Archive for: ‘Februar 2019’

Digitales Mittelalter: Früher standen die Bücher in gut bewachten Bibliotheken nur wenigen offen. Heute sind es Daten und Quellcodes in den Cloud-Silos der Plattformen.

8. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Carsten Knop hat in der FAZ ein lesenswertes Gespräch mit Peter Ganten, CEO der Univention GmbH und Chairman of the Board der Open Source Business Alliance – der Verband der Anbieter und Anwender von Open Source in Deutschland, geführt, der die chinesischen und US-amerikanischen Praktiken im Umgang mit Menschen mit derer mittelalterlicher Herrscher vergleicht. Der Mensch sei heute das Objekt ihrer Technik, ihrer Daten und Algorithmen. Einmal stehe die staatliche „Optimierung“ des Menschen im Vordergrund, das andere mal die „Optimierung“ und Beeinflussung in Kommerz, Werbegeschäft und durch soziale Medien in Wahlen. Die Daten stünden nur den Mächtigen zur Verfügung. Eine Überprüfung (und damit Kontrolle) sei kaum möglich.

Im Mittelalter waren es die Bücher, die in gut bewachten Bibliotheken nur wenigen Eingeweihten offen standen. Heute sind es die Daten und Quellcodes, die gut bewacht in den Cloud-Silos der Plattformen verwahrt werden und diesen Konzernen nicht hinterfragbare Allmacht geben.

über Digitale Souveränität statt digitalem Mittelalter – FAZ Online

Im Endeffekt ging es durchaus um den selbstbestimmten, eben nicht durch Algorithmen bestimmten Mensch und das damit verbundene ethische Menschenbild. Man brauche neue Regeln, dass Bürger/innen und auch europäische Unternehmen Kontrolle über ihre Daten bekämen. Peter Ganten fordert die Offenlegung und Nachvollziehbarkeit von Daten, von Software und auch Hardware. Seine Forderung: Ein Internet der Daten im Sinne einer europäischen Ethik auf Basis offener Daten und mit Open Source Software.  Passt ja zum Beitrag Facebook, Google & Co: Die Gesetzeskeule alleine wird es nicht richten – Wir brauchen europäische Alternativen.

Weniger organischer Traffic: Google schöpft immer mehr Suchen direkt ab

7. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Nicht wirklich überraschend: Google dominiert die Websuche, vom klassischen „Googlen“ über Maps bis zu YouTube:

Google bestimmt mit seinen sämtlichen Seiten wie Google Bilder, Maps oder auch YouTube 93,4 Prozent der Websuchen in den USA. In Europa sind es gar 96,1 Prozent.

über Wegen Googles Macht: Organische Click-Through-Rates sinken deutlich – Niklas Lewanczik auf OnlineMarketing.de

Ein weiterer Trend ist jedoch nicht so bekannt: Google hält die Suchenden immer mehr auf seinen Suchergebnisseiten (SERPs), indem dort über entsprechende Features (Featured Snippets, Knowledge Boxes …) schon die Informationen eingeblendet werden, die gesucht werden. Das wird gerade in der mobilen Nutzung von den Anwendern begrüsst. Hier spricht man von No Click Searches.

Das Ergebnis: Es gibt immer weniger organischen Traffic, sogenannte Click Throughs, auf den eigentlichen Websites. Sinnigerweise wachsen aber parallel  bezahlte Click-Throughs, die gebucht werden, um überhaupt Traffic zu generieren. Google gewinnt so oder so … In Deutschland gibt es bei einer mobilen Suche 35,1 % organischen Traffic, 10,4 % bezahlte Click Throughs und sage und schreibe 54,5 % No Cick Searches. Auf dem Desktop sieht es etwas anders aus: Hier kommen immerhin noch 62,31 % organisch an, 8 % sind bezahlt und rund 29.7 % sind No Click Searches.

Noch bemerkenswert: Amazon gewinnt bei der Suche – meistens Produktsuche – an Bedeutung und hat in Deutschland die Microsoft-Suchmaschine Bing bereits überholt. Und eine traurige Tatsache am Ende des Beitrags: Die (auch von mir) immer wieder empfohlenen alternativen Suchmaschinen DuckDuckGo, Qwant oder Ecosia landen unter ferner liefen.

@kartellamt zum Abschluss des #Facebook Verfahrens —  via @CIOKurator 

7. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

 

Gunnar Sohn hat auf CIOKurator die wichtigsten Fakten und das live ausgestrahlte Video dokumentiert:

Das Bundeskartellamt hat dem Unternehmen Facebook weitreichende Beschränkungen bei der Verarbeitung von Nutzerdaten auferlegt. Nach den Geschäftsbedingungen von Facebook können Nutzer das soziale Netzwerk bislang nur unter der Voraussetzung nutzen, dass Facebook auch außerhalb der Facebook-Seite Daten über den Nutzer im Internet oder auf Smartphone-Apps sammelt und dem Facebook-Nutzerkonto zuordnet. Alle auf Facebook selbst, den…

über @kartellamt zum Abschluss des #Facebook Verfahrens – Live via Facebook —  CIO Kurator 

Oracles Ankündigung: Ab Java 11 ändern sich Release-Zyklen, Support- und Lizenzmodelle

7. Februar 2019 Posted by Dr. Rolf Kremer

Was kommt auf Java-Anwender zu?

Oracle Java Die Java-Technologie mit der Programmiersprache Java erfreut sich seit sehr vielen Jahren großer Beliebtheit. Viele im produktiven Einsatz befindlichen Software-Systeme wurden mit einer Java Entwicklungsumgebung (Java Development Kit, JDK) entwickelt und werden auf einer Java Laufzeitumgebung (Java Runtime Environment, JRE) ausgeführt. Java wurde ursprünglich von Sun Microsystems entwickelt. Seit dem Verkauf von Sun Microsystems an Oracle im Jahr 2010 wird die Java Technologie von Oracle weiterentwickelt. Im Juni 2018 kündigte Oracle an, dass die Updates zu den Java-Versionen nach einer kurzen kostenlosen Supportzeit nur noch mit einem kostenpflichtigen Support für die kommerzielle Nutzung erhältlich sind. Lesen Sie hier Oracles Ankündigung. Damit einher geht auch eine Änderung des Releasezyklus von Java.

Oracle Java Durch die bisherigen langjährigen Release- und Supportzyklen konnten die mit Java entwickelten Anwendungen für eine bestimmte Java-Version entwickelt und lange Zeit mit der gleichen Java-Version betrieben werden. Dieses Vorgehen ersparte viel Aufwand, da eine Anpassung auf eine neue Version oftmals nicht erforderlich war. Die neueren kürzeren Release- und Supportzyklen erlauben dieses Vorgehen nicht mehr. Wie von anderen Anwendungen bekannt, beispielsweise den Web-Browsern (wie Firefox oder Google Chrome), sollen neue Java-Versionen nun innerhalb von sechs Monaten veröffentlicht werden. Der Support der Versionen wird auf sechs Monate beschränkt. Ausgenommen davon sind die sogenannten Long Term Support-Versionen (LTS-Versionen), bei denen der Support weiterhin für mehrere Jahre übernommen wird. Die Version 8 ist eine solche LTS-Version. Kostenlose Updates für kommerzielle Anwender waren  jedoch nur bis Ende Januar 2019 verfügbar. Ab der Version 9 sind Updates nur noch bis zum Release der Nachfolgeversion erhältlich. Die nachfolgende LTS-Version ist die Version 11. Die von Oracle bereitgestellten JDK- und JRE-Versionen sind ab Java 11 kostenfrei nur noch in Entwicklungs- und Testumgebungen nutzbar. Für die Nutzung der JRE in einer produktiven Umgebung ist der Abschluss eines kommerziellen Support-Vertrags bei Oracle notwendig.

Update-Strategien

Oracle Java Ein Hauptvorteil des schnelleren Release-Zyklus ist auch die schnellere Bereitstellung neuer Funktionen. Dieser Vorteil ist für die Java-Anwender gültig. Daneben hat Oracle selbst einen Vorteil, denn der Support muss nicht mehrere Versionen parallel anbieten. Wird Java zum Betrieb einer Anwendung verwendet, sollte frühzeitig eingeplant werden, wie und wann eine Umstellung auf eine neuere Java-Version durchgeführt wird. Strategien können sein:

  • Die erste Strategie ist, alle sechs Monate auf die jeweils neueste Java-Version umzusteigen. Dies hat den Vorteil, dass dadurch alle neuen Funktionen und Sicherheitsupdates genutzt werden können. Zudem ist der Aufwand für ein Updates von einer Version zur direkt nächsten Version oftmals geringer, als wenn ein oder mehrere Versionen ausgelassen werden. Ferner ist so sichergestellt, dass alle veröffentlichten Bugfixes und Sicherheitsupdates auch ohne kommerziellen Support-Vertrag erhalten werden. Nachteilig wirkt sich jedoch der regelmäßige Aufwand aus, insbesondere bei der Qualitätssicherung, um sicherzustellen, dass die Anwendung auch mit der neuesten Java-Version fehlerfrei funktioniert.
  • Eine zweite Strategie ist die Aktualisierung von einer LTS-Version zur nächsten. Dies hat den Vorteil, dass eine Anwendung relativ viele Jahre mit einer einzigen Version betrieben werden kann. Um Sicherheitsupdates zu erhalten, ist jedoch der Erwerb eines kommerziellen Supports notwendig. Zudem kann der Migrations-Aufwand von einer LTS-Version zur nächsten höher ausfallen, als wenn immer auf die direkt nächste Version gewechselt wird.
  • Eine dritte Strategie ist, unabhängig von den Java-Versionszyklus zu bleiben. Es wird nur dann ein Update durchgeführt, wenn dieses erforderlich ist. Dies kann der Fall sein, wenn neue Java-Funktionalitäten verwendet werden sollen oder abhängige Systemkomponenten aktualisiert werden müssen und diese eine neuere Java-Version voraussetzen. Bei der Verwendung der Oracle JRE/JDK-Version muss in diesem Fall auf Updates oder Bugfixes verzichtet werden, falls kein kommerzieller Support-Vertrag existiert.

Subskriptions

Oracle Java Oracle bietet zwei Subskriptions an, die sich bezüglich der Art der Anwendung unterscheiden lassen:

  • Beim „Java SE Subscription“-Modell erfolgt die Abrechnung pro Prozessor und ist deshalb für Java-Anwendungen konzipiert, welches auf einem Server eingesetzt werden.
  • Falls noch Java-Client-Anwendungen eingesetzt werden, kann das „Java SE Desktop Subscription“-Modell verwendet werden, bei dem die Lizensierung pro Anwender erfolgt.

Zu berücksichtigen ist, dass es neben Oracle noch andere (große) Softwareanbieter gibt, die Java unter einer eigenen Lizenz anbieten, da sie spezielle Abkommen mit Oracle haben. So weist IBM daraufhin, dass für die Nutzung von Java in ihren eigenen Produkten, wie IBM Notes und IBM Domino, eigene Lizenzbestellungen gelten. Aus diesem Grund können IBM Notes und IBM Domino weiter betrieben werden, ohne dass die Änderung von Oracle eine Auswirkung hat. Ebenfalls sollte berücksichtigt werden, dass es neben Oracle noch andere Unternehmen gibt, die einen kostenpflichtigen Support von Java anbieten.

OpenJDK

Oracle Java Neben diesen beiden Versionen stellt Oracle eine Community-Version namens OpenJDK kostenlos zur Verfügung, welche sich auch in einer produktiven Umgebung kostenlos nutzen lässt. Das OpenJDK enthält alle Bestandteile des Oracle JDKs, um eine Laufzeitumgebung für Java bereitzustellen. Deshalb wird das OpenJDK in vielen anderen Open Source-Projekten wie beispielsweise Linux verwendet. Die Releases vom OpenJDK stehen kostenlos zum Download parat.

Beim Support hat das OpenJDK den Vorteil, dass der kostenlose Support für LTE-Versionen länger verfügbar ist als der von Oracle. Beispielsweise wird der Support beim OpenJDK für die Version 11 bis Ende September 2022 angeboten. Oracle bietet für ihre JDK-/JRE-Versionen lediglich einen kostenpflichtigen Support bis September 2026 an. Weitere Informationen zu den geplanten Releases und deren Support sind auf der Webseite von OpenJDK zu finden.
Neben Oracle gibt es jedoch auch andere Anbieter, welche ebenfalls eine Java-Laufzeitumgebung zur Verfügung stellen. Diese Produkte basieren meistens ebenso auf dem OpenJDK. Auch gibt es weitere Unternehmen, die einen kostenpflichtigen Support für Java anbieten.

GBS-Produkte

Die GBS verwendet Java schon seit sehr vielen Jahren als eine der Hauptprogrammiersprachen für die eigen-entwickelten Produkte. Hierzu gehören die E-Mail-Security-Lösung iQ.Suite CryptPro und Teile der Workflow-Management-Lösung GBS Workflow Manager. Diese Produkte werden wir in Zukunft auch auf die Lauffähigkeit unter dem OpenJDK überprüfen.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unseren Support.

Der Beitrag Oracles Ankündigung: Ab Java 11 ändern sich Release-Zyklen, Support- und Lizenzmodelle erschien zuerst auf GBS - Der Blog rund um Security, Collaboration & Co.

Content Marketing: Inhalte müssen nicht perfekt sein, aber eine ernsthafte Debattenkultur würde gut tun

7. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Wie perfekt muss Content (im B2B Marketing) sein? Dazu gibt Sascha Tobias von Hirschfeld einen Denkanstoß*:

Content ist in der Regel sehr viel früher “marktreif” als Marketers denken. Viele Whitepaper oder Blogartikel erfüllen ihren Zweck bereits, ohne dass Stunden, Tage oder Wochen daran feingeschliffen wird. Im Streben nach einem vermeintlich “perfekten” Ergebnis verpassen viele Marketers die Entwicklungsstufe, an der das Verhältnis von Aufwand und Wertschöpfung optimal ist. Diese Stufe nennen wir Minimum Viable Content.

Minimum Viable Content ist gerade “gut genug”, um die Erwartungen potenzieller Kunden zu erfüllen. Nicht mehr und nicht weniger.

über Content-Entwicklung im B2B: Agil ist das neue “perfekt”

Da ist viel wahres dran. Seien wir aber fair: Nicht jeder ist der/die perfekte Schreiber/in und nicht jedem/r fällt es leicht. Die entsprechende Fähigkeit, gute Texte zu schreiben, vor Mikrofon und Kamera zu sprechen, wird heutzutage meiner Meinung nach nicht entsprechend gewürdigt. Und wir müssen gerade auf der Audio-, Video- und Live Streaming-Seite den Mut zu „rauen“ und „eckigeren“ Formaten haben, finde ich.

Hier möchte ich den Beitrag von Andreas Stiehler zur Debatten- und aus meiner Sicht auch „Content“-Kultur zitieren und die Aussagen in Kontext mit dem „Minimum Viable Content“ stellen:

Unternehmen, die sich beim Content-Marketing von der großen Masse abheben möchten, sollten deshalb darüber nachdenken, wie sie mit ihren Inhalten am besten Lesern und Sache und nicht zuerst den Algorithmen dienen. Dazu gehört aus meiner Sicht, sich mit eigenen Inhalten in laufende Debatten einzubringen und dabei auch auf Arbeiten Dritter zu referenzieren, anstatt am Fließband neue Buzzwords zu kreieren und so das Rad immer wieder neu zu erfinden.

über Zwischenruf im Echoraum: Rückkehr des Analogen?! – QSC Blog QSC Blog

Und ja, lieber Andreas Stiehler, etwas Demut sowie bei aller notwendigen Zuspitzung und auch mal Polemik mehr Sachlichkeit und Fachkompetenz in der Diskussion täte gut, auch wenn das uns Marketingleuten, aber auch Agenturschreiberlingen und den zu alternden Schlagersängern mutierenden Digitalen Evangelisten oft schwer fällt. Buzzwords sind nun einmal einfacher zu hinaus zu posaunen als eine inhaltlich tiefere Debatte. Und machen wir uns ehrlich: Wir sind alle bis zu einem gewissen Maß am Buzzword-Bingo schuldig. Denken wir nur an „unsere“ Schlagwörter Web 2.0, Enterprise 2.0, Social Business, Digital Workplace, New Work bis zu Agile und Digitale Transformation.

Aber ich musste lernen, dass wir bei der Digitalen Transformation auch schon wieder out sind. Es gibt immer was Neues: Continous Next, auch immer einen neuen Begriff. Gartner hat es verstanden!

ContinuousNext is Gartner’s new position on the capabilities all organizations need to keep up with continuous change driven by technology. ContinuousNext is a formula for success in a world that is constantly changing…through and beyond digital transformation.

über From Digital Transformation to ContinuousNext – Don Scheibenreif

(Stefan Pfeiffer)

* Musste wieder Begriff „Agil“ in der Überschrift sein? Ich bin zugegebenermaßen beim dem Begriff mittlerweile modewort-technisch etwas genervt. Früher hat man schnell und flexibel agiert. Heute muss es immer wieder „agil“ sein.

 

Open-Source-Nerds werden politisch? Aber was heißt das?

6. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Interessanter Kommentar von Fabian A. Scherschel zum europäische Treffen der Freien-und-Open-Source-Software-Entwickler, kurz FOSDEM:

Vorbei scheinen die Zeiten apolitischer Software-Nerds, denen es bei ihrer Konferenz ausschließlich um technische Neuerungen geht. Jetzt, wo Linux auf dem Desktop für die meisten alltäglich ist und jeder zwischen einem Dutzend Programmiersprachen für seine nächste Web-Applikation wählen kann, sind die neuen Herausforderungen der Kampf gegen Desinformation und staatliche Propaganda (heutzutage auch gerne als Fake News bezeichnet) und das Zurückerlangen von Privatsphäre und humanen Umgangsformen im Netz. Diese Themen schienen den meisten der versammelten Entwicklern an diesem Wochenende viel wichtiger zu sein, als die Frage, was sich bei Red Hat unter der Führung von IBM im nächsten Jahr ändert.

über Die Open-Source-Nerds werden politisch – Eindrücke von der FOSDEM | heise online

Linux auf dem Desktop alltäglich? Versteh ich nicht. Aber schön wäre besagtes Engagement. Nur fragt sich dann, in welche Richtung man sich engagieren würde/wird. Da kann es viele Facetten geben und mir scheint, die Politik holt die „Nerds“ eher nicht mit Aufträgen ab, treibt sie eher in andere Gefilde. Vielleicht verpassen wir an der Stelle eine große Chance. Just a feeling.

Die „Big Five“ Amazon, Apple, Facebook, Google und Microsoft: Ganz los werden wir sie wohl nimmer – Zerschlagung unrealistisch

6. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Kashmir Hill hat für Gizmodo einen interessanten Selbstversuch gemacht und versucht, die „Big Five“ Google, Amazon, Facebook, Microsoft und Apple aus ihrem täglichen Leben auszusperren. [Kleine Randbemerkung: Der Begriff „Big Five“ mag ja erst einmal griffig und einschlägig sein. Allein tut man den armen Tieren unrecht, denn die sind schützenswert, im Gegensatz zu den Daten- und Netzgiganten.] Sie hat die entsprechenden Internet-Adressen der Anbieter über ein VPN für je eine Woche blockiert. Éine empfehlenswerte, interessante und teilweise frustrierende Lektüre.

In ihrem Beitrag zu Microsoft erinnert Kashmir an den missglückten Versuch der 90er Jahre, den Konzern wegen seiner Dominanz aufzuspalten. Damals war die Dominanz von Windows nicht zu übersehen und auch der Streit Internet Explorer versus Netscape als Browser ging durch alle Gazetten. Kashmir bemerkt zu Microsoft: „The big difference between Microsoft and the others in the Big Five is that it’s been forced into the shadows while the others are freely operating their respective empires right in our faces all the time.“ Oder um es frei mit Bert Brecht zu sagen: Und der eine steht im Dunkeln und die anderen stehen im Licht …

Selbst wenn man Microsoft Office und Windows mehr oder weniger aussperrt, wird man Microsoft meist nicht los. Skype oder LinkedIn sind zwei offensichtliche Beispiele, doch auch viele Server und Dienste agieren eher unauffällig im Hintergrund, vom Navigationssystem manchen Autos bis zu Active Sync und vielen anderen Diensten. Sehr amüsant das Beispiel Ford, das Microsoft nun aus seinen Wagen verbannt hat („too buggy“) und nun Dienste von Google und Amazon anbietet: “Ford and Alexa, a match made in tech heaven,” so zitiert Kashmir die Webseite von Ford. Und vergessen wir nicht, dass Microsoft die öffentliche Verwaltung im wahrsten Sinne des Wortes auf deutscher und europäischer Ebene in der Hand hat. Dagegen getan wird scheinbar nichts.

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Wie oft haben Kashmir’s Geräte versucht, Dienste der von ihr blockierten Anbieter zu verbinden. Illustration: Jim Cooke (Gizmodo Media Group) ©Gizmodo Meda Group – All rights reserved

Das Ergebnis beim Versuch, Amazon zu ignorieren, ist Kashmir gescheitert. Ihr Haushalt ist Echo- und Kindle-verseucht. Hinzu kommt – natürlich – der Onlinehandel, der nicht nur den USA heute zum Alltag vieler Konsumenten gehört. Nicht direkt im Blick haben „normale Anwender“ Amazon Web Services. Oder doch. Kashmir schreibt: „Spotify is the last entertainment provider standing (for now), because its music lives in the Google cloud.“ Und sie stellt fest, dass auch Alltags- und Arbeitswerkzeuge, bei denen man nicht an Amazon denkt, auf der Cloud-Technologie laufen: Slack und auch Signal. Gottseidank gibt es ja End-2-End-Verschlüsselung.

Dann hat Kashmir Facebook für eine Woche aufgegeben – und sie fühlte sich einsam, hat Freunde und Bekannte vermisst, sogar die Nachrichtenflut mit durchaus fragwürdigen Inhalten. Kein Facebook, kein Facebook Messenger, kein WhatsApp und kein Instagram. Viele Konsumenten scheinen sich gar nicht vor Augen zu halten, wie viele Kanäle Zuckerberg und Facebook beherrscht – und potentiell auf einer Plattform vereinen wollen. Selbst meine Frau, die auf Facebook keine privaten Bilder will, nutzt weiter WhatsApp und teilt Informationen und Links beispielsweise zu begrüßenswerten Umweltinitiativen. Und ich konnte meine Tennisgruppe auch nicht überzeugen, von WhatsApp weg auf Signal zu gehen. Die normalen Anwender/innen sind leider meist bequem oder nicht informiert. „Ich habe ja nichts zu verbergen.“

Schließlich kam auch Google an die Reihe, das 2018 ja auch mit dem Google+-Datenskandal zu tun hatte (Datenleck von 500.000 Nutzern) oder mit aufmüpfigen Mitarbeitern zu kämpfen hatte, die keine Künstliche Intelligenz für das Pentagon entwickeln wollte. Kashmirs Fazit: Ein Leben ohne Gmail, Kalender, Chrome, Docs, Suche, Maps (kontrolliert, so der Beitrag, 77 Prozent der Navigation), YouTube anderen gewohnten Services und Apps von Google ist … schwierig. Auch tritt der gleiche Effekt wie bei Amazon auf: Einige Services funktionieren nicht, wie im Falle Google Uber oder Spotify. Kashmir hatte auch eine interessante Erfahrung mit Dropbox. Dort konnte sie sich auch nicht mehr einloggen, weil Dropbox auf Google in der Identifizierung, ob es sich bei der/dem Anmeldenden um eine wirkliche Person handelt. Und denken wir noch an Android, das beherrschende Betriebssystem für Smartphones, das für viele Nutzer/innen logischerweise unverzichtbar ist.

[Der Bericht über Apple fehlt noch und ich werde entsprechend hier ergänzen.]

Die Diskussion um eine Zerschlagung von Facebook, aber auch der anderen Konzerne wird an vielen Stellen – auch hier im Blog oder bei #9vor9 – geführt. Auch dazu finden sich interessante Stellen in den Artikeln von Kashmir. Sie zitiert beispielsweise Antonio Garcia-Martinez bezüglich der Erfahrungen, die man mit dem Microsoft-Fall gemacht hat: “U.S. antitrust laws, written in the industrial age, don’t capture many of the new realities and potential dangers of these vast data empires.” Die Gesetze genügen einfach nicht mehr, um die Daten- und Plattformgiganten zu zerschlagen. Entsprechende Hoffnung dürfte vergebens sein, auch wenn Aktivisten wie Sarah Miller, Deputy Director des Open Markets Institute, laut das Eingreifen der FTC fordern, da das Facebook-Imperium für “77 percent of mobile social networking traffic in America” stehe.

Meine persönlichen Erfahrungen

Ich bin da eher bei Sean O’Brien, Gründer des Yale Privacy Lab, der dazu auffordert, so wenig Dienste von Google (und den anderen Giganten) wie nur eben möglich zu nutzen: „Even me as an activist on these issues, a privacy maximalist, I can’t completely cut myself off.” Auch ich versuche seit geraumer Zeit, die Services von Amazon, Facebook, Google und Microsoft so wenig wie möglich zu nutzen. Hier nun meine persönlichen Erfahrungen:

Microsoft: Ich nutze wie Kashmir auch keine Windows-Rechner, sondern bin mit allen Vor- und Nachteilen auf Mac und Apple-Geräten. Die Nutzung von Microsoft Office ist deutlich zurück gegangen, ich komme aber nicht ganz um Excel oder Powerpoint herum. Tja, und auch LinkedIn nutze ich weiter, mehr sogar nach meinem Abschied von Facebook. Skype brauche ich nur für unsere #9vor9 Gespräche jeden Dienstag.

Amazon: Eine Leben ohne Shopping bei Amazon geht, ist aber manchmal aufwendiger. Alexa, Echo und Co gibt es bei uns eh nicht. Aber ich bin Slack- und Signal-Anwender, habe aber bei Signal eigentlich schlechtes „Sicherheitsgewissen“, obwohl ich mir wünschen würde, dass Signal einen andere Cloud-Plattform nutzen würde.

Facebook: Von Facebook bin ich nun einige Wochen weg  und ja, ich vermisse vor allem die leichten Flachsereien, zum Beispiel mit Thomas Wedel zum Bundesliga-Geschehen. Auch hat meine Abstinenz sicher auch Einfluss auf die Klickzahlen in meinem Blog. Zu WhatsApp habe ich mich ja schon geäußert: Viele sind sich wohl nicht gegenwärtig, dass WhatsApp zu Facebook gehört und ziehen keine Konsequenze.

Google: Meine Suchmaschinen sind Qwant oder DuckDuckGo. Nur selten rufe ich die Google-Suche noch auf. Von Gmail verabschiede ich mich gerade sukzessive und bin auf Mailbox.org umgestiegen. Scheint zu funktionieren. Aber auch bei Google ist klar: Irgendwo im Hintergrund nutze ich Google Services. Denken wir nur an Google Analytics im Zusammenspiel mit meinem WordPress-Blog.

(Stefan Pfeiffer)

Traveler Sync Issue with more than one device

5. Februar 2019 Posted by .:. netzgoetter.net .:.

Daniel Nashed made a blog post a few minutes ago and I want to proxy the post here. We worked together on this issue and are having different customer situations, where we are seeing this issue. We r ...

Nicht nur das Domino 10.0.1 Language Pack 1 ist da, ab heute verfügbar ist auch die Unterstüzung für IBM System i

5. Februar 2019 Posted by Stefan Lage

IBM/HCL haben die gesteckten Terminziele wieder einmal erreicht: Nicht nur das das Language Pack u.a. für Deutsch, sondern auch die Unterstützung der IBM System i (AS 400)!

Weiterlesen ...

#9vor9: Keine schnellen oder zumindest zügigen Antworten auf Facebook und die „Big Five“

5. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Das alte Ehepaar* Gunnar Sohn und meine Wenigkeit haben sich wieder zu #9vor9 getroffen. Ein Thema war natürlich das Verhalten von Facebook und Diskussionen um eine potentielle Zerschlagung von Facebook und Konsorten. Die US-amerikanischen Gesetze scheinen den Anforderungen des digitalen Zeitalters mit den Big Five nicht mehr gerecht zu werden, auch wenn wohl sogar in den USA das Verhalten kontrovers diskutiert werden.

Doch kann man wohl nicht auf die USA zählen, sondern man müsste auf europäischer und deutscher Ebene schnell agieren. Und „schnell“ ist hier das Schlüsselwort: Politik, Institutionen und Judikative scheinen sich jenseits von vollmundigen Äußerungen in der Öffentlichkeit nicht wirklich sichtbar oder gar zügig zu bewegen. Vielleicht passiert ja im politischen und gesetzlichen „Untergrund“ ungemein viel. Allein mir fehlt …

Weitere Themen kurz gestreift: Ständige Optimierung bei SAP bei gleichzeitigem Stellenabbau und Slack, der Messenger-Anbieter mit über 10 Millionen aktiven Anwendern, will wohl an die Börse. Amazon Web Services ist ein Cash-Bringer bei Amazon und generiert auch im Netz mehr Traffic als Google. Dazu die Woche mehr.

* Nach dem Publizieren des Beitrags bin ich auf den Artikel des geschätzten Andreas Stiehler gestossen. Zum Thema „altes Ehepaar“ noch treffender:

Digitale Evangelisten mutieren zu alternden Schlagersängern

 

 

IBM Traveler 10.0.1.1 available and why you should upgrade

5. Februar 2019 Posted by .:. netzgoetter.net .:.

Today IBM released IBM Traveler 10.0.1.1 (Build 201901271808_20) in addition to the Notes Domino 10.0.1 Group 1 language pack. IBM Traveler 10.0.1.1 is more a maintenance release but with two impor ...

Lesezeichen: Die US-amerikanischen Antitrust-Gesetze genügen heute nicht mehr

5. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Heute nochmals ein Lesezeichen nicht nur für meinen Freund Gunnar Sohn. Antonio Garcia-Martinez hat im November auf Wired nochmals das Antitrust-Verfahren gegen Microsoft dokumentiert. Lehrreich, wie sich der heute so großherzige Bill Gates mit seinem Baby Microsoft verhalten hat. Ein Lehrstück für die heutigen Überlegungen und Diskussionen, Facebook und vielleicht auch andere US-High-Tech-Monopolisten zu zerschlagen.

Ja, die Welt hat sich geändert. Unterdessen haben wir nicht mehr nur Microsoft, das den IT-Markt beherrscht. Wir haben die „Big Five“ – ich zitiere die Analogie von Kashmir Hill – mit Amazon, Apple, Facebook, Google und weiter Microsoft. Jeder Gigant beherrscht mehr oder weniger monopolistisch ein Segment. Pluralismus also? Na ja, eher noch schlimmer mit einer noch größeren Abhängigkeit und Chancenlosigkeit für potentielle neue Wettbewerber.

Für mich aber die Kernaussage von Antonio Garcia-Martinez: Die US-amerikanischen Antitrust-Gesetze des industriellen Zeitalters genügen nicht, um den heutigen monopolistischen Datenkraken und Tech-Konzernen zu begegnen:

Today’s titans tower over their kingdoms, secure behind their walls of user data and benefiting from extreme network effects that make serious competition from startups nearly impossible. US antitrust laws, written in the industrial age, don’t capture many of the new realities and potential dangers of these vast data empires.

über What Microsoft’s Antitrust Case Teaches Us About Silicon Valley | WIRED

Facebook, Google & Co: Die Gesetzeskeule alleine wird es nicht richten – Wir brauchen europäische Alternativen

4. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Allenthalben starke Worte angesichts der letzten Ankündigungen von Facebook, Instagram, WhatsApp und Facebook auf einer Messenger-Plattform zu vereinigen und der „Spionage App“ auf iPhones. Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, fordert eine Zerschlagung nicht nur von Facebook, sondern gleich auch von  Amazon, Apple, Google und Microsoft. Die EU-Fusionskontrolle müsse aktiv werden. Hatten wir auch kürzlich schon bei #9vor9 diskutiert. Auch Bundesverbraucherschutzministerin  Katarina Barley stößt in dieses Horn und wird bei Jörg Schieb wie folgt zitiert: „Die EU hat ein scharfes Wettbewerbsrecht und seit einem halben Jahr auch ein starkes Datenschutzrecht …. Dieses Recht werden wir gegenüber Datenmonopolisten konsequent durchsetzen.“

Eine angekündigte Entscheidung des Bundeskartellamts gegen oder wegen Facebook steht zudem noch aus. Andreas Mundt betont, dass man eine Entscheidung auch durchsetzen könne. Und klar bin ich auch bei Jörg Schieb, der in seinem Beitrag nicht nur das von Zuckerberg gebrochene Versprechen gegenüber Anwendern und Kartellbehörden, die 3 Plattformen nicht zusammen zu legen, und auch die potentiellen Folgen für die Konsumenten darlegt. Korrekt bemerkt er, dass eine Zerschlagung nur in den USA geht. Die EU müsste mit anderen Mitteln reagieren. Und mit viel Sympathie unterstütze ich seine Idee und Forderung, dass Facebook die Schnittstellen seiner Messenger öffnen solle, damit man von beliebigen anderen Produkten wie Signal, Threema oder Telegram mit WhatsApp natürlich verschlüsselt und von Facebook abhörfrei kommunizieren könne.

Die Aufregung ist also gerade wieder einmal überall groß. Ob sie manchmal nur tagesaktuell frei nach Bruno Labbadia hochsterilisiert wird? Mir fehlt der Glaube, dass entsprechend durchschlagende gesetzliche Maßnahmen in Deutschland oder von der EU umgesetzt werden. Die Politik scheint lieber mit den Vertretern besagter Unternehmen Häppchen zu essen und die Lobbyisten von Microsoft, Google & Co verrichten ganz offensichtlich in Sinne ihrer Auftraggeber erfolgreiche Arbeit. Dass „drüben“ die FTC, die Federal Trade Commission, oder andere US-amerikanische Institutionen gerade bei all diesen US-Firmen aktiv werden und sie alle zerschlagen, wage ich zudem zu bezweifeln. Make America great again

Zudem werden gesetzliche Maßnahmen alleine nicht genügen. Ich bin der festen Überzeugung, dass parallel europäische Initiativen gestartet und finanziert werden müssten, um ein Gegengewicht zu den genannten Konzernen aufzubauen. Doch nutzen vollmundige Sonntagsreden und sich erst mal gut anhörende, aber plakative Forderungen wie die eines Peter Altmaiers nach einem europäischen KI-Konzern à la Airbus nur wenig. Die Privatwirtschaft scheint sich ganz offensichtlich nicht entsprechend engagieren zu wollen, solange nicht entsprechende staatliche Mittel fließen.

Zudem stellen Skeptiker nicht nur die generellen Erfolgsaussichten eines solchen Airbus-Konstrukts infrage, sondern bezweifeln zudem, dass man US-Amerikanern und Chinesen überhaupt noch Paroli bieten könne. In der Forschung sieht die deutsche KI-Ikone Professor Wolfgang Wahlster Deutschland und Europa noch ganz vorne: „Ja, wir haben eine exzellente KI-Forschung in Deutschland – auf Augenhöhe mit Amerika und Asien. Wir sind mit unseren Exportschlagern der deutschen Wirtschaft auch im Mittelstand für den KI-Einsatz im Internet der Dinge sehr gut gerüstet.“ Allein wo sind die europäischen Player? Es geht nicht im um ein Schlechtreden der KI-Forschung in Deutschland, wie es Gunnar Sohn schreibt. Reine Forschung wird nicht genügen, solange es keine entsprechenden europäischen Unternehmen gibt, die diese Forschung auch verwerten. Das sind aber die Akzente, die gesetzt werden müssen.

Carsten Knop wart in seinem Kommentar in der FAZ davor, „mit viel Geld das nachzubauen, was andere schon haben“. Es seien bessere Ideen notwendig. Da muss ich beispielsweise an die Forderung von Michael Seemann denken, sich als EU als Plattformbetreiber für Open Source-basierte Lösungen zu positionieren, um so wirkliche Alternativen zu den besagten Monopolisten und Datenkraken zu etablieren. „Die europäische Antwort auf den chinesischen oder kalifornischen Datenzentralismus muss eine andere sein. Wahlfreiheit, Wettbewerb, verteilte Innovation,“ denkt Carsten Knop in eine ähnliche Richtung.

Doch was muss geschehen, damit Europa endlich Gas gibt (falls es nicht eh schon zu spät ist)? Entsprechende gesetzliche Regelungen, wie mit Daten verfahren werden darf, sind die eine Seite. Doch das wird nicht genügen. Solange es keinen Marschall-Plan für Informationstechnologie in und für Europa gibt, solange sich nicht die europäischen Regierungen und Verwaltungen hinter eine europäische IT Plattform stellen, dort investieren und kritische Masse schaffen, wird nichts oder nur sehr wenig passieren. Und Facebook, Google, Microsoft, Amazon & Co werden sich weiter Datenmissbrauch und Skandale leisten können und dabei noch Rekordergebnisse verbuchen frei nach dem Motto:

Legal? Illegal? Scheissegal!

(Stefan Pfeiffer)

 

 

Angela Merkel verlässt Facebook: Sie hätte ein Zeichen setzen können

3. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Nichts hinzuzufügen. Angela Merkel beziehungsweise ihre Ghost Writer hätten ein Zeichen setzen, eine Nachricht an die Bürger/innen senden können:

„Sie wissen, dass ich nun nicht mehr CDU-Vorsitzende bin und deshalb werde ich meine Facebook-Seite schließen.“ Merkel begründet ihren Schritt also mit dem Wechsel an der CDU-Spitze – und nicht etwa mit Facebooks zuletzt viel kritisiertem Umgang mit Nutzerdaten oder mit den vielen Hasskommentaren innerhalb des Netzwerks.

über Angela Merkel verlässt Facebook: Seiten-Ende per Videoclip angekündigt – SPIEGEL ONLINE

Meine Ei-Tie: CarPlay im Auto nutzen statt des teuren Navigationssystems vom Hersteller

2. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich habe mich schon immer über die aus meiner Sicht unverschämten Preise aufgeregt, den Autohersteller für ihre eigenen Navigations- und Media Control-Systeme aufrufen. Deutlich vierstellige Beträge für in der Vergangenheit oft technisch rückständige, in Funktionen und Bedienung rückständige Pakete waren die Regel. Darüber habe ich mich schon vor Jahren aufgeregt: Alle Navigationssysteme der Autos, die ich in den letzten mehr als 10 Jahre gefahren habe, waren nicht auf dem neuesten Stand der Technik und grottig zu bedienen.

Also haben wir uns beim Privatwagen jetzt gegen das System des Anbieters und für die CarPlay-Schnittstelle mit Touchscreen entschieden. Unser gewohntes iPhone wird so zum Navigationssystem und zur Schaltzentrale. Der Touchscreen ist dabei aus meiner Sicht wichtig, weil wesentlich intuitiver als die Steuerung per MMI Controller (Drehrad), die ich aufgrund meiner Erfahrungen immer noch mühsam finde. Und vielleicht freunden wir uns auch noch mehr mit Siri, dem Sprachassistenten von Apple an.

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Die Karten-App spiegelt sich auf den Screen des Autos

Mit Apple CarPlay stehen uns unterdessen seit iOS 12 endlich drei verschiedene Kartendienste zur Verfügung: die hauseigenen Apple Karten-App, die ich unterdessen als wettbewerbsfähig ansehe, Google Maps und Waze, das Navigationssystem, bei dem die Fahrer ihre Verkehrs- und Staumeldungen direkt zum Nutzen anderer „Wazer“ eingeben können. Zudem meldet Waze, das sich (leider) im Besitz von Google befindet, automatisch aktuelle Geschwindigkeiten an den Betreiber zurück, um so einen möglichst optimalen Verkehrsfluss zu bieten. Wir nutzen den Apple-Dienst und sind auch bisher zufrieden.

Die Zieleingabe erfolgt per Siri oder über den Touchscreen. Siri liest uns auch auf Aufforderung neue Nachrichten und wir können mit einer Sprachnachricht antworten. Ziel ist es, nicht auf das iPhone schauen zu müssen oder dort während der Fahrt zu tippen. Apple CarPlay unterstützt noch eine überschaubare Anzahl anderer Apps, von WhatsApp bis zu Spotify. Mal schauen, wie sich „unsere Apps“ mit Apple CarPlay in den kommenden Wochen und Monaten bewähren. Bisher sind unsere Erfahrungen positiv.

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iTunes oder Spotify sind auch in CarPlay verfügbar. Einer meiner bevorzugten Apps: Hörbücher.

Die Gerüchteküche sagt, dass Apple CarPlay mit der kommenden Version des Betriebssystem iOS deutlich ausbauen will. Ich bin gespannt. Bisher kann man erst einen kleinen Ausschnitt der Apps nutzen, die man von iOS und dem iPhone her kennt.  Die Klagen einer App-Hersteller, die mangelndes Interesse von Apple in die Integration weiterer Apps beklagen, klingeln mir in den Ohren.

* Das Titelbild stammt aus meinem Dienstwagen und ist nicht der Touchscreen, den wir in unserem privaten Wagen benutzen.

** Natürlich gibt es von Google sein Pendant zu CarPlay. Wir sind aber halt aber nun mal verapfelt.