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Chatbots in 2019: Ende des Hypes oder geht es erst richtig los?

17. Januar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Thomas Knüwer hat in seinem Blog Ende des vergangenen Jahres auf seine Prognosen für 2018 geschaut und neue Voraussagen für 2019 getroffen. Zum Thema Live Streaming habe ich ja hier schon Stellung genommen. Im Gegensatz zu Thomas glaube ich nicht, dass Live Streaming tot ist. Und auch Gunnar Sohn, mit dem ich 2018 viele Live Streaming-Projekte gemeinsam gemacht habe, hat sich geäußert.

Kurz nimmt Thomas auch zu Chatbots Stellung: „Vielmehr glaubte ich, dass die Begeisterung für Chatbots bei Marken enden würde.“ Ich habe diesbezüglich eine andere Wahrnehmung, mag aber auch als IBM’er meine Brille aufhaben und/oder die Situation im Markt anders wahrnehmen. Mit verschiedenen, offensichtlich erfolgreichen Chatbots habe ich mich selbst in Projekten wie dem CIOKurator oder dem IBM Livestudio auseinandergesetzt.

In besonderer Weise prominent ist CIMON, der in Deutschland entwickelte und gebaute Astronauten-Assistent, der gerade seine Feuertaufe im All bestanden, auch wenn nach Meinung von Peter Altmaier noch Handlungsbedarf herrscht: „Lieber Cimon, Du bist ein netter Kerl, hast aber ein Problem: dass Dich viel zu wenig Leute kennen“. CIMON steht übrigens für Crew Interactive Mobile companiON.

Künstliche Intelligenz und Chatbots standen natürlich im Zentrum vieler Gespräche in Gesprächen auf der Cebit. So stellte Holger Tietz, IT-Vorstand der INTER Versicherung, unter anderem EVA, die Empathische Versicherungs Assistentin vor, die zur Zahnzusatzversicherungen berät.

Oder Sascha Pallenberg saß in der offenen Mercedes E-Klasse auf dem IBM Stand und sprach mit Aya Jaff und Salavtore Romeo über die Zukunft der Autobedienung mit Ask Mercedes, einem auch von IBM Watson unterstützten Sprachassistenten.

Das sind die Kundenbeispiele, die mir einfallen. Es gibt sicher noch einige weitere.

Und natürlich haben auch andere in die Glaskugel geschaut, teilweise vielleicht auch nicht ganz uneigennützig.

Chatbots lassen im kommenden Jahr das Stadium eines Hypes hinter sich. Vielmehr werden die digitalen Berater ein wesentlicher Bestandteil des Kundendienstes und des Online-Marketings werden.

über msg Presse: Chatbot-Trends 2019

Eine Studie von Grand View Research prognostiziert ein Volumen von bis zu 1,25 Milliarden US-Dollar weltweit bis 2025. Van Baker, Vice President bei Gartner sagte im März 2018 voraus, dass bis 2020 50 Prozent der mittleren und größeren Unternehmen Chatbots installiert werden. Die Analysten sehen Chatbots vor allem im Kundendienst, in Service und im digitalen Marketing. Daniel Newman schreibt auf Forbes, dass sich Chatbots von Good to Great entwickeln werden, weil es deutliche Verbesserung in der Verarbeitung von Sprache (Natural Language Processing) gibt.

Was ist Eure Beobachtung, Meinung, Vorhersage?

(Stefan Pfeiffer)

Kurz zitiert – Nachtrag zum Digitalgipfel: Altmaier fordert einen „Airbus-Konzern der KI“

16. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Gerade auf den Bericht der Computerwoche gestossen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat ein „Airbus 2.0 für KI“ gefordert, um international konkurrenzfähig zu werden.

 „Damals schien Europa in der Luftfahrt hoffnungslos abgehängt und keiner traute uns eine erfolgreiche eigene Luftfahrtindustrie zu … und mit Airbus wurden wir Weltmarktführer.“ Eine Erfolgsgeschichte, die Altmaier beim Thema KI gerne wiederholen würde. Nach eigenen Angaben führte der Minister bereits Gespräche mit potenziellen Partnern in Frankreich. Ferner hätten noch zwei weitere Länder Interesse gezeigt. Ebenso hätten einige große deutsche Unternehmen positiv auf die Idee reagiert. Weitere Details zu den Plänen eines europäischen KI-Players waren Altmaier in Nürnberg leider nicht zu entlocken.

über Der große Wurf in Sachen KI fehlte auf dem Digitalgipfel: Altmaier fordert einen „Airbus-Konzern der KI“ – computerwoche.de

Er hatte es schon im Juli 2018 gefordert (was auch damals an mir vorbeigegangen war) und in Zusammenhang mit selbstfahrenden Autos gestellt:

(Stefan Pfeiffer)

Leseempfehlung: Auch KI kann Vorurteile haben, wir brauchen aber eine KI, der wir vertrauen können | Romeo Kienzler

10. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Quasi der „Nachbrenner“ zu meinem Lesezeichen „Letztlich existiert künstliche Intelligenz nicht“, einem Beitrag, den @Tante Jürgen Geuter auf ZEIT ONLINE geschrieben hat. Auch mein Kollege Romeo Kienzler befasst sich mit der Gläubigkeit an die Wahrheit von Daten und den Algorithmen, die sich bei der Einstellung von Mitarbeitern oder der Kreditvergabe darauf stützen:

Enthalten die Daten unbewusste Vorurteile, Stereotype und altmodische Rollenbilder, werden diese von den lernenden Algorithmen nicht nur übernommen, sondern noch zusätzlich verstärkt. Wenn Fotos und deren Beschriftungen Kochen überwiegend mit Frauen in Verbindung bringen, dann lernt die Software Kochen immer als Frauentätigkeit zu erkennen. Die Maschinen denken dann genauso in Rollenklischees wie wir Menschen.

über Data Natives unter sich – IBM THINK Blog

Zu entsprechenden „Fehlern“ ist ja auch schon gekommen, beispielsweise eben bei der Auswahl von Mitarbeitern. Damit so etwas möglichst nicht passiert, hat IBM  vor kurzem frei verfügbare Software angekündigt, die entsprechende „Fehler“ in Daten und Algorithmen aufdeckt und dabei hilft, diese „Verzerrungen“ zu beseitigen. Gerade Lösungen, die Künstliche Intelligenz einsetzen und Entscheidungen treffen oder empfehlen, müssen nachvollziehbar und transparent sein:

Um KI-Systemen vertrauen zu können, müssen wir verstehen, warum sie die Entscheidungen treffen, die sie treffen. Transparenz ist das Stichwort. … Wir Menschen haben daran einen entscheidenden Anteil, indem wir darauf achten, welche Daten wir preisgeben – und so für KI-Systeme verfügbar machen. Wir brauchen ein höheres Bewusstsein für den Datenschutz, insbesondere außerhalb der Europäischen Union. Selbst als digitale Data Natives übersteigt es oftmals schlicht unsere Vorstellungskraft, wie viele Daten Organisationen sammeln können. Das Problem der Datenhoheit kann jedoch nur auf Anwenderebene gelöst werden.

Wir brauchen keine KI, die versucht, uns Dinge zu verkaufen, die wir nicht brauchen. Wir brauchen eine KI, der wir vertrauen können. Es muss in unseren Händen liegen und von Menschen kontrolliert werden – nicht von multinationalen Unternehmen.

über Data Natives unter sich – IBM THINK Blog

Besser kann man es nicht formulieren.

(Stefan Pfeiffer)

Gibt es gar nicht? „Letztlich existiert künstliche Intelligenz nicht“| @Tante Jürgen Geuter auf ZEIT ONLINE

7. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein lesenswerter Beitrag von Jürgen Geuter* auf Zeit Online, in dem er sich mit Themen, er nennt es Mythen der heutigen Digitalisierung und der darum gewobenen Diskussion auseinandersetzt. Und da kommen knackige Aussagen heraus, so auch zum Thema Künstliche Intelligenz:

Letztlich existiert künstliche Intelligenz nicht. Und sie ist auch nicht nah. Es existieren leistungsfähige Statistiksysteme, denen durch einen attraktiven Namen eine gewisse Magie zugesprochen werden soll. „Künstliche Intelligenz“ ist nur ein Werbebegriff.

über Digitalisierung: Nein, Ethik kann man nicht programmieren | ZEIT ONLINE

Künstliche Intelligenz ist nur eines von 6 Themen, die Jürgen Geuter behandelt, Irrtümer nennt er sie. So stellt er generell in Frage, dass Software wirklich ethische Entscheidungen fällen kann.

Ethische Entscheidungen sind viel komplexer, als man das in Softwaresystemen abbilden könnte. Darum kann die Automatisierung einer Ethik nur scheitern.

über Digitalisierung: Nein, Ethik kann man nicht programmieren | ZEIT ONLINE

Und er nimmt die Gläubigkeit an die Wahrheit von Daten aufs Korn:

In der öffentlichen Debatte hat sich glücklicherweise die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Datensätze, die uns zur Verfügung stehen, durchsetzt sind mit Vorurteilen und Fehlannahmen. …

Eine objektive und abstrakte Wahrheit, wie man sie sich gerne von neutralen Maschinen erhoffen würde, kann es niemals geben.

über Digitalisierung: Nein, Ethik kann man nicht programmieren | ZEIT ONLINE

Mehr Daten heisst nicht wahrere oder unbedingt bessere Daten. Ja, man kann (und muss) Daten verbessern, aber sie sind nie perfekt oder wahr. Ich bin mir nicht so sicher, ob diese Erkenntnis nun wirklich durchgedrungen ist. Und dann sind wir auch wieder beim zuerst angesprochenen Thema Künstliche Intelligenz. Dadurch, dass man möglichst viele Daten in Systeme füttere, erhöhe man die Treffergenauigkeit in Systemen automatisierter Statistikanwendung. Mit Intelligenz habe dies nichts oder nicht viel zu tun.

Ebenso aufs Korn genommen werden Systeme zur automatisierten Entscheidungsfindung, von Kreditvergabe bis zur Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie seien systemimmanent immer bis zu einem gewissen Grad diskriminierend. Auch könne man gesetzliche und rechtliche Entscheidungen und Prozesse nicht in fehlerfreien Code übersetzen. Die Gesetze seien einfach zu komplex, der Code zu simpel.

Wenn Gesetze und Verträge wirklich so einfach wären, wie einige Technologen sich das vorstellen, hätten wir weit weniger Gerichte und deutlich weniger Anwaltskanzleien.

über Digitalisierung: Nein, Ethik kann man nicht programmieren | ZEIT ONLINE

Geuter nimmt zudem Open Source ins Visier, besser den Glauben, mit Open Source autonom und frei von Zwängen werden zu können. Doch es geht gar nicht um Open Source, sondern um digitale Kompetenz. Die Tage habe ich über das Smart Home und das Internet of Things, die Sensoren, die sich immer ausbreiten, eine enorme Sicherheitsbedrohung. Ich habe über das freie Netz geschrieben, die Verseuchung der sozialen Medien durch Kommerz und Werbung auf der einen und Populisten auf der anderen Seite. Das Thema Datenhoheit und die Bedrohung durch Datenkraken ist ein weiteres Thema, das im Netz und hier im Blog auftaucht. Wer ist als Maria oder Otto Normalnutzer/in wirklich in der Lage, all diese Kenntnisse zu haben und Komplexität zu beherrschen? Und muss jeder dazu Lust haben? Und ja, jeder braucht, sollte erst einmal ein Grundverständnis der digitalen Möglichkeiten haben.

Die Gesellschaft muss Konzepte entwickeln, die auch Menschen ohne technische Begeisterung oder Interessen eine ermächtigende Teilnahme am digitalen Teil des Lebens garantieren.

über Digitalisierung: Nein, Ethik kann man nicht programmieren | ZEIT ONLINE

Die Antworten und Lösungsansätze sind nicht einfach. Und es sind eben manchmal nur Ansätze. Menschlich halt, nicht perfekt. Sie können aber durchaus intelligent sein.

(Stefan Pfeiffer)

P.S. *Zeit Online: Jürgen Geuter aka tante arbeitet als freier Autor und Theoretiker an Fragen der sozialen Gestaltung der Digitalsphäre. Er ist Gründungsmitglied des transdisziplinären Netzwerkes Otherwise Network.

 

Wettbewerbsvorteil für den Standort Deutschland: Nutzung von Daten und KI intelligent mit Datenschutz und Datensicherheit kombinieren

5. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Das Thema Umgang mit Daten und Künstliche Intelligenz beschäftigt derzeit nicht nur mich in meinem Blog. Frank Riemensperger, Deutschland-Chef der Unternehmensberatung Accenture konnte auf FAZ.NET einen Beitrag zum Thema veröffentlichen und betont drei Punkte, um Deutschland zu einem führenden Standort für KI zu machen:

Erstens müssen wir große Datenmengen zugänglich machen, indem wir firmenübergreifende Datenpools aufbauen. Zweitens müssen wir dafür einen rechtlichen Rahmen schaffen und klare Regeln für den kommerziellen Handel mit Daten aufstellen. Und drittens brauchen wir mehr Wissenstransfer zwischen den Unternehmen sowie einen Kulturwandel in den Köpfen.

über So hat Deutschland Erfolg in der Künstlichen Intelligenz – FAZ.NET

Zu allen Punkten nicke ich mal wohlwollend, ebenfalls wohl wissend, dass die Thematik(en) nicht einfach, aber meiner Ansicht schon lösbar ist. Riemensberger bringt in seinem Beitrag das Beispiel, Daten von Bremsscheiben von PKW zu sammeln, um so eine bessere Verkehrssteuerung zu gewährleisten. Logisch. Aber schon muss ich an den Bericht auf heise online zu einem entsprechenden System in China denken. Dort teilen demzufolge über 200 Autobauer – auch die bekannten deutschen Hersteller – umfangreiche Daten aus E-Fahrzeugen mit der Regierung. Man kann diese Daten zur Verkehrsplanung nutzen, aber auch um Bewegungsprofile der Fahrer zu erstellen.

Da sind wir genau beim Punkt 2 von Riemensberger: klare Regeln und rechtlicher Rahmen. Wie heise berichtet gibt es zu dem speziellen Fall Weitergabe von Daten aus vernetzten Autos ja auch eine Resolution der letztjährigen Datenschutzkonferenz, die fordert, dass Nutzer die Weitergabe ihrer Daten verhindern können. Vielleicht noch wichtiger: Daten sollten anonymisiert oder pseudonymisiert werden. Und das ist wohl in China nicht der Fall. Ein gutes Beispiel: Einerseits sind Daten notwendig, um eine intelligente Verkehrssteuerung und einen bessern Verkehrsfluss zu realisieren. Andererseits werden natürlich Bewegungsdaten erfasst, die – wenn eben nicht anonymisiert – anderweitig missbraucht werden könnten.

Genau rund um solche Anwendungsfälle herum muss diskutiert und Datenschutz sichergestellt werden. Das muss auch kein „Show Stopper“ sein. Das kann sogar zu einem Wettbewerbsvorteil für den Standort Deutschland werden, wenn es uns gelingt die Nutzung von Daten und KI eben intelligent mit Datenschutz und Datensicherheit zu kombinieren. Und ja, noch besser wäre es, wenn wir auf europäischer Ebene gemeinsame Regeln zum Datenschutz definieren könnten, aber deutsche Unternehmen und Verwaltung sollten nicht warten, sondern voran gehen.

Riemensperger fordert in seinem Beitrag dazu auf, branchenübergreifende Datenpools, z.B. für Gesundheit, Chemie- und Automobilindustrie, in Konsortien aufzubauen. Der Staat, die öffentliche Verwaltung solle damit voran gehen „somit die digitale Plattform schlechthin“ schaffen. Zu diesen Plattformen sollten kleine und große Unternehmen die gleichen Zugriffsrechte haben. Solch Datenpools als gerade auch als Chance für den Mittelstand. Ein interessanter Vorschlag, der sicher im Detail noch, nicht nur, aber gerade auch im Bereich Datenschutz ausdiskutiert und ausgestaltet werden müsste und sollte.

Und genau solche sachliche und fachliche Diskussionen brauchen wir, damit der auch von Riemensperger geforderte Wissenstransfer und Kulturwandel stattfindet. Das geht weder dadurch, einerseits rein neoliberal und positivistisch Datenpools zu fordern, noch geht es mit einer reinen Verweigerungs- und Verhinderungsstrategie der „Datenschutztaliban“. Und die Auseinandersetzung über die Nutzung unserer Daten durch die bekannten und unbekannteren Datenkraken ist übrigens keine „(diffuse) Angst, dass mit unseren Daten etwas passiert, das wir nicht wollen“, wie es Tijen Onaran geschrieben hat, sondern eine dringend Aufgabe zur Aufklärung und Regelsetzung im Netz.

Und auch bei Aussagen, wie sie Bitkom-Chef Achim Berg in den letzten Wochen absondert, kann ich nur den Kopf schütteln. Nicht verstanden oder reine Interessenpolitik?

Die angekündigte Förderung von Künstlicher Intelligenz, ja auch das Ende der Cebit, vielleicht gar der nahezu ohne Bürger stattfindende Digitalgipfel könnten als Aufbruchsignale genutzt werden. Aber es bräuchte schnelles und entschlossenes Handeln und eine intensive Auseinandersetzung und Aufklärung. Da bin ich ganz bei Riemensperger.

Replik: Wir brauchen ein konstruktives, kompetentes Verhältnis zu unseren Daten, Tijen Onaran

4. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Einen offenen, positiv besetzten Umgang mit Daten fordert Tijen Onaran auf Handelsblatt.com. Wir würden uns. zu sehr auf die negativen Aspekte und Gefahren konzentrieren. Einige Auszüge:

Die (diffuse) Angst, dass mit unseren Daten etwas passiert, das wir nicht wollen, überwiegt und verhindert eine inhaltliche Auseinandersetzung. …

Wissen und ein positiv besetzter Zugang zum Thema Daten halte ich für eine Grundvoraussetzung, damit es uns gelingt, in Zukunftsfeldern wie Künstliche Intelligenz oder Blockchain nicht den Anschluss zu verlieren und diese in sinnvolle Geschäftsmodelle zu übersetzen. …

Wenn wir die Zukunft gestalten und heute die Chancen, die sich mit der Digitalisierung verbinden, nutzen wollen, brauchen wir dringend einen positiven Umgang mit Daten. Wir brauchen den Mut, den Schutz der Daten nicht von vornherein über Fragen der Wettbewerbsfähigkeit, Wachstumschancen und sinnvollen Anwendungsmöglichkeiten zu stellen.

Quelle: Tijen Onaran: Wir brauchen ein positives Verhältnis zu Daten – handelsblatt.com

Hmm, ich stocke etwas, auch wenn ich für einen konstruktiven – nicht von vorne herein positiven – Umgang mit Daten plädiere. Ja, es gibt unzählige Einsatzgebiete, in denen Daten positiv genutzt werden können und sollen. Das auch von Tijen aufgeführte Beispiel in der Medizin ist ein solches, auch wenn klar sein muss, dass die Künstliche Intelligenz, die die Daten auswertet, nur ein Assistent, ein hoffentlich willkommene Hilfe für den Arzt darstellt. Und wir sollten uns hier auch nicht von vorgeblich negativen Erfahrungen beirren lassen, sondern Systeme und Daten verbessern, um zu richtigen Interpretationen und Empfehlungen zu kommen.

Wie dieses Beispiel meiner Meinung nach zeigt, brauchen wir Datenkompetenz, entsprechendes Wissen bei Bürgerinnen und Bürgern und bei Expertinnen und Experten. Da bin ich bei Tijen. Allerdings wundert es mich nicht, dass das Thema oft negativ besetzt ist, wenn wir an die Nutzung unserer Daten durch Datenkraken denken und darüber lesen. Wie hat Michael Kroker vor kurzem geschrieben: „Wenn ein Produkt oder Dienst Dich nichts kostet, bist Du das Produkt – weil Du mit Deinen persönlichen Daten bezahlst.

Datenschutz, Data Privacy, Datenhoheit und Anonymisierung von Daten sind leider keine einfachen Themen und nicht so leicht positiv zu besetzen. Aber Datenschutz und Nutzung von Daten müssen kein Widerspruch sein. Da finde ich es deplatziert, wenn von der „Datenschutz-Taliban“ gesprochen wird. Deshalb: Wir brauchen kein positives Verhältnis zu Daten. Wir brauchen ein konstruktives, kompetentes Verhältnis zu unseren Daten.

Aber wahrscheinlich sind wir gar nicht weit voneinander weg.

(Stefan Pfeiffer)

 

Vor dem Digitalgipfel: Für neue Arbeitsplatze und Wohlstand müssen wir im Bereich Künstliche Intelligenz vorn dabei sein – Angela Merkel

2. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Nach dem KI Gipfel (und dem Ende der Cebit) ist vor dem Digitalgipfel. Montag und Dienstag treffen sich Angela Merkel und viele andere Politiker, die jetzt insbesondere künstliche Intelligenz und Digitalisierung entdeckt zu haben scheinen, in Nürnberg.

„Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung und das bedeutet, alles was digitalisierbar ist, wird auch digitalisiert werden.“, sagt die Kanzlerin in ihrem Videopodcast, den icb hier mal quasi als Tatort-Ersatz am Sonntag abend hochgeladen habe. (Dauert auch nur knapp über 3 Minuten … )

Copyright & Download von https://www.bundeskanzlerin.de/bkin-de/mediathek/die-kanzlerin-direkt

Weitere Aussage von Angie: „Wenn wir also Wachstum haben wollen, damit auch neue Arbeitsplätze und auch Wohlstand für uns alle, dann müssen wir vorne mit dabei sein im Bereich der Künstlichen Intelligenz.“

Na, wir werden mal den Gipfel verfolgen, was so abgesondert wird und wo man konkret wird. Das Video wurde vermutlich vor der offiziellen Absage der Cebit aufgenommen. Bin mal gespannt, ob das auch Thema in Nürnberg sein wird und man sich Gedanken um einen Ersatz für die Cebit, eine alternative deutsche IT-Leuchtturmveranstaltung macht

(Stefan Pfeiffer)

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KI im Einsatz: Lexus erstellt Werbespot für neuen Lexus ES mit IBM Watson

2. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Gerne veröffentliche ich hier im Blog Beiträge über den etwas exotischer anmutenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz – in der Regel IBM Watson, warum arbeite ich sonst bei IBM. So habe ich über Watson als Koch oder das von Watson kreierte Parfum gebloggt und gezwitschert. Auf der Media Convention der re:publia 2017 durfte ich mit Maike zusammen das Cognitive Dress vorstellen und über Künstliche Intelligenz in der Kreativbranche Automating Creativity – How Artificial Intelligence changes Creative Processes sprechen, wo Watson den Trailer zu einem Horrorfilm „schnitt“.

Nun ein neues Beispiel. Lexus hat IBM Watson für einen Werbespot zum neuen Lexus ES genutzt:

Lexus Europe benötigte einen Werbespot für den intuitiven und innovativen neuen Lexus ES. Um dafür das weltweit intuitivste Drehbuch zu schreiben, arbeitete die in London ansässige Kreativagentur The&Partnership mit dem Technikpartner Visual Voice zusammen und nutzte die KI von IBM Watson.

über Jetzt Lexus Werbespot entdecken – IBM THINK Blog

Hier anschauen:

Und hier quasi das Video The Making of …

(Stefan Pfeiffer)

Bitkom-Umfrage zu Künstlicher Intelligenz: Öffentliche Einrichtungen sollen beim Einsatz Vorreiter sein

28. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich bin überrascht: Die Deutschen sehen vor allem Chancen im Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Natürlich nicht in allen Einsatzgebieten und das ist ja auch gut so. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.007 Bundesbürgern ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Einige Ergebnisse als Grafik:

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Und natürlich – nicht überraschend – dominieren die Sprachanwendungen auf dem Smartphone und zu Hause*.

Bitkom_Charts_Künstliche_Intelligenz_27_11_2018_final_pdf__Seite_5_von_13_.png

Na ja, automatische Übersetzung wäre ja wirklich auch ganz nett.

Und dann quasi im Nachgang der angekündigten Förderung von Künstlicher Intelligenz in Deutschland und als Vorlage für den Digitalgipfel der Bundesregierung: Die öffentlichen Einrichtungen sollen Vorreiter beim Einsatz von KI sein*!

Bitkom_Charts_Künstliche_Intelligenz_27_11_2018_final_pdf__Seite_11_von_13_.png

Kritisch sehe ich die Aussage von Bitkom-Präsident Achim Berg zur Nutzung von Daten:

„KI ohne Daten – das ist wie ein Schwimmbad ohne Wasser. Es nützt uns nichts, wenn wir auf der einen Seite eine KI-Strategie formulieren und auf der anderen Seite dann Regeln schaffen, die den darin formulierten Ansprüchen zuwiderlaufen“

über Künstliche Intelligenz: Bundesbürger sehen vor allem Chancen | bitkom

Hört sich irgendwie wie ein laxer Umgang mit Daten an. Na ja, Bitkom ist ja auch Interessenvertreter. Umgekehrt könnte man einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Daten in KI-Anwendungen ja auch als Chance begreifen: Wie kann ich einerseits künstliche Intelligenz mit Daten trainieren, sie aber andererseits dabei anonymisieren und so die Datenhoheit der Bürgerinnen und Bürger schützen.

(Stefan Pfeiffer)

*Passt ja beides zu unserer Diskussion um die Servicenummer 115, die wir am 26. November in #9vor9 hatten: Intelligente Chatbots beantworten die Fragen der Bürger … Axel Oppermann hat es immer gewusst.

#9vor9: Und er hat recht gehabt mit Automatisierung, der …

20. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Heute ein #9vor9 mit Axel Oppermann und Gunnar Sohn und die Themen waren SAP und generell Automatisierung im „White Collar“-Segment, bei den Verwaltungs- und Büroangestellten. Vor grob einem Jahr hat Axel schon (oder erst) beim IBM Club of Excellence auf Automatisierung abgehoben und er hatte den Eindruck, dass viele der CIOs am Gähnen waren (oder dringend auf das Steak warteten). Nun sei das Thema mehr als visibel durch Akquisition von RPA-Anbietern – beispielsweise von Contextor durch SAP – auf der Agenda.

Ich stimme teilweise zu: Viele standardisierbare Prozesse (oft im administrativen Bereich) werden ebenso wie Routinetätigkeiten (Protokoll schreiben usw.) mit Hilfe von RPA, Künstlicher Intelligenz und anderen Technologien automatisiert werden. Jenseits und im „White Collar“-Bereich wird meiner Ansicht dabei Blockchain ein wesentlicher Treiber der Automatisierung sein.

Was haben wir noch angesprochen? Flugtaxis angemessen nur sehr kurz (wegen Gunnar und Doro) und wahrscheinlich das Thema deutsche KI-Strategie anläßlich der gerade veröffentlichten Strategie der Bundesregierung. War mir wieder zu negativ. Die Chinesen investieren mehr. Das Personal fehlt. Jammer. Heul. Nutzt alles nichts. Wir müssen es positiv, nach vorne blickend anpacken und das beste aus der Situation machen, finde ich. Und ich gespannt, ob Axel nicht doch noch eine Professur für Künstliche Intelligenz übernimmt. Gunnar sitzt ja bei  Hochschule Fresenius eh in der Pole Position. In diesem Sinne eine schöne Woche.

(Stefan Pfeiffer)

„Schantalle, IBM Watson hat ein geiles neues Parfum kreiert“

26. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Klingt exotisch, ist es aber nicht. Philyra, nach der griechischen Göttin des Duftes benannt, mixt für Symrise – ein globaler Hersteller von Aromen und Duftstoffen Parfums. Und das, obwohl IBM Watson – das zugrunde liegende System der künstlichen Intelligenz – nicht riechen kann.

Wie geht das denn und warum? Die Logik hinter dem Einsatz von künstlicher Intelligenz ist oft gleich. Symrise stellte IBM Daten zur Verfügung, hier 1,7 Millionen Duftformeln. Und Philyra, basierend auf IBM Watson, analysiert diese Daten und verknüpft sie mit anderen Daten. Genau das kann ein System der künstlichen Intelligenz wesentlich schneller, vielleicht auch besser wie der Mensch.

Der Algorithmus verwendet dann andere Datensätze, die Informationen über Alter, Standort und Präferenzen der Kunden enthalten, um Vorschläge zu machen. Ziel ist es, zu verstehen, welche Art von Parfüm beliebt sein wird und bei welcher Zielgruppe.

über Keine Nase erforderlich: IBM und Symrise führen KI-gestützte Parfums ein | AndroidPIT

David Apel, VP von Symrise, ordnete auf Forbes aber auch Philyra ein. Die KI sei eher wie ein Lehrling, und nicht wie ein Meister. Es bräuchte immer noch die menschliche Nase …

Mich überrascht die scheinbar exotische Anwendung nicht. Schon vor geraumer Zeit gab es auch Chef Watson, der auf Basis von Rezepten, die ihm eingefüttert wurden, und vorhandenen Zutaten, neue Gerichte „kochte“ beziehungsweise dem Koch vorschlug. Selbes Prinzip. Die Liste lässt sich fortsetzen. Kürzlich habe ich über künstliche Intelligenz geschrieben, die als Journalist Börsen- oder Sportberichte selbständig schreibt. Keine Vision, reale heutige Möglichkeit. Aber auch dort gilt: Den letzten Schliff, den Kommentar und die Einordnung, das feine Näschen, den erfahrenen Geschmack, den hat der Mensch. Die KI hilft und assistiert nur. Hoffentlich.

Tja, wie schreibt Suzana Dalul: „Nicht einmal die kreativen Bereiche sind vor der KI sicher“. Stimmt, aber eben in beschriebenen Rahmen.

(Stefan Pfeiffer)

Kurz notiert: Warum wir Männer Siri, Alexa und Co nicht beschimpfen sollten!

19. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Auch schon mal auf Siri oder Alexa geschimpft, weil die verdammte, dumme Tante einfach nicht verstehen will, was Du sagst? Wenn ja, sind wir schon beim Thema des Beitrags rund Künstliche Intelligenz und Diversität, den das manager magazin veröffentlicht hat. Um was geht es?

Fast alle Stimmen, ob Alexa, Siri oder Google Assistant oder generell von Chatbots sind weiblich. Sie werden – so der Beitrag – als „liebevoller“, „hilfreicher“ und „gefälliger“ empfunden. Zum ersten Mal – so wird LivePerson CEO Robert Locascio zitiert – habe „Technologie ein Geschlecht“. Implizit könnte meine Beschimpfung von Siri also auch dazu führen, dass ich meine Frau anpflaume? Na ja, die weiss sich zu wehren.

Nun wurde die Initiative „Equal AI“ ins Leben gerufen, die sich mit solchen Themen befasst, denn auch bei der Entwicklung von Chatbots hat man „typisch“ weibliche und männliche Ausprägungen festgestellt. Also aufgepasst: Geschlechter- oder auch Rassen-spezifische Bias können schaden und verzerren und so zu systematischen fehlerhaftem  Wahrnehmen, Erinnern und Urteilen entsprechender KI-Systeme führen. Im Beitrag werden entsprechende Beispiele aufgeführt.

Mein Arbeitgeber IBM hat sich des Themas ja auch kürzlich angenommen und mit AI Fairness 360 (AIF360) einen Open Source-Toolkit angekündigt, mit dem unerwünschte kognitive Verzerrungen, eben Bias, und daraus folgende Diskriminierungen in Daten und Modellen entdeckt werden können.

(Stefan Pfeiffer)

P.S. Auf den Beitrag im manager magazin bin ich durch einen Tweet von Bianca Gade aufmerksam geworden.

Künstliche Intelligenz im Marketing: Anwendungsfälle [Infografik]

28. September 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Xiaofeng Wang, Senior Analyst bei Forrester, hat die folgende Grafik entwickelt, die die Einsatzgebiete künstlicher Intelligenz im Marketing visualisiert:

AI-marketing-1

über Nine AI Marketing Use Cases That Have The Potential To Deliver Business Value

Künstliche Intelligenz: Aufklärungsbedarf (sicher nicht nur) in Deutschland – IBM will Transparenz schaffen

26. September 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Rund die Hälfte aller Deutschen sind noch unentschieden, wenn es um künstliche Intelligenz geht. Das ergibt eine Umfrage des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov, für die 2000 Personen ab 18 Jahren vom 24. bis 28.08.2018 befragt wurden über Pressemitteilung: Künstliche Intelligenz: Deutsche sehen aktuell eher Risiken als Nutzen

Unabhängig von der Altersgruppe schätzen zwischen 44 und 46 % der Befragten Risiken und Chancen etwa gleich groß ein. Zwischen 22 und 29 % sehen eher die Gefahren und hier sind die Älteren diejenigen, die skeptischer sind. noch nicht, wie sie künstliche Intelligenz einordnen sollen.Am Positivsten stehen die Jungen mit 18 % künstlicher Intelligenz gegenüber. Nur 13 % der Älteren teilen diese Einschätzung. Und keine Meinung, „weiß nicht“ gaben zwischen 12 und 17 % an.

Es bleibt viel zu tun bezüglich Transparenz und Aufklärung zum Thema künstliche Intelligenz, gerade auch mancher unsachlichen Presseberichte, die Grundlagen des Erfolgs und Misserfolgs von KI-Projekten – z.B. gute Datenbasis – nicht berücksichtigen. Und da will die IBM jetzt ansetzen. Eine neue Software-Lösung soll Anwendungen analysieren und mehr Transparenz bringen, um so das Vertrauen in KI-basierte oder KI-unterstützte Systeme zu stärken.

„Alle Entscheidungen, die Künstliche Intelligenz trifft, haben ihre Basis in den eingegebenen Daten“, erklärte Wolfgang Hildesheim, der bei IBM in Deutschland für KI zuständig ist. „Da kann der Algorithmus so gut sein, wie er will.“ IBMs neue Technologie überprüfe etwa, ob eine ausgewogene und signifikante Datenbasis vorliege und damit auch tatsächlich verlässliche und relevante Ergebnisse geliefert werden können.

über IBM will Black Box der Künstlichen Intelligenz lüften

Diese Aussage von Hildesheim ist extrem wichtig und relevant. Wenn das System mit wenigen oder „schlechten“ beziehungsweise falschen Daten gefüttert wird, sind die gelieferten Ergebnisse auch entsprechend schlecht. Das sollten diejenigen, die entsprechende Systeme in Betrieb nehmen im Auge behalten. Die neue IBM-Lösung kann – so verspricht IBM Research – hier helfen und assistieren. Die SaaS-Lösung der IBM soll nicht nur IBM Watson, sondern auch andere Frameworks inklusive AzureML, AWS SageMaker oder Tensorflow analyisieren können.

…. Einen Teil der Lösung will das Unternehmen zudem allen Entwicklern aus der Open-Source-Gemeinde zur Verfügung stellen.

IBM wolle damit vor allem auch das Vertrauen in KI-Systeme stärken. „Ohne Transparenz gibt es kein Vertrauen“, sagte Hildesheim.

über IBM will Black Box der Künstlichen Intelligenz lüften

Diesem Satz von Wolfgang Hildesheim – der nicht nur für die Welt der Künstlichen Intelligenz gilt – ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Jedoch hat Matthias Hartmann, Geschäftsführer der IBM Deutschland Österreich und Schweiz, die Thematik Ethik und KI hier treffend beschrieben:

Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet ungeahnte Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Gesellschaftsbereiche, sie muss aber ethischen Grundprinzipien entsprechen. Jede Organisation, die KI entwickelt und nutzt sowie Daten hostet oder verarbeitet, muss dies verantwortungsvoll und transparent tun. Unternehmen wie wir müssen deutlich machen, wie KI-Systeme trainiert werden, welche Daten für dieses Training verwendet werden und vor allem, was in die Empfehlungen ihres Algorithmus einfließt. Nur wenn wir diese Fragen beantworten, können wir glaubwürdig auftreten.

Quelle: Eine Frage der Ethik – Wie KI verantwortungsvoll weiterentwickelt werden kann – IBM THINK Blog DACH

(Stefan Pfeiffer)

 

Spieglein, Spieglein an der Wand: Wer ist die größte KI-Macht im Land? Amazon

25. September 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Das Thema Künstliche Intelligenz wird allenthalben diskutiert. Und „Player“ wie Microsoft, Google oder IBM werden in den üblichen Beiträgen als Marktführer identifiziert und diskutiert. Ganz unauffällig scheint jedoch ein anderer Konzern KI massiv in der Praxis zu nutzen und diese Nutzung noch ausbauen zu wollen:

„Amazon nutzt künstliche Intelligenz überall“, sagt Amazons Technik-Chef Werner Vogels. „Doch unser erster Gedanke gilt nicht der Technologie, sondern unseren Kunden.“Amazon, der amerikanische Megakonzern, arbeitet am Ausbau seiner Marktmacht. Das neue Ziel: führend auf dem Feld der künstlichen Intelligenz (KI) zu werden. Der Konzern will die Menschen noch besser bedienen, ihnen passende Angebote empfehlen und Services zuleiten – so treffsicher, freundlich und bestimmt, dass der Akt des Kaufens quasi zur Unmerklichkeit wird.

über Amazon steigt mit Sprachassistent Alexa zur neuen KI-Macht auf

Eine interessante Perspektive, die Britta Weddeling im Handelsblatt aufzeichnet. Während Microsoft oder IBM Frameworks entwickeln, sich in Forschung und Entwicklung austoben oder das Thema Transparenz und künstliche Intelligenz adressieren – Beitrag dazu folgt -, verdient Amazon einfach jetzt schon massiv Geld mit künstlicher Intelligenz, in dem Kundendaten massiv analysiert und genutzt werden. Und ein Ende ist nicht in Sicht … Die Kunden scheint es zumindest in den USA, aber wohl auch hierzulande nicht zu stören. Sie kaufen kräftig weiter. In den USA kassiert Amazon – so der Beitrag – die Hälfte jedes Dollars ein, den Amerikaner online ausgeben.

„Wenn Amazon die Chance hätte, das ganze Leben eines Menschen zu steuern, dann würden sie es tun“, sagt Pedro Domingos, Professor für Computerwissenschaften und künstliche Intelligenz an der University of Washington.

über Amazon steigt mit Sprachassistent Alexa zur neuen KI-Macht auf

(Stefan Pfeiffer)