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Chatbots, Automatisierung und künstliche Intelligenz: Von der Angst um den Arbeitsplatz und der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine #Piqd #Livestudio

2. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Passend zu der morgigen Diskussion (3. Juni um 18 Uhr) rund um Automatisierung im Livestudio auf der Think at IBM, die wir zusammen mit der Content-Plattform Piqd organisieren, bin ich auf diesen Beitrag von P.V. Kannan und Josh Bernoff zu Chatbots im Kundendienst gestossen. Natürlich geht es um die vielerorts heiß diskutierte Frage, ob nun künstliche Intelligenz, in diesem Fall Chatbots, Arbeitsplätze kosten.

Der Artikel ist ein Plädoyer der Zusammenarbeit von Chatbots und Mitarbeitern. Chatbots übernehmen viele Routinetätigkeiten, geben schnell Antworten auf die üblichen Fragen und entlasten demnach das Servicepersonal von Routinetätigkeiten. Es gehe nicht um Kosteneinsparungen, sondern um Qualitätsverbesserung, so die Autoren, und das auf einem Gebiet, über das häufig geklagt wird.

Ich habe die Tage ja beispielsweise über den Reisebuddy der Deutschen Bahn geschrieben (und ihn ausprobiert), der nach ähnlichem Prinzip arbeitet. Dort gibt der Chatbot allerdings noch nicht selbst die Antworten, sondern die Bahn baut noch auf die Mitarbeiter, die dem anfragenden Reisenden antworten. Das ist wahrscheinlich ein Beispiel, wo in der Tat besserer Service im Vordergrund steht und nicht ein Stellenabbau.

Trotz all der guten Argumente bleibt natürlich ein schaler Beigeschmack und eine diffuse Angst: Könnte der Chatbot, könnte „die künstliche Intelligenz“ nicht doch meinen Arbeitsplatz bedrohen? Und man kann die Frage wahrscheinlich nicht mit einem klaren Nein beantworten. Zumindest werden sich in den kommenden Jahren alle Jobs verändern, so sagt es auch IBM Chefin Ginni Rometty. Und Veränderung wird vom Menschen fast immer als unangenehm empfunden.

Um solche Fragen wird es sicher in der morgigen Diskussion auch gehen. Es diskutieren Axel Oppermann, Analyst und Automatisierungsbefürworter von Avispador, Mads Pankow, der als Policy Advisor beim Innovationsbüro, der Beratungsagentur des Bundesfamilienministeriums arbeitet und außerdem freiberuflicher Journalist und Politikberater zu Themen der Digitalen Gesellschaft und Künstlichen Intelligenz ist, sowie die IBM’erin Heike Figge, die sich in Kundenprojekten mit Automatisierung befasst. Heike schalten wir per Konferenzschaltung hinzu. Es moderiert Gunnar Sohn. Wer Lust hat, die Diskussion zu verfolgen, zu begleiten und zu kommentieren, kann das auf der Facebook-Seite, dem Twitter-Konto oder dem YouTube-Kanal der IBM Deutschland tun.

(Stefan Pfeiffer)

* Piqd ist eine mir sehr interessante Plattform, auf der Inhalte kuratiert und kommentiert werden: „Kluge Köpfe filtern die besten Beiträge aus dem Netz. Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios und teile deine eigenen Fundstücke mit uns.“ Deshalb mache ich dort auch selbst mit. Ich lege sie Euch wärmstens ans Herz.

Da fliegt Dir doch das Blech weg … Lars holt Frauen-Power ins Livestudio Magazin

2. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Hier nochmals das Livestudio Magazin vom 29. Mai, das mein Kollege Lars Basche moderiert hat. Und der alte Charmeur hat sich viele kompetente Expertinnen ins Studio geholt. Bei der Frauen-Power im Studio fliegt mir doch – frei nach Spliff – das Blech weg. Izabella Wojtas, Ecosystems Specialist LinuxONE & IBM Z DACH, und Florian Schwanzara, IT Architect LinuxONE IBM DACH, sprechen mit Maike Havemann vom IBM Livestudio über ihre persönlichen Erfahrungen rund um ihre Arbeit für die Bereiche LinuxONE und IBM Z. Junge Frauen am Mainframe! Cool! Jenny Tecl, Ines Mattern und Kristin Häußermann haben über das Thema Storage gesprochen und warum es für Unternehmen noch immer eine hohe Relevanz hat. Mehr davon!

Die ausführlichen Videos anschauen, die ich oben verlinkt habe.

Montag geht es weiter mit dem Livestudio und unserem Magazin. Lars und Gunnar werden moderieren und reporten, denn ich bin in Essen auf der DNUG, der Anwenderkonferenz der Noch-IBM-Collaboration-Kunden, und werde von dort berichten. Ich komme wieder am 4. Juni abends in Berlin und ab 5. Juni vor Ort aktiv. Und die Woche in Berlin wird spannend. Unter anderem kommt der IBM Security Truck nach Berlin – Jens Ultsch spricht im Magazin dazu – und vieles mehr!

Parteien und das Netz heute: „Völlig losgelöst, von der Erde, zieht …“ – ein „Pressespiegel“ #ForTheWeb

31. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Äußerungen von AKK zur Regulierung von Meinungsäußerungen im Internet vor Wahlen habe ich ja hier im Blog kritisiert. Ein Zensur kann und darf es nicht geben, wenn Meinung sich im Rahmen unserer Grundwerte bewegen. Und das tut Rezo. Punkt.

Doch sind die Ereignisse darüber hinaus sehr relevant. Die heutige Politik ist völlig losgelöst von der Erde und von vor allem der jüngeren Generation. Hier einige aus meiner Sicht relevante Zitate von Bloggern, Journalisten, Politikern, kurz nicht nur netzpolitisch Engagierten.

Marvin Strathmann schreibt pointiert, höhnisch und treffend auf heise zu AKK:

Sie wundert sich, warum denn in Deutschland jeder seine Meinung sagen darf. Einfach so. Ohne vorher die CDU zu fragen. Und das auch noch in diesem Internet.

Damit greift Kramp-Karrenbauer die Grundlage unserer Freiheit an: das Grundgesetz und die Meinungsfreiheit.

über Kommentar zu AKKs Netz-Schelte: Ein Angriff auf die Grundlage jeder Freiheit | heise online

Die Aussagen von AKK mögen – wie es „Digitalministerin“ Doro Bär sagt – unglücklich sein, zeugen aber auch von einer Ignoranz und Unkenntnis der nicht mehr ganz so neuen sozialen Medien, die erschreckend ist. Leider sehr wahr, was CSU-Bär im Interview der FAZ sagt:

Die Debatten laufen einfach auf Plattformen, von denen der normale F.A.Z.-Leser ebenso wenig Notiz nimmt wie der normale Politiker, der seinen Pressespiegel liest.

über Rezo-Video: „Jugendliche wollen kein endloses Gerede“

Philipp Jessen, Geschäftsführer von Storymachine, stellt im Tagesspiegel fest, dass der Pressespiegel heilig ist, die durchaus lebhafte Diskussion nicht der Jüngeren auf den sozialen Kanälen von etablierten Politikern oft gar nicht wahrgenommen wird. Aus Ignoranz. Aus Unkenntnis. Aus Verharren auch in einem System Merkel (so viel durchaus Gutes die Kanzlerin getan hat).

„Die Jugend“ ist wieder politischer, aber keiner geht hin. Oder keiner der etablierten Parteien hört zu und pflegt einen Dialog. Philipp Jessen nochmals:

Was zu tun ist? Nicht aktivistisch ein paar hippe Leute einstellen. Ein paar Flachbildfernseher an die Wand hängen und Newsroom spielen. Sondern die gesamte Kommunikation überdenken. … Aber vor allem: Den Kern von Social Media endlich verstehen und leben: Dialog. Augenhöhe. Echtzeit. Haltung. Klarheit.

über Warum Politik Social Media nicht versteht – Tagesspiegel Background

Und vor allem das Feld nicht dem Gepöbel und Rechtspopulismus der AfD und anderer Radikaler überlassen. Die AfD scheint die einzige Partei zu sei, die die Klaviatur des Netzes spielt, wie es Thomas Knüwer analysiert:

Aktiv posteten AFD-Anhänger ihre Präferenzen, sehr aktiv mischten sie sich in Diskussionen ein. Die Erzählweise war homogen: Die AFD ist die einzige Partei, die einfache Bürger verteidigt, die Grünen sind weltfremd, wer AFD wählt ist mutig, wer die AFD kritisiert ein Idiot. Und natürlich: Die AFD ist keine Nazi-Partei. …

Anhänger anderer Parteien waren kaum zu sehen und wenn, wurden sie direkt niederkommentiert.

über Die Unterschätzung des digitalen Raumes durch Politik und Medien – Indiskretion Ehrensache

Die anderen Parteien finden in den sozialen Medien nicht statt. Stattdessen tröten AfD, Trump und deren Geistesgenossen in eine laut im Netz zu vernehmende Trompete. Traurig, Tragisch. Nicht akzeptabel. Es gibt wichtige und relevante Themen jenseits von AfD-Geschwafele und von Trump-Triaden, die durchaus auf YouTube, Twitter oder Facebook konstruktiv diskutiert werden.

Doch die althergebrachten Parteien versagen nicht nur im Netz. Sie nehmen vor allem „die Jugend“ und „das Netz“ nicht ernst. Sie nehmen auch die Inhalte nicht ernst (genug), die von vielen politisch Interessierten und auf Demos vertreten werden. „Das Netz“ ist weiter „Neuland“, nein eher Moria, die dunklen Lande, ein Ausbund des Bösen, das bekämpft, reguliert, ja zensiert werden muss. Das Kind wird dabei mit der Wanne ausgekippt. Russische und andersländische Trolle oder Meinungsmache und Kampagnen Radikaler werden vorgeschoben, um nicht konstruktiv im und mit dem Netz, vor allem mit Jugendlichen und politisch Interessierten auf Augenhöhe zu kommunizieren.

Sascha Lobo bringt es auf den Punkt;

Es geht nicht um das Medium, sondern um politische Inhalte, um das Fortbestehen des Planeten etwa. Aber auch um das Vertrauen, das die Union zerstörte durch ihre komplette Missachtung einer digitalen Generation, indem sie ohne Rücksicht, ohne Dialog, ohne Sachverstand oder auch nur Respekt die Urheberrechtsreform durchgeprügelt hat.

über Annegret Kramp-Karrenbauer und das Rezo-Phänomen: Marathon im Fettnapf – SPIEGEL ONLINE

Ich muss an eine Talkshow, in der sich FDP-Lindner mit Grünen-Habeck auseinandergesetzt hat und Lindner in seiner gewohnt arroganten Art nationale Initiativen im Bereich Umweltschutz und Klimawandel als unsinnig, weil nur national nicht wirksam, abkanzelte und von den Grünen als „Klimanationalisten“ sprach. Ob sich das Jugendliche ernst genommen fühlen. Er setzt ja noch einen drauf:

Hier zeigt sich eine Einstellung und die erwähnte Arroganz vieler „Berufspolitiker“: Ihr habt ja keine Ahnung. Lasst uns mal machen.

Habt „Ihr Politiker“ denn noch immer nicht verstanden, dass Ihr genau dadurch „die Jugend“ verliert?

Axel Voss, Christian Lindner, Annegret Kramp-Karrenbauer und viele andere bornierte (oft) Berufspolitiker alter Schule sind dafür verantwortlich, dass sich die Jugendlichen von ihren Parteien und der bisherigen Parteienpolitik und ignoranter Berufspolitiker abwenden. Die Jugendlichen sind nicht für die Gestaltung unserer Gesellschaft verloren. Sie haben Werte. Sie engagieren sich. Wo und wie sie sich aber in unserer Demokratie wie verorten, das ist noch ein spannendes Thema.

Thomas Knüwer hat eine interessante Analyse geschrieben und dabei einige neuralgische Zonen zerpflückt. Er fordert eine Reform, die aus meiner Sicht dringend notwendig ist:

Was wir eigentlich bräuchten, wäre ein Aufstand der Demokratiewilligen in den Institutionen, in Parteien, parteinahen Vereinen und genauso in Medien. Eine Art Mondays for Future (meinetwegen auch jeden anderen Wochentag), also Tage, an denen diese Menschen auf die Barrikaden gehen, die Gestrigen zur Aufgabe fordern um Platz zu machen für jene, die noch etwas bewegen und nicht den Niedergang verwalten wollen.

über Die Unterschätzung des digitalen Raumes durch Politik und Medien – Indiskretion Ehrensache

Was mir dabei fehlt ist natürlich, dass wir dies zusammen mit der #FridaysForFuture-Bewegung und anderen politischen Initiativen und Aktiven tun sollten. Es braucht eine Allianz derjenigen, die sich schon lange im  Netz engagieren – inklusive der alternden Schlagersänger der Netzszene – und der aktiven Jüngeren. Dabei würden und werden sicher die Fetzen fliegen, aber das ist notwendig, ein Stück gelebter Demokratie.

Nachtrag: Bemerkenswert finde ich die Auflistung  der gescheiterten Digitalprojekte der Bundesregierung des letzten 15 Jahre Merkel von E-Government, Netzsperren bis Leistungsschutzrecht, die Sascha Lobo zusammengetragen hat. Auch das zeigt das Unverständnis und Versagen der alten Parteien und Berufspolitiker:

In dunklen Ecken des Internets sagt man dazu: Was der Bund im Digitalen anfasst, wird zu Stuhl.

über Annegret Kramp-Karrenbauer und das Rezo-Phänomen: Marathon im Fettnapf – SPIEGEL ONLINE

(Stefan Pfeiffer)

P.S. Ganz anderer Nachtrag: Jenseits von Politik und Pressespiegel: Denken wir mal daran, wie Kommunikation heute noch in vielen Unternehmen läuft. Sehen wir da Parallelen?????

Wetterkapriolen, Fussball, Quantum Computing und mehr – Livestudio Magazin vom 28. Mai

28. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Fangen wir mit den wichtigen Nachrichten an: Laut Wetterfee Julia Wiegel von The Weather Company wird es sonniger, zwar nicht sehr warm, aber sie hat mir Entwarnung für das Grillen in den kommenden Tagen gegeben. Julia wird in den kommenden Wochen noch mehrmals im Studio sein und ist mit solchen Nachrichten noch willkommener.

Außerdem gibt es erste Impressionen von den Show Cases, die wir in den kommenden Wochen noch detaillierter feststellen werden:

Auch hatten wir den Bericht vom Wochenende von der Meet the next Sports & Entertainment Experience, bei der es unter anderem um künstliche Intelligenz im Spielerscouting im Fussball ging. Zu Gast war Bennie Huggel, ehemaliger Schweizer Nationalspieler und Aktiver beim FC Basel und der Frankfurter Eintracht. Heute ist er Trainer und Moderator beim Schweizer Fernsehen. Mein Kollege Lukas Wittwer hatte einige Statements in der Halbzeitpause des Pokalfinales zwischen RB Leipzig und den Bayern  am Samstag eingefangen.

Viel Spaß mit dem Magazin und wir sehen, hören und streamen uns am morgigen Mittwoch gewohnt um 11:30 Uhr mit Lars Basche als Livestudio-Moderator.

 

#9vor9: Einschränkung demokratischer Äußerungen auch auf YouTube geht gar nicht, verehrte AKK

28. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Schon während des gestrigen Union Berlin gegen VfB Stuttgart-Relegationspiels habe ich mich aufgeregt. Nicht über das Spiel, sondern weil ich währenddessen auf den Bericht der Hannoverschen Allgemeinen gestoßen bin. AKK wird hat sich demnach geäußert, dass man über eine Regulierung von Meinungsäußerungen im Internet vor Wahlen nachdenken müsse. Aufhänger scheint dabei nicht die Meinungsmache Radikaler zu sein, sondern vielmehr die nicht CDU-genehmen Äußerungen von Rezzo und Co.

Mir fehlen hier zugegebenermaßen die Worte. Die moderne Öffentlichkeit befindet sich schon seit Jahren zum Guten – Stichwort arabischer Frühling – wie zum Schlechten – Stichwörter Wahlmanipulationen, rechte Nutzung des Netzes für deren radikale Zwecke -im Wandel, im latenten, ständigen Wandel. Die konventionellen Parteien haben dies noch immer nicht verstanden und kommunizieren insbesondere an der jungen Generation vorbei.

Wie wenig Verständnis für die grundlegenden Mechanismen des „Neulands“ vorhanden ist, demonstriert AKK in Person mit ihrer Forderung nach Regulierung der Meinungsfreiheit. Früher hat man dazu Zensur gesagt. Meine Meinung ist klar: Man kann Äußerungen, die sich auf demokratischem Boden und in dem Wertesystem bewegen – und das zun Rezzo und Kollegen – nicht verbieten. Wer so etwas fordert [… und nun muss ich mich in meinen Aussagen oder Forderungen bremsen.]

Und sorry, lieber Axel, ich weile derzeit am niederschmetternden deutschen, demokratischen Boden und konnte mich deshalb nicht in die luftigen Höhen der Satelliten von Amazon & Co über den Wolken schwingen.

Und Gunnar: Denk an die 9 Minuten.

 

Kurz zitiert: Die Macht der YouTuber und ein wachsendes politisches Interesse bei Jugendlichen #GehtWählen

25. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Einige knackige Aussagen aus dem Morning Briefing von Gabor Steingart vom 24. Mai zu YouTuber Rezo, Greta Thunberg und anderen, die in sozialen Medien aktiv sind und im Gegensatz zu vielen „konventionellen“ Politikern gehört werden:

Politische Polemiken wie die von Rezo, LeFloid oder Tilo Jung (siehe Foto) entfalten auf YouTube eine publizistische Wirkung, wie sie früher nur Rudolf Augstein, Alice Schwarzer und Sebastian Haffner erreichten. …

Alle etablierten Mächte spüren den Gezeitenwechsel: Die klassischen TV-Talkshows werden von der Jugend nicht boykottiert, sie bleiben nur ausgeschaltet. Die etablierten Politiker werden nicht bekämpft, nur ignoriert. Reklame wirkt, aber oft abstoßend. Die Verbandsfürsten senden weiter ihre Botschaften, aber es fehlt an willigen Empfängern.

über Gabor Steingart. Das Morning Briefing.

Steingart zitiert in seinem Beitrag die Shell-Studie, nach der sich 2015 46 Prozent der zwischen 12- und 25-Jährigen für Politik interessieren. 2002 waren es nur 34 Prozent. Gut so, solange nicht die Radikalen gestärkt werden. Ach ja, von diesem stärkeren Interesse, das sich über dieses Neuland Internet artikuliert, haben die etablierten, politischen Parteien nichts oder nicht viel.

Dieses Interesse äußert sich auch in den „Friday for Future“-Demonstrationen. Matthias Trautsch kommentiert und begrüßt im Rhein-Main-Teil der FAZ (!!!) am 25. Mai das Engagement:

Statt weiter auf dem Vorwurf des Schwänzens … herumzureiten, sollten sich die Erwachsenen bedanken, das es „Friday for the Future“ gibt. Die junge, angeblich so unpolitische Generation hat es geschafft, ein im wahrsten Sinne des Wortes existentielles Thema so weit auf die Tagesordnung zu bringen, dass es nun als mitentscheidend für die Europawahl gilt. ..

Ja, der Vorwurf trifft zu. … Manche Äußerung ist polemisch, unfair, naiv, oder schlicht falsch. Genau wie in den Diskussionen im Landtag oder im Römer und in überhaupt jedem politischen Diskurs. Wichtig ist, dass der Diskurs geführt wird, auch zwischen den Generationen, Wenn das ein paar Stunden Unterricht kostet, hat es sich gelohnt.

Zurück zum Thema YouTuber, soziale Medien und „Neuland“. Constantin von Lijnden titelt in der FAZ auf Seite 2 und zitiert damit den Direktor der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen Tobias Schmid:

Eine Reichweite, von der mancher Sender nur träumen kann

Vielleicht sollte das endlich zu denken geben. Von Lijnden erklärt in seinem Beitrag auch die kommerziellen Mechanismen, die insbesondere auf YouTube greifen. Viele YouTuber sind keine Amateure, die mal die Kamera anwerfen. Sie leben teilweise von Werbeeinnahmen und Product Placement, doch gilt bei gesellschaftlichen Themen „in der Szene“ der Kodex, damit kein Geld zu verdienen.

Klar ist, dass diese Szene nicht nur die Politik und die Politiker herausfordert: Auch die klassischen Medien sollten sich besser Gedanken machen und dabei nicht nur mit der Urheberkeule drohen. Die ganze Thematik ist sicher nicht einfach und vielschichtig: „Im Netz“ kann gehetzt und polemisiert werden. Das Netz kann aber auch aufrütteln und Dinge in eine positive Richtung bewegen, wie wir gerade sehen. Wir sind noch in einer Findungsphase, in der freiwillig auferlegte Verhaltensweisen und gesetzliche vorgegebene Regeln entwickelt, diskutiert und erprobt werden müssen. Nicht nur Politiker und klassische Verlage und Medien, wir alle sollten, ja müssen uns im Sinne einer demokratischen Gesellschaft damit konstruktiv auseinandersetzen.

Und nicht vergessen: Morgen sollten alle wählen gehen, wie es auch „die YouTuber“ fordern! Ein No Brainer, dass die Radikalen keine Option sind. Eine persönliche demokratische Entscheidung, ob man den Haken bei CDU/CSU und SPD setzt.

Titelbild von Gerd Altmann auf Pixabay

Zurück in die Zukunft: Text, Bilder und Sprache oder wo IBM Watson-Technologie Box im Dokumentenmanagement hilft

24. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Zurück in die Zukunft, in meine Dokumentenverwaltungs- und Enterprise Content Management-Vergangenheit: Quasi Heimspiel hatte ich am gestrigen 23. Mai im Gespräch mit Jord Arjen Sward von Box und Andreas Schönknecht von der IBM. Box als Anbieter von Dokumenten- und Dateimanagement für Unternehmen hat vor geraumer Zeit eine zehnjährige Partnerschaft mit der IBM geschlossen. Dies manifestiert sich nicht nur im gemeinsamen Vertrieb der Lösungen, im möglichen Hosting der Lösung in der IBM Cloud oder auch der IBM-internen Nutzung von Box – wir managen die Dateien für unser Livestudio-Projekt in Box -, sondern auch in der Integration von IBM Technologien wie IBM Watson über sogenannte Box Skills with Watson.

Jord demonstrierte uns, wie mit Hilfe  solcher Skills, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz „powered by IBM Watson“, in Box verschiedenartige Dateien von Word-Dokumenten (über Watson Natural Language Understanding) bis zu Bildern (über Watson Visual Recognition) automatisch verschlagwortet und klassifiziert werden können. Solche Skills gibt es auch für Spracherkennung über Watson Speech-to-Text.

Damit adressiert man eine der wesentlichen Schmerzen der Anwender: die Verschlagwortung von Dokumenten. Freiwillig ist sie nur zu selten erfolgt. Wenn – so meine Erfahrung in DMS- und ECM-Projekten der vergangenen 20 Jahre – mussten die User eben über Muss-Felder gezwungen werden, Dokumente zu klassifizieren. Das hat sicher nicht zur Akzeptanz der Systeme beigetragen.

Auf der anderen Seite ist aber eine vernünftige Verschlagwortung für die spätere Suche – man denke insbesondere an Images/Bilder und Sprachdateien- unverzichtbar. Eine Volltextsuche funktioniert eben nicht immer. Auch kann der Erkennung von Eigenschaften eines Dokuments der Ausgangspunkt für einen Workflow, eine Prozess innerhalb des Unternehmens sein. Jord zeigte Standard-Skills von IBM Watson, die branchen- und anwendungsspezifisch „aufgebohrt“ werden können, um noch besser in bestimmten Einsatzgebieten zu erkennen und zu verschlagworten. Danke an Andreas und Jord für das kurzweilige Gespräch.

 

#Livestudio Magazin vom 23. Mai: Gibt es gar ein Recht auf die Nutzung künstlicher Intelligenz? #ThinkatIBM

23. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Und das nächste Livestudio von der Think at IBM wurde heute um 11:30 Uhr gesendet in einem wieder sehr heißen Studio. Ann-Kristin Sass hat erneut viele interessante Aussagen eingefangen, was die Besucher bewegt. Eines der Themen ist Künstliche Intelligenz und Ethik. Rund um Technologie und künstliche Intelligenz werden vielfältige Debatten geführt. Neben der Angst um den Verlust von Arbeitsplätzen steht die Frage wann und wie Daten genutzt, verwertet, ausgewertet werden.

Das Thema taucht allenthalben – auch hier immer wieder im Blog –  auf: Kann, darf man auf Facebook, Instagram oder WhatsApp bleiben, wo neben Datenlücken Facebook sicher auch Algorithmen anwendet, auf deren Basis dann Werbung eingespielt wird? Oder gibt es andererseits – wie es auch Andrea Martin sagt – sogar ein Recht auf künstliche Intelligenz beispielsweise in der Medizin? Müssen wir in der Diagnose und Behandlung nicht Daten besser nutzen und zwischen Ärzten teilen, zum Wohle der Patienten und einer guten Behandlung? Natürlich unter Berücksichtigung des Datenschutzes und der Datensicherheit und mit der letztendlichen Entscheidung durch den Arzt.

Nicht umsonst hat also der deutsche Bundestag zu dem Thema eine Enquete-Kommission einberufen und drei Frauen, die Mitglieder der Kommission sind, haben in unserem Livestudio vorbeigeschaut. Gunnar Sohn moderiert. Vielen Dank an Saskia Esken von der SPD, Sabine Dehmel vom Bitkom und Andrea Martin von der IBM. Das vollständige Gespräch ist hier zu sehen.

Ein weiteres Thema: Mobilität, allenthalben diskutiert, etwas hochgekocht rund um die E-Scooter-Hype. Hier haben wir uns mit Mario Lochmüller, dem Chef von Moovster, über sein neues Angebot unterhalten. Daneben gibt es natürlich eine Reihe weiterer Themen. Viel Spaß mit dem Magazin:

 

Kronkorken statt Bierdeckel – mobile OCR Lösungen in vielfältigem Einsatz #ThinkatIBM #Livestudio

23. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Heute hatte ich die Gelegenheit mit Andreas Greilhuber, COO von Anyline, über die vielfältigen Einsatzgebiete moderner optischer Zeichen- und Mustererkennung zu sprechen. Das Wiener Start-up bietet entsprechende Erkennungslösungen auf Smartphones an, die Deep Learning-Funktionen  – also zum Beispiel Sprach- und Bilderkennung oder maschinelle Übersetzungen – der IBM Plattform nutzen. Entzündet hat sich dann die Diskussion am Thema Bierdeckel oder Kronkorken. Im Ernst: Die Lösungen von Anyline werden in Loyalty-Programmen bekannter Getränkeanbieter eingesetzt, der Code kann eingelesen werden und speist entsprechende Prämienprogramme. Mehr im Video:

Das Livestudio Magazin vom 22. Mai: Wetterkapriolen, KI-Expertise, Collaboration-Ausblick und Top-Basketball ;-)

22. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Der Wettergott spielt mit uns in Berlin: Nach großer Hitze – besonders im Studio in Berlin mit zeitweise 40 Grad – haben wir heute einen frischen Tag mit nur 13 Grad. Frisch sind aber auch unsere Inhalte und Gespräche vom heutigen und gestrigen Tag.

  • Ann-Kristin hat mit dem Kamerateam wieder Impressionen vom Tage und bemerkenswerte Statements von Geschäftspartnern eingefangen.
  • Im Magazin finden wir einen kurzen Zusammenschnitt der Statements des Analysten Axel Oppermann zur geplanten Übernahme der Collaboration-Produkte durch HCL. Das volle Gespräch ist hier zu sehen.
  • Und schließlich hat Gunnar Sohn den IBM-Ki-Guru Dr. Wolfgang Hildesheim interviewt. Auch hier gibt es eine ausführliche Version.
  • Und das sicherlich nicht ganz so ernste Highlight: die Basketball-Würfe von Lars und mir.

Viel Spaß und bis morgen.

Stilistisch nicht schlecht, aber kein Korb …

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Wie geht es weiter mit den Collaboration-Produkten der IBM – ein Gespräch mit Axel Oppermann und Andreas Schulte

22. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Vor einigen Monaten hat der indische IT-Riese die Absicht bekündet, unter anderem die Collaboration-Produkte der IBM – sprich IBM Notes/Domino, Connections, Sametime und Portal – zu übernehmen. Der entsprechende rechtliche Genehmigungsprozess läuft derzeit und soll – so hört man – in Kürze abgeschlossen werden. Im Livestudio habe ich mich mit dem Analysten Axel Oppermann und meinem Kollegen Andreas Schulte, der die Business Partner der IBM im Bereich Collaboration betreut, über die anstehende Übernahme und deren potentielle Auswirkungen unterhalten.

 

 

„Heißes“ Livestudio vom 21. Mai mit IBM Chef Matthias Hartmann und vielen Impressionen von der Think at IBM aus Berlin

21. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Nach Gewitter und Sturzregen am gestrigen Abend haben wir heute früh ein heißes Livestudio Magazin bei über 30 Grad Celsius im Studio produziert. Das war dann auch einigen der Geräte zu warm und diese habe den Dienst zeitweise eingestellt, so dass die Streams auf YouTube, Facebook und Twitter nicht immer korrekt gelaufen sind. Die gute Nachricht: Das Magazin wurde trotzdem korrekt aufgezeichnet und kann hier angeschaut werden.

Unsere Themen heute:

  • Aussagen zum IBM Automation Summit und der „Cloud Journey“,
  • unser Besuch im Palais Populaire mit Kunst und KI,
  • die coole Garagen-Methode im coolen Gebäude von IBM iX/Aperto, da wo die Apps für die We-Plattform von Volkswagen zusammen entwickelt werden,
  • ein Ausblick auf das morgen startende Cloud, AI und Data Summit mit Jo Hennebach, das auch angesichts der Ereignisse rund um Google und Huawei noch aktueller ist
  • und zum Abschluss lädt IBM-Chef Matthias Hartmann Sie/Euch nach Berlin ein.

 

 

Das erste Livestudio Magazin vom 20. Mai: Geraldine Tenten für durch die PopUp-Experience der Think at IBM

20. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Am 20. Mai ging es mit der Think at IBM los und wir waren um 11:30 Uhr mit unserem Livestudio Magazin „on air“. In unserem Magazin seht Ihr Impressionen vom Aufbau, als Service eine Wegbeschreibung von der U-Bahn Station zum Bikini bezeiehungsweise zur Think at IBM und Chief Marketing Officer Geraldine Genten führt uns durch die PopUp-Experience im Bikini. Viel Spaß beim Schauen.

Der Reisbuddy der Deutschen Bahn – Mensch und Maschine, das Team der Bahn und IBM Watson arbeiten zusammen

19. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Tage habe ich noch darüber geschrieben, dass Roboter und Chatbots Herz zeigen sollen, ja Ironie gut ankommt. Nun bin ich auf dem Weg per Deutscher Bahn nach Berlin zur Think at IBM und nutze, den neuen Reisebuddy der Deutschen Bahn, einen Chatbot, der von DB Systel entwickelt wurde und der IBM Watson Technologie nutzt. Die Frage kann man über https://reisebuddy.com oder per SMS an +49 152 548 273 00 stellen, die Antwort bekommt man per SMS. Und meine erste Anfrage hat geklappt: Ich habe nachgefragt, ob mein Zug am Bahnhof Zoo hält und nach kurzer Zeit kam eine Antwort.

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Der Reisebuddy bietet bzw. soll noch eine Vielzahl weiterer Fragen beantworten können, von Zug, Auto, Flug zu Stornierungen und Umbuchungen, Geschenken und Restaurants:

Reisebuddy-Startseite.png

Ein interessantes Angebot, das vor kurzem in „Beta“ gegangen ist. Ein spezielles sechsköpfiges Team ist – wie es der Zugreiseblog berichtet – im Einsatz. Doch das Team hat Unterstützung: IBM Watson Assistant wird eingesetzt, um den Service zu verbessern.

Mit dem DB Reisebuddy haben die Tochtergesellschaften der Deutschen Bahn AG, DB Dialog und DB Systel, einen intelligenten Reiseassistenten entwickelt, der zu Ihren Fragen direkt Auskunft gibt und Ihre Reisen deutlich erleichtert. Dieser digitale Assistent nutzt Künstliche Intelligenz (KI), um die benötigte Information schnell per Textnachricht direkt auf Ihrem Endgerät bereitzustellen.

über Mit dem DB Reisebuddy on Tour – IBM THINK Blog DACH

Watson und das Team, Mensch und Maschine arbeiten Hand in Hand zusammen, wie es Maren Reinsch, Head of Sales & Services  bei DB Dialog, beschreibt:

There are still real people behind the DB Reisebuddy service; although the virtual assistant can interpret and answer lots of frequently asked questions. The virtual assistant suggests answers based on its understanding of a given question, which human agents can then check, edit if necessary and then send out. This is to ensure that the customer’s question has been answered completely and correctly. In spite of this manual step, the virtual assistant saves the customer services team a great deal of time and effort by providing sensible written answers—taking the pressure off agents during busy travel times.

über DB Dialog & DB Systel | IBM

Auf jeden Fall ein interessanter Service, den wir hoffentlich auch im Livestudio während der Think at IBM nochmals vorstellen und besprechen sollten. Ich hoffe, das Team hat Lust und Zeit vorbei zu schauen. Oder wir besuchen einfach mal unseren Reisebuddy!

Hier noch ein Video des bloggenden Bahners Tim Grams zum Thema:

 

Von wegen Marvin und C3-PO: Nicht rum nöhlen und deprimiert sein! Warmherzig und ironisch ist der Chatbot und Roboter von heute!

17. Mai 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Gerade lese ich auf heise online den Bericht über die KI-Konferenz AAMAS. Computer sollen Herz zeigen. Da muss ich an C3-PO und R2-D2 aus StarWars denken, Und mir fällt Marvin, der deprimierte Roboter aus „Per Anhalter durch die Galaxis“, ein …

Bei den Kollegen Marvin und C3-PO ginge noch was, wenn ich diesen einführenden Absatz lese.

Zur besseren Kommunikation sollten Roboter menschliche Züge haben. In der Betreuung sollen sie warmherzig sein, aber ein Schuss Ironie darf auch nicht fehlen.

über KI-Konferenz AAMAS: Mit Warmherzigkeit und Ironie gelingt der Roboter-Dialog | heise online

Warmherzig und ironisch sollen sie also sein, die Roboter und Chatbots. Und niedlich. Ich denke immer wieder dran, wie sehr Pepper doch auf Veranstaltungen und Messen beliebt ist. Ich gestehe; Auch ich habe mich dem nicht entziehen können, wie man dem Fotodokument entnehmen kann.

Das Thema Künstliche Intelligenz und Chatbots ist auf jeden Fall auch Thema auf der Think at IBM, nicht nur, aber auch beim Cloud, AI & Data Summit am 22. und 23. Mai. Und gerne sprechen wir im Livestudio mit und über EVA, CARL oder fragen Mercedes und viele mehr.