Archive for: ‘November 2018’

Gibt es das rechte Untergrundnetzwerk in der Bundeswehr? – Schweigen nach Berichten von TAZ und Focus

25. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

In den letzten Wochen habe ich mir Babylon Berlin angesehen. In der Serie spielt die Schwarze Reichswehr eine wichtige Rolle, eine illegale paramilitärische Gruppierung, die es wirklich gab und die von Royalisten und Feinden der Weimarer Republik innerhalb der offiziellen Reichswehr unterstützt wurde. Daran musste ich denken, als ich den Bericht der TAZ vom 16. November 2018 über Hannibals Schattenarmee gelesen habe. Darin berichten die TAZ-Journalisten Martin Kaul und Christina Schmidt über ein rechtes Untergrundnetzwerk in der Bundeswehr, das beste Verbindungen in deutsche Behörden unterhalten soll:

Überall in Deutschland, auch in Österreich und der Schweiz, haben sich Gruppen formiert, die daran arbeiten, einen eigenen Staat im Staate aufzubauen. Mitglieder in diesen Gruppen sind Polizisten und Soldaten, Reservisten, Beamte und Mitarbeiter des Verfassungsschutzes, die unter konspirativen Bedingungen einen Plan hegen: Wenn sie die Zeichen sehen, wenn „Tag X“ da ist, wollen sie zu den Waffen greifen.

über Rechtes Netzwerk in der Bundeswehr: Hannibals Schattenarmee – taz.de

Neben der TAZ berichtet (nur) noch der Focus am 17.11.2018:

Das Bundeskriminalamt hat Hinweise auf ein geheimes Netzwerk deutscher Elitesoldaten. Zeugenaussagen zeichnen das Bild einer Killertruppe. Das Parlament wurde vom Verteidigungsministerium nicht informiert.

über Schattenarmee in der Bundeswehr: Wie sich Elite-Soldaten auf „Tag X“ vorbereiten – FOCUS Online

Ich habe nun eigentlich darauf gewartet, dass andere kritische Publikationen vom Spiegel bis zu den öffentlich-rechtlichen Magazine das Rad weiter drehen, sprich recherchieren und berichten. Habe ich dann aber nicht wahrgenommen. Heute bin ich auf einen Bericht auf Deutschlandfunkkultur.de gestossen, der genau „meine“ Frage stellt: Wo bleibt die Resonanz auf die „Hannibal“-Recherche?

Die große Debatte bliebt aus

Eine Woche nach der taz-Recherche ist diese große Debatte aber ausgeblieben, weder in den überregionalen Zeitungen- noch auf der großen Bühne der Polit-Talkshows, wurde über Kontrollmöglichkeiten in der Bundeswehr, in den Polizeien oder Verfassungsschutzämtern diskutiert.

über Medienkritik – Wo bleibt die Resonanz auf die „Hannibal“-Recherche?

Ist nichts dran an der TAZ- und Focus-Story? Oder was ist der Grund, warum nichts weiter zu lesen und zu hören ist?

(Stefan Pfeiffer)

LinkedIn – Besitzer Microsoft – gehört auch zu den Datenkraken

25. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Das Karrierenetzwerk LinkedIn hat in Europa die E-Mail-Adressen von 18 Millionen Personen gesammelt, die keine Mitglieder des Netzwerks waren. Diese Daten wurden ohne Zustimmung der Nutzer im US-Sitz des Konzerns weiterverarbeitet und für gezielte Werbung an Facebook übertragen. Das hat eine Prüfung der irischen Datenschutzbehörde ergeben, meldet The Irish Times. …

Das Unternehmen habe seine Arbeitsweise verbessert und dafür gesorgt, dass sich Vergleichbares nicht wiederholen werde.

über LinkedIn nutzte 18 Millionen Adressen von Nicht-Mitgliedern für Facebook-Werbung | heise online

LinkedIn – Besitzer Microsoft – gehört demzufolge auch zu den Datenkraken, Nur wird das sinnigerweise von den entsprechenden Kommentatoren kaum erwähnt. Stattdessen gibt es eine Hype um LinkedIn.

siehe auch: Warum ich gegenüber LinkedIn sehr misstrauisch bin …

(Stefan Pfeiffer)

Tom Zeizels Blog: Jammen für Domino V11 – neue Termine

25. November 2018 Posted by Thomas Zeizel, IBM

Tom Zeizels Blog: Jammen für Domino V11 – neue Termine Vor einem Jahr haben wir uns im ersten Jam von Ihnen, unseren Kunden und Partnern, das Feedback geholt, was für Sie wichtig wäre, was in Domino V10 und allen beteiligten Familienprodukten drin sein sollte. Jetzt haben wir zusammen mit unserem Entwicklungspartner HCL pünktlich geliefert. Auch […]

Der Beitrag Tom Zeizels Blog: Jammen für Domino V11 – neue Termine erschien zuerst auf DNUG.

„Gar nicht Heizen ist keine Lösung – richtig Heizen hingegen schon!“

25. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Quasi ein Reblog von Thorsten Zoerners https://blog.stromhaltig.de pünktlich zur kalten Jahreszeit. Wie heize ich in welchem Raum und welche Einflüsse spielen eine Rolle. Sein Projekt Corrently muss ich mir nochmals genauer anschauen. So ganz verstanden habe ich es zugegebenermaßen noch nicht.

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ZDF Mediathek über #SmartCity und #Digitalstadt #Darmstadt: Bürger sollen Nutzen der Digitalisierung merken

24. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Wer sich anschauen will, was im Bereich #SmartCity, intelligente Stadt im Rahmen von #Digitalstadt Darmstadt gerade realisiert wird – ich habe hier mehrfach drüber geschrieben -, kann das über die ZDF Mediathek tun. Palle hat mich nochmals durch seinen Tweet darauf aufmerksam gemacht:

Ich zitiere die Webseite der ZDF Mediathek, wo das Video bis 17. November 2019 verfügbar sein soll, so de Hinweis.

José David da Torre Suárez will Darmstadt eine digitale Infrastruktur verschaffen. Dafür verbaut er in der ganzen Stadt Sensoren. Die messen den Verkehr, schalten Straßenlaternen nur nach Bedarf und lassen öffentliche Müllcontainer mit der Müllabfuhr kommunizieren. Doch so viel Datensammeln verunsichert den Bürger. Da Torre Suarez muss und will die Bewohner Darmstadts von seinem Vorhaben überzeugen. Er möchte sicherstellen, dass Menschen nicht den Anschluss verlieren. „Ich möchte schaffen, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern den Nutzen bringen, dass die merken, Digitalisierung bringt ihnen Vorteile im Alltag, dass sie einfach merken durch die Möglichkeiten, die wir bieten, Sensoren, die Technik, das ist eine Erleichterung, das ist komfortabler, ich komm‘ herum, ich krieg einfach Informationen, das ist lebenswert.“ Deshalb hat die Stadt eine Veranstaltung organisiert. Auch das ist Teil der Smart City – Bürgerbeteiligung.

über Smart Cities – ZDFmediathek

(Stefan Pfeiffer)

 

Wild, kreuz und quer, rein subjektiv in der FAZ gelesen: Böse soziale Medien, Linksliberale sind schuld an allem, Digitalisierung und Merkel-Jahre – und, und, und …

24. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich habe eine emotionale Beziehung zur Frankfurter Allgemeinen. Als Student und angehender Journalist durfte ich dank Dietrich Ratzke dort ein Praktikum in der Neue Medien-Redaktion – ja, gab es mal, da wurden BTX, Radio und Fernsehen „gemacht“ absolvieren. Doch diesmal haben mir einige Journalisten der FAZ dem Samstag morgen versaut.

Herausgeber (!!) Holger Steltzner kommentiert auf Seite 1:

Bis vor kurzem bildeten Fakten die Grundlage für einen rationalen Diskurs. Heute ist das anders. Liegt das vielleicht daran, dass die Hysterie aus den sozialen Netzwerken, in denen sich alle ständig aufregen und Verschwörungstheorien besonders gut ankommen, auf die politischen Debatten des Landes überschwappt? Man darf Fakten als „Fake News“ verunglimpfen, solange man auf der „richtigen“ Seite steht.

über Kommentar zu Hartz-IV: Politik mit Flüchtlingskindern – FAZ

Und wieder sind die bösen sozialen Medien schuld. Ich kann es bald nicht mehr hören. Im 19. Jahrhundert war die Zeitungen schuld, die erstmals im Rahmen einer erkämpften Pressefreiheit Informationen und Meinung an ein breiteres Publikum verteilten. [Ironischerweise war (und ist heute teilweise noch) auf der nicht konservativen Seite die BILD-Zeitung schuld. Auch für mich, aber man muss sie ertragen.] Als das Radio aufkam, war es an der Verrohung der Informations- und Diskussionskultur schuld. Dann kam das Fernsehen, ein Teufelswerkzeug. Auch dieser neue Kanal war und ist wieder schuld. Besonders – laut Rechtspopulisten – die Öffentlich-Rechtlichen. Und natürlich die sozialen Medien.

Ich kann nur immer wiederholen, dass wir uns den Herausforderungen der sozialen Medien, die es zweifelsfrei gibt, stellen müssen. Nicht umsonst habe ich die Tage vom Würgegriff durch Kommerz auf der einen und Populismus und Stimmungsmache auf der anderen Seite geschrieben. Kommentare, wie die von Holger Steltzner, sind kontraproduktiv, fördern Vorurteile und halten Bürgerinnen und Bürger von den sozialen Medien fern. Genau das darf nicht passieren. Wir dürfen die sozialen Kanäle eben nicht den Populisten mit Fake News überlassen!

Jeder Einzelne ist dafür verantwortlich, das Web zu einem besseren Ort zu machen – Tim Berners-Lee, zitiert nach SPIEGEL ONLINE

Mein Blut in Wallung gebracht hat dann auch der Beitrag von Philipp Krohn im Wirtschaftsteil der FAZ in „Die Lounge“. Er beklagt auf der einen Seite. dass sich Linksliberale abschotten und in ihrem Milieu verharren und dabei eine Lücke hinterlassen. Linksliberale verweigern und boykottieren – so verstehe ich Krohn – vermeintlich aus „Political Correctness“ Diskussionen über heikle Themen . Antisemitismus bei jugendlichen Muslimen werde deshalb nicht angeprangert. Frauenquote sei nicht diskutierbar. Es gipfelt in dem Satz:

Aber haben sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, dass es vielleicht genau deshalb AfD-Positionen geworden sind, weil sie von einem bornierten, scheinbar liberalen Großbürgertum als inakzeptabel und nicht verhandelbar diffamiert werden?

in FAZ; 24.11.2018, Link folgt, sobald verfügbar

In weiteren Absätzen werden die wohlsituierten Linksliberalen weiter hart rangenommen. Sie isolierten sich in Stadtteilen, quasi Elitevierteln, in denen untere Schichten und Migranten nicht anzutreffen seien. Krohn macht fast alle politischen Fässer auf, die derzeit aktuell sind.

Meine Beobachtung als jemand, der seit Jahren mit einer Hildegard Hamm-Brücher, einem Gerhard Baum, einem Klaus von Dohnanyi sympathisiert hat und sich selbst als linksliberal bezeichnen würde, ist, dass die Linksliberalen sicher nicht mehr in der FDP daheim und zu finden sind. Auch bei der SPD wird es leider dünne. Und andere sind apolitisch geworden. Da bin ich noch am ehesten bei Krohn. Doch viele sind wohl zu den Grünen gegangen und finden dort eine neue Heimat. Nur mach bitte nicht die Linksliberalen für mangelnden politischen Diskurs und fehlende konstruktive, öffentliche Diskussion, ja gar für das Erstarken der AfD verantwortlich. Da gibt es viele andere, gewichtigere Gründe.

Für diese Meldung kann die FAZ nichts. Hat mir aber auch den Morgen nicht besser gemacht. Der „Spiegel“ hat mal wieder recherchiert und den Münchener Milliardär August von Finck als potentiellen Förderer der AfD identifiziert. Ich habe ja hier schon kommentiert.

Im Zuge der Spenden-Affäre der AfD gibt es offenbar neue Hinweise auf einen Finanzier. Laut dem „Spiegel“ und der Schweizer Wochenzeitung „WOZ“ soll der bayrische Unternehmer August von Finck, der in der Schweiz lebt, die rechte Partei unterstützt haben.

über AfD: Unterstützung vom Münchener Milliardär August von Finck? – FAZ

Und zum versöhnlichen Ende: Lesenswert finde ich die Analyse von Eckart Lohse und Markus Wehner über Die Merkel-Jahre und die Digitalisierung, die über Angie und uns hereingebrochen ist – und für die sie nichts kann, aber zu spät reagiert hat. Blicken wir zurück:

Als Angela Merkel vor dreizehn Jahren, am 22. November 2005, zur Bundeskanzlerin gewählt wurde, war die Welt noch eine andere. Es gab noch kein iPhone und auch kein iPad. Das bekannteste Smartphone trat seinen Siegeszug erst zwei Jahre später an, das entsprechende Tablet kam erst 2010 auf den Markt.

Auch Facebook auf Deutsch existierte noch nicht, ebenso wenig Whatsapp oder Instagram. Deutschland war eine digitale Wüste.

über 13 Jahre Merkel: Wie sich Deutschland gewandelt hat – FAZ

Der Beitrag ist leider noch nicht komplett online verfügbar (derzeit kostenpflichtig). Ich finde ihn bemerkenswert, weil die Autoren die 13 Merkel-Jahre Revue passieren lassen und vor allem auf die Geschwindigkeit der Veränderung eingehen. Ich stimme nicht mit jeder Analyse überein, doch einige Kernsätze

Doch keine Veränderung der Merkel-Jahre springt buchstäblich so ins Auge wie die Digitalisierung. …

Das Netz ist allgegenwärtig, und zwar immer und bei allen. …

Vor allem die sozialen Netzwerke haben das Alltagsleben sehr vieler Menschen durchdrungen.  … Der Online-Handel und damit der Niedergang von Einkaufsläden nebst ihrer sozialen Funktion breitet sich lawinenartig aus. …

Das weite Teil des Berufs- und Privatlebens sich ins Netz verlagert haben, verschafft den Menschen enorme Vorteile. Ebenso sorgt es aber für Entgrenzung, vor allem aber Beschleunigung.

über 13 Jahre Merkel: Wie sich Deutschland gewandelt hat – FAZ

Lesenswert und diskussionswürdig, der Beitrag. Mir scheint, dass Angela Merkel und die Bundesregierung erst in der jetzigen Legislaturperiode endlich zum Thema Digitalisierung in vielen ihrer Aspekte aufgewacht ist und initiativ wird. Nochmals: Für die Digitalisierung kann Angela Merkel sicher nichts, aber sie hätte wesentlich früher agieren müssen.

So, bevor ich mich weiter aufrege, verzichte ich auf Kommentare zum desolaten Zustand von Bundeswehr und Deutscher Bahn, zweier Vorzeigeikonen Deutschlands, die mehr als starke Risse bekommen haben. Ich reagiere mich lieber gleich beim Sport ab. In diesem Sinne schönes Wochenende!

(Stefan Pfeiffer)

Kurz notiert: Grüne Wähler sind immun gegen die AfD – Profil als liberales Bollwerk gegen rechts | NZZ

23. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Eine lesenswerte Analyse zum gegenwärtigen Boom der Grünen von Andreas Ernst in der NZZ. Als „Revolutionäre von rechts“ würde ich die AfD bezeichnen, aber sonst …

Anders als SPD und CDU müssen sie keine Rücksicht nehmen auf Stammwähler, die sich von Migration und Globalisierung bedroht fühlen. Grüne Wähler sind immun gegen die AfD. So kann sich die Partei als liberales Bollwerk gegen die «Revolutionäre von rechts» profilieren: im Kampf für die offene Gesellschaft, gegen die nationale Volksgemeinschaft, für Kosmopolitismus und gegen Nationalismus (den Patriotismus allerdings reklamieren die Grünen jetzt auch für sich).

über Die grüne Bourgeoisie und ihr halbierter Liberalismus | NZZ

(Stefan Pfeiffer)

Friedrich Merz & Asylrecht: Zynische Kalkulation oder haben wir ihn nur nicht beim Denken verstanden

23. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Andrea Dernbach kritisiert Friedrich Merz – und viele seine Kritiker, auch die Sozialdemokraten – heftig. Neben dieser Kritik finde ich die Analyse richtig, dass heute Fakten oft gerade von Rechtspopulisten als Fake News bezeichnet werden und sie selbst Bullshit absondern

Wenn es einen großen und schrecklichen Erfolg der Rechten gibt, von Trump über Salvini bis Orban und Weidel, dann den, dass sie politische Rhetorik völlig von der Realität gelöst haben. …

Die Rechte hat Bullshit zu einem beängstigenden Faktor der Politik gemacht. Ist es das, worauf nun auch ein im Verfassungsbogen eingetragener christdemokratischer Kandidat setzt?

über Asylrecht-Debatte: Der Horizont von Friedrich Merz liegt in der Vergangenheit – Politik – Tagesspiegel, 23.11.2018

Gabor Steingart dagegen ist Merz-Fan, wie man fast täglich unüberlesbar in seinen Morning Briefings wahrnehmen kann. Zu Merz und zu dessen Kontrahentin Annegret Kramp-Karrenbauer schreibt er:

Er ist – und das zeigte sich zuletzt in der Debatte um den Asylparagraphen – zu einer Komplexität fähig, die Freund und Feind überfordern kann. …

Doch genau das markiert den Unterschied: AKK schaut man beim Reden zu, Merz beim Denken.

über Gabor Steingart. Das Morning Briefing. – 23.11.2018

Er habe nur gesagt, dass angesichts europäischer Migrationspolitik auch Eingriffe in den Kernbestand des Grundgesetzes möglich seien. Dem ist aber eh wohl schon so:

Deutschland ist in eine Fülle von internationalen und europäischen Abkommen eingewoben, die seine Verpflichtungen speziell Flüchtlingen gegenüber regeln – die Genfer Flüchtlingskonvention ist nur ein Beispiel – so dass selbst eine Abschaffung des Grundgesetzartikels wirkungslos bliebe.

über Asylrecht-Debatte: Der Horizont von Friedrich Merz liegt in der Vergangenheit – Politik – Tagesspiegel

Dann sind sich wohl Dernbach und Steingart diesbezüglich einig. Nur postuliert Steingart, dass Merz genau das gemeint habe. Nur hat es niemand verstanden. Also ich zumindest nicht. Und dann, lieber Gabor Steingart, macht Friedrich Merz etwas verkehrt. Auch simple Geister wie ich sollten verstehen, was er meint. Oder war es gerade Absicht, von anderen simplen Geistern missverstanden zu werden? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

(Stefan Pfeiffer)

 

Deutsche Social Collaboration Studie 2018

23. November 2018 Posted by Gerda Marx

Seit 2016 bringt Camapna & Schott gemeinsam mit der Technische Universität Darmstadt unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Buxmann eine jährliche Studie zum Thema Social Collaboration heraus. Es wurden 1418 Mitarbeiter aus verschiedenen Unternehmen in Deutschland und der Schweiz zu diesem Thema befragt. Die Kernaussagen der Studie lauten: „Der Einsatz von Social Collaboration (SC)-Tools […]

Kurz notiert: Darmstadt auch beim Ranking der besten Tech-Standorte von Deloitte vorne dabei

23. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Darmstadt ist IN! Auch beim Städte-Ranking von Deloitte Deutschland liegen die Heiner in der Spitzengruppe hinter München und Berlin, aber vor Hamburg und Stuttgart. Für eine mittelgroße Stadt sicher erneut bemerkenswert.

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©Deloitte Deutschland – Screenshot aus der Studie von 2018

Insgesamt ist München der bedeutendste Tech-Standort in Deutschland und liegt sowohl beim Status-Index als auch beim Potenzial-Index ganz vorne. Die Stadt weist die stärkste Spezialisierung auf die IKT-Industrie auf, hat die höchste Anzahl an technologisch orientierten (MINT)-Berufen und zeigt zudem eine ungebrochene Dynamik in diesen Bereichen. Danach folgt im Gesamtranking Berlin mit teils merklichem Abstand in einzelnen Wertungskategorien.Doch neben den Big-2-Metropolen haben sich eine ganze Reihe kleinerer Städte als Tech-Hubs etabliert. Angeführt werden diese Hidden Champions von Darmstadt auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung. Darmstadt ist führend bei Forschung- und Ausbildung sowie bei den Technologie-Berufen.

über Beste Tech-Standorte in Deutschland: 50 Städte im Ranking | Deloitte Deutschland

Hier kann die komplette Studie heruntergeladen werden.

(Stefan Pfeiffer)

DIVSI-Studie zu Jugendliche im Netz: Messaging statt Networking – Selbst lernen, statt Schule und Eltern – Einstellung zu Datenschutz und Risken

23. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Die neue Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) unter 14- bis 24-Jährigen hat neben dem Ergebnissen zu Beteiligungs- und Beleidigungskultur – 64 Prozent der Befragten fürchten beleidigt zu werden, 38 Prozent äußern deshalb keine eigene Meinung im Netz – weitere Punkte herausgearbeitet. Hier einige Ergebnisse stichpunktartig (und als Infografik).

Heutzutage ist nahezu jeder Jugendliche im Netz (99 Prozent). Wie bereits vielerorts postuliert, nutzen sie dabei vor allem WhatsApp, YouTube und Instagram. Facebook hat im Vergleich zu 2014 15 Prozent weniger Nutzer. 67 Prozent der Jugendlichen bewegen sich noch im sozialen Netz.

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Der Grund dafür laut Studie: „Wesentlicher Grund dafür, Facebook nicht (mehr) zu nutzen, ist schlicht, dass das Angebot nicht mehr interessant für die 14- bis 24-Jährigen ist.“ Auch sind Datenschutzbedenken ein Grund, auf Facebook zu verzichten.

Die Sensibilität für die Risiken im Netz sind gestiegen. Die Angst vor Viren, das potentiell Ausspionieren von Zugangsdaten und möglicher Betrug beim Online-Banking oder -Shopping werden von je knapp über 60 Prozent der 14- bis 24-Jährigen zuerst genannt. Immerhin 42 Prozent befürchten eine Verfolgung – über Tracking habe ich hier kürzlich geschrieben – ihres Online-Verhaltens.

Die Einstellung zum Thema Datenschutz und Daten sammeln durch Anbieter ist –  wie ich finde – ambivalent. Knapp mehr als die Hälfte der Befragten verzichtet darauf, im Internet zu posten, etwas von sich preis zu geben. Immerhin 37 Prozent finden es fair, dass die Anbieter sozialer Medien ihre Daten nutzen und 5 Prozent der befragten Jugendlichen finden personalisierte Werbung nützlich.

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Aus: DIVSI U25-Studie: Euphorie war gestern, S. 82 (2018)

Und für mich noch ein ganz wichtiger Aspekt in der Studie: Wo nehmen die Jugendlichen ihre Kenntnisse über und im Netz her? Sie sind ja quasi in das digitale Zeitalter hinein geboren und wir gehen oft davon aus, dass sie dadurch quasi automatisch digital kompetent sind. Weit gefehlt, wie Matthias Kammer ist Direktor des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) schreibt:

Ebenso entschieden lehnen sie selbst es ab, als „Digital Natives“ bezeichnet zu werden – auch, weil ihnen sehr wohl bewusst ist, welcher Anstrengungen es bedarf, souverän durchs digitale Dickicht zu navigieren.

Einen solchen – mehr oder weniger souveränen – Umgang mit dem Internet erlernen sie derzeit hauptsächlich durch eigene Erfahrungen und indem sie vieles „einfach mal ausprobieren“. Im Ranking der vertrauenswürdigen Ratgeber in Sachen Internet steht das eigene Bauchgefühl weit vor Expertenmeinungen, Eltern oder Schule.

über DIVSI U25-Studie: Euphorie war gestern – DIVSI

Besonders die letzte Aussage ist bedenklich: Eltern und Schule werden nicht als Vermittler digitaler Kompetenz wahrgenommen, Experten ebensowenig. Es bleibt also gerade in der Bildung, dem „Enablement“ viel zu tun.

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(Stefan Pfeiffer)

Kurz notiert: Datenpanne pünktlich zum Black Friday bei Amazon – und Amazon schweigt

22. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Bei Amazon ist es zu einer Datenpanne gekommen, wie diverse Medien berichten. E-Mail-Adressen und Klarnamen auch deutscher Kunden sind auf der Webseite aufgetaucht. Peinlich gerade, weil der Black Friday ansteht.

In den USA beginnt nach dem traditionellen Truthahn am Donnerstag mit dem Black Friday eines der wichtigsten Shopping-Wochenenden. Die vier Tage vom Freitag bis Montag gelten als wichtiger Test für den Rest der Saison.

über Datenpanne trifft Amazon vor Black Friday und Cyber Monday – Handelsblatt

Jörg Schieb kommentiert:

Wer davon betroffen ist, hat mittlerweile von Amazon eine völlig unpersönliche und vor allem auch extrem unkonkrete Mitteilung erhalten. Das war’s. Ansonsten hält sich Amazon konsequent zurück: Keine Information über die Zahl der betroffenen Kunden, keine Erläuterungen zur genauen Ursache, keine Hinweise zu den Umständen. Völlige Funkstille in dieser Sache.

Guten Tag,

wir kontaktieren Sie, um Sie darüber zu informieren, dass aufgrund eines technischen Fehlers versehentlich Ihre E-Mail-Adresse und Ihr Name auf unserer Website angezeigt wurden. Der Fehler wurde behoben. Dies ist nicht auf irgendeine Handlung Ihrerseits zurückzuführen und Sie müssen Ihr Passwort nicht ändern oder sonst etwas veranlassen.

Meiner Ansicht nach ist das ein Unding.

über Kundenverachtendes Schweigen bei Amazon › Digitalistan

Nicht nur er findet das Schweigen von Amazon kundenverachtend und unverantwortlich.

Wir sollten es Amazon nicht so einfach machen – und erwägen, lieber woanders einzukaufen. Einfach mal Black Friday und Cybermonday ausfallen lassen. Das wäre doch eine schöne Quittung.

über Kundenverachtendes Schweigen bei Amazon › Digitalistan

(Stefan Pfeiffer)

Kurz notiert zum Diesel-Fahrverbot in Darmstadt: Vernünftige Außergerichtliche Einigung finden und Problem lösen!

22. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Darmstadt ist leider nicht nur Digitalstadt, im Zukunftsranking von Wirtschaftswoche und Immobilienscout 24 ganz vorne und wird auch beim Tech-Standort-Ranking von Deloitte Deutschland positiv bewertet. Leider rangiert Darmstadt – so die FAZ – auch Platz drei der dreckigsten Städte Deutschlands. Am gestrigen Mittwoch (21. November) wurde deshalb auch in einer rund sechs Stunden vor dem Verwaltungsgericht Wiesbaden die Frage verhandelt, ob es in Darmstadt zu Diesel-Fahrverboten kommen solle. Ein Fahrverbot für das Darmstädter City-Tunnel (Hügelstraße) und eine Einbahnstraßenregelung für die Heinrichstraße, eine wichtige Ausfallstraße, waren in Diskussion.

Und die Entscheidung erstaunt und überrascht mich positiv. Bis 19. Dezember sollen die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Verkehrsclub Deutschland (VCD) das Land Hessen und die Stadt Darmstadt versuchen, außergerichtlich eine Lösung zu finden. Rainer Hein kommentiert in der Rhein-Main-Zeitung der FAZ:

Ein solches behutsam-konsequentes Vorgehen ist im Falle Darmstadts angemessen. Man kann der Kommune beim besten Willen nicht vorwerfen, sich vor der Verantwortung zu drücken. Der Versuch, über den „Green City Plan“ – für den nach Stand der Dinge 20 Millionen Euro an Fördergelder zur Verfügung stehen – für bessere Luft zu sorgen, ist außergewöhnlich ambitioniert …

Auch Umwelt- und Verkehrsministerium haben sich sichtbar um vernünftige Alternativen bemüht, wie ihr Konzept zur Luftreinhalteplanung zeigt. …

Dass er [Richter Rolf Hartmann] daraus den Vorschlag einer außergerichtlichen Einigung ableitet, an der auch die Umwelthilfe beteiligt ist, wirkt angesichts des allgemeinen Diesel-Wirrwarrs in Deutschland wie ein salomonischer Fingerzeig.

über Diesel-Fahrverbot in Darmstadt: Außergerichtliche Einigung – FAZ.NET

DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch sagte nach der Verhandlung, Darmstadt sei die erste Kommune gewesen, die ein Konzept vorgelegt habe, „über das wir überhaupt reden konnten“. Er sei sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

über Entscheidung über Diesel-Fahrverbot in Darmstadt vertagt | Hessenschau.de

Ich bin gespannt, ob es zu einer Einigung kommt. Es wäre schön, wenn Verstand und Kooperation zu einer vernünftigen, Abhilfe schaffenden umwelt- und verkehrspolitischen Lösung führen würde, die dringend notwendig ist.

(Stefan Pfeiffer)

Kurz notiert zur DSGVO: Ersts Bußgeld verhängt (gegen Knuddels) – Wer kooperiert, zahlt weniger

22. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Nur kurz notiert: Das erste Bußgeld nach DSGVO wurde laut FAZ.NET jetzt verhängt. Fazit, nein Zwischenbilanz: Wer kooperiert, zahlt keine 20 Millionen Euro:

Ungefähr ein halbes Jahr nach Inkrafttreten der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) haben Behörden jetzt die erste Geldbuße gegen ein Unternehmen nach den neuen Regeln verhängt. Sie fällt weit niedriger aus, als weithin befürchtet worden war: 20.000 Euro muss das soziale Netzwerk Knuddels nach Informationen von FAZ.NET dafür auf den Tisch legen, dass es die Passwörter seiner Kunden nicht ausreichend geschützt hat – dabei hätten die strengeren Regeln sogar eine Geldbuße in Höhe von 20 Millionen Euro möglich gemacht.

über Datenschützer bestrafen massenhaften Datenklau

(Stefan Pfeiffer)

Print- und Onlinemedien: Auf den richtigen Mix kommt es an

22. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein lesenswerter Beitrag von Thomas Knüwer zum Thema Werbung in Printmedien versus Onlinemedien – und um das Thema Erfolgsmessung. Was bringt Werbung in Print? Was ist die wirkliche Reichweite jenseits der veröffentlichten Auflage in Print? Wie ist die berühmte Reichweite auf Social Media? Thomas bringt das Beispiel Joe Kaeser, des CEO von Siemens, der wohl 16.000 Follower hat. Wieviele Follower lesen den einzelnen Tweet? Nur 2.000? Eben, aber auch umgekehrt. Wer liest oder sieht wirklich den einzelnen gedruckten Beitrag in Zeitschrift XY? Hat das schon jemand wirklich einmal nachweisen können? Aber wir frönen gerade auch im Marketing immer mehr der Zahlengläubigkeit, auch wenn diese Zahlen oft nur Schein sind.

Wir arbeiten mit Hilfsgrößen und Richtwerten, online*, in Social Media und auch in Print, selbst wenn die Protagonisten anderes behaupten. Das sollten wir als Marketingfachleute und Werbeagenturen akzeptieren. Thomas macht eine Lobby der Print-Anhänger aus, die von Twitter-Manie und fehlender Messbarkeit der sozialen und digitalen Kanäle schreiben:

Wie schön wäre es, wenn wir über richtige Media-Mixe sprechen könnten, über innovative Formate, über ernsthafte Vergleiche. Stattdessen werden von Digital Dinge gefordert, die Print, TV, Out of Home und Hörfunk noch nie liefern konnten.

über Neulich, in der Onlineagentur im Herzen der Stadt: eine Debatte über Online- und Print-Reichweiten – Indiskretion Ehrensache

Und wir müssen differenzieren, gerade wenn wir über Onlinemedien sprechen! Social Media, Webseiten, eigene und von Drittanbietern, kuratierte Inhalte und Plattformen, Bannerwerbung, neue Liveformate in Video, Podcasts und viele, viele andere Formate müssen genau angeschaut werden.

* In der Messbarkeit ist online das Tracking der „Bewegungsdaten“ von uns Surfenden wohl eine Ausnahme. Als Marketing Manager begrüße ich solche Erfolgsmessung und Nachvollziehbarkeit. Als „Privatier“ stehe ich dem sehr kritisch gegenüber.

(Stefan Pfeiffer)