Posts Tagged: ‘datenschutz’

Wo stehen wir in der Umsetzung der DSGVO? Ermutigend und ernüchternd zugleich

2. Dezember 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Das Thema Datenschutz und DSGVO lässt uns dieser Tage nicht los. Pünktlich nach der Diskussion am 26. November 2019 mit Lutz Becker und Gunnar Sohn im Rahmen der Next Economy Open zu DSGVO und die Auswirkungen auf das Marketing ist jetzt eine Studie der Universität Göttingen im Auftrag des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz veröffentlicht worden. Die Wissenschaftler haben 35 Onlinedienste, darunter Online-Shops wie Amazon und Zalando, soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und YouTube, Messenger wie WhatsApp und Signal, Suchmaschinen wie Google und DuckDuckGo, Bewertungsportale, News-Seiten, E-Mail-Anbieter und Webseiten von großen Unternehmen, geprüft.

Gerd Billen, Staatssekretär Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, kommentiert die Ergebnisse aus meiner Sicht zutreffend:

Die Ergebnisse sind ermutigend und ernüchternd zugleich. Ermutigend ist: Die Datenschutz-Grundverordnung hat praktische Verbesserungen für Verbraucherinnen und Verbraucher gebracht. Bessere Information, mehr Transparenz und Wahlfreiheit lassen sich gut umsetzen. Die Studie zeigt Beispiele, wie Vorgaben der DSGVO praktikabel erfüllt werden können. Der Nebel lichtet sich.

Ernüchternd ist: Nicht ansatzweise alle Dienste haben die DSGVO umgesetzt, und dies schon gar nicht vollständig. Während einige untersuchte Onlineshops bereits viel getan haben, gibt es vor allem bei sozialen Netzwerken und Messengern weiter eklatante Mängel. Die größten Probleme gibt es weiter bei personalisierter Werbung.

über BMJV | Artikel | Ermutigend und ernüchternd: Studie zum Datenschutz bei Onlinediensten

Beim Thema personalisierter Werbung schließt sich der Kreis zu den Diskussionen und Beiträgen der vergangenen Tage. heise online,  das die Studienergebnisse vorab kommentierte, stellt fest: „Bei allen Diensten gibt es Probleme mit der Datenverarbeitung zu Zwecken der personalisierten Werbung.“ Und da passt die Cookie-Panik, die Werbetreibende derzeit umtreibt, hinzu.

Insgesamt dürften die Ergebnisse nicht überraschen. Mit der DSGVO hat man sich auf eine Reise begeben, die noch lange nicht beendet ist. Es wird weiter kontrolliert, aber auch modifiziert werden müssen.

Die komplette Studie kann hier heruntergeladen werden. Hier sind auch die Details zu den einzelnen Anbietern mit einer entsprechenden Bewertung einzusehen.

(Stefan Pfeiffer)

Kurz zitiert: 8 Praxistipps zum datenschutzkonformen Einsatz von WhatsApp, Facebook Messenger & Co – von Carsten Ulbricht

2. Dezember 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Dr, Carsten Ulbricht, auf Internet und die digitale Transformation spezialisierter Rechtsanwalt bei der Kanzlei Bartsch Rechtsanwälte, hat einen unter vielerlei Aspekten lesenswerten Beitrag unter dem Titel 8 Praxistipps zum datenschutzkonformen Einsatz von WhatsApp, Facebook Messenger & Co“ veröffentlicht. Ihm geht es in dem Beitrag vor darum, Tipps zu geben, wie die Kommunikation über WhatsApp & Co. datenschutzkonform gestaltet werden kann. Sehr nützlich für alle, die im Marketing auf diesen Kanal oder diese Kanäle nicht verzichten wollen.

Ich möchte aber hier diesen Absatz zitieren, um auf der Probleme beim Einsatz von WhatsApp hinzuweisen:

Wird WhatsApp erstmalig auf einem mobilen Endgerät installiert, „liest“ die App die Telefonnummern der im Adressbuch des jeweiligen Handys eingetragenen Kontakte des aus und überträgt diese an die WhatsApp Inc. in die USA. Hierbei werden regelmäßig auch Telefonnummern von Kontakten übertragen, die WhatsApp nicht nutzen und der Übertragung an WhatsApp auch nicht zugestimmt haben.

über Messenger-Marketing & -Recht – 8 Praxistipps zum datenschutzkonformen Einsatz von WhatsApp, Facebook Messenger & Co – allfacebook.de

Unternehmen sollten, so schreibt Carsten, keinesfalls ungefragt Telefonnummern oder anderen Kontaktdaten an den jeweiligen Messenger Anbieter weitergeben. Ob man das als Otto Normalanwender tun will, muss jeder selbst entscheiden.

Und um fair zu sein: Auch andere Anbieter checken ganz offensichtlich die Adressbücher des mobilen Gerätes. Nicht umsonst bekommt man auf Telegram oder auch Signal eine Nachricht, wenn jemand aus dem Adressbuch dem jeweiligen Dienst beigetreten ist. Nur kann man bei diesen Anbietern im Vergleich zu WhatsApp und dem Mutterkonzern Facebook eventuell mehr Vertrauen haben, dass die Daten nicht weiter geteilt und kommerzialisiert werden.

Unternehmen sollten auf jeden Fall den Tipps von Carsten folgen, wenn sie im Rahmen der eigenen Digitalisierungsstrategie diese Kanäle als relevant ansehen und sie deshalb nutzen wollen. Expertise einholen und Restrisiken minimieren, schreibt Carsten.

animation

 

#9vor9 vor der #NEO19X zu #TikTok und öffentlich-rechtlichem Euro-Facebook

26. November 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Wie ein Turm im Sturm steht er, der Gunnar, und war auch heute wieder bei #9vor9 dabei (während Lars Basche mit lauer Ausrede sagte, er habe gedacht, es finde nicht statt, weil Next Economy Open und so weiter … Ausreden!

Die Next Economy Open 2019 ist auch unser erstes Thema. Von heute an findet die virtuelle Konferenz statt. Die „Programmzeitschrift“ findet Ihr hier im Blog und könnt dort auch direkt folgen. Und wer mit diskutieren will, der sollte auf Gunnis YouTube-Kanal gehen. Eine klare Empfehlung meinerseits: Es gibt viele spannende Themen! Gunnar und ich sehen uns dort nochmals wieder. Wir sprechen um 17 Uhr über Datenschutz, DSGVO, E-Privacy, KI und den ganzen Themenkomplex.

Meine Themen heute: Die Recherchen und die Berichte von netzpolitik.org zu den Praktiken von TikTok. Jenseits des Hypes kann man da nur zur Vorsicht mahnen. Und die Idee von Malte Spitz und Robert Habeck  von einem öffentlich-rechtlich (aus den Rundfunkgebühren) finanzierten Euro-Facebook als Alternative zu den kommerziellen sozialen Netzwerken.

Viel Spaß beim Reinhören!

 

Rund um Digitalisierung und Doro Bär: Von der Blockade einzelner Bürger über bürokratische Strukturen und langwierige Beschwerdeverfahren bis zum Aussitzen von Ressorts und Ministerien

18. November 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Digitalstaatsministerin Dorothee Bär ist mal wieder in der Presse. Am 31. Oktober war sie in der FAZ und bemängelt, dass gerade in Deutschland das Misstrauen gegenüber technischen Neuerungen zu groß sei und Innovation verhindere. Anlässlich des Papiers der Datenethikommission mahnt sie an:

Ich hoffe nicht, dass nun – wie in den letzten Jahren der Datenschutz – Ethik als Totschlagargument vorgeschoben wird, um Innovationen zu erschweren oder gar zu verhindern. Ethik sollte aus meiner Sicht unser Kompass für unser gedeihliches Miteinander sein. Verbunden mit Innovation, die uns Menschen nutzt.

über Dorothee Bär: Zu satt für die Digitalisierung

Doch es geht nicht nur um Ethik. Das Misstrauen sitzt offensichtlich tiefer. Nur in Deutschland werde beispielsweise dermaßen wegen möglicher Strahlung gegen 5G argumentiert, würde man „Waschkörbe voll Zuschriften“ erhalten. Für Deutsche scheint das Hauptaugenmerk bei vielen technischen Neuerungen deren Gefährlichkeit zu sein, so Bär.

Meine 2 Cents: Ich bin gerade im Datenschutz für die rigorose Anwendung der entsprechenden Gesetze. Doch in puncto Technikskepsis oder auch „n ur nicht vor meiner Haustür“ ist schon etwas dran. Mir scheint, dass manches mal Technik ob bei 5G oder Stromtrasse solange bejaht wird, solange man nicht selbst betroffen ist. Beispielhaft dieser Bericht aus Darmstadt-Eberstadt, den die FAZ unter der Überschrift „Bürger kämpfen gegen Antennenmast“ behandelt. Ein paar Hundert Meter weiter jenseits der der Villenkolonie ist dann ok, solange „der Mast den Charme und Charakter des Gebiets“ nicht unwiederbringlich zerstöre.

Nach Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer stecken 1.000 Standorte in Verfahren fest. Nun sollen durch ein gerade beschlossenes Massnahmenpaket die Funklöcher – 5.000 gibt es wohl noch in Deutschland – beseitigt werden. Die Balance zwischen Schutz der Bürger und Umwelt und notwendiger schneller Umsetzung von Vorhaben scheint oft nicht mehr im Lot.

Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet über einen Antrag der FDP-Fraktion, die Dorothee Bär (CSU)  in die Social-Media-Abteilung des Verkehrsministeriums versetzen will. Ihre Stelle sei überflüssig, da Kanzleramtsminister Helge Braun eh alle Digitalisierungsthemen koordiniere. Und die FDP konnte sich weitere Spitzen nicht verkneifen: Bär solle „künftig – zu dann angemessener Vergütung – weiterhin ihren bisherigen Aufgaben als erste Social-Media- und Instagram-Beauftragte der Bundesregierung nachgehen“.

Meine 2 Cents: Reine Effekthascherei, um in die Presse zu kommen, oder Humor ist wenn man …

Ernster zu nehmen ist da der Bericht des Handelsblatts, den Gunnar Sohn aufgreift und bei Doro Bär nachfragt:

Offensichtlich haben Doro Bär und die gesamte Bundesregierung – also wohl auch der oben erwähnte Helge Braun – keinen Überblick, was man für das angeblich so wichtige Thema Digitalisierung ausgibt. Zumindest konnte man fiel  der „Bericht der Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt, Dorothee Bär, zum Bundeshaushalt aus digitalpolitischer Sicht“ wohl sehr kurz aus. Einige Ressorts hätten noch keine Rückmeldung gegeben, hieß es. Der entsprechende Bericht wurde laut Handelsblatt schon vor Wochen angefordert.

Da sind sich dann auch Bärs Parteikollege Hansjörg Durz (CSU) und Grünen-Digitalpolitiker Dieter Janecek einig und fordern ein Dashboard  für den Digitalhaushalt und stringente Koordination und Priorisierung. Der Bericht des Handelsblatts passt zu meinen digitalen Splittern vom 17.Oktober 2019, in denen ich Doro Bär zum Status der Modernisierung der Bundes-IT zitiere:

Welches Haus will sich konsolidieren lassen? Keins natürlich. Alle glauben, sie können es selber am besten. Können sie natürlich nicht.

über Bundes-IT: Krisenprojekt wird ein Fall für Olaf Scholz – SPIEGEL ONLINE

Digitalthemen gehen sicher über die Modernisierung der Bundes-IT hinaus, aber generell gilt wohl, dass beim Querschnittsthema Digitalisierung Ministerien nach dem Ressortprinzip agieren, keine Befugnisse abgeben und wohl auf die zentralen Stellen – ob nun Doro Bär oder Helge Braun – zu pfeifen scheinen. Ob das Finanzministerium von Olaf Scholz das beim Thema Modernisierung in den Griff bekommt, wird abzuwarten sein.

Meine 2 Cents: Man mag zu Dorothee Bär stehen wie man will. Sie ist sicher nicht der ursächliche Grund, warum es an vielerlei Stellen hakt. Da kommt viel zusammen, von der Blockade einzelner Bürger und Gruppen über bürokratische Strukturen und langwierige Beschwerdeverfahren bis zur Machtpolitik und wiederum Blockade einzelner Ressorts und Ministerien. Auffallend ist sicher, dass eher Helge Braun, Andreas Scheuer oder eben nun das Finanzministerium von Olaf Scholz vor die Kameras treten, wenn es um die Umsetzung der großen Digitalisierungsthemen von Funklöchern über Milchkannen bis zur Modernisierung der Bundes-IT geht. Trotz aller Präsenz in den Medien ist Doro Bär dann wenig sichtbar.

(Stefan Pfeiffer)

Die neue Realität, wenn man WhatsApp nicht nutzen will, sind mehrere Messenger, die man im Blick haben muss

17. Oktober 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Nur ein kleiner Spaß zum Thema, welcher Messenger benutzt wird: heise online hat die Tage berichtet, dass die IT-Abteilung des EU-Parlaments den Einsatz der Desktop-Version des von Edward Snowden empfohlenen Messengers Signal auf Rechnern untersagt hat. Stattdessen wurde WhatsApp empfohlen. Wir haben auch bei #9vor9 kommentiert. Unterdessen ist man zurückgerudert, hat die Empfehlung zu WhatsApp zurück genommen, prüft Signal (was dauern wird) und empfiehlt Jabber …

EU-Parlament_empfiehlt_Jabber_statt_WhatsApp_und_prüft_Signal___heise_online.png

Danke an die Redakteure von heise, dass wenigstens sie solche Themen immer wieder aufgreifen! Sie haben auch ein Umfrage online gestellt, bei der man angeben kann, welchen Messenger man benutzt. Sicher nur ein Spaß und nicht repräsentativ, aber trotzdem. Ich hätte nur noch Multiple Choice-Fragen erlaubt, denn ich habe zum Beispiel Signal (mein Favorit), Threema und Telegram installiert – die neue Realität, wenn man WhatsApp nicht nutzen will, sind mehrere Messenger, die man im Blick haben muss.

Und nochmals zum Abschluss ein Zitat aus dem Artikel, denn auch viele meiner Bekannten, Freundinnen und Freunde ignorieren es noch immer und haben weiterhin nichts zu verbergen:

Es ist bekannt, dass bei WhatsApp trotz der Verschlüsselung Metadaten zum Mutterkonzern Facebook wandern, etwa Standortdaten, Telefonnummer und Profilfotos.

über EU-Parlament empfiehlt Jabber statt WhatsApp und prüft Signal | heise online

Nun denn, wer damit leben will.

(Stefan Pfeiffer)

#9vor9 und digitale Splitter der Woche: Kein Signal im EU-Parlament, das Datenschutzcockpit, Führungswechsel bei SAP und einiges mehr

15. Oktober 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Und heute gab es wieder #9vor9 mit Lars Basche und Gunnar Sohn. Hier die Aufzeichnung mit vielen Themen, die auch für das Blog vorbereitet hatte:

Und das sind meine lose kuratierten Digitalthemen der vergangenen Tage.

Kein Signal im EU-Parlament

Die IT-Abteilung des EU-Parlaments verbietet den Einsatz des  Messengers Signal auf Desktop-Rechnern. Dazu müsse das Programm erst einmal getestet werden. Stattdessen solle man die Webversion von WhatsApp verwenden. Netzpolitik.org berichtet:

Zwar sind beide Messenger Ende-zu-Ende-verschlüsselt, doch fließen bei WhatsApp Metadaten an den Mutterkonzern Facebook ab. Ermittler und Geheimdienste können auf sie Zugriff erhalten. Signal hingegen verspricht seinen Nutzer:innen, von vornherein so wenig Daten wie möglich über sie zu speichern.

über EU-Parlament verwehrt Abgeordneten die Installation des Messengers Signal – netzpolitik.org

Das Internet: The good, the bad and the …

Und eigentlich logisch, aber in den heutigen Zeiten, in denen immer schwarz-weiß gemalt wird, doch erwähnens- und zitierenswert: eine weltweite Studie über den Einfluss des Internets auf das Vertrauen in Regierung und Verwaltung, über die netzpolitik.org hier berichtet. Zwei wichtige Ergebnisse kommen bei der Auswertung von rund 840.000 Befragten in 116 Ländern heraus: Das Internet und 3G bzw. ein freier und unzensierter Zugang zum Internet haben in vielen Ländern zur Bekämpfung von Korruption und Misswirtschaft geführt. Auf der anderen Seite sei durch den Ausbau von 3G-Mobilfunknetzen der Stimmenanteil von populistischen Parteien gestiegen.

Populistische Parteien, zumindest in Europa, haben von der wachsenden Unzufriedenheit mit Amtsinhabern politisch profitiert, gefördert durch die politische Information, die Wähler über das Internet erhalten. … Da viele populistische Politiker in Europa dabei ertappt wurden, Desinformation zu streuen, suggerieren die Ergebnisse, dass das Internet ein Werkzeug dabei sein kann, die Öffentlichkeit sowohl zu informieren als auch zu desinformieren.

über Studie: Mit mehr Internet fliegt Korruption eher auf – und das Misstrauen in Regierungen wächst – netzpolitik.org

Doro Bär im „Datenschutzcockpit“

Und Spiegel Online berichtet über das „Datenschutz-Cockpit“, das Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) jetzt einführen möchte und kürzlich vorstellte. Bürgerinnen und Bürger sollen sollen künftig online verfolgen können, welche Behörden persönliche Daten von ihnen verarbeiten. Die Mehrheit wolle eGovernment-Dienstleistungen wahrnehmen, ohne immer wieder die eigenen Daten eingeben zu müssen. Auf der anderen Seite sei „die große Mehrheit ist auch nicht begeistert, wenn es um einen Datenaustausch zwischen den Behörden“ gehe.

Das „Datenschutz-Cockpit“ soll in einem Bereich eine Übersicht über verwendete Daten liefern, in einem anderen könnten Nutzer Behördengänge online erledigen, berichtet Spiegel Online. Doch es gibt Skeptiker, dass die Initiative es schaffe, die Digitalisierung der Verwaltungsdienstleistungen wie geplant bis 2022 fertigzustellen. Der EU-Kommission zufolge hinkt Deutschland im Vergleich hinterher. Und bisher waren die IT-Projekte der öffentlichen Hand ja nicht gerade Erfolgsgeschichten.

Führungswechsel bei SAP

Schließlich muss über den Führungswechsel bei SAP gesprochen. SAP-Vorstandschef Bill McDermott muss gehe, Jennifer Morgan und Christian Klein übernehmen. Hasso Plattner hat wieder einmal gehandelt. Finanziell steht SAP exzellent da und liefert gerade auch wieder ein hervorragendes drittes Quartal ab. In McDermotts Zeiten wurde der Konzern zum wertvollsten deutschen Börsenkonzern, so die FAZ. Er hat maßgeblich das Cloud-Geschäft getrieben und das SAP-Portfolio durch Zukäufe kontinuierlich erweitert.  Michael Kroker vermutet genau an dieser Stelle Ungemach.

Die treuen SAP-Kunden seien haderten mit der Produktstrategie. Viele hätten das Gefühl, das Management kümmere sich nur noch um die modernen Cloud-Produkte, vernachlässige aber die Kernprogramme. Einige Kunden würden sich bereits abwenden, berichtete die Wirtschaftswoche. Und wer schon länger in der IT-Branche dabei ist: Es ist nicht das erste Mal, dass sich gerade auch die SAP Anwendervereinigung unzufrieden äußert. Ich kann mir den Vergleich mit Microsoft nicht vergleichen: Die scheinen zufriedenere Kunden zu haben oder der Ärger dringt nicht so durch … Zurück zu SAP: Gespannt sein darf man sicher auf das neue, jüngere Führungsteam und deren konkretes Vorgehen.

(Stefan Pfeiffer)

#CMOKurator: Vom Datenflüsterer über künstliche Intelligenz zu menschlicher Kuration, Live Streaming und WhatsApp-Newslettern (die es bald nimmer gibt)

14. Oktober 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Und wieder die wöchentlich kuratierten Nachrichten und Berichte aus der digitalen Welt und der Welt des Marketings.

CMO wird zum Datenflüsterer …

Man kann ja kaum einen Beitrag zum Thema Marketing lesen, ohne dass Data oder data-driven vorkommt. Da passt das kommende Zitat. Der CMO wird laut Lucy Koch auf eMarketer zum Datenflüsterer:

Once a position focused on blind creative and top-of-funnel executions, the role of the CMO has evolved to that of a data whisperer. Striking a balance between art and science is key to providing real-time strategic results that enable internal collaboration and external execution.

über B2B Tech CMOs on Cultivating Data-Driven Customer Experiences – eMarketer Trends, Forecasts & Statistics

… und muss immer mehr Datentöpfe managen

Und passend eine vielsagende Statistik von SalesForce zum Thema Daten im Marketing: Im Durchschnitt nutzt eine Marketingabteilung 14 Datenquellen. Es sollen 45 werden. Herzlichen Glückwunsch.

The average marketing organization currently uses 14 data sources, and that number grows by about 20% year-over-year. By 2025, we should expect to see brands using 45 data sources, on average, if this trend continues.

über Marketing: Use Data Sets For Better Customer Experiences – Salesforce Blog 

… und die Qualität der Daten steht in Frage

Doch kann man Daten trauen? Diese Frage wurde auch haben in einer Umfrage von United Internet Media und der Hochschule der Medien in Stuttgart gestellt. Und es herrscht Skepsis, da die Daten häufig in Unternehmen nicht aktuell, konsistent und vollständig genug seien, um mit ihnen arbeiten zu können. Kein Wunder, dass immer mehr Data oder Marketing Scientists mit tollen Titeln wie “Data Artist” und “Data Storyteller” in den Marketingabteilungen auftauchen.

Doch noch vor mangelhafter Qualität hat man Bedenken wegen Datenschutz und ist unsicher. Alles Hürden für datengetriebenes Marketing.

Datenschutz-ist-die-wichtigste-Hrde-285108-detailpp
über Studie: Experten prognostizieren hohe Bedeutung von KI fürs Digitalmarketing – Alle Rechte liegen bei Horizont

Künstliche Intelligenz noch nicht reif für den Einsatz im Marketing?

Nicht verwunderlich: Die Mehrzahl der Befragten will Künstliche Intelligenz einsetzen, vor allem zur Personalisierung. Doch es gibt auch Bedenken: Nur 15 Prozent der befragten Experten halten die Technologie derzeit für ausgereift genug, um sie im Marketing produktiv einsetzen zu können.

Kay-Volker Koschel und Claudia Buschkamp von Ipsos plädieren in ihrem Beitrag für eine Kombination, ja Integration von künstlicher Intelligenz und menschlicher Intelligenz bei der Datenanalyse und Kuration. Sie haben fünf Bereiche herausgearbeitet, in denen der Mensch mit seinen Soft Skills und seiner Empathie punkten kann.

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass sowohl die künstliche als auch die menschliche Intelligenz bei der Datenanalyse und Kuration einen einzigartigen und komplementären Wert haben. KI hilft uns, die riesigen Datenmengen zu scannen, zu sortieren sowie Themen und Cluster zu synthetisieren. Die menschliche Kuration fügt Bedeutung hinzu, identifiziert Chancen und ermöglicht die Aktivierung der Insights durch inspirierendes oder provokantes Storytelling.

über Knowledge Management: Welche 5 Vorteile hat menschliche Kuration?

Oder wie drückt es Polly Kay von English Blinds aus:

Martech is only of value when overseen by knowledgeable marketers because martech can provide insights and assist with the execution of campaigns, but it can’t do the thinking for you.

über Are Your Organization’s Martech Investments Working?

Live Streaming bringt was im B2B (Sag ich ja …)

Und schließlich noch ein Beitrag zu Live Streaming im B2B-Umfeld, den ich natürlich angesichts des IBM Livestudios, von #9vor9 oder des Acoustic Studio zitieren muss. Kaya Ismail geht in seinem Beitrag auf CMSWire auf die Möglichkeiten von Live Streaming-Formaten ein. Noch würden viele Marketingmanager nicht auf den Zug aufspringen, obwohl die Ergebnisse positiv seien. Stacy Nawrocki von Watson Media and The Weather Company bei IBM definiert es treffend.

Live streaming is a type of video broadcasting that enables enterprises to handle internal and external communications in real-time, at scale, and across the globe.

über Why B2B Marketers Should Be Live Streaming More

Live Streaming fördere Interaktion und Engagement und sei – weil eben live – authentischer und glaubwürdiger, so Ismail. Unterschreibe ich natürlich alles

[Im Beitrag darf LinkedIn Live als Hoffnungsträger für Live Streaming im B2B-Umfelkd wieder nicht fehlen. Ich bin gespannt und warte auf die Verfügbarkeit in Deutschland, um auch diesen Kanal auszutesten.]

Für Unternehmen: „Whatsapp wird zum kostenpflichtigen Eins-zu-eins-Dialog-Tool“

WhatsApp als Marketingkanal, das Thema wurde vor einiger Zeit gerade auch von Agenturen „gehyped“. Dann kam aber die Ansage von Facebook, den Versand von Newslettern noch in diesem Jahr rigoros zu unterbinden und ab 7. Dezember rechtlich bei Verstößen vorzugehen. Was tun, besonders dann, wenn man schon einen Abonnentenstamm aufgebaut hat. Diesem Thema widmet sich ein Beitrag auf OMR, in dem auch nach Alternativen gesucht wird.

Für mich interessanter sind die Aussagen, „dass Facebook Whatsapp im Unternehmenskontext eher als Werkzeug zur Kundenkommunikation und CRM-Tool etablieren“ und darüber Geld verdienen wolle. Das geschieht über sogenannte Notifications, bei denen Unternehmen, die in Whatsapp ein Business-Profil haben, mit Kunden über Bestellungen, Lieferungen oder ähnliche Themen kommunizieren können. Beginne der Nutzer die Kommunikation, sei das sei 24 Stunden kostenfrei. Danach könne es  Unternehmen zwischen 6 und knapp 8 Cent pro Notification kosten. Der Artikel auf OMR geht dann noch alternative Plattformen ein, die das Marketing nutzen könnte.

(Stefan Pfeiffer)

#CMOKurator: MarTech in Deutschland – EuGHG, Cookies und Consent – Der Mainframe und Empathie im Data Driven Marketing – Bestellungen nur noch über Alexa?

8. Oktober 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Und wieder einige kuratierte Beiträge aus der Marketing- und Digitalwelt:

MarTech-Stack in Deutschland: Auf dem Weg zum offenen Ökosystem

Etwas verspätet bin ich auf den Mitte des Jahres veröffentlichten Marketing-Tech-Monitor Deutschland 2019 gestoßen, der hier gegen Registrierung heruntergeladen werden kann. Rund 500 Marketingleiter und -vorstände sowie Leiter Digitalmarketing/Onlinemarketing aus dem im Raum DACH wurden befragt. Für mich besonders interessant, das die Mehrzahl auf offene Lösungen, ein interoperables Ökosystem setzen will:

Für die Zukunft geben nur noch 13 Prozent der Unternehmen an, auf eine Full-Stack-Walled- Garden-Lösung setzen zu wollen. Individuelle Strategien beim Aufbau eines Technologie-Stack sind das Gebot der Stunde für jedes dritte Unternehmen (61 %). Hauptursache und Treiber für diesen Drang in Richtung Unabhängigkeit von GAFA: 81 Prozent streben vollständige Daten- und Prozesstransparenz sowie maßgeschneiderte Algorithmen an.

MarketingTechMonitor2019_Kurzfassung_03052019_pdf
Aus der Kurzfassung des Marketing-Tech-Monitor Deutschland 2019 – Alle Rechte liegen bei den Autoren des Marketing-Tech-Monitor Deutschland 2019

Nach dem EuGH -Urteil: Digitale Werbung mit der Einwilligung der User zu verknüpfen

Einen bemerkenswerten Beitrag hat Jochen Schlosser zum Cookie-Urteil des EuGH geschrieben. Endlich Klarheit nach zehn Jahren: eine Einwilligung muss auch eine Einwilligung und nicht ein vorangekreuztes Häkchen sein. Und natürlich geht sofort wieder das Geheule los. Was heißt das nun? „Weniger Daten für Marketing und Vertrieb? Weniger Treibstoff für die Digitalbranche?“, unkt Jochen Schlosser. Er plädiert dafür, nicht hysterisch zu werden und stattdessen den Weg weiter zu gehen, digitale Werbung mit der Einwilligung der User zu verknüpfen.

Er plädiert dabei für das „Transparency and Consent Framework“ des IAB und sogenannte Consent Management Plattformen, über diedie nötigen Informationen und expliziten Zustimmungen der User gesammelt und geteilt werden sollen, vor allem aber für die User transparent sein:

Das Rahmenwerk wird sicherstellen, dass Online-Dienste den Verbrauchern volle Transparenz und Kontrolle darüber geben, wer ihre Daten im Zusammenhang mit Werbung verarbeiten darf und für welche Zwecke.

zitiert nach Worum geht es beim TCF? – advanced store

Ein interessanter Ansatz, den es mit kritischer Aufmerksamkeit zu verfolgen gilt. Ist Otto:ine Normalverbraucher:in so in der Lage zu verstehen und zu verfolgen, wer ihre:seine Daten hat?

Und wieder einmal verweise ich auf die Acoustic Benchmark-Studie 2019: Durch DSGVO können die Ergebnisse durchaus besser werden, auch wenn in der Masse weniger User erreicht werden.

Erschreckend: Bestellungen nur noch über Smart Speakers?

Und hier das Ergebnis einer Studie des Nürnberg Institut für Marktentscheidungen, das über 1.000 Besitzer und Nutzer eines Smart Speakers befragt hat:

77 Prozent können sich zudem vorstellen, in naher Zukunft manche ihrer regelmäßigen Einkäufe beziehungsweise Bestellungen komplett durch einen Voice Assistant organisieren zu lassen.

über Studien der Woche: Smart Speaker verändern das Verbraucherverhalten › absatzwirtschaft

Der Mainframe als Gral des Datenschutzes – auch im und für das Marketing?

Das Thema Datenschutz und DSGVO beschäftigt uns nicht erst die letzten Tage intensiv. Es ist ein Dauerbrenner hier im Blog. Zum Thema bin ich bei CMSWire auf einen Beitrag von David Roe gestoßen, der sich detaillidert mit der GDPR (=DSGVO), mit Initiativen in den USA bis zum Data Transfer Project beschäftigt, das einen sicheren Austausch von Daten ermöglichen soll. Gegen Ende seinen Beitrags geht dann Roe auf Technologien ein, die Data Privcay unterstützen … und nennt die IBM z15, die neue Generation des Mainframes der IBM. Das muss ich natürlich hier im #CMOKurator aufgreifen:

Finding a Tech Solution to Data Privacy

…, IBM announced the release of IBM z15, a new enterprise platform delivering the ability to manage the privacy of customer data across hybrid multicloud environments.

According to Big Blue, with z15, enterprises can manage who gets access to data via policy-based controls, with an industry-first capability to revoke access to data across the hybrid cloud.

The release of this platform is driven by the knowledge that the movement of data between partners and third parties is often the root cause of data breaches. In fact, 60% of businesses reported they suffered a data breach caused by a vendor or third party, according to the Ponemon and Opus 2018 Data Risk in the Third-Party Ecosystem: Third Annual Study. With the growing adoption of hybrid multicloud environments, the importance of maintaining data security and privacy only grows more acute and challenging.

über GDPR, Data Privacy and What Companies Are Doing to Keep Users Safe

Ich werde versuchen, dazu auch noch ein Gespräch mit einem Experten der IBM dazu führen, ob und wie die z15 gerade dem Marketing beim Datenschutz helfen kann.

Marketing heute: Menschliche Empathie und Wissen müssen Daten und Analysen ergänzen

Zum Abschluss möchte ich noch einen Tweet zitieren. Michelle Madden von Bain & Company hat folgende, sehr treffende Aussage beim Launch von Acoustic am 3. Oktober in New York getroffen:

(Stefan Pfeiffer)

#CMOKurator: Zur transparente Nutzung von Daten, den Marketingtrends laut Gartner und zum Zusammenspiel von Content Marketing und Marketing Automation

2. Oktober 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Und hier wieder einige von mir kuratierte Berichte aus der digitalen Welt und dem Marketing.

Die wahr Arbeit jenseits von MarTech: Daten integrieren und über Abteilungen hinweg zusammenarbeiten

Marketing und Technologien sind ein heißes Thema, gerade in unseren digitalen Zeiten, wir wir alles data-driven oft mit Hilfe künstlicher Intelligenz analysieren, automatisierten und laufend optimieren. Und die Auswahl an Werkzeugen ist nicht gerade klein. Scott Brinker, Autor des Chief Marketing Technologist Blogs, hat dazu die Marketing Technology Landscape Supergraphic erstellt, in der 7.040 Marketinglösungen verschiedenster Couleur aufgeführt werden. Chapeau. Aber er kommt auch zu einer anderen bemerkenswerten Aussage:

Marketers have come to the realization that martech will not do all the heavy lifting for you and that real work on integrations and collaboration across multiple departments is the new reality.

über 5 Takeaways from MarTech East Conference

Die wahre Arbeit ist die Integration der verschiedenen Datentöpfe – besonders Kunden- und Interessentendaten zwischen Marketing, Vertrieb, Service -, um ein möglichst homogenes und korrektes Bild der Kunden zu haben, und daneben die produktive Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen und Bereichen. Einfach hinter die Ohren schreiben! Das macht Marketingtechnologien sicher nicht obsolet, sondern impliziert einen zielgerichteten und geschäftsorientierten Einsatz der Werkzeuge.

Gartner: Echtzeit-Marketing wird den größten Effekt haben

In diese Richtung gehen auch die Aussagen von Gartner, die gerade ihren 2019 Gartner Hype Cycle veröffentlicht haben.Die Analysten haben 28 Technologien aufgenommen, behandeln in ihrem Blogbeitrag sechs Technologien genauer, priorisieren sie. Dazu zählen Customer Data Platform (CDP), über die die oben schon erwähnten Datensilos aufgebrochen werden sollen, und natürlich auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Marketing. Wie auch Gabriele Horcher in unserem Gespräch auf der DMEXCO fordern sie dazu auf, jetzt mit dem Experimentieren zu beginnen.

Weiterhin behandelt Kasey Panetta im Blogbeitrag noch den Einsatz von Blockchain in der Werbung, Multitouch Attribution als Teil von Analysewerkzeugen, Conversational Marketing  (Austausch über Kanäle hinweg in natürlicher Sprache, text- oder sprachbasiert) und Real-Time-Marketing. Mike McGuire, VP Analyst bei Gartner hebt vor allem auf Marketing in Echtzeit und ereignis-gesteuertes Marketing ab:

Gartner research shows that event-triggered and real-time marketing are considered the technologies that will have the biggest impact on marketing activities in the next five years. To realize this, marketers must be capable of using predictive analytics, automation and other technologies to deliver personalized communications.

über 6 Technologies on the Gartner Hype Cycle for Digital marketing and Advertising, 2019

Für Echtzeit-Marketing wird es eine gute Datenbasis, entsprechende Analysen, Automatisierungstechnologien und andere der oben genannten Technologiekomponenten benötigen.

Und hier die Grafik von Gartner:

HypeCyclewithtitle_Marketing_Hype_Cycle_Graphic_with_Heading_V2B
Alle Rechte liegen bei Gartner

Wellenreiter: Acoustic reitet bei Kampagnenmanagement über Kanäle hinweg ganz vorne mit

Und da schiebe ich noch einen anderen Analystenreport nach, in dem mein jetziger Brötchengeber Acoustic auf der Forrester-Welle ganz vorne mitreitet: dem Kampagnenmanagement über verschiedene Kanäle hinweg, über das Kunden personalisierte und relevante Informationen und Erfahrungen bekommen wollen. Der Report kann gegen Registrierung über den unten angegebenen Link heruntergeladen werden.

„Potenzielle Kunden mit Inhalten statt Werbebotschaften auf Produkte und Services aufmerksam machen“

Schließlich möchte ich noch auf einen Grundlagenartikel   unter dem Titel Warum Marketing Automation guten Content braucht hinweisen im Upload Magazin hinweisen. Sie geht auf das Thema gerade auch im B2B-Umfeld ein und bricht eine Lanze für Inbound Marketing, bei dem gute, hochwertige, personalisierte Inhalte, auf verschiedenen Kanälen möglichst automatisiert ausgespielt werden. Ganz erstaunlicherweise bin ich ein glühender Verfechter von Inbound Marketing, bei dem gerade im B2B „potenzielle Kunden mit Inhalten statt Werbebotschaften auf Produkte und Services aufmerksam“ gemacht werden sollen. Katrin beschreibt sehr plastisch jenseits der Begriffsdiskussionen, wie Content Marketing, Inbound Marketing und Marketing Automation ineinander greifen müssen, um zu Abschlüssen und zufriedenen Kunden zu kommen. Eine Leseempfehlung meinerseits – und nebenbei bemerkt: Es gibt jenseits von Hubspot und Co auch andere leistungsfähige Werkzeuge.

Datenschutz und Transparenz können Wettbewerbsvorteil sein und Vertrauen fördern

Zum Abschluss noch ein Thema, das mich besonders nach Veröffentlichung des Acoustic Benchmark Reports 2019 noch stärker umtreibt. Im Report wurde herausgefunden, dass Regulierungen wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nicht wie befürchtet negativen Einfluss auf Marketingkampagnen hat. Das war ja die große Furcht in den Augen aller Kampagnenmanager. Viel weniger Adressen, viel weniger Reichweite, viel weniger Ergebnis. Panik! Im Benchmark Report wurde herausgefunden, dass die Ergebnisse von Kampagnen, die Öffnungs- und Klickraten jetzt deutlich höher sind … weil diejenigen explizit dem Anbieter die Genehmigung gegeben haben, sie „anzuschreiben“. Datenschutz kann Streuverluste vermindern und die Qualität erhöhen.

In dieses Horn stößt auch auf CMSWire. Er schreibt über „Progressive Consent“, frei übersetzt progressive oder aufklärende Zustimmung. Auch er attackiert die Furcht der Marketers, Reichweite, Daten und Kontrolle über die Zielgruppe zu verlieren. Jedoch ist auch seiner Meinung nach ein anderer, wichtigerer Effekt zu beobachten: „In fact, most users are willing to share their data if they feel they maintain control.

Morazan fordert verständliche Informationen zum Datenschutz statt des Kauderwelsch, den man heutzutage zu lesen bekommen, wenn man mal die entsprechenden Seiten öffnet. Und ganz ehrlich: Wer öffnet schon die entsprechende Seite, wenn beispielsweise nach dem Akzeptieren von Cookies gefragt wird? Gar nicht davon zu sprechen, wer dann das dort Geschriebene versteht. Sein Plädoyer an Marekters, dem ich mich anschließe: Mehr Transparenz und Verständlichkeit im Umgang mit Daten auf den eigenen Webseiten wagen und die Kunden offen informieren. Es schadet nicht dem eigenen Geschäft.

Datenschutz und der offensive Umgang, die Transparenz, wie mit Daten der Anwender umgegangen wird, kann ein Wettbewerbsvorteil sein. Hierzu sind Regularien wie die Datenschutzgrundverordnung notwendig, wichtig, unverzichtbar. Das ist der richtige Weg, wohl wissentlich, dass natürlich immer wieder nachgebessert werden muss.

(Stefan Pfeiffer)

 

DSGVO: Datenschutz aufweichen? Nein, auf transparenten, für alle verständlichen Umgang mit Daten hinwirken!

1. Oktober 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Datenschutz und der offensive Umgang, die Transparenz, wie mit Daten der Anwender umgegangen wird, kann ein Wettbewerbsvorteil sein. Hierzu sind Regularien wie die Datenschutzgrundverordnung notwendig, wichtig, unverzichtbar. Das ist der richtige Weg, wohl wissentlich, dass natürlich immer wieder nachgebessert werden muss. So habe ich meinen aktuellen CMOKurator vom morgigen 2. Oktober 2019 beendet.

Dieser Absatz ist nach einem Artikel des Handelsblatts und einer heftigen Diskussion mit Gunnar Sohn auf Twitter entstanden, denn es scheint so, als ob die CDU die entsprechenden Gesetze unter dem Feigenblatt einer schnelleren Digitalisierung aufweichen will.

Also erhöhte Obacht: Wer aber jetzt bereits zum Zurückrudern auffordert, wie es die CDU in ihrem Beschluss des Bundesvorstandes der CDU Deutschlands vom  30. September 2019 „Digitalcharta Innovationsplattform: D“ tut, hat die Zeichen der Zeit nicht wirklich verstanden:

„…, indem jeder Einzelne dazu befähigt wird, sich sicher und eigenverantwortlich in der digitalen Welt bewegen zu können. Dies umfasst Eigenverantwortung bei der IT-Sicherheit und beim Umgang mit Daten und die Ermöglichung von Datensouveränität. Eine Datenschutzpolitik, die wie bei der DSGVO übertrieben in die Lebenswirklichkeit und den Alltag der Bürgerinnen und Bürger eingreift, entspricht nicht diesem Anspruch.“

zitiert nach: Digitalcharta Innovationsplattform: D Verteilte Systeme und offene Schnittstellen für die digitale Zukunft Beschluss des Bundesvorstandes der CDU Deutschlands vom 30. September 2019

Hier wird wirtschafts- und lobbykonform nach der kurzen Zeit, in denen die DSGVO in Kraft ist, mal zurückgerudert, statt endlich auf Transparenz und Verständlichkeit zu dringen und genau dafür zu sorgen. In der heutigen Welt ist der normale Bürger aufgrund undurchsichtiger Datenschutzerklärungen eben nicht in der Lage auf sich selbst aufzupassen. Erst wenn auch der normale Bürger die Datenschutzerklärungen und -regeln verstehen kann, ist eine Lockerung angebracht. Datensouveränität geht nur, wenn die normalen Bürger:innen erklärt bekommen und auch verstehen, was wer mit ihren Daten macht. Datensouveränität ist eben nicht, mal die bekannten Kraken – und nicht nur die – machen und Daten kommerziell nutzen, gar missbrauchen lassen.

Datensparsamkeit in diesem Zusammenhang dann gar fast als Schimpfwort zu verwenden, ist paradox. Daten sollten solange sparsam freigegeben werden, solange deren Verwendung nicht klar und verständlich dokumentiert wird. Jeder intransparente Umgang mit Daten sollte angeprangert, auch der von der Schufa, lieber Gunnar Sohn.

Und die Aussage bezüglich Wettbewerbsnachteilen ist, wie sich an vielen Stellen zeigt, nicht haltbar. Ein transparenter Umgang mit Daten und Regularien wie die DSGVO können sogar zu besseren Daten bei den Marketers, Webseitenbetreibern, „der Wirtschaft“ führen und Digitalisierung progressiv fördern. Das sollten die Damen und Herren von der CDU mal bedenken. Diese Fragen sind sicher Thema beim heutigen #9vor9. Gunnar Sohn ist ganz offensichtlich auf CDU-Parteilinie:

(Stefan Pfeiffer)

 Bild von Andreas Breitling auf Pixabay

Kann man einen gangbaren Kompromiss zwischen Privatsphäre und personalisierter Werbung finden?

4. September 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Facebook schaltet jetzt nach und nach die „Clear History“-Funktion frei. Darüber können Anwender nachschauen, was der Konzern beispielsweise durch Facebook-Pixel über Besuche und Klicks auf anderen Webseiten weiß. Diese Daten und das Facebook-Profil können künftig voneinander getrennt werden. Dann hätte Facebook weniger Daten, mit den Anwender mit auf dem Surf-Verhalten basierender Werbung adressiert (Targeting) werden können. Google weint, weil Cookies an Bedeutung verlieren und arbeitet an einer „Privacy Sandbox“, über die „so viel Tracking wie möglich, so viel Datenschutz wie nötig“ umgesetzt werden soll. Schön formuliert. Der Druck ist offensichtlich da: Die großen Konzerne müssen sich dem Thema Privatsphäre stellen.

Bei Privatsphäre-Einstellungen gilt das Gesetz der Trägheit

Doch böse gesagt: Wen, besser wie viele Anwender interessiert es denn wirklich? Auf Horizont stellt Klaus Janke fest, dass bei Privatsphäre-Einstellungen das Gesetz der Trägheit gelte: „Jeder zusätzlich notwendige Klick bremst den Drang, Tracking zu unterbinden, Daten zu löschen oder Cookies zu blockieren.“ Wohl wahr. Wahrscheinlich noch schlimmer.

Viele machen sich um Datenschutz gar keine Gedanken. Manche reden gerne drüber, wie wichtig Privatsphäre ist. Doch: „90 bis 95 Prozent der Nutzer klicken die Cookie-Laschen direkt mit einem ‚OK‘ weg“, so wird Jan Oetjen, Geschäftsführer von Web.de und GMX zitiert. Und wenn die wenigsten die Datenschutz-Ausführungen auf den Webseiten mal öffnen, werden sie das dortige Kauderwelsch wahrscheinlich eh nicht verstehen. Liest man das, so verkommen die Ankündigungen um „Clear History“ und „Privacy Sandbox“ zu einem mehr oder weniger symbolischer Akt.

Bei den meisten ist es nicht weit her mit Verständnis von Datenschutz

Also sprach der Datenschutzbedenkenträger: Schutz der eigenen Daten hört sich gut an, die meisten nicken, doch weit her ist es damit bei den meisten nicht. Das reicht vom einfach so mal akzeptieren von Cookies bis zum Nutzen von Programmen, die weniger datenhungrig sind. Chrome bleibt der beliebteste Browser, Google dominiert die Suche. Da kann es Firefox als Browser oder andere Suchmaschinen wie DuckDuckGo oder Qwant geben. Wissen wenige. Nutzen noch weniger. Kümmert die wenigsten. Oder wer denkt daran, einfach regelmäßig seinen Cache im Browser zu löschen, das gar automatisch beim Schließen des Browsers zu tun? Man könnte als Anwender selbst mehr tun, wenn man nur wollte, nicht zu bequem wäre und es wüsste. Und es verständlich erklärt würde.

Die Diskussion um mehr Privatsphäre ist in vollem Gange. Gerichtsurteile und gesetzliche Regularien sind anhängig und in Diskussion von der möglichen Verpflichtung, Seitenbesucher explizit um Erlaubnis zu bitten, wenn Daten über den Facebook-Like-Button (oder andere Social-Plug-ins) weitergegeben werden bis zur geplante E-Privacy-Verordnung mit harten Opt-in-Regelungen. Beides könnte Werbetreibenden weh tun.

Geht Transparenz beim Daten sammeln?

Es bleibt der durchaus berechtige Wunsch und Wille der Werbeindustrie und der Marketingabteilungen, potentielle Kunden personalisiert aufgrund seines wahrgenommenen Interesses mit Anzeigen und Informationen zu adressieren. Man will weiter Geld verdienen. Die Frage ist, wie transparent und persönlich das Sammeln und Nutzen von Daten künftig einerseits geschieht und wie verständlich man das Thema den Anwendern erklärt oder erklären will. Die technologische Entwicklung geht parallel dazu weiter. Schon werden Konzepte zum „Cookie-less Tracking“ diskutiert und konzipiert.

Die Grundsatzfrage wird aber bleiben. Kann man einen gangbaren Kompromiss zwischen Datenschutz und Privatsphäre auf der einen und dem Sammeln von Daten und personalisierter Werbung auf der anderen Seite finden?

P.S. Übrigens bekenne ich mich in mancher Beziehung auch schuldig beziehungsweise bin durchaus auch ein zu bequemer Anwender. Ich muss auch mal wieder den Cache meines Firefox-Browsers und die Cookie-Daten löschen. Bequemlichkeit hin, Datenschutz her.

P.P.S. Wer Firefox nutzt – sehr gut! – sollte mal das Add-on Lightbeam testen, das visualisiert, wie man im Internet mit Cookies verfolgt wird, selbst bei vorsichtiger, seriöser Nutzung!

Firefox_Lightbeam_und_feedly

(Stefan Pfeiffer)

Schafft die Macht über Daten Kartelle und Monopole? – Zur Facebook-Entscheidung des OLG Düsseldorf

29. August 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Erst einmal kann Facebook weiter Daten sammeln wie eh und je

Die Überschriften und Kommentare sind hämisch: Gericht zerpflückt Vorwürfe des Kartellamts gegen Facebook, Kartellamt kassiert Niederlage gegen Facebook … Dabei ist es eine Niederlage für den Datenschutz: Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hat die Anordnungen des Bundeskartellamts au0er Kraft gesetzt. Das Kartellamt hatte im Februar (endlich) entschieden, dass Facebook seine Marktmacht missbrauche, wenn es die Nutzerdaten, die über die Tochterfirmen Whatsapp und Instagram sowie über fremde Webseiten gesammelt werden, zu einem Profil zusammenfügt – und vermarktet. Man forderte von Facebook, dass Anwender explizit zustimmen müssten und dies binnen eines Jahrs umzusetzen.

Genau das hat das OLG jetzt ausgehebelt. Dort sieht man – so die Begründung – “ keinen relevanten Wettbewerbsschaden und auch keine wettbewerbliche Fehlentwicklung“. Auch das Thema Marktmacht wird negiert. Selbst wenn Facebook gegen Datenschutzregeln verstoße, habe das ja nichts mit Wettbewerbsrecht zu tun. Also sei das Kartellamt gar nicht zuständig. Volle Breitseite also. Kartellamts-Chef Andreas Mundt sieht das anders: Daten seien heute und in Zukunft ein entscheidender Wettbewerbsfaktor.  Das Kartellamt geht jetzt vor den Bundesgerichtshof.

Schafft die Macht über Daten also Monopole? Gibt es gar Kartelle? Gesunden Menschenverstand oder gar Marktkenntnis spielen keine Rolle. Vor Gericht und auf hoher See …

Zum Thema auch:

(Stefan Pfeiffer)

 

 

Unter dem Radar: Microsoft macht es sehr clever und überlässt Facebook, Google, Amazon und Co. die „Aufmerksamkeit“

9. August 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Vor meinem Urlaub habe ich noch einen Artikel von Robert Linder in der Frankfurter Allgemeinen vom 20. Juli unter dem Titel „Unter dem Radar“ gelesen. Er beschäftigt sich darin damit, dass die großen Tech-Konzerne Google, Amazon, Facebook und Apple derzeit in Washington nicht sehr gut gelitten sind. Sogar von Zerschlagung wird gesprochen.

Nur ein Unternehmen bleibt außen vor, fliegt quasi „unter dem Radar“: Microsoft. So habe ich es selbst auch im Januar 2019 formuliert:

Fast unbemerkt unter dem Radar fliegt Microsoft dahin und geniesst gerade auch in Deutschland vergleichsweise großes Vertrauen und das obwohl auch das Redmonder Unternehmen Dreck am Stecken zu haben scheint. Ein Grund dafür ist sicher, dass ein großer Teil der Presse – Ausnahme der heise-Verlag – einfach nicht oder nur wenig darüber berichten: Microsoft bekam für die Datenübermittlung im Betriebssystem Windows 10 an Microsoft-Server den Big Brother-Award wurde. Seit Jahren gibt es immer wieder Sicherheitslücken in den Produkten. Windows mit der Version 10 war erneut in 2018 kein Ruhmesblatt. Office 365 verletzt EU-Recht und sammelt massiv Daten, was in Deutschland kaum registriert und verbreitet wurde. LinkedIn, bei dem es auch in 2018 mindestens einen Vorfall gegeben hat, lasse ich hier einmal außen vor.

über Datenschutz oder „Ich habe ja nichts zu verbergen“ oder was 2018 so passierte bei Amazon, Google, Facebook und Microsoft – StefanPfeiffer.Blog

Satya Nadella, der Microsoft CEO, hat das Unternehmen neu positioniert, ist erfolgreich im Cloud-Geschäft und gebärdet sich bescheidener als zu Zeiten eines Steve Ballmer. Clever. Chapeau. Aber für mich gehört Microsoft unbedingt auf die Watchlist GAFAM mit Google. Apple, Facebook, Amazon und eben Microsoft. Treffende Analyse, aber leider scheint der Kommentar nicht mehr online verfügbar zu sein und ist über Blendle auch nicht mehr verfügbar. Schade. Hätte ihn gerne verlinkt. Wer ihn findet: Trage den Link gerne nach.

Hessischer Datenschützer zu Privatsphäre: Microsoft Office 365 nicht an Schulen verwenden – und der Bund schweigt

10. Juli 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Jetzt reagiert auch ein deutscher, sogar unser hessischer Datenschutzbeauftragter und bemängelt den Datenschutz in Microsoft Office 365. In Holland und auf EU-Ebene sind die Themen Datenschutz und Gefahr der Abhängigkeit von Microsoft schon länger ein Thema. Seitens der Bundesregierung hört man (oder ich) zu solchen Themen konsequent nichts. Das ist extrem bedenklich.

Microsoft Office 365 darf in der Standardkonfiguration an Schulen wegen Problemen für die Privatsphäre der Nutzer derzeit nicht verwendet werden. Zu diesem Schluss ist der hessische Datenschutzbeauftragte Michael Ronellenfitsch gekommen, weil personenbezogene Daten von Kindern und Lehrern in der Cloud gespeichert würden. Auch wenn die zugehörigen Server in Europa stünden, seien die Informationen „einem möglichen Zugriff US-amerikanischer Behörden ausgesetzt“.

über Datenschützer: Einsatz von Microsoft Office 365 an Schulen ist unzulässig | heise online

Kurz zitiert: Privatsphäre soll hinter gesamtgesellschaftlichen Zielen zurückstecken – Kaum Unterschied zwischen amerikanischer Digitalbranche und chinesischem Staatskapitalismus?

10. Juli 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Peter Altmaier ist im Silicon Valley und die FAZ hat einen Bericht darüber veröffentlicht, über die deutschen Bedenkenträger:

Das Individuum mit seiner Privatsphäre soll hinter gesamtgesellschaftlichen Zielen zurückstecken: Letztlich unterscheidet sich die amerikanische Digitalbranche mit dieser Haltung kaum noch vom chinesischen Staatskapitalismus. „Es wird zwei KI-Welten geben“, sagt Pascal Finette, auch er ein Gründer und Investor mit deutschen Wurzeln. Spannend sei nun, wem sich die Afrikaner anschließen würden. Deutschland und Europa hat er abgehakt – Bedenkenträger eben.

über Altmaier im Silicon Valley: „Die Deutschen sagen immer nur: Oh Gottogott!“

Kein so großer Unterschied also zwischen China und der amerikanischen IT-Branche? Die Deutschen, die Europäer spielen demnach eh keine Rolle, weil sie immer bremsen? Unbenommen ist aus meiner Sicht, dass wir zu langsam sind und schlankere Prozesse und Regularien brauchen. Die kritische Haltung zum Thema Datenschutz und Privatsphäre sollten wir jedoch nicht aufgeben, finde ich.

Im Bericht wird auch die Frage gestellt, ob es noch was mit einem deutschen Google werde. Na ja, solange sich „der Staat“ nicht dazu durchringen kann und wird, massiv europäische Lösungen in der Verwaltung einzuführen und zu fördern, wird das nix. Die Diskussion hatten wir ja auch im Livestudio auf der Think at IBM. Da hört man leider keine Aussagen von Herrn Altmaier und Frau Bär.

(Stefan Pfeiffer)

Image by Gerd Altmann from Pixabay