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Lesezeichen: Apple, das liberale China oder ein Konzern in der Mid-Life-Krise

15. Januar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Über den Newsletter des Social Media Watchblogs bin ich auf diesen Beitrag über Apple aufmerksam geworden. Für jeden, der so wie ein technologisch zu hause, mobil und im Büro verapfelt ist, eine sehr interessante Lektüre. Vor geraumer Zeit hatte ich ja im Job mit Apple tun und ich erkenne einige im Beitrag beschriebene Prinzipien wieder, die ich beobachten und erfahren durfte: Die absolute, zentrale Kontrolle. In den Ländern, lokal, scheint wenig oder gar nichts entschieden zu werden. Die Zentrale gibt beispielsweise bis ins Detail vor, wie Apple auftritt. Die einen nennen es Branding. Man kann es eben auch Kontrolle nennen. Mir stieß die fast sektenhafte Firmenphilosphie auf, die man auch bei anderen Konzernen wie Google beobachten kann und konnte.

Von der Company mit geilen Produkten zum Anbieter von Services

Im Beitrag wird beschrieben, wie Tim Cook den Kurs von Steve Jobs verändert hat – und den Marktwert von Apple nach dessen Tod dramatisch gesteigert hat. Cook entwickelt Apple weg von einer Firma, die Geräte produziert, zu einem Unternehmen, das mit Services wie Apple TV+, Music, News+ oder Apple Pay in unseren Alltag eindringt. Und für die Services braucht man natürlich Apple-Geräte. Doch der Weg weg von der Firma, die immer wieder innovative Produkte erfindet, könnte durchaus riskant sein.

Tortoise Media analysiert in diesem Beitrag – weitere zu anderen Tech-Giganten sollen folgen – Apple als ein liberales China. Geheimhaltung ist innerhalb von Apple ein Prinzip. das sich durch das ganze Unternehmen zieht. Der Beitrag spricht von einer Geheimhaltungskultur. Geheimhaltung sei alles, so wird ein Mitarbeiter zitiert.

Geheimhaltung als Credo

Vertrauen ist gut … Man darf individuell kreativ sein, aber eben nur zu den Regeln und in der Hierarchie, die Cook kultiviert. Doch wie innovativ und wettbewerbsfähig ist man in Zukunft? Laut Artikel und Einschätzung von anderen Industrieexperten fällt man im Bereich Künstliche Intelligenz gegenüber Google und Facebook zurück. Das Rennen für autonomes Fahren und Augmented Reality ist offen. Und im Video Streaming Markt gibt es bereits Platzhirsche, mit denen man konkurriert.

Vieles erinnert an die Zeit von Microsoft nach Bill Gates mit Steve Ballmer und der Vergleich mit dem Wechsel von Steve Jobs zu Tim Cook ist nicht neu. Es bleibt spannend, ob der Kurs von Cook erfolgreich sein wird, ob es auch dort eines Wechsels bedarf oder ob es zu einer neuen, ernsthaften Krise bei Apple kommen wird. Der Beitrag schließt wie folgt: „Dies ist eine Firma in der Umklammerung einer Mid-Life Crisis“.

Warum bin ich „auf“ Apple: Sicherheit und Datenschutz

Bemerkenswert und für mich persönlich der Grund, warum ich Apple-Geräte benutze, ist der Anspruch an Datenschutz, Data Privacy, der auch in den vergangenen Monaten immer wieder in Werbekampagnen postuliert wird. Angelehnt an den bekannten Was in Las Vegas passiert, bleibt in las Vegas wurde promotet What happens on your iPhone, stays on your iPhone.

Und es es scheint so, dass Apple wirklich im Vergleich zu anderen Anbietern, am meisten Rücksicht auf Datenschutz nimmt, angefangen vom iPhone bis zu Siri. Dieses Vertrauen lässt man sich natürlich mit dem im Vergleich hohen Preisen im geschlossenen Apple Ökosystem entsprechend bezahlen. Es wird auch interessant sein, ob man diese Linie – teure Geräte und hoher Datenschutz – im Rahmen der Neuorientierung Richtung Services beibehalten kann.

Der Artikel ist – so der Social Media Watchblog – Auftakt einer Reihe, in der Tech-Giganten von Tortoise Media so analysiert werden, als wären sie Staaten. Die weiteren Artikel sollen dann kostenpflichtig sein. Nochmals lieben Dank für den Hinweis.

(Stefan Pfeiffer)

Einige, selektierte weitere Beiträge rund im Apple aus meinem „Block“:

Du und Dein Smartphone: Du verrätst mehr über Dich, als Du Dir vorstellen kannst

23. Dezember 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Hallo,

Sie verraten mehr über sich, als Sie denken.

Ständig und überall.

Sie glauben uns nicht?

So macht die Süddeutsche hier ein Onlinespecial unter dem Titel Verkauft und überwacht auf, das sich mit Datenschutz auf Smartphones auseinandersetzt. Danach wird dann dynamisch pro Anwender eingeblendet, welches woher man aus dem Netz kommt, welches Betriebssystem man benutzt und einiges mehr. Doch dies ist nur der erste Ahaeffekt, denn danach wird in einer Reihe von Beiträgen erklärt, welche Datenspuren man hinterlässt, viel schlimmer wer diese Daten wie abgreifen und verwerten kann. Hoffentlich ein Augenöffner für alle, die es sich durchlesen.

… Krankheiten, Stimmungen, Finanzen und Vorlieben.

Diese Informationen gibt ihr Smartphone weiter. Apps und Webseiten teilen Ihre Daten mit Hunderten Firmen. Und Datenkonzerne wie Google, Facebook und Co. bauen daraus Persönlichkeitsprofile und verkaufen den Zugang zu ihnen an die Werbeindustrie.

Die Süddeutsche hat für das Special ein interessantes Projekt durchgeführt: 24 Stunden lang wurde verfolgt, was auf dem Smartphone einer normalen Verbraucherin so passiert, welche Daten wie von wem genutzt werden. Das „Testgerät“ war ein Android-Smartphone des chinesischen Herstellers Xiaomi vom Typ Redmi 6a, ein bei uns relativ unbekanntes, aber weit verbreitetes Gerät. Einige Kernaussagen und Ergebnisse: In den 24 Stunden hat das Gerät 7.305 mal Kontakt mit 636 verschiedenen Servern aufgenommen, 18 Prozent davon „unbeobachtet“ nachts und 64 Prozent, während der Bildschirm gesperrt war.  Google, der „Hersteller“ von Android wurde 2.355 mal, Facebook 1.991 mal und der chinesische Hersteller Xiaomi 898 mal kontaktiert.

Doch es fließen nicht nur Daten an Google und Facebook, die Informationen und Werbung entsprechend personalisieren und mit den Persönlichkeitsprofilen Geld verdienen. Wie die Profile und Daten fast in Echtzeit wie an der Börse gehandelt werden, wird in einem der Beiträge hervorragend illustriert und erläutert.

Digitale_Privatsphäre__Wie_wir_uns_verraten_-_SZ_de.png
Abbildung, eigentlich Animation aus dem Themenspecial der SZ. Alle Rechte gehören der SZ.

Besonders perfide ist dabei, dass viele der bekannten Konzerne auch dann Daten erhalten und sammeln, auch wenn man die Apps gar nicht benutzt. Auf vielen Webseiten sind von den Anwendern unbemerkt Skripts hinterlegt, die kräftig Informationen an Google und Co schicken. Wer kennt nicht den Facebook Like-Button? Einmal drauf klicken und schon gehen Daten an Facebook, auch wenn man gar kein Facebook-Nutzer ist. Oder aber in den Apps, die man benutzt, ist entsprechender Code „verbaut“. Und so tauchen dann Banner und Werbung in Browser und Apps auf, die auf dem eigenen Klickverhalten basieren.

Das kann sehr impertinent sein, wie ich die Tage berichtet habe. Dieser Tage wurden mir konsequent immer wieder auf verschiedensten Webseiten genau die Artikel eingeblendet, die ich gerade gekauft hatte. Diejenigen, die die Banner bezahlt haben, haben Geld zum Fenster rausgeworfen und von dem so postulierten Targeting weit entfernt. Und mich als Konsumenten haben die Einblendungen nur genervt.

Im Browser werden die Klickwege verfolgt, vom Smartphone werden wie beschrieben Daten verschickt. Oft sogar ohne Zustimmung der Anwender. Einige Apps sammeln sogar kräftig Daten und nehmen einfach an, dass sie die Anwender tracken dürfen, weil diese die App nutzen. Doch kann das Datensammeln bald noch ganz andere Dimensionen erreichen, wenn beispielsweise die Autoversicherung danach bemessen wird, wie konservativ man fährt. Entsprechende Daten liefern Smartphone und Auto der Versicherung frei Haus. Und man muss dann weiter denken und sich die Entwicklung in China ansehen.

Natürlich sind viele der Apps praktisch und man will nicht darauf verzichten. Wer möchte schon ohne Google Maps oder einen ähnlichen Dienst navigieren? Denken wir auch an Gesundheitsdaten, die über die Apple Watch gemessen werden, und die bei bei korrekter Nutzung durchaus Leben retten können. Doch dürfen beispielsweise solche Gesundheitsdaten dann auch noch anderweitig verwendet, nein verkauft werden, beispielsweise an einen Pharmakonzern? Ihr Smartphone, diese Wunderwaffe, ist zugleich eine Wanze und nirgends kommen die Firmen Personen näher als in ihrem Smartphone, schreibt die SZ so treffend. Es ist, so die SZ, ein System entstanden, in dem der Einzelne kaum verstehen kann, wer welche Daten über ihn besitzt – und in der ein oder anderen Weise nutzt.

Auf die Frage, wer in der Digitalindustrie mit wem Daten austausche, antwortet ein langjähriger Datenunternehmer: „Alle mit allen, es ist ein großer Puff.“

über Digitale Privatsphäre: Wie wir uns verraten – SZ.de

Genau deshalb ist Datenschutz, Aufklärung und der bewusste Umgang mit Smartphone und Web so wichtig. Deshalb wären auch verständliche Datenschutzerklärungen so wichtig. Wer kapiert schon die entsprechenden Erläuterungen zu Cookies und Datenschutz?

Die SZ leistet hier durchaus einen bemerkenswerten Beitrag. In einer Reihe von Beiträgen werden verschiedene Aspekte aufgedröselt. So werden unter der Überschrift Sieben Tipps für die digitale Selbstverteidigung auch Tipps gegeben, wie man sich besser schützen, beispielsweise seine Werbe-ID zurücksetzen kann. Oder aber es wird erklärt, warum billige Handys, meist Android, oft ungefragt sensible Daten übermitteln:

„Billige Smartphones kommen mit versteckten Kosten: vorinstallierte Apps, die sich nicht entfernen und Daten abfließen lassen.“

über Smartphone: Wer billig kauft, zahlt mit seinen Daten – Digital – SZ.de

Kein Plädoyer oder keine Entschuldigung für Apple, aber der Konzern greift weniger in die Privatsphäre seiner Nutzer ein: „Was auf deinem iPhone passiert, bleibt auf deinem iPhone.“ Apple lebt (bisher) von dem hohen Preis seiner Smartphones und nicht in gleichem Maße wie Google und Co von Werbeeinnahmen. Ein anderes Geschäftsmodell halt. Das kann sogar zu einem Zwei-Klassen-Netz führen:

Wer billige Handys kauft, zahlt dafür mit Daten. Das Internet wird zum Zwei-Klassen-Netz, in dem Privatsphäre käuflich ist.

über Internet der Reichen – Digital – SZ.de

Alles sehr aufklärende und lesenswerte Beiträge. Leider sind jedoch Teile des Specials hinter einer Bezahlschranke und wohl nur über ein Abo – es gibt auch ein kostenloses vierwöchiges Testabo, dass man aber rechtzeitig kündigen muss – erreichbar. Um so bedauerlicher, als diese Artikel eigentlich „Allgemeinwissen“ und „Allgemeinbildung“ sein sollten. Hier hätte die Süddeutsche ihren Leserinnen und Lesern mal ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk machen können.

(Stefan Pfeiffer)

 

Domino Mobile Apps wird zu HCL Nomad (Version 1.0.4)

23. Oktober 2019 Posted by Lela Meiners

Seit Anfang Oktober ist HCL Nomad (vorher Domino Mobile Apps oder kurz DMA) in der Version 1.0.4 für das iPad verfügbar. Ihr könnt euch die neue Version über den AppStore herunterladen.

 

Was ist neu?

- Neuer Name, gleiches Produkt: Domino Mobile Apps wird zu HCL Nomad. Es handelt sich hierbei um eine App mit welcher Domino Applikationen online oder offline ohne zusätzlichen Aufwand auf dem iPad verfügbar gemacht werden können. Wir haben hierzu schon einen Artikel veröffentlicht, in dem wir euch Domino Mobile Apps vorgestellt haben.

- Neue LotusScript-Oberfläche für iOS und Android, integriertes GPS und Gyroskop-Funktionen. Beispielsweise könnt ihr eure Domino-Apps nach dem Release von V11 die geographischen Koordinaten des Nutzers erfassen lassen – dies kann z.B. praktisch für reisebasierte Anwendungen sein.

- Ab jetzt könnt Ihr auch mit HCL Nomad über euer iPad auf euer persönliches Mailfile zugreifen - Administratoren finden die MDM-Optionen für E-Mails und andere Einstellungen unter dem folgenden Link.

- Nomad kann jetzt so konfiguriert werden, dass der DNS-Dienst vermieden wird. Diese Einstellung ist z.B. notwendig für einige VPN-Lösungen.

- Notes Rich Text Selection: Ihr könnt jetzt ein Wort im Text doppelklicken um es auszuwählen.

- Notes Rich Text Copy / Paste

- Der temporäre Befehl @Command FileOpenDatabase funktioniert jetzt mit "Zuletzt verwendete Anwendungen", wenn die Anwendung vorher noch nie geöffnet wurde

- Der Befehl @Platform[Specific] gibt zusätzliche Einträge für iOS zurück: Modelltyp ("iPad" oder "iPhone"), Apple-Modell-ID

- Native OS Style-Nummernfelder zeigen jetzt standardmäßig eine Nummerntastatur an

- Native OS style Mehrfacheingabefelder gefixed

 

Beta-Test für Android und iPhone: Aktuell kann man Nomad als Beta-Version auf dem iPhone und auf Android 8.1 Geräten testen. Wenn ihr daran interessiert seid, könnt ihr euch unter folgendem Link eintragen.

 

Arbeit am Webbrowser-Feature schreitet voran: Aktuell wird daran gearbeitet, Domino-Apps in einem Webbrowser ausführen zu können, ohne dass ein Notes- oder ICAA-Desktop-Client installiert werden muss. Die Beta hierzu ist für das 1. Quartal in 2020 angesetzt. Wir sind darauf sehr gespannt, da dieses Feature für uns und unsere Projekte eine sehr attraktive Erweiterung der Möglichkeiten darstellt.

Quelle: https://www.cwpcollaboration.com/blogs/update-strategy-and-release-of-nomad-104-for-apple-ipad

 

Habt ihr Fragen oder Anregungen? Ruft uns einfach an unter 05251-288160 oder schreibt uns eine Mail an info@itwu.de.

HCL Verse 10.0.7 in Kürze verfügbar – Die wichtigsten Änderungen

7. Oktober 2019 Posted by Lela Meiners

HCL Verse 10.0.7 für iOS kommt bald heraus! Sobald die App verfügbar ist, läuft diese nun erstmalig unter dem Namen HCL und ist dementsprechend auf einem HCL Technologies Apple Account übertragen, sowie mit einem HCL Zertifikat signiert worden.

 

Folgende Änderungen sind zu erwarten:

- Verse kann nicht mehr auf Daten zugreifen, die in früheren von IBM signierten Versionen in der iOS Passwortablage gespeichert waren. Daher werdet ihr nach dem Upgrade auf 10.0.7 und dem erstmaligen Starten der Anwendung zur Eingabe eures Kennworts aufgefordert. Wenn ihr eine vorhandene Version entfernen und dann 10.0.7 installieren möchtet, müsst ihr den Client neu konfigurieren. Aus den unten angegebenen Gründen empfehlen wir euch jedoch, ein Upgrade über eure vorherige Verse-Version zu installieren. Dasselbe gilt übrigens auch, wenn ihr ein Upgrade von der IBM ToDos-Anwendung auf die HCL ToDos-Anwendung durchführt.

- Aufgrund des Wechsels zum HCL-Konto ändert sich die von iOS generierte Geräte-ID (Clients, die von IBM Maas360 und MobileIron verwaltet werden, sind nicht betroffen). Die Geräte-ID wird für die Kommunikation mit dem Traveler-Server verwendet (in der Form HCL_IOS_xxxxxxxxxx). Nach der Installation von 10.0.7 sieht die Client-Anwendung für den Traveler-Server wie ein neues Gerät aus. Ihr könnt eure neue Geräte-ID auf dem Bildschirm Info unter den Verse-Einstellungen, auf dem Traveler-Nutzer-Startbildschirm oder in der Traveler-Verwaltungsansicht anzeigen. Eine neue Geräte-ID hat folgende Auswirkungen:

1. Nach der Installation von 10.0.7 (entweder neu oder als Upgrade) wird das Gerät erneut synchronisiert, da der Traveler das Gerät aufgrund der Änderung der Geräte-ID als neues Gerät behandelt. Alle E-Mails sind dann kurz in allen Ordnern verschwunden und beginnen sich dann wiederherzustellen.

2. Für die neue Geräte-ID (HCL_IOS_xxxxxxxxxx) wird vom Traveler-Server ein neues Profildokument erstellt. Alle eure Einstellungen (z. B. Tage für die Synchronisierung, Signatur usw.) werden dann auf die Standardeinstellungen zurückgesetzt. Wenn ihr jedoch den empfohlenen Upgrade-Ansatz wählt (Installation von 10.0.7 über einer früheren Version), erkennt die Verse-Anwendung die vorherige Installation und überträgt alle eure lokalen Einstellungen.

3. Wenn die Geräte-Genehmigung auf dem Traveler-Server aktiviert ist, muss der Verse-Client möglicherweise erneut genehmigt werden.

4. Die alte Geräte-ID (IBM_IOS_xxxxxxxxxx) wird in eurer Geräteliste angezeigt, bis sie entweder aufgrund von Inaktivität vom Traveler-Server abgerufen oder vom Administrator gelöscht wird

5. Euch werden möglicherweise für einen Zeitraum, in der Regel 24 Stunden nach dem Upgrade, doppelte Benachrichtigungen auf dem Gerät angezeigt, da sowohl die alte als auch die neue Geräte-ID auf dem Server aktiv sind. Die neue Anwendung kann den Server nicht anweisen, keine Benachrichtigungen für die alte Geräte-ID zu senden. Nach diesem Zeitraum markiert der Traveler-Server das alte Gerät als offline und sendet keine Benachrichtigungen mehr an die alte Geräte-ID.

 

Die Android Version ist von diesen Änderungen nicht betroffen.

Quelle: https://support.hcltechsw.com/csm?id=kb_article&sysparm_article=KB0069584

 

Habt ihr Fragen oder Anregungen? Ruft uns an unter 05251-288160 oder schreibt uns eine Mail an info@itwu.de.

Digitalthemen: Alexa everywhere oder ein Ring sie zu knechten und iOS13 als Angriff auf Datenkraken?

27. September 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Einige aus meiner Sicht bemerkenswerte Notizen und Tweets, die nicht in den CMO Kurator passen, da sie eher andere Gebiete behandeln, die ich aber einfach mal dokumentieren will. Brauchen ja auch Stoff für #9vor9, wenn den anderen Herren nichts einfällt:

Datenschutzfunktionen in iOS 13 als Angriff auf Datenkraken?

Gestern habe ich iOS 13, die neue Betriebssystemversion, auf meinem iPhone installiert (und auch meine Apple Watch aktualisiert). Jenseits meiner temporären, persönlichen Umgewöhnungsschmerzen finde ich diese Fakten besonders interessant, die Kate O’Flaherty auf Forbes aufgreift. Schon am 1. September hat sie die wichtigtsen, den Datenschutz betreffendenm Änderungen dargelegt:

  • iOS 13 verhindert, dass VoIP im Hintergrund läuft, also kein Voice over IP mehr betriebsbereit im Hintergrund, ein Angriff auf Facebook und WhatsApp?
  • iOS 13 sendet Benachrichtigungen über Apps, die unsere Lokation, unseren Standort tracken. Proaktiv wird mitgeteilt, welche App wo meinen Standort erfasst und trackt.
  • Man kann in iOS13 Location Tracking nur einmal erlauben,
  • iOS 13 erlaubt auch, das Tracking über Bluetooth- und WiFi-Tracking einzuschränken, Benutzer müssen explizit zustimmen.
  • Und Sign In With Apple – wir kennen das von Facebook, Google und Twitter – bietet mehr Sicherheit auf den Apple-Geräten. Jede iOS-App, die ein Login erfordert, muss nun ein Option bieten, sich mit der Apple ID einzuloggen. Der Clou gegenüber den anderen Login-Services: In Fällen, wo die E-Mail abgefragt wird, wird eine Zufallsmailadresse generiert. Und tschüss Tracking in Apps auf iOS Geräten, wenn ich es richtig verstehe.

Google, Facebook, Amazon & Co werden über diese Funktionen sicher nicht so happy sein, denn es ist durchaus ein Angriff auf deren Geschäftsmodell, sprich Tracking der Anwender und Verkauf von Werbung:

In this context, many of the changes could be seen as a direct blow to Apple’s rivals Google and Facebook: iOS 13 highlights their data collection practices and gives iPhone users the opportunity to stop them. In this way, it’s an attack on Facebook and Google’s business models.

über Apple iOS 13: Is Facebook And Google’s Worst Nightmare Coming True?

Klar. Apple mist kein Unschuldslämmchen. Siri-Aufnahmen wurden ausgewertet, iOS13 war angreifbar. Aber man hat, so Kate O’Flaherty, prompt reagiert. Sie beurteilt die Änderungen positiv, da sie die Sensibilität der Anwender für Datenschutz erhöhen werde.

Ein Ring sie zu knechten oder Gunnar mit Datenbrille

Apropos Datenschutz. Amazon hat bei seinem 2019 Hardware-Event eine beeindruckende Zahl neuer Hardware vorgestellt nach dem Motto Alexa überall.  Besonders „bemerkenswert“ der Echo Loop, ein vibrierender Ring mit haptischen Funktionen und zwei Mikrofonen. Klar, das schreit danach …

Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden

Mein Schatz, mein Schatz. Und dann musste ich noch an Gunnar Sohn denken, der mit einem Google Glass-Imitat vor einigen Jahren über das Gelände der re:publica lief, denn Amazon bringt auch mit Echo Frames eine Brille auf den Markt. Zwar nicht mit Kamera ausgestattet, dafür aber mit Mikrofonen, um mit Alexa zu kommunizieren.

Und hier der Link zum Beitrag von Jörg Schieb, der ein drastiscvhes Bild malt. Er sccxhreibt u.a. zu den Earphones:

… jetzt können die Menschen auch unterwegs überwacht werden. Wann sind sie wo – und wie lange? Mit wem treffen sie sich? Was kaufen sie ein? …

In einem entsprechend präparierten Laden kann der Echo-Bud-Träger fragen: “Wo ist das Nutella?” – und Alexa beantwortet, in welchem Gang die Gläser stehen.

über Echo Buds: Kleiner Mann im Ohr › Digitalistan

Alexa, IBM und Amazon – skurril

Und unser Gunnar lässt mich in diesem Beitrag nicht los. Er kommuniziert den gleich verlinkten Beitrag wie folgt … Alexa auf dem Schreibtisch:

Steven Andrioles Beitrag auf Forbes hat mich erstaunt: Warum Amazon darüber nachdenken sollte, IBM zu kaufen:

Why should Amazon consider acquiring IBM?

IBM made significant progress with its cloud – specifically the hybrid cloud – offerings with Red Hat. The Red Hat acquisition also helps generate revenue – significant revenue.

IBM also owns perhaps the most robust AI platform in the industry.

über Amazon Should Buy IBM (And End the AI Democratization Strategy)

Bin da inhaltlich nicht ganz dabei, aber wie geschrieben: Dokumentationswürdig. Und als IBM’er kommentierte ich das sicher nicht.

Der Vergleich zwischen Steve Ballmer und Tim Cook

Zum Abschluss noch ein Zitat aus einem kurzen (unverständlicherweise hinter der Bezahlschranke veröffentlichten) Kommentar von Thomas Kuhn vom 12. September 2019, in dem er einen Neustart bei Apple und damit die Ablösung von Tim Cook fordert. Der Vergleich mit Steve Ballmer als Nachfolger von Bill Gates und Tim Cook respektive von Steve Jobs ist nicht neu. Den haben andere Autoren schon vor geraumer Zeit gezogen, aber das grundlegende Thema bleibt – und die Parallelen scheinen signifikant. Was meint Ihr?

Beide Erben haben ihre Konzerne ökonomisch exzellent geführt, Umsätze und Gewinne zu neuen Höhen getrieben.

Woran aber der Microsoft-Nachfolger genauso scheiterte wie jetzt der Apple-Erbe: den Konzern zukunftsfähig zu machen. Cook perfektioniert Produktion, Vertrieb und Serviceangebot. Doch eine Idee, wofür Apple im nächsten Jahrzehnt stehen soll, entwickelt er nicht.

über Tim Cook: Warum Apple einen neuen Chef braucht

(Stefan Pfeiffer)

 Bild von Erik Stein auf Pixabay

#CMOKurator: Von Pups-Geräuschen, den aktuellen Marketingthemen als U-Bahn-Streckennetzwerk, dem vermeintlichen Ende der IAA und mehr

24. September 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Und wieder einige Nachrichten aus dem Marketing und den damit verbundenen „Welten“.

Das Marketing-U-Bahn-Netzwerk der kommenden Monate

Michaela Fränzer hat auf der DMEXCO Webseite unter dem Titel Vertrauen, Ethik und ein neuer Kundenfokus – die Trends der DMEXCO 2019 die Schwerpunkte im Marketing und Digital Business als U-Bahn-Streckennetz mit verschiedenen, sich überschneidenden Strecken zusammengefasst. Meine Streckenführung würde des öfteren anders verlaufen. Auch fehlt mir natürlich eine Gewichtung der Hauptstrecken, auf denen der meiste Verkehr ist, aber ein nette optische Spielerei und Darstellung:

dmexco-trends_05.png
Vergrößerte Darstellung siehe hier. Alle Rechte liegen bei der DMEXCO.

Meine persönliche Zusammenfassung zur DMEXCO ist hier zu finden.

Keine Autoschau mehr im Autoland Deutschland: „Droht der IAA im nächsten Jahr das CeBIT-Schicksal?“

Angesichts der DMEXCO haben wir vergangene Woche bei #9vor9 die IAA, die Automobilglanznabelschau vergessen. Und nicht nur der Standort Frankfurt, deren generelles Fortbestehen wird kontrovers diskutiert. „Droht der IAA im nächsten Jahr das CeBIT-Schicksal? Damit das nicht passiert, muss sich die Automobilmesse zu einer Plattform entwickeln, in dessen Mittelpunkt es um Dialog und Austausch geht,“ so der Vorspann des Artikels von Hortizont-Redakteur Michael Reidel. Und ja, die Bedenken sind gerechtfertigt und es stellt sich schon die Frage, ob man wirklich von einer Messe, die Hochglanz fährt, zu einer  Plattform, einer Konferenz für Mobilitätsfragen werden kann. Ich habe da meine Zweifel und zitiere Volker Weber, der vor Ort war:

Danke IAA. War schön bei Dir. Wenn du in zwei Jahren immer noch da bist, fresse ich einen Besen. Diese Form von Veranstaltung hat sich überlebt.

über vowe dot net :: Mausetot :: Impressionen von der IAA

Und nein, das Ende der CEBIT und die Diskussion um das Ende der IAA hat absolut nichts damit zu tun, dass bei beiden Events Ginni Rometty eine Keynote hielt 😉

„Kundennähe und Kundenkontakt müssten zum Pflichtpunkt für jeden Marketer werden“ – Anne Schüller

Sie schreibt mir ganz aus dem Herzen, die Anne Schüller, die in einem Blogbeitrag auf PR-Blogger die zu hohe Fixierung vieler Marketingverantwortlicher auf Zahlen und Datenanalyse moniert:

Datenmanie killt Empathie – und verliert das Menschliche aus den Augen. Wer auf Zahlen fixiert ist, denkt nur noch in Zahlenkategorien – und vertraut den Zahlen blind. Natürlich sind Daten genauso wie KPI’s wichtig. Und Messbarkeit hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen. Nur darf man sie nicht für den Stein der Weisen halten.

über PR-Blogger – Über Zahlenhörigkeit und Datenmanie: Dem Erfolg förderlich und doch gefährlich

Um es nochmals klar zu sagen: Daten und Analytics sind im heutigen Marketing unverzichtbar. Richtig angewendet, helfen sie uns den Interessenten zum richtigen Zeitpunkt die richtige Information und das richtige Angebot zu unterbreiten – und so zu verkaufen. Gerade im digitalen und Online Marketing können wir nicht darauf verzichten, aber wir dürfen sie nicht zum heiligen Gral erheben, die Validität der Daten immer wieder hinterfragen und wir sollten wo immer möglich auch als Marketingmitarbeiter Kontakt zu unseren Interessenten und Kunden haben. Also so richtig Kontakt. Am besten real. Von Mensch zu Mensch:

Kundennähe und Kundenkontakt müssten zum Pflichtpunkt für jeden Marketer werden.

Ich stimme zu, auch wenn es heute in vielen Marketingabteilungen und bei vielen CMOs nicht oberste Priorität zu haben scheint und sich Mitarbeiter hinter Dashboards und Tabellen verschanzen und dort auch ganz sicher wahnsinnig agil sind.

Statt Amazon: Direkt beim Händler ist in der Regel billiger

Ich war auch bequem und habe vor Jahren immer über Amazon eingekauft. Dort konnte ich an einer Stelle alle Artikel von IT-Zubehör bis Katzenfutter finden und musste mich nicht auf anderen Marktplätzen oder direkt auf der Webseite des Händlers bewegen. Persönlich habe ich das geändert – aus Gründen des Datenschutzes und auch um den lokalen Einzelhandel zu unterstützen – und kaufe nur noch selten über Amazon ein.

Doch. nicht nur ich habe Geld raus geworfen. Jetzt hat aber die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in einer Stichprobe herausgefunden, dass man für diese Bequemlichkeit zahlt. Die Gebühren von bis zu 15 Prozent, die Amazon nimmt, werden oft einfach drauf geschlagen.

Bei 98 von 100 Produkten fand sich der niedrigste Preis im Händler-Shop. Im Schnitt wurden die Waren dort im Direktverkauf fast ein Fünftel (18 Prozent) günstiger angeboten als auf dem Online-Marktplatz – und das inklusive Versand. Der Grund: Die Gebühren, die der Mittelsmann Amazon einstreicht

über Verbraucherschützer: Direktkauf beim Händler oft günstiger als bei Amazon Marketplace | heise online

Bevorzugen Amazon und Apple eigene Produkte?

Und zum Abschluss dieses CMO Kurators noch zwei Meldungen, die nicht wirklich erstaunen. Sowohl Amazon wie auch Apple sollen die eigenen Produkte in ihrer jeweiligen Stores beispielsweise beim Suchen bevorzugt promotet haben. Apple streitet das ab. Wieder mal ein Schelm …

Und zum Abschluss ein Pups

Und ich kann mir diesen abschliessenden Link und Hinweis nicht verkneifen:

„Alexa, mach ein Pups-Geräusch!“ So oder so ähnlich lautet einer der beliebtesten Befehle, die Amazon-Alexa-User dem Smart-Home-System geben.

über Alexa-User lieben Pupsgeräusche und Tierlaute | Special | Dmexco 2019 | W&V

Nicht sinnvolle Skills dominieren laut Analyse der Berliner Digitalagentur Beyto im Alexa-Skill-Store: Es sind – ich sage mal – eher Humorvollen. Und über Humor kann man ja …

(Stefan Pfeiffer)

 

Datenschutz: Muss „die Politik“ denn „die Leute“ zu ihrem Glück zwingen?

14. Juni 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Auf Stern.de sind gerade einige interessante Beiträge zum Thema Datenschutz erschienen. Lesenswert und zitierwürdig, finde ich. Marc Al-Hames von Cliqz sagt beispielsweise:

Um es mal ganz klar zu sagen: Facebook und Google machen nur das, was absolut notwendig ist. …

Die machen sich nicht ihr eigenes Geschäft kaputt.

über Datenschutz: „Die Werbe-Industrie kann uns über alle Geräte hinweg verfolgen. Denen entgeht nichts“ | STERN.de

Deutlicher kann man es nicht sagen. Und auch ich habe das Fragezeichen in meinen Augen:

Ich frage mich ständig, warum die Leute das alles noch mitmachen.

über Datenschutz: „Die Werbe-Industrie kann uns über alle Geräte hinweg verfolgen. Denen entgeht nichts“ | STERN.de

Der Hamburger Hamburger Datenschützer Johannes Caspar fordert in seinem Gespräch mit dem Stern konsequenteres Datenschutzverhalten von Politikern, ich füge hinzu, von uns allen ein:

Wer öffentlich immer wieder zu Facebook kritisch Stellung bezieht, sollte dort keine Fanpage betreiben und damit dafür sorgen, dass die Marktstellung und Datenvorherrschaft einer monopolartigen Plattform durch das eigene Zutun noch gefestigt wird.

über Johannes Caspar: „Google verfügt über eine riesige Überwachungsmaschinerie“ | STERN.de

Doch es gelingt mir nicht einmal im persönlichen Umfeld, die meisten Bekannten und Freunde von einer Abkehr von Facebook, WhatsApp oder Google Search zu überzeugen. Es gelingt allgemein mehrheitlich nicht, „die Leute“ von den Datenkraken weg zu bekommen, denn

  • sie glauben ja nichts zu verbergen zu haben,
  • sie sind bequem und genießen den Komfort,
  • sie sind nicht ausreichend aufgeklärt über die Datenschutzproblematik,
  • sie glauben „das System“ von innen bekämpfen zu können und zu müssen (wie es mein Freund Gunnar versucht),
  • alle anderen sind ja auf WhatsApp oder Facebook und man hätte keinen Kontakt mehr mit ihnen,
  • es keine Alternativen gibt oder zu geben scheint,
  • viele glauben, es ist eh schon zu spät und ihre Daten sind schon überall,
  • es interessiert einfach nicht,

[Schickt mir Eure Begründungen, warum „die Leute“ oder Du nicht von den Plattformen weggehen/weggeht. Die einleuchtenden Gründe füge ich ein.]

Ist es also wirklich so, wie Marc sagt, dass „die Politik“ handeln muss, damit persönliche Daten besser geschützt werden? Müssen wir also „die User“ zu ihrem Glück zwingen?

Nachtrag: Sowohl in dem Interview mit Marc Al-Hames wie auch mit dem Hamburger Datenschützer Johannes Caspar werden Facebook, Google und Apple (das vergleichsweise gut weg kommt) behandelt. Eine weitere immer bedrohlichere Datenkrake – Amazon – kommt unglücklicherweise nicht in gebührendem Maße vor. Caspar erwähnt immerhin Alexa. Amazon spielt meiner Ansicht nach in der gleichen Liga wie Facebook und Google und weiß mehr über uns, als wir denken …

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Andrew Martin auf Pixabay

Apple: Vergleichsweise weniger Skandale, aber das mag sich ändern

24. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich habe hier bereits über das Experiment von Kashmir Hill geschrieben, die fünf das Netz, Desktop und mobile Geräte weitgehend beherrschenden Konzerne Amazon, Facebook, Google und Microsoft berichtet und zu einer digitalen Diät aufgerufen. Fünf, Moment, da fehlt doch einer. Stimmt. Apple habe ich noch nicht behandelt.

In den vergangenen Monaten gab es eine interessante Entwicklung: Tim Cook hat sich als weißer Ritter des Datenschutzes gegenüber den Datenkraken positioniert. Er lobt die DSGVO und fordert ähnliche Gesetze in den USA. Gut so, auch wenn man ihm unterstellen könnte, er mache das, weil das Geschäftsmodell von Apple ein anderes ist. Noch lebt man vor allem von Hardware – und das jenseits aller Unkenrufe gut:

Apple makes its money by selling hardware (and taking a generous cut from app sales), not by selling its users’ data or running ads (at least, not anymore).

über I Cut Apple Out of My Life. It Was Devastating

Unser Haushalt und unsere IT ist wie die von Kashmir auch veräppelt und ich kann ihreStatement teilen:

Being asked to remove Apple from my life was like being asked to remove a part of my body that was incredibly useful but that I could live without, like a finger or an eyeball.

über I Cut Apple Out of My Life. It Was Devastating

Man gerät in eine Abhängigkeit. Meine Frau liebt ihr iPhone und legt es oft abends kaum zur Seite (Stichwort Second Screen). Und das nimmt eine noch zentralere Position für sie ein, dass es nun auch per Carplay das Navigationssystem ihres Autos ist. Ich nutze auch diverse Apple-Geräte und gerade auch die Apple Watch mit dem Fitness Tracking geißelt mich jeden Tag. Nur das Smart Home haben wir noch nicht im Einsatz: zu wenige zu teure Geräte, bei denen ich noch glaube, dass sich die Nachrüstung unserer Wohnung nicht lohnt oder zu schwierig ist.

Zwischenfazit: Wenn man sich in das Apple-Ökosystem begibt, wird man sehr schnell davon abhängig, kommt auch schwer wieder raus. Parallel dazu nimmt die Unzufriedenheit angesichts einer wahrgenommenen Hochpreisigkeit und Hochnäsigkeit von Apple auch bei treuen Apple-Fans zu.

Zurück zum Fakt, dass Apple über lange Jahre vom iPhone gelebt hat, ja noch lebt, sich aber die Kaufzyklen zu reduzieren scheinen, da die Innovation noch bessere Kamera alleine nicht mehr zieht. Anwender nutzen ihr Gerät länger. Deshalb will man jetzt mehr Geld mit Services  – Video, Gaming, Musik, News – machen.

Apple_pivots_to_media_as_iPhone_sales_fall_- Axios
Copyright: Data: Company earnings reports; Chart: Axios Visuals

Und schon kommt Apple, das bisher im Vergleich zu Facebook, Google und Co deutlich weniger Skandale zu verzeichnen hat, mehr in die Schlagzeilen. Die derzeitige Diskussion um Apple News, den Nachrichtendienst, der wohl am 25 März starten soll, ist ein deutliches Zeichen dafür. Apple streitet sich nun mit den Verlagen darüber, wer welches Stück vom Kuchen bekommt. Und Apple möchte natürlich ein gewaltiges Stück. davon. Und viele Verlage, deren Werbeeinnahmen massiv zu Facebook und Google gewandert sind, wehren sich dagegen, dass nun auch die Einnahmen für bezahlte Inhalte abnehmen.

Bedenklich, auch wenn ich persönlich gerne einen solchen Nachrichtendienst hätte, der mir über die verschiedenen Publikationen hinweg, die Informationen liefert, die ich lesen und für die ich bezahlten würde. Blendle hat mich bisher noch nicht überzeugt. Ein solcher Dienst wird früher oder später kommen müssen, allein für welchen Preis für Verlage, Journalisten und Konsumenten. Bei der Schnarchnasigkeit und dem Unverständnis des Konzepts Internet deutscher Verlage – vielleicht von Verlagen insgesamt, wie es ja gerade auch die gegenwärtige Diskussion um Uploadfilter und Leistungsschutzrecht zeigt – scheint es mir eher wahrscheinlich, dass Giganten wie eben Apple die Sahne abschöpfen werden.

(Stefan Pfeiffer)

 

 

 

 

 

Digitale Veganer? Realistischer ist es, dass wir auf Diät gehen

19. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Die Zahl der digitalen Veganer nimmt scheinbar zu, Digitale Veganer sind diejenigen, die ohne Lösungen der Technologieriesen Amazon, Apple, Facebook, Google und Microsoft leben wollen. Sie nutzen Technologie, aber eben nicht Lösungen von „bösen“ Anbietern. Eine große Herausforderung, wie Kashmir Hill in ihrem Selbstversuch feststellen musste. Manchmal fühlte sie sich amputiert, als ob ein Körperteil fehlt. Und es ist extrem schwierig, denn die Technologien besagter Unternehmen sind überall, oft kaum sichtbar im Hintergrund.

Man glaubt, die „richtige“ und „saubere“ Lösung zu nutzen und dann stellt man fest, dass der Open Source-Messenger Signal oder auch die oft empfohlene Suchmaschine DuckDuckGo auf Amazon Web Services laufen. Oder aber im eigenen Auto läuft für uns kaum sichtbar Software von Microsoft oder Google. Gute Beispiele, wie schwer es ist, besagte Riesen zu bemerken und zu vermeiden.

Und die ganz strikten, digitalen Veganer in Europa wollen oft auch keine Software und Lösungen nutzen, die aus den USA stammen oder dort laufen: „Signals Server stehen in den USA = No GO!“ So lautete eine Antwort auf meinen Beitrag zur Nutzung von Signal. US-Unternehmen unterlägen amerikanischem Recht und Gerichte könnten die Anbieter zwingen, Schlüssel und Daten herauszugeben. Die Schatten von FBI, NSA, CIA und Co. werden vielleicht sogar zu Recht heraufbeschworen.

Digitale Veganer verteidigen und promoten Alternativen, doch sie haben oft den Geruch der Kommandozeilen-Befehle und schwieriger Bedienung. Das beste Beispiel ist Linux versus Windows am Arbeitsplatzrechner oder aber auch die Diskussion, ob man Libre Office oder Microsoft Office nehmen soll. Und was sind die leicht nutzbaren Alternativen, wenn es kein iPhone und kein Android-Smartphone sein soll?

Die Widerstände vieler Nutzer/innen sind groß, denn man ist die Lösungen besagter Riesen gewohnt, aus der Schule von klein an. Microsoft-Software bereits in der Schule ist ein gutes Beispiel. Oder wenn sich das eigene Kind schon in zartem Alter an Alexa gewöhnt, ist eine Entwöhnung im Nachhinein schwierig. Es ist ja so bequem und gewohnt.

Oft gibt es scheinbar keine Alternativen: „All meine Freunde sind auf Facebook und WhatsApp.“ Deshalb werden Nachteile in Kauf genommen, nicht wahrgenommen oder klein geredet. „Ich habe doch nichts zu verbergen“. Wie oft hört man diesen Satz selbst von intelligenten, aufgeklärten Bürger/innen? Die Datenkraken und Monopolisten haben (oft geschlossene) Ökosysteme geschaffen, aus denen normale Anwender/innen nur schwer ausbrechen können oder wollen. Oder sie operieren wie geschrieben unbemerkt im Hintergrund.

Doch das Misstrauen nimmt derzeit gerade auch in den USA zu, wo lange Jahre eher Ignoranz in punkto Datenschutz herrschte. Plötzlich werden unter dem Hashtag Techlash aber mögliche Wahlmanipulationen genauso diskutiert wie die Vermarktung der persönlichen Daten der Surfer/innen. Es wird spannend sein, zu beobachten, wohin dies gerade in den USA führen wird.

Doch seien wir realistisch. Zu digitalen Veganern wird die Mehrheit der Bevölkerung nicht werden. Wir alle werden wohl gar nicht komplett vegan leben können, denn besagte Unternehmen sind unterdessen nahezu unvermeidbar geworden. Jedoch glaube ich, dass wir stattdessen eine digitale Diät anstreben sollten. Was heißt das? Wir vermeiden die Lösungen von Amazon, Facebook, Google und Microsoft, wo wir es können. Und wir machen auch Kompromisse, denn in den USA gehostete Lösungen wie Signal oder DuckDuckGo sind immer noch besser als ein WhatsApp oder ein Facebook Messenger respektive Google.

Schon dies erfordert viel bewusstes Handeln, um das eigene digitale Ich zu ändern. Doch es geht, wenn man sich bewusst für gangbare Alternativen entscheidet, bei denen man eben keine großen Verluste an Bequemlichkeit wahrnimmt. Und es fordert viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit, um auch diejenigen nach und nach aufzuklären, die nicht täglich in der Welt der modernen IT und Digitalisierung daheim sind. Mir sind aber immer mehr Anwender/-innen lieber, die in digitaler Diät leben, denn eine vernachlässigbare Zahl digitaler Veganer.

P.S. Zum Ende noch ein persönliches Outing: Wir leben privat in einer Apple-dominierten Welt. Diesen Kompromiss sind wir eingegangen. Da sind wir bequem.

(Stefan Pfeiffer)

Lesezeichen: Nicht nur die digitalen Evangelisten werden alt, auch Amerikas Technologieriesen …

13. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Nicht nur alternde digitale Evangelisten, auch die großen Digitalkonzerne und -monopolisten werden alt. Mal eine etwas andere Perspektive zu den Big Five. Sie stagnieren und werden alt, meint Hanna Henkel in der NZZ. Und das gerade verkündeter Rekordumsätze und -gewinne beispielsweise bei Facebook und Google. Sie nennt fünf Bereiche, die auf einen Alterungsprozess hinweisen: Das Wachstumstempo habe sich verlangsamt und im Kerngeschäft stoße man an Grenzen, wie man am Beispiel der verlangsamter Verkäufe der iPhones sehen könne. Sie sieht die geplante Integration von Facebook, WhatsApp und Instagram auf einer Plattform als ein ebensolches Zeichen.

Wegen der Grenzen im Kerngeschäft versuche man auch seine Angebote zu diversifizieren – und trete sich hier und da gegenseitig auf die Füße. Im Kerngeschäft gebe es kaum noch Innovation – siehe iPhone oder den Amazon Onlinehandel – und man forsche auf Teufel komm raus, um neue Geschäftsgebiete zu erschließen. Gleichzeitig verteidige man mit Händen und Füßen des Status Quo.

In diese Richtung deutet auch, dass viele der Techriesen immer mehr Geheimniskrämerei rund um ihre Zahlen betreiben. Apple nennt beispielswe nicht mehr die Zahl der verkauften Geräte:

Sie alle können nicht genug Daten über ihre Nutzer bekommen, aber wenn es um sie selbst geht, üben sie grösste Zurückhaltung. Seit Jahren rätseln Investoren und Beobachter darüber, wohin genau die Milliarden fliessen, die etwa Apple, Alphabet oder Facebook jährlich investieren. Es ist zwar verständlich, dass diese Konzerne sich aus Konkurrenzgründen nicht in die Karten gucken lassen. Genauso verständlich aber ist das Interesse der Öffentlichkeit.

über Google, Facebook, Twitter: Geheimniskrämer aus dem Silicon Valley

Alles aus meiner Sicht richtige Beobachtungen und es ja nur zu normal, dass man im Alter entschleunigt. Ausnahmen, lieber Gunnar Sohn, bestätigen die Regel. Aber leider muss ich Hanna auch in ihrem Resümee zustimmen:

Ein rasanter Abstieg hingegen ist nicht zu erwarten. … Solche Giganten mögen an Dynamik einbüßen, von der Spitze der amerikanischen Geschäftswelt lassen sie sich nicht so schnell verdrängen.

über Amerikas Technologieriesen werden alt | NZZ

 

 

Die „Big Five“ Amazon, Apple, Facebook, Google und Microsoft: Ganz los werden wir sie wohl nimmer – Zerschlagung unrealistisch

6. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Kashmir Hill hat für Gizmodo einen interessanten Selbstversuch gemacht und versucht, die „Big Five“ Google, Amazon, Facebook, Microsoft und Apple aus ihrem täglichen Leben auszusperren. [Kleine Randbemerkung: Der Begriff „Big Five“ mag ja erst einmal griffig und einschlägig sein. Allein tut man den armen Tieren unrecht, denn die sind schützenswert, im Gegensatz zu den Daten- und Netzgiganten.] Sie hat die entsprechenden Internet-Adressen der Anbieter über ein VPN für je eine Woche blockiert. Éine empfehlenswerte, interessante und teilweise frustrierende Lektüre.

In ihrem Beitrag zu Microsoft erinnert Kashmir an den missglückten Versuch der 90er Jahre, den Konzern wegen seiner Dominanz aufzuspalten. Damals war die Dominanz von Windows nicht zu übersehen und auch der Streit Internet Explorer versus Netscape als Browser ging durch alle Gazetten. Kashmir bemerkt zu Microsoft: „The big difference between Microsoft and the others in the Big Five is that it’s been forced into the shadows while the others are freely operating their respective empires right in our faces all the time.“ Oder um es frei mit Bert Brecht zu sagen: Und der eine steht im Dunkeln und die anderen stehen im Licht …

Selbst wenn man Microsoft Office und Windows mehr oder weniger aussperrt, wird man Microsoft meist nicht los. Skype oder LinkedIn sind zwei offensichtliche Beispiele, doch auch viele Server und Dienste agieren eher unauffällig im Hintergrund, vom Navigationssystem manchen Autos bis zu Active Sync und vielen anderen Diensten. Sehr amüsant das Beispiel Ford, das Microsoft nun aus seinen Wagen verbannt hat („too buggy“) und nun Dienste von Google und Amazon anbietet: “Ford and Alexa, a match made in tech heaven,” so zitiert Kashmir die Webseite von Ford. Und vergessen wir nicht, dass Microsoft die öffentliche Verwaltung im wahrsten Sinne des Wortes auf deutscher und europäischer Ebene in der Hand hat. Dagegen getan wird scheinbar nichts.

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Wie oft haben Kashmir’s Geräte versucht, Dienste der von ihr blockierten Anbieter zu verbinden. Illustration: Jim Cooke (Gizmodo Media Group) ©Gizmodo Meda Group – All rights reserved

Das Ergebnis beim Versuch, Amazon zu ignorieren, ist Kashmir gescheitert. Ihr Haushalt ist Echo- und Kindle-verseucht. Hinzu kommt – natürlich – der Onlinehandel, der nicht nur den USA heute zum Alltag vieler Konsumenten gehört. Nicht direkt im Blick haben „normale Anwender“ Amazon Web Services. Oder doch. Kashmir schreibt: „Spotify is the last entertainment provider standing (for now), because its music lives in the Google cloud.“ Und sie stellt fest, dass auch Alltags- und Arbeitswerkzeuge, bei denen man nicht an Amazon denkt, auf der Cloud-Technologie laufen: Slack und auch Signal. Gottseidank gibt es ja End-2-End-Verschlüsselung.

Dann hat Kashmir Facebook für eine Woche aufgegeben – und sie fühlte sich einsam, hat Freunde und Bekannte vermisst, sogar die Nachrichtenflut mit durchaus fragwürdigen Inhalten. Kein Facebook, kein Facebook Messenger, kein WhatsApp und kein Instagram. Viele Konsumenten scheinen sich gar nicht vor Augen zu halten, wie viele Kanäle Zuckerberg und Facebook beherrscht – und potentiell auf einer Plattform vereinen wollen. Selbst meine Frau, die auf Facebook keine privaten Bilder will, nutzt weiter WhatsApp und teilt Informationen und Links beispielsweise zu begrüßenswerten Umweltinitiativen. Und ich konnte meine Tennisgruppe auch nicht überzeugen, von WhatsApp weg auf Signal zu gehen. Die normalen Anwender/innen sind leider meist bequem oder nicht informiert. „Ich habe ja nichts zu verbergen.“

Schließlich kam auch Google an die Reihe, das 2018 ja auch mit dem Google+-Datenskandal zu tun hatte (Datenleck von 500.000 Nutzern) oder mit aufmüpfigen Mitarbeitern zu kämpfen hatte, die keine Künstliche Intelligenz für das Pentagon entwickeln wollte. Kashmirs Fazit: Ein Leben ohne Gmail, Kalender, Chrome, Docs, Suche, Maps (kontrolliert, so der Beitrag, 77 Prozent der Navigation), YouTube anderen gewohnten Services und Apps von Google ist … schwierig. Auch tritt der gleiche Effekt wie bei Amazon auf: Einige Services funktionieren nicht, wie im Falle Google Uber oder Spotify. Kashmir hatte auch eine interessante Erfahrung mit Dropbox. Dort konnte sie sich auch nicht mehr einloggen, weil Dropbox auf Google in der Identifizierung, ob es sich bei der/dem Anmeldenden um eine wirkliche Person handelt. Und denken wir noch an Android, das beherrschende Betriebssystem für Smartphones, das für viele Nutzer/innen logischerweise unverzichtbar ist.

[Der Bericht über Apple fehlt noch und ich werde entsprechend hier ergänzen.]

Die Diskussion um eine Zerschlagung von Facebook, aber auch der anderen Konzerne wird an vielen Stellen – auch hier im Blog oder bei #9vor9 – geführt. Auch dazu finden sich interessante Stellen in den Artikeln von Kashmir. Sie zitiert beispielsweise Antonio Garcia-Martinez bezüglich der Erfahrungen, die man mit dem Microsoft-Fall gemacht hat: “U.S. antitrust laws, written in the industrial age, don’t capture many of the new realities and potential dangers of these vast data empires.” Die Gesetze genügen einfach nicht mehr, um die Daten- und Plattformgiganten zu zerschlagen. Entsprechende Hoffnung dürfte vergebens sein, auch wenn Aktivisten wie Sarah Miller, Deputy Director des Open Markets Institute, laut das Eingreifen der FTC fordern, da das Facebook-Imperium für “77 percent of mobile social networking traffic in America” stehe.

Meine persönlichen Erfahrungen

Ich bin da eher bei Sean O’Brien, Gründer des Yale Privacy Lab, der dazu auffordert, so wenig Dienste von Google (und den anderen Giganten) wie nur eben möglich zu nutzen: „Even me as an activist on these issues, a privacy maximalist, I can’t completely cut myself off.” Auch ich versuche seit geraumer Zeit, die Services von Amazon, Facebook, Google und Microsoft so wenig wie möglich zu nutzen. Hier nun meine persönlichen Erfahrungen:

Microsoft: Ich nutze wie Kashmir auch keine Windows-Rechner, sondern bin mit allen Vor- und Nachteilen auf Mac und Apple-Geräten. Die Nutzung von Microsoft Office ist deutlich zurück gegangen, ich komme aber nicht ganz um Excel oder Powerpoint herum. Tja, und auch LinkedIn nutze ich weiter, mehr sogar nach meinem Abschied von Facebook. Skype brauche ich nur für unsere #9vor9 Gespräche jeden Dienstag.

Amazon: Eine Leben ohne Shopping bei Amazon geht, ist aber manchmal aufwendiger. Alexa, Echo und Co gibt es bei uns eh nicht. Aber ich bin Slack- und Signal-Anwender, habe aber bei Signal eigentlich schlechtes „Sicherheitsgewissen“, obwohl ich mir wünschen würde, dass Signal einen andere Cloud-Plattform nutzen würde.

Facebook: Von Facebook bin ich nun einige Wochen weg  und ja, ich vermisse vor allem die leichten Flachsereien, zum Beispiel mit Thomas Wedel zum Bundesliga-Geschehen. Auch hat meine Abstinenz sicher auch Einfluss auf die Klickzahlen in meinem Blog. Zu WhatsApp habe ich mich ja schon geäußert: Viele sind sich wohl nicht gegenwärtig, dass WhatsApp zu Facebook gehört und ziehen keine Konsequenze.

Google: Meine Suchmaschinen sind Qwant oder DuckDuckGo. Nur selten rufe ich die Google-Suche noch auf. Von Gmail verabschiede ich mich gerade sukzessive und bin auf Mailbox.org umgestiegen. Scheint zu funktionieren. Aber auch bei Google ist klar: Irgendwo im Hintergrund nutze ich Google Services. Denken wir nur an Google Analytics im Zusammenspiel mit meinem WordPress-Blog.

(Stefan Pfeiffer)

Meine Ei-Tie: CarPlay im Auto nutzen statt des teuren Navigationssystems vom Hersteller

2. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich habe mich schon immer über die aus meiner Sicht unverschämten Preise aufgeregt, den Autohersteller für ihre eigenen Navigations- und Media Control-Systeme aufrufen. Deutlich vierstellige Beträge für in der Vergangenheit oft technisch rückständige, in Funktionen und Bedienung rückständige Pakete waren die Regel. Darüber habe ich mich schon vor Jahren aufgeregt: Alle Navigationssysteme der Autos, die ich in den letzten mehr als 10 Jahre gefahren habe, waren nicht auf dem neuesten Stand der Technik und grottig zu bedienen.

Also haben wir uns beim Privatwagen jetzt gegen das System des Anbieters und für die CarPlay-Schnittstelle mit Touchscreen entschieden. Unser gewohntes iPhone wird so zum Navigationssystem und zur Schaltzentrale. Der Touchscreen ist dabei aus meiner Sicht wichtig, weil wesentlich intuitiver als die Steuerung per MMI Controller (Drehrad), die ich aufgrund meiner Erfahrungen immer noch mühsam finde. Und vielleicht freunden wir uns auch noch mehr mit Siri, dem Sprachassistenten von Apple an.

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Die Karten-App spiegelt sich auf den Screen des Autos

Mit Apple CarPlay stehen uns unterdessen seit iOS 12 endlich drei verschiedene Kartendienste zur Verfügung: die hauseigenen Apple Karten-App, die ich unterdessen als wettbewerbsfähig ansehe, Google Maps und Waze, das Navigationssystem, bei dem die Fahrer ihre Verkehrs- und Staumeldungen direkt zum Nutzen anderer „Wazer“ eingeben können. Zudem meldet Waze, das sich (leider) im Besitz von Google befindet, automatisch aktuelle Geschwindigkeiten an den Betreiber zurück, um so einen möglichst optimalen Verkehrsfluss zu bieten. Wir nutzen den Apple-Dienst und sind auch bisher zufrieden.

Die Zieleingabe erfolgt per Siri oder über den Touchscreen. Siri liest uns auch auf Aufforderung neue Nachrichten und wir können mit einer Sprachnachricht antworten. Ziel ist es, nicht auf das iPhone schauen zu müssen oder dort während der Fahrt zu tippen. Apple CarPlay unterstützt noch eine überschaubare Anzahl anderer Apps, von WhatsApp bis zu Spotify. Mal schauen, wie sich „unsere Apps“ mit Apple CarPlay in den kommenden Wochen und Monaten bewähren. Bisher sind unsere Erfahrungen positiv.

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iTunes oder Spotify sind auch in CarPlay verfügbar. Einer meiner bevorzugten Apps: Hörbücher.

Die Gerüchteküche sagt, dass Apple CarPlay mit der kommenden Version des Betriebssystem iOS deutlich ausbauen will. Ich bin gespannt. Bisher kann man erst einen kleinen Ausschnitt der Apps nutzen, die man von iOS und dem iPhone her kennt.  Die Klagen einer App-Hersteller, die mangelndes Interesse von Apple in die Integration weiterer Apps beklagen, klingeln mir in den Ohren.

* Das Titelbild stammt aus meinem Dienstwagen und ist nicht der Touchscreen, den wir in unserem privaten Wagen benutzen.

** Natürlich gibt es von Google sein Pendant zu CarPlay. Wir sind aber halt aber nun mal verapfelt.

 

Wann und wie reagiert Apple auf die Facebook-Spionage-App? Wie weit kann Facebook gehen?

30. Januar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Apple hat bisher noch nicht darauf reagiert, dass Facebook seine spionierende „Research“-App auf iOS anbieten will. Aus besagten Gründen der gegenseitigen Abhängigkeit? John Gruber kommentiert sehr dediziert:

To my eyes, this action constitutes Facebook declaring war on Apple’s iOS privacy protections. I don’t think it would be out of line for Apple to revoke Facebook’s developer certificate, maybe even pull their apps from the App Store. No regular developer would get away with this. Facebook is betting that their apps are too popular, that they can do what they want and Apple has to sit back and take it. I keep saying Facebook is a criminal enterprise, and I’m not exaggerating.

über Daring Fireball: TechCrunch: Facebook Pays Teenagers to Install VPN That Spies on Them

Patrick Beuth hat auf Spiegel Online das Verhältnis zwischen Apple und Facebook treffend kommentiert:

Facebooks Software hätte die menschliche Kommunikation und Kultur ohne das iPhone (und dessen Einfluss auf die Smartphone-Entwicklung) nicht global verändern können. Noch heute ist das iPhone das weltweit wichtigste Einzelgerät des mobilen Internets, obwohl es ein elitäres Produkt ist. Apples Hardware wiederum wäre ohne Dienste wie Facebook, Instagram und WhatsApp kein Lifestyleprodukt geworden, sondern höchstens ein Manager-Ausrüstungsgegenstand – so wie früher ein Blackberry.

über Facebook Research-App und Apples ausbleibende Reaktion – Kommentar – SPIEGEL ONLINE

Weitere Artikel zum Thema Facebook und dessen VPN-Spionageprogramm:

Facebook pays teens to install VPN that spies on them – TechCrunch

Apple ist sicher kein Unschuldslamm, aber warum sollen wir Tim Cook beim Thema als Datenschutz nicht unterstützen?

21. Januar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Tim Cook plädiert gerade in den Vereinigten Staaten für mehr Datenschutz angelehnt an die DSGVO. In einem Artikel fordert er eine Institution, bei der sich alle „Data Broker“ registrieren sollen und wo Konsumenten nachvollziehen können sollen, wie und wo ihre Daten verwendet werden. Auf eigenen Wunsch sollen die Anwender die Löschung anfordern können.

We believe the Federal Trade Commission should establish a data-broker clearinghouse, requiring all data brokers to register, enabling consumers to track the transactions that have bundled and sold their data from place to place, and giving users the power to delete their data on demand, freely, easily and online, once and for all.

Zitiert nach FastCompany*

Mark Sullivan begrüßt auf Fast Company diesen Vorstoß, zitiert aber auch die Bloomberg Opinion columnist Shira Ovide:

Auch Apple ist nicht ganz sauber. Natürlich nicht. Auf die Praktiken in China habe ich hier im Blog bereits hingewiesen.

Inconvenient truth #1: Facebook is one of the two biggest harvesters of personal data, and it’s also the most popular free app in the history of Apple’s App Store. Along with Google, Apple is one of its two main distributors.

Inconvenient truth #2: Google, the other major harvester of personal data alongside Facebook, pays Apple to retain its status as iOS’s default search engine. Goldman Sachs estimated that that fee amounted to $9 billion in 2018 and could go up to $12 billion in 2019.

über Apple is part of the data surveillance economy

Es gibt eine feine Trennlinie: Auf der einen Seite nimmt Apple sicherlich gerne das Geld von Google und rechtfertigt bestimmt auch, warum Facebook im App Store verfügbar ist. Doch was würde passieren, wenn iPhone-Anwender nicht mehr Facebook oder Google zur Verfügung hätten? Da ist der von Cook vorgeschlagene Weg, Daten über eine Behörde besser zu schützen, auch im ureigensten Interesse von Apple nur zu verständlich.

Doch muss man auch klar konstatieren, dass Apple in seinen eigenen Produkten Datenschutz und Privatsphäre in hohem Maße berücksichtigt. Das differenziert Apple von anderen Anbietern wie eben Google mit Android und anderen Datensammeltools. Amazon Echo und Alexa sind ein anderes Beispiel. Auch hier wieder klar die unterschiedlichen Geschäftsmodelle und damit Interessen: Apple lebt (noch) von Hardware. Google lebt von Werbung. Und Daten sind für Amazon unverzichtbar.

Apple ist sicher kein Unschuldslämmle und hat ganz sicher eigene wirtschaftliche Interessen. Kaum ein oder kein Unternehmensführer ist wirklich selbstlos. Trotzdem sollte man Tim Cook bei seinen aktuellen Vorstößen unterstützen. Warum soll man ihn nicht im Sinne von Datenschutz in eigenem Interesse der Anwender instrumentalisieren? Dem Schutz der Privatsphäre tut gerade in den USA eine prominente Stimme gut.

(Stefan Pfeiffer)

* Der Artikel der Time war für mich nicht aufrufbar, da ich in Europa sitze, so der Hinweis der Webseite, die eingeblendet wurde.

** Man kann auch auf iOS Geräten eine andere Suchmaschine wie Google einstellen. Habe das hier mal kurz dokumentiert.

*** Zum Thema schon im Blog veröffentlicht:

„Meine“ IT angesichts von Amazon, Google, Facebook und Microsoft: Was ich benutze und was man im Sinn von Datenschutz einstellen könnte …

6. Januar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Das Thema Datenschutz und die „Verfehlungen“ der GAFAM-Konzerne* ist latent Thema hier im Blog, aktuell in einem längeren Beitrag. Dort referenziere ich auf den Beitrag von Michael Kroker, den er gerade in der WiWo veröffentlicht hat. Dort enthalten ist auch eine Infografik – hier am Ende dieses Beitrags – mit Hinweisen, wie man ohne die verschiedenen Plattformen zu verlassen, zumindest die Datenschutz-Einstellungen schärfen kann, um möglichst wenig Datenspuren zu hinterlassen.

Hier einmal meine Alternativen und Einstellungen, die sicher noch optimierbar sind. Das gilt übrigens immer. Augen immer offen halten und nachbessern. Facebook, Instagram und WhatsApp habe ich ja verlassen oder ersetzt. Mein Ersatz für WhatsApp ist Signal, eine Open Source-Lösung, die sichere End-2-End-Verschlüsselung bietet. Ich folge hier der Empfehlung von Volker Weber, Thomas Cloer und dem Bericht von Michael Spehr  in der FAZ:

Es ist der Messenger, den Edward Snowden wiederholt empfohlen hat, es ist der Favorit der Netzelite. Die Software ist Open Source und auf Github verfügbar, also einsehbar, im Unterschied etwa zu Telegram (100 Millionen Nutzer) oder Threema, deren Sicherheitsversprechen man glauben muss, weil man sie nicht prüfen kann. Threema mit fünf Millionen Nutzern hat zudem ein weiteres Problem: Die geplante Schweizer Vorratsdatenspeicherung würde das Unternehmen zwingen, nahezu sämtliche Kommunikationsdaten den staatlichen Behörden herauszugeben.

über Whatsapp-Alternativen wie Signal Messenger im Überblick – FAZ

Klar, man muss seine Kommunikationspartner erst einmal überzeugen, Signal zu installieren und man bekommt natürlich immer wieder auch die Nachricht, dass man ja schon Telegram oder Threema habe und nicht noch einen Messenger installieren wolle. Unter iPhone-Jüngern gibt es zudem noch die Alternative iMessage, mit der man Nachrichten austauschen kann, aber eben leider nur zwischen Apple-Jüngern.

Instagram habe ich quasi durch Pinterest ersetzt. Ehrlicherweise war ich eh nicht der Instagram-mer und bin jetzt mal gespannt, was so auf Pinterest geht. Thomas Knüwer schaut in die Glaskugel und schreibt:

2019 wird Instagram deshalb in der Bedeutung Facebook als Nummer-1-Plattform in der westlichen/industrialisierten Welt ablösen. Noch nicht in der Nutzungsintensität, da ist es noch ein weiter Weg, aber eben in der Mühe, die Menschen in Postings stecken und der gefühlten Bindung.

Doch es gibt noch so einen Happy Place und er wird 2019 nicht mehr so ignorant behandelt werden, wie bisher: Pinterest.

über Glaskugelige Kaffeesatzlesereien für 2019: Pinterest, Newsletter und ein düsteres Jahr für den Journalismus – Indiskretion Ehrensache

Tja, dann sind wir mal bei Facebook und man muss feststellen, dass es keine Alternative zu Facebook gibt. Alle Versuche, ein entsprechendes soziales Netzwerk mit privatem Touch zu etablieren, sind mehr oder weniger krachend gescheitert.

Echte Alternativen zu Facebook gibt es nicht: Konkurrenzprodukten fehlt schlicht die Nutzerzahl, um als soziales Netzwerk attraktiv zu sein. Wer sich der Datenkrake ganz entziehen will, dem bleibt nur, zu verzichten.

über Es gibt wohl keine echte Alternative zu Facebook | BR.de

Ich gebe auch jetzt schon zu, dass mit die Flachserei mit Freunden und Bekannten fehlt, aber das ist der Preis des Ausstiegs. Statt in Facebook werde ich wieder verstärkt auf XING und LinkedIn aktiv werden, auch wenn ich mit beiden Netzwerken nicht ganz glücklich bin. Beides sind eher berufliche Netzwerke an der Intersektion des Persönlichen und des Beruflichen. Und wie schreibt Hootsuite-CEO Ryan Holmes so schön zu LinkedIn: Es ist eine Plattform der Besserverdienenden und Wohlhabenden, um potentielle Kunden zu erreichen.

Mein Eindruck nach wenigen Tagen intensiver Nutzung: Mir gehen die werblichen Promotions und Veranstaltungshinweise doch sehr auf die Nerven. Ich habe den Eindruck, dass im Vergleich zu Facebook sogar noch mehr geworben wird. Vom Vorteil des „Content Powerhouses“ LinkedIn habe ich noch nicht so viel gespürt, aber vielleicht muss ich mehr darauf einlassen. Gestört hat mich bei LinkedIn Pulse schon einmal, dass Werkzeuge wie Hootsuite beziehungsweise mit dem Hootlet in Firefox, mit denen man Inhalte teilen kann, dort nicht zu funktionieren scheinen**. Es sieht so aus, als ob man nur die LinkedIn-internen Funktionen nutzen kann.

Und nun im Schweinsgalopp, kurz und knackig meine weiteren Werkzeuge:

Dazu gehört, dass zumindest jeder … wissen muss, wie Zwei-Faktor-Authentifizierung funktioniert, um das Kapern seiner Facebook- und E-Mail-Konten zu erschweren. Wie ein schwer zu knackendes Passwort aussehen muss, sollte in der digitalen Demokratie Grundwissen sein.sswort aussehen muss, sollte in der digitalen Demokratie Grundwissen sein.

Quelle: Die deutsche Politik braucht ein Sicherheitsupdate – Digital – Süddeutsche.de

  • Ich habe einen Passwort-Manager installiert (1Password). Anders ist die Flut der benötigten Passwörter gar nicht mehr zu managen und man wiederholt seine Passwörter dann automatisch.
  • Meine Hardware-Welt von Notebook über Tablet bis zu Smartphone (und Heimkomponenten) ist Apple only. Demzufolge nutze ich logischerweise kein Windows und brauche es auch nicht für die Arbeit oder privat. Und ja, man kann auch zu Apple eine kritische Meinung haben und ich bin da nicht blauäugig.
  • Leider nicht weg gekommen bin ich von Microsoft Office, vor allem aus Kompatibilitätsgründen zu den lieben Kolleginnen und Kollegen. Viele Anwendungen oder gar Unternehmen laufen auf Excel und Powerpoint
  • Und zum Abschluss: Meine Einkäufe bei Amazon habe ich 2018 drastisch reduziert und werde das auch in 2019 tun. Alexa und Echo sind für mich vor allem wegen fehlenden Vertrauens in Amazon eh kein Thema.

Aspekte wie die Router-Einstellungen meiner FritzBox und andere nette Details lasse ich an dieser Stelle mal weg. Auch gehören Dinge wie immer aktuell patchen und updaten, sichere Passworte und Authentifizierung und so weiter natürlich auch zum Thema Datenschutz. Hier hat der Spiegel einige Tipps zusammengestellt! Ich kann nur raten, sie zu befolgen.

Anregungen und Empfehlungen sind sehr willkommen.

Und hier die versprochene Infografik, die Michael Kroker veröffentlicht hat:

Design_How-to-be-Invisible-Online

* Für was steht GAFAM:

GAFA steht für Google, Apple, Facebook und Amazon. Vielleicht, weil sich GAFAM blöd anhört, ist Microsoft die zweifelhafte Ehre nicht vergönnt geblieben, Teil der GAFA-Liga zu sein. Die GAFA-Unternehmen sind durch die beschriebenen Phänomene so dominant geworden, dass inzwischen selbst marktliberale Stimmen wie der britische Economist eine Reform der Regulierung von Kartellen fordern, um die Macht der Tech-Konzerne zu bändigen.

über GAFA-Ökonomie: Warum Apple anders tickt als Facebook, Google und Amazon | t3n – digital pioneers

** Bin gerne vom Gegenteil zu überzeugen und würde natürlich dann den Beitrag korrigieren.