Posts Tagged: ‘DataPrivacy’

Lesezeichen: Was sind denn nun eigentlich Cookies und wie sieht das mit der Datenschutzgrundverordnung aus? – Dr. Carsten Ulbricht

12. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Der geschätzte Dr. Carsten Ulbricht hat auf Upload einen informativen Beitrag zum Thema Cookies geschrieben. Ja, es ist a bisserl Juristendeutsch, aber Carsten ist nun mal Jurist. Lehr- und hilfreich für Leser von Webseiten dieser Absatz:

Problematisch werden Cookies vor allem dann, wenn darüber Profile erstellt werden (oder erstellt werden könnten). Google, Facebook und andere Anbieter von Onlinewerbung haben daran zum Beispiel ein großes Interesse. Denn dadurch lassen sich Kunden oder Interessenten erneut gezielt über Werbung ansprechen (Retargeting). Und es lassen sich potenzielle Kunden anhand verschiedenster Kriterien identifizieren und erreichen. Diese Daten werden über Websites hinweg erfasst und es ist für die Nutzer oft nicht erkennbar, was dort alles im Hintergrund über sie erhoben wird.

über Opt-In oder Opt-Out? Cookies unter der Datenschutzgrundverordnung

Und für mich ein Kernsatz für Betreiber von Webseiten:

Die sichere Variante ist fraglos, Cookies von Targeting- und Trackingwerkzeugen erst setzen zu lassen, wenn der Nutzer aktiv im Sinne eines Opt-In zugestimmt hat.

über Opt-In oder Opt-Out? Cookies unter der Datenschutzgrundverordnung

Aber insbesondere Betreiber sollten unbedingt den ganzen Beitrag lesen!

(Stefan Pfeiffer)

5 gruselige Amazon-Ideen: Vom Menschenkäfig zum Überwachungsarmband und zur selbstzerstörende Lieferdrohne

8. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Es klingt wie Science Fiction, wenn man diese 5 Ideen liest, die Amazon entwickelt hat: Ulrike Sanz Grossón von etailment hat sie zusammengefasst und zitiert in ihrem Beitrag Dave Clark, Senior Vice President of Operations bei Amazon,: „Manchmal werden sogar schlechte Ideen zum Patent angemeldet.“ In der Tat:

Wenn Roboter Haustüren aufschließen und Alexa intime Gespräche abhört, ist es mit der Privatsphäre der Kunden schnell vorbei. Die scheint im Amazon-Kosmos sowieso ein Störfaktor zu sein – ebenso wie der Mensch im Logistikapparat. Was sich in den Patentschriften des Onlineriesen findet, klingt bisweilen nach Science-Fiction der düsteren Art. …

Die Patenunterlagen zeigen einen schmalen, vergitterten Kasten, in dem ein Mensch gerade so stehen kann. Der Käfig bewegt sich auf Rollen fort oder sitzt auf einem der Transportroboter auf, die Tag und Nacht durch die Amazonlager fahren. Gesteuert wird er nicht durch den Insassen, sondern durch eine Kontrolleinheit. …

Amazon hat sich ein elektronisches Armband patentieren lassen, das Logistikmitarbeitern helfen soll, Waren schneller zu sortieren und zu scannen – und das jede ihrer Bewegungen registriert. …

Glücklicherweise haben die Amazon-Techniker nun eine Lösung für die Gefahr abstürzender Drohnen gefunden: explodierende Drohnen.

über Amazon: Von Menschenkäfigen und Abhörpatenten: die 5 gruseligsten Amazon-Ideen

Mehr im vollständigen Artikel.

(Stefan Pfeiffer)

Replik: Wir brauchen ein konstruktives, kompetentes Verhältnis zu unseren Daten, Tijen Onaran

4. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Einen offenen, positiv besetzten Umgang mit Daten fordert Tijen Onaran auf Handelsblatt.com. Wir würden uns. zu sehr auf die negativen Aspekte und Gefahren konzentrieren. Einige Auszüge:

Die (diffuse) Angst, dass mit unseren Daten etwas passiert, das wir nicht wollen, überwiegt und verhindert eine inhaltliche Auseinandersetzung. …

Wissen und ein positiv besetzter Zugang zum Thema Daten halte ich für eine Grundvoraussetzung, damit es uns gelingt, in Zukunftsfeldern wie Künstliche Intelligenz oder Blockchain nicht den Anschluss zu verlieren und diese in sinnvolle Geschäftsmodelle zu übersetzen. …

Wenn wir die Zukunft gestalten und heute die Chancen, die sich mit der Digitalisierung verbinden, nutzen wollen, brauchen wir dringend einen positiven Umgang mit Daten. Wir brauchen den Mut, den Schutz der Daten nicht von vornherein über Fragen der Wettbewerbsfähigkeit, Wachstumschancen und sinnvollen Anwendungsmöglichkeiten zu stellen.

Quelle: Tijen Onaran: Wir brauchen ein positives Verhältnis zu Daten – handelsblatt.com

Hmm, ich stocke etwas, auch wenn ich für einen konstruktiven – nicht von vorne herein positiven – Umgang mit Daten plädiere. Ja, es gibt unzählige Einsatzgebiete, in denen Daten positiv genutzt werden können und sollen. Das auch von Tijen aufgeführte Beispiel in der Medizin ist ein solches, auch wenn klar sein muss, dass die Künstliche Intelligenz, die die Daten auswertet, nur ein Assistent, ein hoffentlich willkommene Hilfe für den Arzt darstellt. Und wir sollten uns hier auch nicht von vorgeblich negativen Erfahrungen beirren lassen, sondern Systeme und Daten verbessern, um zu richtigen Interpretationen und Empfehlungen zu kommen.

Wie dieses Beispiel meiner Meinung nach zeigt, brauchen wir Datenkompetenz, entsprechendes Wissen bei Bürgerinnen und Bürgern und bei Expertinnen und Experten. Da bin ich bei Tijen. Allerdings wundert es mich nicht, dass das Thema oft negativ besetzt ist, wenn wir an die Nutzung unserer Daten durch Datenkraken denken und darüber lesen. Wie hat Michael Kroker vor kurzem geschrieben: „Wenn ein Produkt oder Dienst Dich nichts kostet, bist Du das Produkt – weil Du mit Deinen persönlichen Daten bezahlst.

Datenschutz, Data Privacy, Datenhoheit und Anonymisierung von Daten sind leider keine einfachen Themen und nicht so leicht positiv zu besetzen. Aber Datenschutz und Nutzung von Daten müssen kein Widerspruch sein. Da finde ich es deplatziert, wenn von der „Datenschutz-Taliban“ gesprochen wird. Deshalb: Wir brauchen kein positives Verhältnis zu Daten. Wir brauchen ein konstruktives, kompetentes Verhältnis zu unseren Daten.

Aber wahrscheinlich sind wir gar nicht weit voneinander weg.

(Stefan Pfeiffer)

 

Diskussion über die DSGVO: „Datenschutztaliban“ versus „Datenkraken“? Einfach vernünftige Lösungen umsetzen

3. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Sehr auffallend, wie derzeit an vielen Stellen – gerade auch durch Bitkom-Chef Achim Berg – angemahnt wird, dass doch die Unternehmen gerade im Bereich Künstliche Intelligenz Zugriff auf Daten brauchen. Implizit schwingt mit auf persönliche, nicht anonymisiert Daten …. Je mehr, desto besser.

Die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) bedient einseitig die Seite der „Datenschutztaliban“, berechtigte Verarbeitungsinteressen der sogenannten „Datenkraken“ kommen dagegen deutlich zu kurz. Das zumindest meinte der Datenschutzrechtsexperte und Künstler Winfried Veil – jedoch explizit nicht in seiner Funktion als Mitarbeiter des Bundesinnenministeriums

über Debatte über die DSGVO: Ein Sieg für die „Datenschutztaliban“? | heise online

Ich bin bei Schleswig-Holsteins Datenschutzbeauftragte Marit Hansen, die vernünftige, realisierbare Lösungen fordert und zu Recht auf die kommenden Herausforderungen im Internet of Things hinweist.

Selbst wenn die DSGVO hier und da über das Ziel hinausgeschossen sein sollte, was ich übrigens bisher nicht wahrgenommen habe, hat die Datenschutzgrundverordnung die Diskussion befeuert und vielleicht auch die Sensibilität erhöht. Hoffentlich. Und das ist gut so.

(Stefan Pfeiffer)

Lesezeichen: Privacy not included – Mozilla-Foundation testet mögliche Weihnachtsgeschenke auf deren Daten- und Lauschhunger

1. Dezember 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Über LEAD bin ich auf ein Projekt der Mozilla Foundation aufmerksam geworden, die mögliche Weihnachtsgeschenke auf deren „Neugier“ getestet hat: die neuen, modernen smarten Lautsprecher, Überwachungskameras, Spielekonsolen, Devices und Geräte für das Smart Home und Internet of Things und vieles mehr. Endlich mal ein nützlicher Test. Hier kann sich (in englischer Sprache) schlau machen. Die URL-Adresse ist übrigens selbstsprechend: https://foundation.mozilla.org/en/privacynotincluded/

Wie neugierig sind Amazons Echo-Lautsprecher oder Nintendos Switch-Konsole? Und welche Hersteller respektieren die Privatsphäre der Nutzer?

über Abhör-Alarm! So neugierig können Weihnachtsgeschenke sein | LEAD

Über manches Ergebnis wundere ich mich, aber besser als nix …

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(Stefan Pfeiffer)

 

Neuer Bundesdatenschutzbeauftragter Ulrich Kelber – Da sind wir mal sehr gespannt, besonders beim NetzDG

29. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Due Bundesrepublik hat ab 1. Januar einen neuen obersten Datenschützer: Ulrich Kelber von der SPD. Er schreibt auf seiner Webseite über seine Prioritäten:

Eine wichtige Aufgabe im neuen Amt wird die Umsetzung des europaweiten Datenschutzrechts sein. Die europaweite Harmonisierung beim Datenschutz ist Voraussetzung dafür, auch den großen, nichteuropäischen Internetkonzernen auf Augenhöhe begegnen und unsere europäischen Datenschutzstandards durchzusetzen zu können.

Weitere Themen werden von Bedeutung sein: Der Staat wird seine Dienstleistungen verstärkt auch auf digitalen Wegen anbieten, dies darf aber nicht zum Sammeln von noch mehr Daten über die Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden. Die Sicherheitsbehörden, deren Befugnisse in den letzten Jahren massiv ausgebaut wurden, müssen vorbildlich die Grundprinzipen des Datenschutzes einhalten. …

Auf europäischer Ebene müssen wir den Datenschutz weiterentwickeln und dabei Profiling und Scoring effektiv regulieren.

über Ulrich Kelber, MdB | Bonns Bundestagsabgeordneter

Das Handelsblatt sieht ihn als künftig in seiner neuen Funktion als „Bundes-Datenschützer“ als wichtigsten Gegenspieler für die Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU). Die beiden scheinen – um es vorsichtig zu formulieren – nicht immer einer Meinung zu sein. Laut Spiegel gilt der Diplom-Informatiker als einer der Architekten des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG). Hier wird er viel zu tun haben, gerade angesichts russischer Troll-Fabriken und zunehmenden Missbrauchs der sozialen Medien für Propaganda-Zwecke. Ich bin gespannt, was er hier auf den Weg bringen will.

Aus meiner Sicht bemerkenswert: „Als „gläserner Abgeordneter“ legt er unter anderem seine Steuererklärungen und alle Treffen mit Lobbyisten offen.“

@Gunnar Sohn: Wie kommentierst Du das denn als Bonner?

(Stefan Pfeiffer)

Das Internet of Things (IoT), der Stoff, aus dem Träume auch im eigenen Heim gemacht sind?

27. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Welch ein Pamphlet von Greg James, Global Chief Strategy Officer der Havas Media Group, auf LEAD. Die schöne neue Welt der vernetzten Städte und des voll automatisierten Heims …

Unser Zuhause ist nicht nur unser Zufluchtsort, sondern auch ein sorgfältig kalibriertes und hochgradig personalisiertes Ökosystem, das auf uns allein oder wenige andere Personen angepasst ist. Oder zumindest wird es dies bald sein.

So sehr ich mich über die Aussicht freue, in einer Smart City zu leben, umso ungeduldiger warte ich auf den Tag, an dem mein Roomba nicht nur die Wollmäuse entfernt, sondern sich auch noch um die Wäsche, das schmutzige Geschirr, und meine Steuererklärung kümmert – man wird ja noch träumen dürfen.

über Smart Cities: Wie die Städte der Zukunft aussehen werden | LEAD

Und wenn ich seine Träume lese, denke ich an meinen Roomba, der immer am Teppich und an Ecken gescheitert ist und deshalb verkauft wurde. Und dann frage ich nach der Sinnhaftigkeit und stolpere wenig später über den Beitrag von Mirko Borsche, der sich zu Hause sicherer fühlen wollte, und deshalb „eine Welcome-Kamera von Netatmo“ zum Testen bestellte:

Sie nimmt jeden Menschen auf, der zur Tür hereinkommt, identifiziert ihn per Gesichtserkennung und verschickt eine Nachricht an den Wohnungsbesitzer … Handelt es sich um eine noch nicht abgespeicherte Person, bekommt man eine Nachricht mit dem Hinweis: „Unbekanntes Gesicht gesehen.“

Der große Vorteil liegt also darin, dass man durch die Fotos der Kamera Einbrecher identifizieren könnte. Andererseits gibt es auch einen Nachteil. Wenn man – wie ich – vergisst, die Privatsphäre so einzustellen, dass bekannte Gesichter nicht mehr gemeldet oder aufgezeichnet werden, kriegt man jedes Mal eine Nachricht, wenn jemand an der Kamera vorbeiläuft. Da das in einer Wohnung recht häufig passiert, habe ich inzwischen gefühlt 10.000 Fotos von meiner Familie, dem Nachbarsjungen und auch von mir selber zugeschickt bekommen.

über Welcome-Kamera: Mirko Borsche will sich zu Hause sicherer fühlen | ZEITmagazin

10.000 Fotos  und allein der Name Welcome-Kamera, quasi willkommen, liebe Einbrecher oder was … Sorry, natürlich das genau nicht. Einbrecher sollen ja ferngehalten werden. Auch ich habe mal überlegt, mir eine Sicherheitslösung wie das Arlo Pro System von Netgear zu zulegen, mich aber bisher dagegen entschieden. Wegen des Preises und des Blickes meiner Göga. Meine geplante Ausrede war, dass in der Nachbarschaft eingebrochen wurde, aber ich habe mich dann (doch noch) am Riemen gerissen.

In meinem Smart Home hat es bisher nur zur Heizungssteuerung gereicht und ganz ehrlich hätte ich mir hier eine komfortablere Lösung gewünscht. Gut, das MAX!-System von ELV tut es, hat aber nicht gerade die benutzerfreundlichste Bedienung. Zum Zeitpunkt, als ich MAX! anschaffte, fand ich kein in preislich vernünftiges System, das mit zu Apple Home kompatibel war. Meine heimischer IT-Zoo ist halt total veräppelt.

Und gehen wir mal einen Schritt zurück. Liest man den typisch amerikanischen Beitrag von Greg James, dann ist künftig alles vernetzt vom Kochtopf bis zur Clospülung. Wunderbare neue Welt:

Für viele von uns ist der Begriff eines vollständig verwirklichten Internets der Dinge (IoT) – einschließlich wirklich digital verbundener Städte – der Stoff, aus dem Träume gemacht sind.

über Smart Cities: Wie die Städte der Zukunft aussehen werden | LEAD

An der Stelle muss ich dann schon einmal STOP sagen und dazu raten, darum bitten, das Hirn bei der Vernetzung – hier des eigenen Heims, aber auch generell von Städten und Unternehmen – einzuschalten und die Chancen und Risiken bewusst abzuwägen. Wie schreibt Mirko Bosche:

Die Digitalisierung soll helfen, das Wohnen nicht nur einfacher und effizienter zu machen, sondern auch sicherer.

über Welcome-Kamera: Mirko Borsche will sich zu Hause sicherer fühlen | ZEITmagazin

Was ist überhaupt sinnvoll und – ganz wichtig – was ist sicher? Unter Experten ist es keine Frage, dass mit immer mehr Sensoren und „Devices“ im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) auch immer größere Sicherheitsanforderungen auf Unternehmen, aber eben auch Privatpersonen zukommen. Ende 2016 fielen 900.000 Telekom-Router durch eine Schadsoftware aus. Nun streiten gerade das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Chaos Computer Club (CCC)  darüber, wie man auf das „Mindesthaltbarkeitsdatum“ von Routern aufmerksam machen sollte, also den Zeitraum kennzeichnet, wie lange ein Router mit aktueller Firmware (Software) unterstützt wird. Der CCC will einen „Aufkleber auf der Packung, als wäre der Router ein leicht verderbliches Lebensmittel“.

Und es geht latent mit Vorfällen weiter, manchmal nicht öffentlich kommuniziert, manchmal sehr publik wie im Oktober 2017. Da wurde durch KRACK die WPA2-Verschlüsselung von drahtlosen Netzwerken bedroht und die entsprechend Meldung schaffte es bis in die Tagesschau.

Jedes Gerät im Internet der Dinge ist angreifbar

KRACK war nur ein Fanal: Router, Überwachungskameras, das per W-LAN öffnende Garagentor, der Kühlschrank, alle SmartHome-Geräte, alle Devices, das im Internet der Dinge in das Netzwerk eingebunden werden, müssen auf dem neuesten Sicherheitsstand sein und sollten die neuesten Patches eingespielt haben. Aber das ist bestimmt nicht immer der Fall und so raten viele Experten beispielsweise dazu, nur Geräte von größeren, bekannten Herstellern zu kaufen.

Und nochmals explizit: Je vernetzter das eigene Heim ist, je mehr IoT-Geräte dort im Einsatz sind, umso wichtiger ist das Thema Sicherheit. Ich glaube nicht – und das ist snobistisch gemeint, denn auch ich blicke da nicht durch -, dass jeder Häusle- und Heimbesitzer sich der Risiken bewusst ist und die entsprechenden Kenntnisse hat.

Drüber nachdenken: Was machen Alexa & Co mit uns oder wir mit ihnen?

Über eine andere potentielle Sicherheitsbedrohung habe ich in den vergangenen Monaten zur Genüge geschrieben. Für mich sind smarte Lautsprecher und Geräte wie Alexa von Amazon oder Google Assistant ebenfalls ein Sicherheitsrisiko. Wer garantiert, dass unsere Gespräche nicht aufgezeichnet werden? Sind die Geräte wirklich ausgeschaltet, wenn ich sie OFF schalte? Wo und wie werden die erfassten Gespräche und damit Daten gespeichert? Wer hat Zugriff darauf und vermarktet sie potentiell? Platziert man mit Alexa & Co den permanenten Dauerverkäufer im eigenen Wohnzimmer? Amazon freut sich darüber in vielerlei Beziehung. Alexa wird zum neuen Windows, zum Betriebssystem unseres Heims und bald Autos und hält auch teilweise Einzug in Unternehmen

Nochmals zum Ursprung: Was ist überhaupt sinnvoll, habe ich gefragt. Brauche ich wirklich den Kochtopf, den ich per Sprachsteuerung sage, dass ich zu spät komme. Ist das der riesige Nutzen- und Komforteffekt? Meiner Meinung nach nicht. Die Frage Brauche ich das wirklich? sollte durchaus gestellt werden dürfen. Und, Männer, manchmal auf Eure Frau hören.

Vernetzen, aber dabei Hirn einschalten

Zum Abschluss des Beitrags nochmals klar und deutlich: Ich bin ein absoluter Freund intelligenter Geräte und damit des Internet of Things auch im eigenen Heim. Wir sollten uns bewusst dort vernetzen, wo es Sinn macht. Ich bin davon überzeugt, dass sich Sprachassistenten wie Alexa oder Siri durchsetzen werden und die natürliche Art sind, wie man gerade zu Hause Geräte bedienen sollte. Wenn ich das schreibe, schaue ich beispielsweise auf sage und schreibe 7 Fernbedienungen, aber das ist eines eigenen Beitrags wert. Und, liebe Frauen, wir Männer dürfen auch mal die Tech Gadgets spielen, aber lasst uns alle unser Hirn einschalten, was das Thema Sicherheit und Datenschutz angeht. Gerade auch im Smart Home.

(Stefan Pfeiffer)

P.S. Bei wem die doch wohl vorhandene klassische Rollenverteilung Mann will neue technische Spielzeuge und Frau ist (in dieser Beziehung) vernünftig, anders herum verteilt ist, der möge meine Zuordnung oben verzeihen. Es ist in keiner Weise diskriminierend gemeint und auch manche Männer lieben Schuhe!

„Wenn ein Produkt oder Dienst Dich nichts kostet, bist Du das Produkt – weil Du mit Deinen persönlichen Daten bezahlst“ – Michael Kroker

26. November 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Danke Michael Kroker für das Veröffentlichen der Infografk. Vielleicht hätten die Ersteller bei Microsoft noch LinkedIn mit einbeziehen sollen oder haben sie das?

Und bitte die Tipps lesen: Seine Netzaktivitäten auf Dienste verschiedener Anbieter verteilen. Und vielleicht an der ein oder anderen Stelle drüber nachdenken, Alternativen einzusetzen, zu Beispiel

  • Firefox statt Edge, Internet Explorer oder Chrome [Gerade hier sind viele Anwender bequem und naiv, wie die aktuellen Marktanteile zeigen. Leider.]
  • Qwant, DuckDuckGo, Ecosia statt Google oder Bing

Wenn ein Produkt oder Dienst Dich nichts kostet, bist Du das Produkt – weil Du mit Deinen persönlichen Daten bezahlst.

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über Big Brother Big Tech: Spickzettel aller Daten, die GAFA, Microsoft & Twitter sammeln | Kroker’s Look @ IT

Kurz kommentiert: DSGVO versus Hackerangriffe und Datenlecks – eine grundauf falsche Aufrechnung

30. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich muss es doch noch explizit kommentieren. Hendrik Wieduwilt hat in der FAZ die Datenschutzgrundverorndung kommentiert. Er rechnet die DSGVO gegen Hackerangriffe und Datenlecks auf. Geht aus meiner Sicht nicht. Das sind zwei verschiedene Dinge (eventuell zwei Seiten einer Medaille?). Beide Aspekte sind extrem relevant: Der Schutz und die Kontrolle der persönlichen Daten der Kunden und Bürger durch jene. Die Amerikaner nennen es korrekterweise Data Privacy. Demgegenüber der Schutz vor Hackern, Hackerangriffen oder auch Fehlern in der eigenen IT Abteilung. Beides läuft in deutscher Sprache oft unter Datenschutz, aber wie erwähnt sind es aus meiner Sicht verschiedene Aspekte.

Hat die DSGVO etwas gebracht? Sie gibt den Nutzern mächtige Hebel, um Auskünfte einzuholen, Korrekturen, Löschung oder Migration von Daten zu verlangen. Diese Aspekte schauen sich inzwischen auch andere Länder ab. Gegen wirkliche Gefahren ist sie aber machtlos, etwa Hackerangriffe, Datenlecks, trickreiche Datensauger wie diverse Lockangebote im Internet oder potente Geheimdienste.

über Die Idee des Datenschutzes steht auf dem Spiel – FAZ

Übrigens finde ich in diesem Zusammenhang die Aussage der Forscher der Universität Oxford in Zusammenarbeit und von „Reuters Institute for the Study of Journalism“ in ihrer Studie bemerkenswert, dass die Europäischen Union mit ihrer neuen Datenschutz-Grundverordnung den „strengsten und weitsichtigsten“ Ansatz im Bereich Datenschutz fahre.

(Stefan Pfeiffer)

(Lese-)Tipp 12 zum Smart Home: „Die Kaffeemaschine am Morgen selbst einzuschalten, dürfte gerade noch zu schaffen sein“ | LEAD

20. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein lesenswerter Beitrag für alle, die – wie ich – ihr Heim immer mehr vernetzen, bequemer (Fragezeichen) und intelligenter (Großes Fragezeichen) machen. Auf LEAD finden sich einige knackige und nachdenkenswerten Zitate von Experten und 12 Tipps, wie man das Smart Home sicherer machen kann.

Linus Neumann vom Chaos Computer Club zum Thema schlampig programmierte und damit unsichere Software:

 „Der Preisdruck in der Branche geht oft zu Lasten der Sicherheit, im Speziellen zu Lasten der Softwarequalität und der Nachsorge.“

über Mein Kühlschrank belauscht mich! 12 Sicherheitstipps fürs Smart Home | LEAD

Vangelis Ouzounis von der ENISA, der EU-Agentur für Netz- und Informationssicherheit, warnt, dass die Risiken im Smart Home größer sind als beim Knacken eines Computers:

„Es kommen so viele neue Geräte auf den Markt, und deren Hersteller kümmern sich weder um Privatsphäre noch um Sicherheit.“

„Sie können Daten stehlen, sie können aber beispielsweise auch die Gewohnheiten der Nutzer herausfinden – wann sie Zuhause sind, und wann nicht, und wie sie die Geräte verwenden, die das Haus eigentlich schützen sollten.“

über Mein Kühlschrank belauscht mich! 12 Sicherheitstipps fürs Smart Home | LEAD

Zum Abschluss meine 2 Cents: Aufhalten kann man die zunehmende Vernetzung und immer mehr Geräte im Internet der Dinge nicht, doch gibt es keinen Grund zur Panik. Man sollte nur überlegen, was sinnvoll ist, was man wirklich braucht und wie man das smarte Home möglichst sicher machen kann.

(Stefan Pfeiffer)

„Bei Apple sind wir überzeugt, dass Datenschutz ein grund­legendes Menschenrecht ist.“ – Neue Apple Webseite zu #Datenschutz

20. Oktober 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Apple ist bestimmt auch kein Gutkonzern und ich habe viel zu viel Geld für die diversen Geräte ausgegeben, aber … ich halte das schon wert, kurz notiert und zitiert zu werden:

Während Unternehmen wie Facebook, Google und Amazon das Erheben persönlicher User-Daten sowie deren Weiterverkauf zum Geschäftsmodell erhoben haben, dokumentiert Apple auf der neuen Seite jetzt besonders deutlich, dass die Produkte das Geschäftsmodell des Konzerns sind, nicht die Daten der Kunden.

über Wenn Datenschutz zum Feature wird | LEAD

Unbedingt den gesamten Artikel lesen, da dort auch auf die Geschäftspraktiken und Vorfälle bei Facebook, Google und Amazon eingegangen wird.

Und Apple haut rein:

Bei Apple sind wir überzeugt, dass Datenschutz ein grund­legendes Menschenrecht ist.

über Datenschutz – Apple (DE)

Zu dem Thema Apple und Datenschutz habe ich mich ja schon öfters hier geäußert … Dier Äpfel sind zu teuer. Die Äpfel sind schon lange nicht mehr so innovativ, wie sie mal waren. Nur faul scheinen die Äpfel nicht zu sein. Das kann man von manchem Wettbewerber nicht unbedingt sagen. Auch von denen aus Redmond.

(Stefan Pfeiffer)

Frage des Tages: Wer hat die meisten Daten über uns?

24. April 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Kann man sich eigentlich denken. Google hat deutlich mehr Daten über uns als Facebook. Und Amazon weiß … Sollte angesichts der derzeitigen Facebook-Hysterie aber mal erwähnt werden. Auch auf den Möchtegern-Gut-Konzern sollte man wie auf alle Datenkraken achten!

Google, not Facebook, has more of your data. Following Facebook CEO Mark Zuckerberg’s visit to Washington, D.C. to talk about the company’s data practices could Google be next? „Alphabet’s Google is a far bigger threat by many measures: the volume of information it gathers, the reach of its tracking and the time people spend on its sites and apps,“ WSJ Columnist Christopher Mims reports.

via The Wall Street Journal – CIO Journal, 23.4.2018

Wie schon öfters erwähnt, nutze ich unterdessen Qwant als Suchmaschine. Und bei Amazon bestelle ich nur dann, wenn ich keine Alternative habe. Man kann – glaube ich zumindest – mit kleinen Schritten etwas tun, um die Dominanz besagter Datenkraken etwas zu mildern.

(Stefan Pfeiffer)

EU versus USA: Das grundlegend unterschiedliche Verständnis über unsere Daten und wer sie wie nutzen darf

2. April 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ob ich nun von neuem kalten Krieg schreiben und reden würde, sei dahingestellt, aber ein sehr pointierte und lesenswerter Beitrag auf Wired v.

The EU stands firmly for the interests of the individual. The regulatory language of the GDPR cogently expresses its view, harmonizing data protection rules throughout the EU and requiring that any company, anywhere, must respect the data rights of EU citizens, or face stiff penalties. Europeans must provide positive consent for the ways their data is used, and they have the right to access and erase that data, as well as the “right to be forgotten.” In the opposite corner sits the United States and the giant US corporations that trade in personal data for profit, and whose practices have expanded largely unchecked. One ideology puts the control of personal data in the hands of the individual, the other cedes that control to the corporation. (A third approach is state control of data, which is emerging as China’s social credit system, though that remains as yet an internal policy.) …

The economic power of America’s data giants—Facebook, Google, Amazon—is built on individuals freely exchanging their data for “free” services. As noted by the New York Times, “any attempt to curb the use of consumer data would put the business model of the ad-supported internet at risk.” … There simply isn’t enough popular pressure to force a wholesale revision of US policy.

via The Next Cold War Is Here, and It’s All About Data | WIRED

Jetzt können wir noch die Deutsche Post ins Spiel bringen, aber das macht Gunnar morgen bei unserer #9vor9-Diskussion.

Jetzt könnten wir noch Hackerangriffe auf Datenbestände diskutieren, aber ich glaube für Ostermontag ist das eine gute und ausreichende Zusammenfassung. Danke dafür.

(Stefan Pfeiffer)

Wer #DeleteFacebook sagt, sollte meiner Ansicht nach auch #DeleteAmazon sagen

31. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich selbst bin noch auf Facebook. Ich bin dort, weil ich einerseits Kontakt mit Freunden pflege, in der ganzen Republik und Welt verstreut sind, von meiner Patentante auf den Seychellen über gute Freunde in Südafrika bis zu Kumpels in NRW.

Ich bin auch dort, um Inhalte zu teilen und zu verteilen, bekannt zu machen, Reichweite zu erzielen. Dies sind auch nicht selten Inhalte, die Angebote oder das Profil meines Arbeitgebers IBM promoten. Ich habe immer versucht, das in einem verträglichen Maße zu halten. Verträglich für meine „Freunde“ auf Facebook und auch verträglich für mich selbst. Ich will mir immer noch in die Augen schauen können.

Daneben gibt es Inhalte privater Natur und Inhalte, die zumindest einigen Leuten bei meinem Arbeitgeber nicht gefallen. Sie nehmen Bezug auf Dinge, die nicht so dolle sind, explizit oder durch die mehr oder weniger versteckte Blume, die aber viele durchaus erkennen. Ich glaube immer noch naiv daran, dass man auch Profil und Kante zeigen muss, wenn es um etwas geht, was einem wichtig ist oder generell wichtig ist. Zu generell Wichtigem zählen ich klare Kante gegen Radikale (gerade sehr aktuell in Deutschland), für Umweltschutz und eine liberale Demokratie, um einige Themenkomplexe zu nennen.

Mit dem gerade beschriebenen Kompromiss lebe ich auf und mit Facebook. Noch, wie bereits erwähnt. Apps habe ich weitgehend gelöscht, Privacy-Einstellungen nachjustiert. Auch auf WhatsApp und Instagram bin ich noch mit ähnlichem Hintergrund. WhatsApp ist der nur private Messenger zum Austausch mit Freunden.

Auch auf Amazon bin ich noch. Ich bestelle hier Dinge, die ich sonst nicht oder nicht komfortabel bekomme. In den vergangenen Monaten habe ich meine Bestellungen jedoch deutlich reduziert als bewusste Verhaltensänderung. Wo möglich nutze ich Alternativen bei mir im und vor Ort oder auch online.

Das war alles nur Vorrede.

Ich schreibe das, weil gerade die #DeleteFacebook Welle rollt und der ein oder andere auch vermeintliche Vordenker kund tut, dass sie oder er ihr/sein Facebook-Konto, den WhatsApp- und Instagram-Account gelöscht haben. Es gäbe auch einen Leben ohne Facebook – durchaus mit entsprechenden technischen Alternativen.

Chapeau und ehrlichen Respekt für all jene, die das wirklich durchziehen. Ich hoffe ehrlich, dass ich mit dem und der anderen auf anderen Kanälen in Kontakt bleibe.

Jedoch habe ich (mal wieder) ein Problem. Ich habe ein Problem mit denen, die Facebook und die assoziierten Unternehmen und Apps verdammen und löschen, aber andere Datenkraken aktiv promoten. Wenn ich Facebook gegenüber so kritisch bin, kann ich auf der anderen Seite nicht über meine sozialen Medien und in meinen Beiträgen empfehlen, auf Amazon Produkte zu kaufen und gar eine Wishlist zu bewerben. Wer immerhin noch leicht einsehbar publik macht, dass sie oder er eine Provision bekommen, wenn Leser ein Produkt kaufen, das mit Partner-Links zu Amazon versehen ist, ist zumindest ehrlich. Trotzdem. Der Umgang mit den Daten seiner Kunden ist gerade bei Amazon auch nicht interessenfrei und „datenleck- bzw. datenweitergabefrei“.

Wer A sagt, muss meiner Meinung nach in diesem Fall auch B sagen. Sprich:

Wer #DeleteFacebook (und assoziierte Apps) sagt, sollte (meiner Ansicht nach) auch #DeleteAmazon (und assoziierte Apps) sagen. Für mich ist das eine Frage der Glaubwürdigkeit und Transparenz.

(Stefan Pfeiffer)

 

Neue Sicherheitseinstellungen in Apple iOS 11.3 – Updates für iPhone, iPad,

30. März 2018 Posted by Stefan Pfeiffer

Laut ZDNet ist 29. März das Update auf iOS 11.3 verfügbar. Zumindest bitte mein iPhone mir das auch an. Bin aber auf einer dünnen Leitung. Warte also. Updates wird es nach ZDNet auch für Apple Watch, HomePod und Apple TV geben. Interessant und zu beobachten sein werden diese neuen Einstellungen zum Datenschutz, die aber wohl erst ab Mai in ausgewählten EU-Ländern verfügbar sein sollen. Eine Reaktion auf die aktuellen Ereignisse rund um Facebook? Sehr wahrscheinlich.

Additionally, starting in May in select EU countries — and later worldwide — Apple will release four new privacy tools.

From a user’s Apple ID page, the following actions will be available:

  • Get a copy of your data
  • Request a correction to your data
  • Deactivate your account
  • Delete your account completely

via Apple releases iOS 11.3 with iPhone battery tool, new Animoji, and more | ZDNet

(Stefan Pfeiffer)