Bürgerbewegung angebracht“ – Gerhart Baum

4. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Tja, es gab mal Liberale in der sogenannten liberalen Partei und nicht nur wirtschaftsgläubige Interessenvertreter. Zwei kurze Zitate von Gerhart Baum aus seinem Beitrag auf Spiegel Online:

Was ist der FDP zu raten? Sie muss sich hüten, wieder in die Verengung der Wirtschaftspartei zurückzufallen. Der Liberalismus darf, … , nicht nur für die Würde und Freiheit nur einer Schicht eintreten. …
Die FDP scheut sich auch, eine der größten Herausforderungen der Freiheit zum Thema zu machen: den Angriff der Datenkraken auf Privatheit und Selbstbestimmung. Gegen Datenkapitalismus und Sicherheitswahn wäre längst eine liberale Bürgerbewegung angebracht – aber eben auch staatliche Eingriffe, vor denen die FDP eher zurückschreckt.

über Gerhart Baum über seine FDP: „Müssen Gier von Eliten hinterfragen“ – SPIEGEL ONLINE

Evening Talk am 5. Juni um 18 Uhr: „Freier Code für freie Bürger“ oder es läuft nicht gut mit Open Source in der öffentlichen Verwaltung – #Livestudio

3. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ende April habe ich hier im Blog schon über die Initiative „Freier Code für freie Bürger“ geschrieben.

Behörden, staatliche Forschungseinrichtungen, Kommunen – sie alle lassen Software aus Steuermitteln erstellen. Was die Allgemeinheit finanziert, sollte ihr auch gehören …

über Sascha Lobo und breites Bündnis fordern: „Freier Code für freie Bürger“

So fordern t3n, Branchenvertreter und Politiker. Dies wird auch am 5. Juni um 18 Uhr Thema bei einem von Stephan Dörner, dem Chefredakteur von t3n moderierten Evening Talk, im Livestudio der Think at IBM. Zu dem Talk kommen Saskia Esken, Bundestagesabgeordnete der SPD (hoffentlich klappt das trotz der derzeitigen Wirrungen) und Michael Seemann, bekannter Blogger und (ich muss das Wort jetzt verwenden, weil es ja so hipp ist) Influencer sowie Peter Ganten, Vorsitzender der Open Source Business Alliance. Seitens der IBM wird Martin Schwidefsky aus dem IBM Labor in Böblingen sehr viel technische und praktische Expertise einbringen.

Das Thema ist sicher nicht neu, aber ungemein schwierig durchzusetzen. An mancher Stelle wird das Rad unverständlicherweise gar zurückgedreht.

Es läuft gerade nicht sonderlich gut für Linux in der öffentlichen Verwaltung. Erst das Auswärtige Amt, dann München und nun Niedersachsen. Begonnene oder bereits abgeschlossene Migrationen auf Linux werden rückgängig gemacht. Gegenbewegungen wie in Schleswig-Holstein sind vorerst nur Luftschlösser.

über Kommentar: Niedersachsen gibt Linux auf – [Mer]Curius – Datenschutz im digitalen Alltag

Da kann ein Michael Seemann fordern, dass der Staat, Deutschland und Europa, Open Source-Plattformbetreiber werden soll, die Mühlen mahlen anders. Vor allem scheint bei den Entscheidern der politische Wille zu fehlen, sich von der Abhängigkeit von US-amerikanischen Konzernen zu befreien. „Einfach Abgeordnete“ unterstützen Initiativen wie „Freier Code für freie Bürger“ – die Liste der Unterstützer findet Ihr hier  -, die „Digitalministerin“ Doro Bär tritt lieber bei Microsoft auf oder nimmt einen Drink bei Google. Die Lobbyarbeit funktioniert offensichtlich zu gut.

Ein wenig böse und ungerecht. Natürlich können, dürfen, ja sollen Politiker durchaus auf solchen Veranstaltungen auftreten. Sie sollten aber auch ihrer Verantwortung für Steuergelder und für die Konkurrenzfähigkeit der europäischen und deutschen Digitalwirtschaft gerecht werden.

Ich freue mich auf die Diskussion am 5. Juni. Gerne könnt Ihr uns auch Eure Fragen schicken, die wir an die Diskutanten weiterleiten werden!

(Stefan Pfeiffer)

Evening Talk am 5. Juni um 18 Uhr: „Freier Code für freie Bürger“ oder es läuft nicht gut mit Open Source in der öffentlichen Verwaltung – #Livestudio

3. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ende April habe ich hier im Blog schon über die Initiative „Freier Code für freie Bürger“ geschrieben.

Behörden, staatliche Forschungseinrichtungen, Kommunen – sie alle lassen Software aus Steuermitteln erstellen. Was die Allgemeinheit finanziert, sollte ihr auch gehören …

über Sascha Lobo und breites Bündnis fordern: „Freier Code für freie Bürger“

So fordern t3n, Branchenvertreter und Politiker. Dies wird auch am 5. Juni um 18 Uhr Thema bei einem von Stephan Dörner, dem Chefredakteur von t3n moderierten Evening Talk, im Livestudio der Think at IBM. Zu dem Talk kommen Saskia Esken, Bundestagesabgeordnete der SPD (hoffentlich klappt das trotz der derzeitigen Wirrungen) und Michael Seemann, bekannter Blogger und (ich muss das Wort jetzt verwenden, weil es ja so hipp ist) Influencer sowie Peter Ganten, Vorsitzender der Open Source Business Alliance. Seitens der IBM wird Martin Schwidefsky aus dem IBM Labor in Böblingen sehr viel technische und praktische Expertise einbringen.

Das Thema ist sicher nicht neu, aber ungemein schwierig durchzusetzen. An mancher Stelle wird das Rad unverständlicherweise gar zurückgedreht.

Es läuft gerade nicht sonderlich gut für Linux in der öffentlichen Verwaltung. Erst das Auswärtige Amt, dann München und nun Niedersachsen. Begonnene oder bereits abgeschlossene Migrationen auf Linux werden rückgängig gemacht. Gegenbewegungen wie in Schleswig-Holstein sind vorerst nur Luftschlösser.

über Kommentar: Niedersachsen gibt Linux auf – [Mer]Curius – Datenschutz im digitalen Alltag

Da kann ein Michael Seemann fordern, dass der Staat, Deutschland und Europa, Open Source-Plattformbetreiber werden soll, die Mühlen mahlen anders. Vor allem scheint bei den Entscheidern der politische Wille zu fehlen, sich von der Abhängigkeit von US-amerikanischen Konzernen zu befreien. „Einfach Abgeordnete“ unterstützen Initiativen wie „Freier Code für freie Bürger“ – die Liste der Unterstützer findet Ihr hier  -, die „Digitalministerin“ Doro Bär tritt lieber bei Microsoft auf oder nimmt einen Drink bei Google. Die Lobbyarbeit funktioniert offensichtlich zu gut.

Ein wenig böse und ungerecht. Natürlich können, dürfen, ja sollen Politiker durchaus auf solchen Veranstaltungen auftreten. Sie sollten aber auch ihrer Verantwortung für Steuergelder und für die Konkurrenzfähigkeit der europäischen und deutschen Digitalwirtschaft gerecht werden.

Ich freue mich auf die Diskussion am 5. Juni. Gerne könnt Ihr uns auch Eure Fragen schicken, die wir an die Diskutanten weiterleiten werden!

(Stefan Pfeiffer)

Auch die Schweizer wollen ihre Cloud, ihre Rechenzentren und ihre Daten in der Schweiz haben #Livestudio #ThinkatIBM

3. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Wer aus der IT Szene erinnert sich nicht an die Diskussion rund um „die Coud“ und dass die entsprechenden Rechenzentren in Deutschland und der EU stehen und auch von EU-Personal bedient werden müssen? Doch solche Forderungen gibt es nicht nur hier. Sie existieren im Prinzip deckungsgleich in der Schweiz. Über das Thema durfte ich mit Thomas Taroni, CEO bei dem Schweizer Unternehmen Phoenix Systems, und Florian Nöll von der IBM sprechen.

SPD, wirklich eine Partei mit mehr Ambitionen, als man denkt? Ernst, aber nicht hoffnungslos?

2. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Gabor Steingart hat die Tage bei mit an Kredit verloren, als er die AfD oder deren Wähler als eine von drei Gruppierungen in der Mitte definiert hat. Zitierens-würdig ist dagegen für mich folgende Aussage und seine Analyse der verschiedenen SPD-Rebellengruppen:

Die Lage bei der SPD ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Die Partei verfügt über mehr Ambition, als die Öffentlichkeit im Moment wahrhaben will.

über Gabor Steingart. Das Morning Briefing.

Nun sind es keine Rebellen mehr. Jetzt sind es potentielle Nachfolger. Die Karten werden neu gemischt, aber ob die SPD nochmal die Kurve bekommt? Ich bin ein unverbesserlicher Nostalgiker, der immer noch an die historische Leistung der Sozialdemokraten denkt und einen Platz für eine solche Partei sieht, aber mir fehlen angesichts der Selbstzerlegung unterdessen ernste Zweifel bezüglich besagter Ambition, vor allem der Chancen solcher Ambitionen.

Zu Herrn Kühnert und anderen verkneife ich mir jegliche Bemerkungen.

Um es klar zu schreiben: Ich war nie ein Fan von Andrea Nahles gewesen, aber zum „Speien“ – um es österreichisch zu sagen – finde ich das Geschwätz von AKK zum Abschied von Nahles (wie auch das Geheuchele manches Meuchlers in der SPD). Das übliche Politikerblabla, für das die etablierten Parteien gerade abgewatscht wurden.

AKK hat sich für mich in den vergangenen Wochen seit der Europa-Wahl komplett selbst zerlegt. Auch mit ihrem Gewäsch heute. Da fand ich Angela Merkel hundertmal authentischer. Man mag es ihr glauben oder nicht, es kam im Vergleich zu AKK anders rüber:

«Sie ist Sozialdemokratin mit Herzblut, das kann man sagen. Aber ich finde, sie ist auch ein feiner Charakter.»

über News-Blog zum Nahles-Rückzug: Klingbeil: Dreyer soll mehr Verantwortung übernehmen