Posts Tagged: ‘Open Source’

Es muss nicht immer Google sein: Metro setzt unternehmensweit auf Ecosia und pflanzt damit Bäume

4. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Lobenswert und man schafft es sogar damit auf FAZ.NET. Metro will, dass all seine Mitarbeiter die Suchmaschine Ecosia nutzen – und eben nicht mehr den Suchmaschinendominator Google. Metro-Vorstandsmitglied Heiko Hutmacher sagte der FAZ:

Ziel ist es, dass die weltweit 150.000 Metro-Mitarbeiter nach und nach allesamt die grüne Suchmaschine nutzen

über Metro kooperiert mit „grüner Suchmaschine“ Ecosia

Ecosia steckt 80 Prozent seines Gewinns in Aufforstungsprojekte auf der ganzen Welt und so nahezu 45 Millionen Bäume weltweit pflanzen lassen. Die Idee, Ecosia zu nutzen, kam – so der Bericht der FAZ – von den Mitarbeitern und die Resonanz ist laut Bericht sehr positiv. Die Initiative sei Teil, die Nachhaltigkeitsziele von Metro zu erreichen.

Wäre toll, wenn andere Unternehmen dem Beispiel folgen würden.

Ecosia_–_Die_Suchmaschine__die_Bäume_pflanzt.png

Offene Alternativen zu Google, das massiv unsere Daten vermarktet, sind auch DuckDuckGo und Qwant (das ich seit geraumer Zeit als „meine“ Suchmaschine einsetze). Ecosia nutzt „im Maschinenraum“ vom Anwender unbemerkt Algorithmus und Suchindex von Microsofts Suchmaschine Bing, die aufgrund ihrer geringeren Nutzerzahl weitaus schlechtere Ergebnisse als Google liefern soll, so die FAZ.

Übrigens sollte man auch beim Browser überlegen, welches System man nutzt. Es müssen nicht Google Chrome, Microsoft Edge oder gar der olle Internet Explorer sein. Ich setze auf die Open Source-Lösung Firefox – und bin happy damit.

(Stefan Pfeiffer)

Holländische Regierung: „Microsoft erfasst systematisch Daten in großem Umfang über Word, Excel, PowerPoint und Outlook, ohne die Nutzer darüber zu informieren“ – Nachbesserung gelobt

20. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Zuerst bin ich durch Wolfgang Miedl auf Sharepoint360.de drüber gestolpert:

Die Holländische Regierung hat ein Gutachten über die Erfassung von Telemetriedaten in Microsoft Office erstellen lassen. Dabei kam heraus, dass Microsoft in sehr umfangreichem Maße nicht nur Metadaten, sondern auch Anwenderdaten erfasst, und diese datenschutzwidrig außerhalb Europas speichert. Insgesamt geht es um acht Verstöße, die Office 2016, Office ProPlus und Office 365 sowie die Office Web-Apps betreffen.

über Holländische Regierung: „Microsoft verstößt beim Sammeln von Office-Telemetriedaten massiv gegen EU-Datenschutz“ – https://sharepoint360.de/

Zur Ergänzung ein Zitat von heise online:

„Microsoft erfasst systematisch Daten in großem Umfang über Word, Excel, PowerPoint und Outlook, ohne die Nutzer darüber zu informieren“, schreibt Sjoera Nas von Privacy Company. Die Datenschutz-Beratungsfirma führte die Untersuchung im Auftrag des niederländischen Ministeriums für Justiz und Sicherheit durch. …

Microsoft zeigt sich kooperativ und arbeitet mit dem niederländischen Justizministerium zusammen, um eine Lösung zu finden. …

„Wir verpflichten uns, die Privatsphäre unserer Kunden zu schützen, indem wir ihnen die Kontrolle über ihre Daten geben“, erklärte ein Microsoft-Sprecher gegenüber The Register. Das Unternehmen will sicherstellen, „dass Office ProPlus und andere Microsoft-Produkte und -Dienstleistungen mit der DSGVO und anderen geltenden Gesetzen übereinstimmen“.

über Untersuchung: Microsoft Office sammelt Daten und verstößt gegen die DSGVO | heise online

Das Thema ist ja nicht wirklich neu und kann im größeren Zusammenhang mit der schon angemahnten Dominanz von Microsoft in der öffentlichen Verwaltung, den Themen Datenschutz und DSGVO und auch Microsoft und Open Source gesehen werden. Bezeichnend, dass wieder die Holländer – siehe Niederländischer Datenschützer prangern Datenschutz in Microsoft Windows 10 an es bemängeln. Die schiessen ja auch den Deutschen in 5 Minuten zwei Tore … Die deutsche öffentliche Verwaltung scheint eher zu schlafen, klaglos die € 250 Millionen Lizenzgebühren zu zahlen oder gerade beim Mittagessen mit den Microsoft-Lobbyisten zu sitzen.

Aber alles wird gut …

P.S. Selbst entlarvend auch dieser Beitrag auf Computerwoche.de, den ich per mit Qwant Suche zuerst gefunden habe. Einen Bericht zu oben benanntem Datenschutzskandal wurde von Qwant bis 20.11.2018, 10:05 Uhr nicht auf computerwoche.de gefunden. Auch eine Suche direkt auf Computerwoche.de hat bei mir nichts ergeben. Kann natürlich aber auch an mir liegen 😉 So viel zum Thema objektive und umfassende Berichterstattung:

Compliance_in_der_praktischen_Umsetzung__Datenschutz_in_Microsoft_Office_365_und_Microsoft_Azure_-_computerwoche_de

Lesetipps auf CIOKurator zum Thema:

(Stefan Pfeiffer)

Red Hat und IBM: Also bestimmt nicht phantasielos, lieber @HPBonn (finde ich)

16. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich lege doch nochmals nach zur geplanten Übernahme von Red Hat durch meinen Arbeitgeber IBM, denn der geschätzte Heinz-Paul Bonn haut – am 5. November – unter dem Titel Nicht ganz dicht schon einige provokant-interessante Aussagen in seinem Blogbeitrag raus:

Das ist so phantasielos, dass eigentlich nur IBM auf eine solche Idee kommen konnte.

über Nicht ganz dicht? | bonnblog.eu

Na ja, überteuert, falsch, irrweglich, whatever … aber no way: Phantasielos ist die Akquisition bestimmt nicht. Da hat man schon viel Phantasie gehabt, finde nicht nur ich.  Also sorry, Euer Ehren …

Und wenig später adelt er dann die Open Source-Bewegung;

Denn ohne Open Source ist die Cloud nicht denkbar. Beide leben von der Community, die Ressourcen gemeinsam nutzt und durch Teilen mehr erhält. So wie Cloud-Infrastrukturen mehr Sicherheit und mehr Flexibilität für alle bedeuten, so bedeuten Open-Source-Umgebungen kürzere Entwicklungszeiten. Die Dynamik, die sich aus der gemeinschaftlichen Pflege einer Infrastruktur ergibt, hat bislang noch jede proprietäre Umgebung hinter sich gelassen. Das musste IBM in vielen negativ verlaufenen Quartalen erst mühsam lernen.

über Nicht ganz dicht? | bonnblog.eu

Na ja, ob Open Source die größte Herausforderung von IBM ist oder war? Schließlich kommentiert er:

Die Übernahme von Red Hat hat aber durchaus etwas von einer Verzweiflungstat. Es wird sich jetzt zeigen müssen, was IBM daraus macht. Kaputtintegrieren wäre das schlechteste, was passieren könnte.

über Nicht ganz dicht? | bonnblog.eu

… aber auch:

Freilich ist Red Hat längst nicht nur ein Open-Source-Anbieter, sondern durchaus eine dominierende Kraft im Markt für Hybrid-Clouds. IBM katapultiert sich damit wieder an die Spitze in einem rasch wachsenden Markt.

über Nicht ganz dicht? | bonnblog.eu

Und nicht d’accord bin ich mit der Gleichstellung von Microsoft und IBM zum Thema Open Source in den vergangenen Jahren. Da lagen – man zitiere nur Steve Ballmer und die Politik von Microsoft – schon Welten dazwischen. Hier würde ich mir deutlich mehr Fairness wünschen:

Die Open-Source-Bewegung ist eine Macht, aber sie ist so verletzlich wie die Demokratie. Immerhin waren es IBM und auch Microsoft, die lange Zeit nach dem Motto vorgingen: Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein. Jetzt wandeln sich beide zum Open-Source-Paulus. Ob das geht?

über Nicht ganz dicht? | bonnblog.eu

Und ja, Open Source ist ein sensibles Thema, eine sensible Community. Schauen wir, was IBM für seinen Teil draus macht.

Akquisitionen sind ja wieder in, wie ich gestern anläßlich der geplanten Übernahme von Qualtrics durch SAP geschrieben habe. Auch dort gibt es skeptische Kommentare, ob eine solche Übernahme etwas bringt. Nur Microsoft und GitHub scheinen in der Beziehung überraschenderweise vergleichsweise gut weg zu kommen.

(Stefan Pfeiffer)

Open Source: Der König ist tot, lange lebe der König

5. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Etwas martialisch, wie Mitch Wagner auf Light Reading formuliert, aber weil es schön klingt und was dran ist. Open Source setzt sich durch oder hat sich durchgesetzt?

What happens when the revolutionaries win? After they’ve stormed the castle, tried on the king’s clothes, slept in his bed and drunk the royal wine, then what?

They have to figure out how to actually run things.

The open source revolutionaries stormed the castle recently with two monumental business deals: Microsoft Corp. (Nasdaq: MSFT)’s closing its $7.5 billion GitHub acquisition, and the announcement that IBM Corp. (NYSE: IBM) plans to acquire Red Hat Inc. (NYSE: RHT) for a staggering $34 billion. …

But truly the revolution ended before then. Open source is now a mainstream way of working, for both communications service providers and enterprises.

über The Open Source Revolution Is Over – the Revolutionaries Won | Light Reading

Es wird spannend, wie sich alles zusammen rüttelt. Wenn ein Trend Mainstream ist, wenn sich Etablierte, die auch Wettbewerber sind, engagieren, wird es spannend …

(Stefan Pfeiffer)

Ist Microsoft nun wirklich [praktisch] eine Open Source-Company?

5. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Anläßlich der geplanten Übernahme von Red Hat durch IBM habe ich natürlich die einschlägige Presse studiert und aus meiner Sicht relevante Kommentare laufend in einen Ticker auf CIOKurator eingearbeitet. Unter anderem zitiere ich dort auch Jason Perlow, der auf ZDNet einen Cloud-Krieg voraussagt.

Ich bin bei der Lektüre über einen weiteren Absatz seines Beitrags gestolpert, in dem er Microsoft als Open Source-Company klassifiziert:

Microsoft has transformed itself from a clear aggressor in the Open Source space to practically an Open Source company itself. In fact, Redmond made Windows itself Linux-compatible and Azure a major cloud player where more than half the workloads on it are in fact, Linux and Open Source based. SQL Server now runs on Linux. Azure Sphere, their IoT platform, uses a Microsoft-tuned Linux kernel.

And it has joined OIN and its entire patent portfolio is now Open Source.

über Armed with Red Hat, IBM launches a cloud war against Amazon, Microsoft and Google | ZDNet

Und Microsoft hat GitHub vor einiger Zeit übernommen, was man als einen weiteren Schritt Richtung Open Source interpretieren könnte. Business Insider spricht von Microsoft’s $7.5 billion bet on open source und zitiert Microsoft CEO Satya Nadella wird Business Insider wie folgt:

„For many years, Microsoft has been on a journey with open source and that community and today, we’re all in on open source. We believe in the power of communities to achieve more together than what their members can do on their own, and that collaborative development through the open source process can accelerate innovation. … In fact, today, Microsoft is one of the largest contributors to open source in the world. And when it comes to our commitment to open source, I want the world to judge us by the actions we’ve taken in the recent past, our actions today, and in the future.“

über Incoming GitHub CEO Nat Friedman talks about the company’s history with open source – Business Insider

Lange Jahre hat Redmond Open Source bekämpft. Man denke an die Zeiten von Steve Ballmer, der Linux einmal als Krebs bezeichnet hat. Ist nun mit Satya Nadella, der sicherlich verändert hat (und wird??) alles anders? Microsoft hat sich zweifelsohne gewandelt, aber wird man in so kurzer Zeit vom Saulus zum Paulus?

Teilen sich gar Microsoft und Google den Markt auf nach dem Motto, der ein kriegt Desktops und Notebooks, der andere im Browser und auf SmartPhones, wie es hier in einem Beitrag zu Progressive Web Applications heisst: Microsoft wants everything to run on Windows. Google wants everything to run on the web. (And what does Apple want?)

Was ist nicht nur in Deutschland mit der Dominanz in der öffentlichen Verwaltung? Noch 2017 haben EU-Experten gewarnt, die Abhängigkeit von Microsoft gefährdetdie digitale Souveränität der öffentlichen Verwaltung in Europa.

Was ist mit den mehr als 250 Millionen Euro für Microsoft-Lizenzen, die die deutsche öffentliche Hand bis Mai 2019 ausgibt, um damit die 2015 geschlossenen Verträge mit Microsoft zu „bedienen“? Passt das zum Open Source-Bekenntnis oder ist das einfach „Business as usual“?

Zugespitzt formuliert: Ist meine Frage Open Source als Alternative zu Microsoft unterdessen einfach falsch? Hat Open Source jetzt eben durch das Microsoft-Engagement die von mir eingeforderte Lobby? Und nur noch die ewig Gestrigen streiten einen Kampf gegen Windmühlen?

Das sind alles wirklich komplizierte Fragen, schwierig zu beurteilen. Ich bin auf Eure Kommentare und Eure Stimmen gespannt. Einfach hier mit abstimmen!

(Stefan Pfeiffer)

„Kauf von Red Hat könnte ein Wendepunkt in IBMs Geschichte werden“ —  [Auszug aus dem Ticker auf CIO Kurator]

29. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Auf CIOKurator versuche ich gerade, wichtige Stimmen zur geplanten Übernahme von Red Hat durch meinen Arbeitgeber IBM zu sammeln. Nicht nur in Darmstädter Verbundenheit, sondern in Wertschätzung hier ein Auszug der Einschätzungen von Volker Weber auf heise online/iX Magazin. Weitere Stimmen gibt es wie gesagt drüben.

Der Kauf von Red Hat könnte ein Wendepunkt in IBMs Geschichte werden. Fünf Jahre lang ging es für IBM vor allem bergab. Nur durch massive Kostensenkungen konnte IBM aus sinkenden Umsätzen einen Profit herausquetschen. Der vom Marketing gnadenlos gepushte Watson-Bereich dagegen lieferte nicht die erhofften Wachstumsraten. Nun aber gibt es plötzlich eine Rückbesinnung auf IBMs Stärke: Software und Services. …

IBM ist stark im Unternehmensgeschäft, Red Hat ein Open-Source-Pionier. Das Duo hat ein starkes Potential die vielen bestehenden Workloads in großen Unternehmen zunehmend in die Cloud zu bringen. Viel hängt davon ab, ob Red Hat weiterhin in der Lage sein wird, seine Partnerschaften mit AWS, Google Cloud, Microsoft Azure, Alibaba und anderen zu erhalten und auszubauen.

über Analyse: IBM und Red Hat – ein starkes Paar? | iX Magazin

(Stefan Pfeiffer)

Microsoft, 250 Millionen, die öffentliche Hand und … Alternativen!?

17. April 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Man muss es sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen. heise berichtet über eine Anfrage der Linken, nach denen Bundesministerien und ihnen nachgeordnete Behörden – zählen hier Länder, Kommunen und andere Einrichtungen der öffentlichen Hand dazu? –  bis Mai 2019 mehr als 250 Millionen Euro für Microsoft-Lizenzen ausgeben, um damit die 2015 geschlossenen Verträge mit Microsoft zu „bedienen“. Und einige Ministerien – z.B. das Verteidigungsministerium – wissen nicht einmal genau, was sie für Microsoft-Lizenzen ausgeben. Ohne Worte.

Und so etwas wird von der Politik hingenommen, trotz der gerade aktuell durch Facebook-Cambridge Analytica demonstrierten Abhängigkeit, in der wir in vielen Bereichen zu US Konzernen und Monopolen geraten sind. Ganz offensichtlich fehlt der deutsche und der europäische Wille, sich zumindest partiell aus diesen Abhängigkeiten zu befreien. Nur mit einem Bruchteil der 250 Millionen könnte man einiges in dieser Richtung anfangen und versuchen, deutsche bzw. europäische Alternativen und Arveitsplätze zu schaffen. Dabei kann und sollte man neben der reinen finanziellen Betrachtung andere relevante Aspekte wie Datenhoheit und IT-Security nicht aus dem Blick verlieren. Die Abhängigkeit in diesem Falle von Microsoft von den Regierungsparteien einfach so hingenommen. Ist ja auch bequem(er).

 

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“Münchens Ausstiegsbeschluss ist nicht das letzte Wort in Sachen Open Source in deutschen Städten und Gemeinden”, berichtet heise.de. Der Verwaltungsvorstand der Stadt Dortmund habe beschlossen, die Potenziale von Freier Software und Offenen Standards für die städtische Informations- und Telekommunikationstechnik “systematisch” zu untersuchen. “Hierfür ist die Arbeitsgruppe Freie Software zuständig, in der das Dortmunder Systemhaus dosys,…

via #isso Die Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter ist nicht nur teuer, sondern eine Gefahr für die IT-Sicherheit, liebwertester Staat —  CIO Kurator 

Kleine Randbemerkung: Wer berichtet erneut? Der heise-Verlag. Ich bin fast sicher, dass ein anderer, bekannter in München ansässiger Verlag – der die IT-Presse in Deutschland (mit) dominiert – auch diese Meldung wieder einmal nicht aufgreifen wird. Vielleicht in enger Verbundenheit mit einem anderen mit der Deutschland-Zentrale in München beheimateten Unternehmen, das zufällig viele Anzeigen und sonstige Aufträge platziert? Ein Schelm, der Böses dabei denkt und ich bin gespannt, ob die Story noch aufgegriffen wird. Bis 16. April, 22:14 war auf computerwoche.de nichts zu finden. Zumindest ich habe nichts gefunden. Sollte sich das ändern, werde ich es hier über die Kommentarfunktiom ergänzen.

Hoffentlich irre ich mich, denn diese Informationen über die 250 Millionen haben ganz sicher einen Nachrichten- und Informationswert, der von seriösen IT-Journalisten und Publikationen – vielleicht darüber hinaus – nicht einfach so ignoriert werden sollte, finde ich. Was meint Ihr?

(Stefan Pfeiffer)

Datenschutz: Nicht nur Facebook im Firefox Browser mit Add On separieren!

30. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich bin und werde ein immer größerer Verfechter von Open Source-Lösungen und das Thema Datenschutz und Datenhoheit treibt mich ja auch schon eine ganze Weile um. Da habe ich natürlich mit großem Interesse die Meldungen über Facebook Container gelesen. Nicht nur der Spiegel berichtet darüber, dass Mozilla einen gesicherten „Facebook-Container“ für den Firefox-Browser veröffentlicht.

Mozilla selbst schreibt:

Facebook verfügt daher über ein Netzwerk von Tracking-Tools auf verschiedenen Webseiten. Deren Code verfolgt Sie unsichtbar und es ist dadurch fast unmöglich, nachzuvollziehen, wann die so gesammelten Daten mit anderen geteilt werden.

Der Facebook Container isoliert Ihre Facebook-Identität vom Rest Ihrer Internetaktivitäten. Nach der Installation können Sie Facebook weiterhin ganz normal nutzen und auch Facebook kann umgekehrt seine Dienste wie gewohnt für Sie bereitstellen und Ihnen Werbung anzeigen. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass es für Facebook deutlich schwieriger wird, Ihre gesammelten Aktivitäten außerhalb von Facebook zu nutzen, um Ihnen Anzeigen und andere personalisierte Nachrichten zu senden.

via Mit unserem neuen Add-On „Facebook Container“ surfen Sie offen und vernetzt – nach Ihren eigenen Regeln – Mozilla Presse-Center

Klingt gut. Macht Sinn. Ich nutze eh Firefox auf meinem Mac, leider noch nicht auf meinem iPhone. Ist Open Source. Und dann lade ich Depp das falsche AddOn runter: die Firefox Multi-Account ContainersErweiterung.

Add-ons-Verwaltung

Das Tool soll es ermöglichen, meine verschiedenen Online-Aktivitäten in separaten Boxen beziehungsweise eben Containern laufen zu lassen und geht damit über das Facebook Container-AddOn hinaus, das eben nur Facebook isoliert. Ich kann Privat- und Berufsleben trennen, Online Banking separieren und kein Container kennt die Cookies und Daten des anderen. Klingt toll.

Die weitergehende Lösung: Beliebige Programme und Arbeitsumgebungen separieren

„Eigentlich“ ist die Firefox Multi-Account ContainersErweiterung genau deshalb sinnvoller. Sie macht es mir wie beschrieben möglich, viele Datenkraken und Wirkungsfelder voneinander zu separieren. Aber leider hat das Tool einen Haken. Es ist das, was ich typisch Open Source Usability Paradox nennen würde. Das Tool tut es funktional, ist aber viel zu unfreundlich und unhandlich für Otto Normalverbraucher.

 

Facebook

Das hier war mein erster Multi-Container-Ansatz. Ich werde meine Container – falls ich das Tool weiter nutze und nicht nur Facebook aussperre – drastisch vereinfachen. Facebook bekommt bestimmt einen eigenen Container. Amazon auch (auch oder gerade weil ich dort weniger kaufen und weniger getrackt werden will). Eventuell packe ich noch Online Banking separat. Ob ich meine Arbeitsumgebung auf meinem BYOD-Gerät – ich nutze meinen privaten Mac auch für die Arbeit – in einen isolierten Container packe, werde ich noch prüfen und testen. Alle anderen Programme laufen in einem generellen Firefox Container. Mal schauen, ob sich das bewährt.

Leider lassen sich in der aktuellen Version 6.0.0 Multi-Container und Tabs nicht vernünftig sortieren oder gar einfach in eigenen Fenster isolieren. Auch scheinen die Tabs immer wieder neu zu laden, sobald man von einem Container in einen anderen wechselt. Sehr oft kommen in den Containern neuerliche Passwort-Abfragen, auch wenn „man“ dort schon bekannt sein dürfte.

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Ein generelles Open Source-Problem: Funktioniert meistens, aber grottig zu bedienen

Simpliy wins hat Steve Jobs postuliert. Da fehlt bei dem Firefox Multi-Account Containers noch eine ganze Menge. Wie oben schon postuliert, erscheint es mir typisch Open Source: Klasse Idee, gutes Konzept, aber in der Usability nur für Freaks und eben nicht für die breite Masse der Anwender geeignet. Das muss sich nicht nur in diesem Add-On ändern, will man Open Source-Lösungen aus der Freak-Ecke raus und „alle“ erreichen. Das gilt für eine Unzahl von Produkten, die eben gerade am Endbenutzer dran sind.

Container separieren muss generelle Funktionalität von Firefox werden

Für mich sollten die Firefox Multi-Account Containers Bestandteil und neues Differenzierungsmerkmal von Firefox und kein AddOn sein. Die Funktionalität muss stark benutzerfreundlicher gestaltet, erwähnte Schwächen beseitigt werden. Wenn ich in diesem neuen Firefox mit integrierten Multi-Account Containern (anderer Name nötig) als Otto Normalverbraucher Facebook oder eine andere Datenkrake öffnen will, sollte die entsprechende Nachfrage kommen: „Willst Du dieses Programm in einem separierten und speziell geschützten Container laufen lassen, so dass Deine Daten geschützt sind?“ Längeren erläuternden Text kann man getrennt geben. Ist dann nicht nur gegen Datenkraken, sondern auch als Schutz bei Online-Bestellungen oder Banking geeignet.

Add-ons-Verwaltung

Das Facebook Container Add-On habe ich dann auch installiert, nach dem ich „Experddde“ es dann doch gefunden habe. Scheint wohl eine vereinfachte Untermenge der Multi-Container-Lösung zu sein. Es hat zuerst nicht zusammen mit den aktivierten Firefox Multi-Account Containers funktioniert, scheint es aber jetzt zu tun, nachdem ich die Multi-Account Container deaktiviert habe. Der Facebook-Container taucht dann als ein Container in der „Multi-Lösung“auf, Das Tool macht einen im positiven Sinne simplen Eindruck: Für den schon öfters zitierten Otto Normalverbraucher geeignet. Nochmals zur Sicherheit: Hier kann man es seinem Firefox hinzufügen.

Plädoyer für Mozilla, Firefox und Open Source

Und zum Abschluss auch nochmals ein ausdrückliches Plädoyer für Mozilla Firefox: Dahinter steht kein Konzern (Google mit Chrome), der von Werbeeinnahmen lebt. Dahinter steht kein Konzern dahinter, der das Betriebssystem monopolisiert hat und für Sicherheitslücken berüchtigt ist (Internet Explorer oder Microsoft Edge). Und Mozilla Org. lebt auch nicht vom Verkauf seiner Hardware und seines Ökosystems (Apple Safari). Wer Firefox und andere Lösungen entwickelt, warum ein freies Internet jenseits besagter Datenkraken wichtig ist, kann man hier auf der Mozilla-Seite nachlesen. Beide in diesem Beitrag vorgestellten Projekte kommen aus diesem „Open Source-Stall“. Von ähnlichen Lösungen für andere Browser habe ich bisher nichts gelesen, kann aber an mir besagtem „Online Deppen und Experdden“ liegen.

(Stefan Pfeiffer)

Open Source als Alternative zu Microsoft – Ein Kampf gegen Windmühlen!?

25. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Eigentlich ist der Pinguin – das Symbol für Linux – nicht das richtige Bild, wenn es um Open Source als Antwort auf die monopolartige und gefährliche Dominanz von Microsoft besonders durch Windows und Office geht. Mir scheint das Bild von Sancho Panza und Don Quichote treffender: Ein Kampf gegen Windmühlen. Wenn überhaupt kurze Aufregung und dann geht es wie gehabt weiter, wahrscheinlich werden auch neue Sicherheitsdenken daran nichts ändern:

Hier der Link zu einem Kommentar, den ich gestern auf CIOKurator veröffentlicht habe.

In den vergangenen Tagen und Wochen haben hier auf CIOKurator das Thema Open Source behandelt und diskutiert. Die Abhängigkeit von Microsoft – in der EU, aber auch in Unternehmen – wird offensichtlich oder anscheinend von IT und CIOs nicht als Risiko angesehen. Mit Microsoft wähnt man sich auf der sichern Seite und wird wohl auch…

via Open Source: Ohne wirkliche Lobby und Macht wird es nix [Ein Kommentar] —  CIO Kurator 

(Stefan Pfeiffer)

Eigentlich sollte der Staat Open Source als Plattform betreiben …

9. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer


Michael Seemann hat ein emotionales Appell geschrieben, dass der (deutsche) Staat eine Open Source-Plattform betreiben solle. Dies sei die einzig vernünftige Alternative, aus verhängnisvollen Abhängigkeiten wie von Microsoft heraus zu kommen. Ich bin bei Michael, allein mir fehlt der Glaube angesichts der fast nur missglückten Großprojekte  von E-Perso, Gesundheitsakte bis eGovernment. Vom Debakel im Breitbandausbau will ich gar nicht sprechen. Einige Gedanken von mir auf CIOKurator zum Thema.

Michael Seemann hat einen lesenswerten Beitrag zu Open Source und dem Staat geschrieben. Er fordert den Staat und damit auch die neue Bundesregierung auf, (endlich) eine Allianz mit der Open Source-Bewegung zu schließen und selbst eine Plattform – basierend auf Linux und Open Source – für die öffentliche Verwaltung zu erstellen, anzubieten und einzusetzen. Gunnar…

via Open Source und der Staat: Es kommt [Bitte Eure Einschätzung einfügen] zusammen, was zusammen gehört —  CIO Kurator 

Der neue Hacker-Angriff: Weiteres Indiz für die Notwendigkeit eines potenten Digitalministeriums?

3. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Der Hackerangriff auf das deutsche Regierungsnetz geht durch alle Gazetten. Die Informationslage ist – so weit ich das übersehen kann – derzeit unvollständig und eine komplette, seriöse Einschätzung, was warum passiert ist, schwierig. Der Vorfall ist aber nur ein weiteres Beispiel dafür, dass das Thema Security in 2018 noch relevanter und wichtiger werden wird. Und…

via Der neue Hacker-Angriff: Weiteres Indiz für die Notwendigkeit eines potenten Digitalministeriums? —  CIO Kurator 

[DE] Für ein freies Internet: Warum Firefox Pflicht ist

16. November 2014 Posted by StefanP.

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Ich kann Martin Weigert nur zustimmen. Auch für mich DER Grund, warum ich Firefox auch auf meinem Mac nutze. Angesichts von Chrome, Internet Explorer und Safari und den dahinter stehenden Konzernen, ist es fast Pflicht Firefox und somit “freie” Software zu unterstützen. Zudem will ich auf viele AddOns nicht mehr verzichten, die es in dieser Vielfalt meist für die anderen Browser nicht gibt.

Googles Chrome-Browser gewinnt kontinuierlich an Marktanteilen, während Firefox Nutzer verliert. Doch wer an einem freien Internet interessiert ist, das nicht durch kommerzielle Interessen sabotiert wird, müsste sich eigentlich gegen diesen Trend stemmen.

Ich habe gestern Google Chrome von meinem Rechner gelöscht und bin nach vielen Jahren zu Firefox zurückgekehrt. Dabei war ich mit Chrome eigentlich rundum zufrieden. Doch ich empfinde es als meine Pflicht, mit meinem Handeln für Vielfalt im Internet sowie gegen eine Einseitigkeit bei den vorherrschenden Interessen einzutreten. Aus diesem Grund war es für mich nicht mehr zu rechtfertigen, trotz adäquater Alternativen auf den Browser des Unternehmens zu setzen, das in der digitalen Welt nahezu überall seine Finger im Spiel hat. …

Firefox-Macherin Mozilla ist von den dominierenden Browseranbietern meiner Ansicht nach derjenigen, der am ehesten die Prinzipien des freien Internets verkörpert. Als Stiftung ohne Gewinninteressen ist die Mozilla Foundation schlicht nicht darauf angewiesen, stetig monetäres Wachstum zu produzieren und die Loyalität und Aufmerksamkeit seiner Anwender konsequent zur Gewinnsteigerung einzusetzen. …

Umso wichtiger ist es aber, Firefox und Mozilla als letzte verbliebene Kämpfer für ein freies, nicht allein von Regierungs- und Konzerninteressen gesteuertes Internet in seiner größten Domäne zu unterstützen. Denn nur so gibt man Mozilla die Möglichkeit, sich selbst neu für das mobile Zeitalter zu erfinden. …

Ohne große Würfe und einige unkonventionelle Schritte bin ich wenig optimistisch, dass Firefox noch eine große Zukunft vor sich hat. Dennoch möchte ich dem Dienst durch meine Rückkehr noch eine Chance geben, den börsennotierten Digitalriesen Paroli zu bieten. Am Ende ist wohl auch mein Schritt nicht mehr als eine Geste. Sie fühlt sich aber richtig an.

via Interessenvertretung für ein freies Internet: Warum ich Chrome gelöscht habe und wieder Firefox nutze | netzwertig.com.

Erwähnens- und lobenswert ist sicher auch der neue “Vergessen”-Knopf, den Mozilla nun einführt: Firefox vergisst Surfverhalten auf Knopfdruck.


Filed under: Deutsch Tagged: Apple, Google, Microsoft, Open Source