Posts Tagged: ‘Buntes & Vermischtes’

Künstliche Intelligenz im Fokus von #9vor9, von Augustus Intelligence und Amthor bis zu den Studien von Bitkom und Deloitte

16. Juni 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Heute wurde es bei #9vor9 schnell künstlich mehr oder weniger intelligent, denn Gunnars Digitalthema der Woche war das Engagement von Philipp Amthor für das Unternehmen Augustus Intelligence, das sich mehr oder weniger um das Thema Künstliche Intelligenz kümmert. Gunnar hatte aber nicht so sehr die Produkte und Käufe von Augustus Intelligence im Blick, sondern vielmehr das doch fragwürdige Engagement des CDU-Jungspunds.

Meine 2 Cents dazu: Ich kann nur immer wieder die Forderung nach einem Lobbyregister bekräftigen, das gerade von der oben genannten Partei boykottiert wird. Es ist wirklich Zeit, hier Transparenz zu schaffen. Und ich habe mir verwundert die Augen gerieben, als ich den hier verlinkten Beitrag zu Philipp Amthor gelesen habe. Der 27 Jahre alte Amthor war oder ist Hoffnungsträger der CDU in Mecklenburg-Vorpommern, eigentlich designierter Spitzenkandidat für die Landtagswahl. „Was für Folgen dieses ‚Kapitel‘ für Amthor haben werden, ist noch nicht abzusehen“, so die FAZ. Zum Thema Augustus Intelligence, möchte ich auf den Beitrag des Handelsblatts verweisen, wonach laut Aussagen von Ex-Managern das Unternehmen kein Produkt, keine Kunden und keine Umsätze habe. Ach ja, der bekannte Theodor zu Guttenberg, Ex-Verteidigungsminister, und Hans-Georg Maaßen sind wohl auch bei dem Unternehmen „engagiert“.

Weniger politisch brisant waren und sind dann die beiden von mir angeführten Studien zum Thema Künstliche Intelligenz. Der Bitkom spricht von einem Umsetzungsproblem beim Thema Künstliche Intelligenz. Zwar schätzen nahezu zwei Drittel der von Bitkom Befragten KI als wichtigste Zukunftstechnologie ein, aber gerade einmal 6 Prozent setzen KI selbst ein und nur jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) plant die KI-Nutzung oder diskutiert darüber. Ein positiveres Bild vermittelt die Studie „State of AI in the Enterprise Survey – 3rd Edition“ und Horizont titelt Deutsche Unternehmen nutzen Künstliche Intelligenz bereits im großen Stil. Allerdings wurden bei der Deloitte-Umfrage auch nur Unternehmen befragt, die KI einsetzen.

Lars hat dann noch den Tweet von Holger Schmidt zum EU Digital Economy and Society Index 2020 hervorgeholt. Deutschland liegt im Mittelfeld und – Überraschung – ist im Bereich E-Government nicht wirklich Spitze. Hier sind Pressemitteilung sowie die deutschsprachigen und deutschen Ergebnisse des Index.

Ach ja, unser Lars hat dann doch die Meldung des heutigen Tages zum Abschluss genannt: Die Corona-Warn-App ist da und sowohl Lars wie auch ich haben sie installiert (auch wenn wir nicht darüber gezwitschert haben).

#9vor9: Lars und ich hosten ab sofort, also live auf unseren Twitter-Konten

Und noch ein Kommentar in eigener #9vor9-Sache: Künftig werden Lars und ich die Sendung hosten, da Gunnar mit seinen vielen Streams einfach überlastet ist. Das bedeutet, dass #9vor9 dann über unsere Twitter-Accounts zu sehen sein wird. Ich hoffe immer noch, dass auch wir beide bald auf LinkedIn live streamen können. Leider haben wir bisher diese Freigabe von LinkedIn nicht bekommen.

(Stefan Pfeiffer)

#Loveandhope und leckere Weine vom Roten Hang bei St. Antony in Nierstein – Und ein Expertenblick auf die Weinbranche

10. Juni 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Nach langem war es endlich mal wieder Zeit für einen Ausflug zu einem Weingut. Also ging es am vergangenen Sonntag (7. Juni 2020) nach Nierstein. Ein schöner Ausflug, denn man kann von Darmstadt aus mit der Fähre Nierstein – Landskrone idyllisch über den Rhein setzen – und auf der Kornsand-Seite während des Wartens die Biker bewundern, die dort immer mit ihren Maschinen – oft Oldtimer – Halt machen.

Aber natürlich spielt auch der Wein eine kleine Rolle, warum wir gerne dort hin fahren. Seit Jahren trinken wir dort sehr gerne Riesling vom Roten Hang und bevorzugen die Rieslinge vom Weingut Raddeck. Immer mal wieder haben wir auch andere Niersteiner Weingüter „ausprobiert“, sind aber bisher immer wieder bei Raddeck gelandet, da uns dieser Riesling am besten geschmeckt hat. Diesmal wollten wir wieder einen neuen Versuch, ein neues Weingut testen: St. Antony, ein Gut mit langer Geschichte und umfangreicher Fläche am Roten Hang zwischen Nierstein und Nackenheim, seit einiger Zeit im Besitz des Unternehmers Detlev Meyer. Im September 2019 hat dann der in der Weinszene bekannte Dirk Würtz die Geschäftsführung des Weinguts übernommen.

Der Eingang zum Verkostungsraum in Nierstein bei St. Antony

Wir hatten Riesling von St. Antony schon vor Jahren getrunken und als gut befunden, doch dann das Weingut aus dem Auge verloren. Also per E-Mail angefragt und ja, das Weingut hat wieder für Verkostungen sogar am Sonntag offen. Die Webseite und die angebotenen Weine und Sekte angeschaut. Der Shop scheint aktuell, der Rest der Seite ist leider total veraltet, so mein Eindruck. Und ja, klingt interessant, gerade wo eigentlich eine Sektgenießerin mitkommen wollte, die dann leider aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen ist.

Vielleicht den neuen Lieblingsprickler gefunden …

Trotzdem sind wir über den Rhein gesetzt und sind gegen Mittag im Weingut im Zentrum von Nierstein eingelaufen. Ein junger Mann – Tristan Seffer, der bei St. Antony im Keller anfängt – hat uns begrüßt und in die Covid-19 Verhaltensregeln eingewiesen. Wir waren die einzigen Besucher, alles sehr entspannt. Begonnen haben wir mit dem wohl feinsten Sekt, dem Les Étoiles Rosé Brut, einem Sekt aus Pinot Meunier und Pinot Noir Trauben, der für 14,90 € erhältlich ist. Für mich ein echter Kracher für diesen Preis, erinnert an Champagner und ich glaube die 48 Monate auf Hefe zu merken. Dieser Sekt hat für mich das Potential zu unserem Lieblingsprickler zu werden.

Am Roten Hang …

Wir haben dann noch die anderen Sekte probiert, die auch gut sind, aber es bei mir zumindest nach den rosa Sternen schwer hatten. Den Madame Brut haben wir dann doch auch noch eingepackt. Nun ging es an die Rieslinge vom Roten Hang. Hier haben uns die Einstiegsweine – ich mag den Begriff eigentlich gar nicht – überzeugt: Der Rotschiefer Riesling für 9,80 Euro hat uns überzeugt. Sehr spannend, würzig, schon besonders der Ortswein, der Nierstein Rielsing für 12,90 Euro: „Als Botschafter unseres Ortes aus VDP.ERSTEN LAGEN„, trifft es gut. Wir waren begeistert. Auch den Orbel haben wir noch probiert, ebenfalls lecker, aber wir haben dann auch der Probe (fast) ein Ende gesetzt. Beim nächsten Mal können wir dann weiter probieren.

#Loveandhope – Bemerkenswerte Aktion mit Banksy, süffiger Rosé

Die Probe war fast am Ende, denn auf die Frage, ob wir denn noch etwas probieren sollte, holte Tristan dann noch den 2019er Rosé #Love & hope“ aus dem Kühlschrank. Das Etikett zeigt das berühmte Motiv des bekannten Künstlers Banksy, das „Girl with Balloon“, ein Mädchen, das einen roten Ballon aufsteigen lässt. Banksy war beispielsweise mit dem geshredderten Bild in den Schlagzeilen. Da hatte der Rosé quasi schon bei meiner Kunsthistorikerin gewonnen.

Er ist ein Statement in der aktuellen Krise, denn was könnte wichtiger sein als Liebe und Hoffnung! Gönnen Sie sich ein wenig Freude und schenken Sie diese auch Ihren Lieben.

St. Antony · #loveandhope

Zu dem Rosé gibt es dann noch eine Postkarte, die dem geschenkten Wein beigelget werden kann. Coole Aktion, finde ich. Noch schlimmer: Der Rosé schmeckt auch sehr vollmundig lecker, fruchtig, aber nicht zu bombig-dominant. Also noch einen Karton in den Kofferraum. Ich habe auch noch meine Nase in den Basis-Blaufränkisch reingesteckt. Richtig gelesen, ein Rotwein vom Roten Hang. War auf den ersten Schluck nicht so mein Fall, aber wird bei einem nächsten Besuch validiert werden.

Alles in allem ein schöner Besuch mit nettem Gespräch mit Tristan über die Weine von St. Antony, andere Weingüter und Weine und die wöchentlichen Onlineverkostungen, die Dirk Würtz nun jetzt wohl jeden Mittwoch durchführt. Dazu gibt es eine geschlossene Facebook-Gruppe, d i e t e r – die digitale Weinbar, zu der man „Zutritt“ anfragen kann. Ich habe noch nicht angefragt, da der Termin bei mir nicht passt.

Captain fragt Dirk Würtz, wie es mit der Weinbranche weiter geht

Doch Dirk Würtz ist ein gutes Stichwort. Ich erinnere mich noch an seine Weinvideos auf stern.de. Er ist ein Name in der deutschen Weinnetzszene, der jetzt vom Captain zur Lage der Weinbranche angesichts von Covid-19 interviewt wurde. Ein aufrüttelndes Interview mit „bold statements“.

Wir in der Weinbranche befinden uns so oder so im größten Strukturwandel aller Zeiten. Was jetzt passiert, beschleunigt die Prozesse enorm. Allen voran die Konzentration. Die Großen werden größer, die Kleinen nicht verschwinden, aber sicherlich deutlich dezimiert. Für den eh schon kränkelnden Fachhandel könnte das der finale Todesstoß sein. Könnte wohlgemerkt, muss nicht.

Die Weinbranche wird sich verändern | Captain Cork

Bemerkenswerte Aussagen auch zu einer teilweise gelebten neuen Konkurrenz zwischen dem lokalen Händlern und Winzern, die jetzt angesichts der Lage ab Hof verkaufen wollen. Den Aufruf nach Solidarität kann ich nur unterstreichen. Gerade jetzt kaufe ich bewusst sogar mehr bei meinem lokalen Dealer, der Weingalerie in Eberstadt. Es wird spannend, wie sich das Dreieck Onlineweinhandel, lokaler Händler und Bezug ab Hof entwickeln wird.

Und auch einige Aussagen zu den Winzern und dem Netz:

Der Bauer, und dazu zähle ich den Winzer, ist genetisch konservativ. Der macht das mit dem Internet nur halbherzig, weil es irgendwie dazugehört. Das ist echt schade, weil so vieles auf der Strecke bleibt.

Die Weinbranche wird sich verändern | Captain Cork

Erst kommende Generationen werden, so Dirk, das Netz wirklich annehmen und kreativ nutzen. Stimmt wohl. Schade. Dirk schildert auch die Aktivitäten, die St. Antony selbst digital, in sozialen Netzen, mit klassischen und Online-Mailings und mit guten, alten Webshop durchführt. Die Maßnahmen habe ich so noch nicht so wahrgenommen, aber vielleicht bin ich ja jetzt im Verteiler. Und gut auch von St. Antony zu hören, dass die Webseite des Gutes komplett überarbeitet werden. Sie ist derzeit leider ziemlich „out of date“.

(Stefan Pfeiffer)

#9vor9 mit den Digitalthemen der Woche: Stellenanzeigen als Konjunkturbarometer, Homeoffice, SAP, neuen Jobs im Marketing … und „Alt werden mit Gunni und Larsilein“

26. Mai 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Und wir waren heute auch mit #9vor9, den Digitalthemen der Woche, erstmals live im Stream auf LinkedIn.

Unsere Themen heute in Stichpunkten:

Vor allem aber unsere Pläne zur inhaltlichen Weiterentwicklung von #9vor9 zu „Alt werden mit Gunnar, Lars und Stefan“:

„Was ist das digitale Vermächtnis der Corona-Krise?“ fragt der Bitkom und fordert Digitalpakt

25. Mai 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Wie kommen wir wirtschaftlich aus der Corona-Krise heraus? Diese Frage tritt neben der Eindämmung der Pandemie immer mehr in den Vordergrund. Der Digitalverband Bitkom hat Anfang Mai einen Digitalpakt Deutschland vorgeschlagen, „der konjunkturelle Maßnahmen mit einer echten Transformationsagenda“ verknüpfen soll. „Was haben wir in der Krise gelernt, was ist das digitale Vermächtnis der Corona-Krise,“ fragt der Bitkom und schlägt einen (kurzfristig) 15 Milliarden schweren Maßnahmenkatalog vor.

So soll – das muss ich angesichts der aktuellen Diskussion vorn an stellen – einen einmaligen Homeoffice-Bonus vor:

In der Krise haben Homeoffice und mobiles Arbeiten vielen Organisationen sehr geholfen. Damit die Arbeitsbedingungen im Homeoffice wirklich zum Bedarf passen, sollten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für das Jahr 2020 einen einmaligen Steuerbonus für die Anschaffung von ITK-Infrastruktur erhalten.

Digitalpakt Deutschland | Bitkom e.V.

Daneben soll unter dem Motto Modernisierungsprämie statt Abwrackprämie ein Digitalgutschein Anreize für Unternehmen schaffen, „neue Technologien gezielt in der Praxis auszurollen oder alte, analoge Prozesse zu ersetzen“. Auch – und richtigerweise – werden auch eine Verwaltungsmodernisierung, Schultransformation und ein Ausbau der Infrastruktur gefordert. Doch Breitband an jeder Milchkanne?

Ziel der Konzertierten Aktion zur Verwaltungsmodernisierung ist deshalb, dass alle staatlichen Leistungen künftig schnell digital beantragt werden können – ohne jeglichen Medienbruch.

Digitalpakt Deutschland | Bitkom e.V.

Klar, der Bitkom ist der Interessenverband für 2.700 Unternehmen der digitalen Wirtschaft. Doch das muss ja nicht heißen, dass einige der vorgeschlagenen Maßnahmen nicht sinnvoll sein können.

Achim Berg, der Präsident des Bitkom, hat sich im The Pioneer Tech Briefing gegenüber Dr. Robin Tech, dem Gründer der Market Intelligence Software Delphai, auch zur Bedeutung von Covid-19 als möglichem Wendepunkt der Digitalisierung in Deutschland geäußert:

COVID-19 ist eine Tragödie, hat aber ein Brennglas auf den Stand der Digitalisierung gelegt. Wir werden in wenigen Jahr auf 2020 zurückschauen und sagen: Das Jahr war der digitale Wendepunkt. Wir haben uns wieder digitale Souveränität erarbeitet. Die deutsche Wirtschaft hat sich aus dem unteren Mittelfeld befreit und den Anschluss an andere Länder geholt.”

Tech Briefing: Achim Berg, ist COVID-19 wirklich ein Digitalisierungs-Katalysator für die Wirtschaft

Schauen wir mal, ob nach vorne gerichtet digitalisiert wird oder bestehende Strukturen mit Abwrackrpämien zementiert werden. Das Papier zum Digitalpakt kann hier heruntergeladen werden. Thema für #9vor9? Mal schauen.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay

Einmal ums Feld gegangen

23. Mai 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ab Mittag ist heute Regen angesagt. Also bin ich mal schnell ums Feld gegangen. Ich bin keine Profifotografin wie die Pia und andere. Trotzdem einige Eindrücke mit Mohnblumen, Schrebergarten und hochgewachsener Wiese an der Modau. Alles in so 300 Meter Entfernung.

Das Feld sieht etwas traurig aus, da noch nichts wächst. Immerhin in der Mitte eine kleine Insel mit blühendem Mohn. Und eben ein Quadrat, wo offensichtlich jemand schreber-gärtnert. Zu traurigen, mono-kulturellen Feldern traut man sich ja gar nichts mehr zu sagen, weil man ja dann laut Landwirte keine Ahnung hat, wenn man gegen Dünger und Pestizide ist …

Leider nicht transportieren kann ich das laute Gequake der Kröten und Frösche in den Teichen der Software AG und der Waldorfschule. Ein richtiges, schräges, lautes Symphoniekonzert.

Mehr als nur ein Sehzeichen: „Es ist ein neuer Morgen für die wiederentdeckte Menschlichkeit. Lasst sie uns gemeinsam leben.“ #TheNewHumanity

21. Mai 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Lavazza hat unter dem Titel „Good Morning Humanity“ einen Werbespot gedreht, der auf Charlie Chaplins „Der große Diktator“ von 1940 aufbaut, wie Horizont berichtet. Grund genug, sich den Spot und auch einen Ausschnitt aus dem Original anzuschauen:

In Italien im Fernsehen, in Deutschland laut Horizont nur online zu sehen.

Und hier die immer wieder bewegende Rede von Charlie Chaplin:

Bild von photosforyou auf Pixabay

Kurz notiert: Technische Inkompatibiliät wo man hinschaut, im Großen, wie im Kleinen: #LTE #Mesh

8. Mai 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

So von wegen kompatible Technologien. Manche Dinge ändern sich nicht. Telekom-Deutschland-Chef Dork Wössner im Interview mit der FAZ:

Aber für die insgesamt rund 2000 LTE-Standorte, die wir bis Ende dieses Jahres neu bauen wollen, brauchen wir auch Huawei. Leider können Technologien unterschiedlicher Hersteller heute noch nicht miteinander kombiniert werden. Konkret: In einem Gebiet mit Huawei-Antennen kann man keine Ericsson-Technologie dazwischenbauen und umgekehrt auch nicht. Ohne Huawei können wir Funklöcher nicht schnell schließen.

Telekom: „Ohne Huawei bleiben Funklöcher“

Und ich muss an meine kürzlichen Erfahrungen mit den kompatiblen Mesh-Technologien von AVM und der Telekom denken. Die Telekom Magenta TV-Box habe ich zurück geschickt, da sie instabil lief und mir keine wahrnehmbaren Vorteile gegenüber meiner Kombination von AVM Fritzbox 7590, AVM Fritz Repeater 3000 und dem Telekom Media Receiver 401 Typ B bringt. War nix mit dem Maschendrahtzaun.

Irgendwie warte ich noch auf das Telekom-Erweckungserlebnis, das wohl Volker Weber vor einigen Wochen hatte. Da gab es wohl schnellere Leitung und günstigere Verträge. Wenn ich gerade die Mobilfunkkosten jeden Monat sehe … Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Die Telekom kann, wie fast alle anderen Mitbewerber, was lernen: Behandelt Eure Bestandskunden nicht schlechter als Eure Neukunden. Das ist hier ausnahmsweise gelungen, mit massiver Einflussnahme. Sowas muss automatisch funktionieren.

vowe dot net :: Frau Stengert von der Telekom hat einen Kunden gerettet

Umdenken in der Krise: Wein-, Sekt- und Schokoverkostungen online im Netz

26. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Vor einigen Tagen habe ich über Liveverkostungen und Online-Weinproben geschrieben. Und die Experimentier- und Lernphase geht weiter. Gute-Weine.de, die Lobensbergs schreiben stolz in ihrem Newsletter vom 17. April 2020, dass man ja nicht zu den Verkostungen nach Bordeaux, an die Rhone, gar in Deutschland verreisen kann, doch …:

Dafür haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt und haben in Windeseile eine „Einsatzzentrale Weinverkostung“ in Bremen ins Leben gerufen.

Eine neu angemietete Dachgeschosswohnung über unserem Büro dient nun als Basisstation für tausende Fassproben, die uns jetzt und in den nächsten Wochen erreichen werden. Per Videokonferenz schalten wir die Winzer dazu und reagieren so auf diese Krise mit Innovation.

„… schalten wir die Winzer dazu“. Youtube-Videos sind ja nett (wobei die nicht von der Verkostung zu sein scheinen), Liveevent aus der „Einsatzzentrale Weiverkostung“ wäre vielleicht besser. Vermarktungschance erst einmal verpasst, finde ich.

Der besonders für seine Sekte bekannte Wilhelmshof dagegen lädt in seinem Newsletter vom 22. April 2020 zu Online-Weinproben ein:

Da derzeit leider keine Verkostungenn im Weingut gestattet sind, bieten wir Ihnen Proben-online@Home an: Sie können aus unten stehenden Weinproben und Seminaren auswählen, sich den Wein oder Sekt von uns zuschicken lassen und mit uns live im Internet verkosten.

Sektverkostungen, Schokoladen-Tasting und Familienverkostungen und -feiern werden online angeboten. Kostet natürlich was, aber das Weingut ist aktiv. Hier findet man die Onlineangebote.

Und noch ein Lese- und Linktipp: das Wein-Plus-Magazin hat im Beitrag Wie Winzer und Weinfreunde in der Corona-Krise helfen – Digitale Weinproben und Weinpakete für Soforthilfe-Projekte einige Initiativen und Angebote zusammengestellt und will diese Liste auch erweitern.

(Stefan Pfeiffer)

IBM Livestudio Magazin: Blockchain zur Nachvollziehbarkeit der Lieferketten, Webex for Kids für Schulen und die Think Digital Experience am 5. und 6. Mai

22. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Und gestern haben wir wieder ein Livestudio Magazin gesendet. Unsere Themen sind die Lieferketten gerade bei Lebensmitteln am Beispiel Kaffee, hybride Cloud im Mittelstand und ein Ausblick auf die Think Digital Experience, die am 5. und 6. Mai virtuell „im Netz“ stattfindet.

Blockchain zur Nachvollziehbarkeit der Lieferketten

Besonders aktuell ist das Gespräch mit Fabian Portmann von Farmer Connect zu deren Lösung zur Nachvollziehbarkeit der Lieferkette von Kaffee, sozusagen von der Plantage bis in die Tasse. Und und mein Kollegen Christian Schultze-Wolters erläutert, wie hier Blockchain-Technologie zum Einsatz kommen, ein Thema, das auch am Montag auf Tagesschau.de unter der Überschrift Mit der Blockchain gegen Corona behandelt wurde.

Mit seiner Blockchain-Plattform IBM Food Trust können etwa Einzelhändler die Herkunft und den Verbleib einzelner Waren, etwa frischen Fisches oder Gemüse, bis zum Hersteller quasi in Echtzeit zurückverfolgen. Was früher Tage oder Wochen an Forschungsaufwand bedeutete, kann nun in Sekundenschnelle abgefragt werden.

Zu den Kunden der IBM-Plattform zählen etwa große Einzelhandelsketten wie die französische Carrefour.

Mit der Blockchain gegen Corona: Steuern, Überwachen, Verifizieren | tagesschau.de

Mir scheint, Blockchain-Technologie ist zur transparenten Dokumentation und Nachvollziehbarkeit einer solchen Lieferkette wirklich eine, ja die ideale Technologie. In der Food Trust-Initiative der IBM nutzen ja auch immer mehr Unternehmen die entsprechende Plattform, wie auch in dem Tagesschau-Beitrag berichtet wird.

Danach geht es um “die” Cloud, die unterdessen in den Unternehmen angekommen ist. Besser: Es sind viele Clouds oder Cloud-Anbieter sind in den Unternehmen angekommen. Wie so oft haben zuerst die Großen mit dem Einsatz von Cloud-Diensten angefangen. Doch auch der Mittelstand setzt mehr und mehr auf die Wolke. Wie man das am besten organisiert, das erfragt meine Kollegin Lisa Unkelhäußer, bei dem IBM-Experten Dominik Bredel. 

Am 5. und 6. Mai: Teilnehmen an der Think Digital Experience

Viele Firmen sagen ihre Präsenzveranstaltungen ab. Auch wir als IBM müssen Konsequenzen ziehen und werden unsere weltweit größte Konferenz, die Think zu einer Digital Experience, einem großen, einzigartigen Onlineevent. Was Euch, was sie am 5. und 6. Mai erwartet, das bespreche ich mit Geraldine Tenten, CMO der IBM in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hier kann man sich zur virtuellen Konferenz anmelden.

Besonders: Schulen können Webex for Kids für das virtuelle Klassenzimmer nutzen – Cisco und IBM helfen

Doch ich wollte noch ein besonders wichtiges Thema adressieren, weil es gerade aktuell ist. Die Osterferien sind zu Ende, die Schulen öffnen sukzessive, doch manche Klassen sollen weiter online unterrichtet werden. Cisco und IBM bieten Schulen deshalb Hilfe mit der Initiative Webex for Kids an und ich unterhalte mich darüber mit Matthias Dietel, der für Corporate Citizienship bei der IBM in DACH zuständig ist. Wer Bedarf und Interesse hat, sich hier anmelden. Freiwillige aus der IBM helfen kostenlos bei der Einführung. Mit dieser Initiative soll Schülern, Lehrern und Schulen schnell geholfen werden. Melden und nutzen!

(Stefan Pfeiffer)

IBM Livestudio Magazin #4: Funktionierende Lieferketten, wichtiger denn je, ebenso Vertrauen in KI und automatisieren, um mehr Zeit für wichtige Arbeit zu haben

15. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Wie bekomme ich meine Lieferkette besser in den Griff, gerade in den Zeiten von COVID-19? Darüber spreche ich mit Eduard Erhart im Livestudio, der mir erklärt, wie wichtig es ist, die Expertise der Mitarbeiter in der eigenen Supply Chain zu nutzen, um zuverlässiger liefern zu können. Und dieses Wissen, das in „Resolution Rooms“ erfasst werden soll, wird dann durch künstliche Intelligenz verfügbar gemacht.

Eine ideale Überleitung zu unserem nächsten Thema: Mit Andrea Martin, „Chief Tower Officer“, im Ernst, Chefin des IBM Watson Centers in München und Mitglied der KI-Enquetekommission des deutschen Bundestages, und Thilak Mahendran, Customer Experience Experte für AI, spreche ich über Tennis, Roger Federer, warum ich alt bin und noch an Boris Becker denke, vor allem über darüber, warum es Vertrauen in künstliche Intelligenz braucht. Andrea und Thilak erklären die Prinzipien, die IBM bei Einsatz von KI beachtet.

KI spielt auch bei Automatisierung eine immer wichtigere Rolle. Und das ist Thema von Peter Collenbusch, ein langjähriger Weggefährte, jetzt Brandleader Digital Business Automation und Vorsitzender des Kompetenzbereich Digital Office beim BITKOM. Sein Credo: Wir müssen automatisieren. Vor allem müssen wir dahin kommen, dass durch Automatisierung stupide Routinetätigkeiten ersetzt werden und die Fachkräfte mehr Zeit für wertschöpfende Tätigkeiten haben.

Viel Spaß beim Zuschauen und Zuhören. Und gerne können Sie, könnt Ihr mit unseren Expertinnen:en Kontajt aufnehmen. Deren LinkedIn-Profil ist jeweils verlinkt. Nette Wortkombination.

Winzer entdecken (endlich) das Netz: Neue Formate wie Live-Verkostungen und Online-Weinproben

11. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich nun mit Wein, probiere meiner Frau immer wieder neue Weine, habe natürlich auch einige „Standardweine“ und werde auch ab und an unterdessen von Freunden um Rat und Tipps gefragt. Nun haben auch die Winzer in Zeiten der Corona-Krise mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Gastronomie, auf die viele zählen, hat geschlossen. Und viele von denjenigen, die selbst vermarkten, entdecken nun … das Netz.

Genau darüber berichtet heute auch die FAZ (leider nur für FAZ+ Abonnenten). Virtuelle Verkostungen und Weinmessen werden organisiert. Dass, was ich gerade bei meinem Arbeitgeber IBM mache, tun mehr und mehr Weingüter: Ihre Vermarktung ins Netz verlagern. Und auch dort geschieht das mit heißer Nadel, werden Videos gedreht und virtuelle Events aus dem Boden gestampft.

Virtuelles Weinfest wird überrannt

So organisiert die Tourismuszentrale Südliche Weinstraße am 17. April wohl das „Pfälzer Weinfest für Dähem“ und hat dafür 1.000 Pakete verschickt. Die Organisatoren wurden von der Resonanz überrascht, ja überrannt und musste deshalb den Verkauf der Verkostungspakete stoppen. Das ist mal eine Reaktion, die ich mir auch im Job wünschen würde. Vielleicht muss ich ja das neue Format Wein und IT erfinden? Oder wir verlegen unser IBM Livestudio Magazin in den frühen Abend mit abschließender Weinverkostung. Mal drüber nachdenken.

Doch zurück zu den Winzern und Genossenschaften und deren Aktivitäten im Netz. Passend zum Thema kam heute auch eine E-Mail einer unserer Lieblingsweingüter, des Weinguts Thörle aus Rheinhessen.

„Da Ihr im Moment leider nicht im Weingut vorbeischauen könnt, um die neuen Weine zu verkosten, haben wir diese extra für Euch in einer Online-Weinprobe besprochen. 
Das Video dazu findet Ihr unter diesem Link:
https://vimeo.com/406277025

Solche Wege beschreiten offensichtlich immer mehr Winzer, die sich zusammen tun, und nun online zu vermarkten suchen. Und auch hier gibt es die aufgenommenen Videos wie auch die Live-Formate, in denen man virtuell zusammen kommt, um in diesem Fall eben Wein zu verkosten und dabei das Miteinander zu genießen. Gunnar Sohn hat das kja auch schon vor geraumer Zeit mit einer Bierverkostung praktiziert.

Corona-Krise treibt es voran: Auch Winzer müssen digitaliseren

Für mich ist diese Entwicklung ein weiterer Indiz, dass wir derzeit in vielen Branchen umdenken müssen, digitalisieren müssen, um wenigstens einige Erträge einzufahren. In manchen Branchen mag es eine „Eintagsfliege“ sein und man geht nach der Krise wieder zum Business as usual über. In vielen Branchen wird die Digitalisierung aber bleiben. Da bin ich sicher.

Ich persönlich finde es toll, dass jetzt Winzer und Winzergenossenschaften diese neuen Anläufe unternehmen. Persönlich habe ich in den vergangenen Jahren beispielsweise beklagt, dass viele Wein-Blogger ihre Aktivitäten eingestellt, heruntergefahren oder verlagert haben. So hat der von mir sehr geschätzte Michael Liebert seinen Blog gestoppt und ist für mich nur noch unter Vipino „zu lesen“. Und da ist es schon sehr kommerziell. Oder aber Dirk Würtz ist für mich abgetaucht. Der Captain Cork ist auch nicht mehr der Originalkapitän. Die weinige, nicht weinerliche Onlineszene erschien, erscheint mir sehr dünne.

Wein im Netz: Auch hier sind Live-Formate spannender

Ich würde mir wünschen, dass aus der Krise neue Formate auch in der Weinszene entstehen. Im Idealfall wäre das authentische Formate, nicht reine Beschallungsveranstaltungen. Live-Formate, die ja danach als Konserver zur Verfügung stehen, erscheinen mir am interessantesten. Vielleicht wird es ja was. Und wenn wer Ideen hat: Ich bin gerne dabei und hoste auch privat solche virtuellen Verkostungen mit meiner Technik. Die entsprechenden Erfahrungen habe ich ja mit 9vor9 oder in meinen Livestudios in der IBM gesammelt beziehungsweise sammele sie latent weiter.

Übrigens ist mir aufgefallen – und das mag auch an meiner mangelhaften Beobachtung des Marktes liegen – , dass die Onlinehändler noch nicht auf den Zug aufgesprungen sind. Weder bei GuteWeine, noch bei Vicampo, WirWinzer, oder Vipino habe ich ein Angebot der gemeinsamen Onlineverkostung wahrgenommen. Wie gesagt, es kann an mir liegen. Vielleicht ist es auch gut so und es können sich unabhängigere Plattformen etablieren? Von reinen Verkaufsveranstaltungen online halte ich eh nicht so viel.

Und natürlich den lokalen Handel in der Krise unterstützen

Ich wünsche allen Winzern, die mit ihre Arbeit so viele Genuss und Freude bereiten, alles Gute. Dass Eure Arbeit weiter belohnt wird und dass Ihr davon leben könnt. Heute habe ich mal unsere lokale Weingalerie vor Ort in Darmstadt-Eberstadt unterstützt und mir wurden einige Flaschen vom Leth Blauer Zweigelt Klassik aus Österreich und dem Chateau Buisson-Redon Bordeaux Blanc, ein weißer Sauvignon Blanc aus dem Bordeaux, vorbei gebracht. Kostenloser Lieferservice! Auch dazu ermutige ich alle, nicht nur die Weintrinker. Unterstützt Eure lokalen Händler (nicht nur beim Wein) und helft mit dabei, dass sie überleben. Lasst uns diese Krise gemeinsam und mit Solidarität überstehen. In diesem Sinne frohe Ostern.

(Stefan Pfeiffer)

Quer gelesen, gehört, notiert: Richard, Sascha, Gerhard oder der nächste US-Präsident, Empathie ohne Filz und das Konjunkturprogramm nach der Krise

6. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Einige bemerkenswerte Aussagen, die ich nicht nur in der vergänglichen Timeline zwitschern möchte. Nein, sie gehören hier im „Block“ notiert und dokumentiert.

Das eine ist ein Blick in die Glaskugel von Richard Gutjahr im Mediapioneer Techbriefing von Daniel Fine. In Podcast adelt er Andrew Cuomo, den Governor von New York, als entschlossenen Krisenmanager und wagt folgende Aussage:

Andrew Cuomo wird Präsident. Richtig gehört. Nicht nur, dass er nachträglich nominiert wird – er wird Trump besiegen. … Cuomo – erst gegen Corona und dann gegen Trump – das ist das Duell, das sich die Amerikaner wünschen. Das ist Drama. Das ist Hollywood.

Tech Briefing: Was sollten wir im Kampf gegen Corona von Asien lernen?

Und sorry, ich hatte mich verzwitschert. Richard nannte im Podcast Andrew Cuomo und nicht wie irrtümlicherweise im Kopf hatte Bill de Blasio, den Bürgermeister von New York, als Herausforderer von Trump.

Und ich möchte auch Sascha Lobo zitieren, der darüber kolumnisiert, wie und warum die Corona-Krise demaskiert. Nur zu oft be- oder verstärkt das Virus die Einstellungen und Verhaltensmuster, die die jeweiligen Protagonisten schon vorher praktizierten. Aus meiner Sicht besonders wichtig ist aber diese Aussage, dieses Appell von Sascha:

Die Lehre ist, dass eine funktionierende, demokratische Zivilgesellschaft für die Bewältigung der meisten Bedrohungen essenziell ist – und dazu gehört neben einem Mindestmaß an Empathie auch die Abwesenheit von Filz und Korruption, im Großen wie im Kleinen.

Coronakrise in der Gesellschaft: Der Horror unter den Masken – DER SPIEGEL

Schließlich noch für den Notizblock ein Tweet von Saskia Esken, die Altkanzler Schröder zitiert. Mit Saskia habe ich kein Problem. Mit dem ollen Chancellor wegen seines „Russland-Verhaltens“ schon. Aber trotzdem stimmt das, was er wohl gesagt hat:

Das muss man ihm wohl Recht geben, dem Herrn Schröder. Eine kleine Randbemerkung an dieser Stelle zur Situation der SPD: Die CDU schneidet als „Krisenmanager“ unterdessen in den Wahlprognosen um die 36 Prozent ab. Die SPD dümpelt weiter bei 16 oder 17 Prozent herum. Die Welt ist mal wieder ungerecht zu den Sozialdemokraten. Die leisten genauso viel wie die Christdemokraten, aber die scheinen zumindest derzeit mehrt Anerkennung zu bekommen.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Marisa Sias auf Pixabay

Dank an die Mitarbeiter*innen in den Krankenhäusern, Arztpraxen, Apotheken unserem gesamten Gesundheitswesen | @ITBeobachter

20. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich bin gerade beruflich Land unter: Digitalisierung und Virtualisierung von Events. Deshalb ist es hier im Blog ruhig. Doch dieser Tweet von @ITBeobachter ist mir sehr wichtig:

Heute morgen habe ich meinem Arzt im Nordwest Krankenhaus in Frankfurt diese Nachricht geschickt:

Ich hoffe, es geht Ihnen persönlich gut und möchte allen Mitarbeitern im NW Krankenhaus alles Gute wünschen und ausdrücklich für die Arbeit und die Hilfe danken, die Sie alle leisten. Chapeau. Hoffentlich denken wir auch nach dem Virus daran, wie wichtig ärztliche Versorgung und Krankenhäuser sind! Gerne können Sie diese Wünsche auch an Ihren Kolleginnen und Kollegen weitergeben.

Und unser @ITBeobachter bringt es dann auf den Punkt:

Mehr möchte hier gar nicht hinzufügen.

Bloß nicht auf soziale Kontakte verzichten: Gestaltet sie anders und lasst Eure Lieben nicht alleine!

14. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Wir sollen derzeit möglichst auf Sozialkontakte verzichten, verkündet die Kanzlerin angesichts der Corona-Krise und der Maßnahmen, die die Behörden nun ergriffen haben. Schulen und Kitas schließen, Ausstellungen, Konzerte und Veranstaltungen absagen, um eine Verbreitung des Virus zu vermeiden. Alles wahrscheinlich richtige und wichtige Massnahmen.

Soziale Kontakte anders gestalten: Dann videochatten wir mit Oma

Diese Aussage der von mir sehr geschätzten Kanzlerin ist mir gelinde gesagt aufgestoßen. Angela Merkel hat es wahrscheinlich gut gemeint und fordert dazu auf, sich nicht in Person zu treffen. Ich hätte mir eine etwas andere Art der Betonung, einen anderen Spin gewünscht. Ja, liebe Mitbürger:innen, vermeidet persönliche Treffen, aber pflegt den sozialen Kontakt und pflegt die Kommunikation. Nicht dadurch, dass ihr Euch in Person trefft. Nehmt den Telefonhörer in die Hand und ruft Euren Oma und Opa im Pflegeheim an. Und ja, macht Videotelefonate mit Facetime oder vergleichbaren Werkzeugen. Stellt sicher, dass wir uns alle nicht allein fühlen und redet miteinander. Diese Botschaft hätte ich mir gewünscht.

Klar, Onlinekommunikation, virtuelle Kommunikation kann und soll nicht die Umarmung ersetzen. Aber gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass wir miteinander sprechen. Wir werden im persönlichen Umfeld auf geraume Zeit umdenken müssen, denn wir wissen einfach nicht, wann Normalität eintritt. Bis dahin sollten und müssen wir die technischen Möglichkeiten intensiver nutzen, die wir haben. Wenn uns danach ist, dann halten wir halt abends per Skype einen Schwatz und prosten uns zu. Warum nicht. Hauptsache, wir sind in Kontakt und schwatzen miteinander. Hauptsache, wir lassen uns nicht alleine.

Kommunikation nicht einstellen: Virtuelle Formate ausprobieren

Das gilt nicht nur für das persönliche Umfeld. Das gilt auch für unser berufliches Leben. Wir sollten schauen, so viel normale Kommunikation und Interaktion sicher zu stellen, wie es möglich und auch erträglich ist. Wir wollen ja nicht nur vor dem Bildschirm verbringen. Aber wir sollten uns nicht unterkriegen lassen. Wenn die Kunstausstellung, bei der man eigentlich mit rekordverdächtigen Besucherzahlen gerechnet hat, nun geschlossen ist, dann ermöglicht virtuelle Besuche des Museums. Und wenn dabei das Gefühl, die Lebendigkeit, das Liveerlebnis fehlt, dann denkt drüber nach, wie man live führen kann und die Interessenten:innen nehmen über Facebook, Twitter oder YouTube teil, können Fragen stellen und diskutieren.

Ähnliche Gedanken muss man sich in Unternehmen machen. Wie bleiben wir in Kontakt, in Kontakt zwischen Mitarbeitern, aber auch mit Kunden, Geschäftspartnern und Interessenten. Darüber diskutieren wir ja auch hier, in 9vor9 und auf sozialen Kanälen wie Twitter die letzten Tage sehr intensiv. Wir müssen Dinge ausprobieren, wie man das machen kann. Manches wird auch schief gehen. Manchmal wird man auch genervt sein. Aber lasst uns nur nicht die sozialen Kontakte stoppen und aufgeben. Das sollten wir uns auch vom Corona-Virus nicht bieten lassen.

(Stefan Pfeiffer)

ARD/ZDF-Onlinestudie 2019: Sehen und Hören liegen bei der täglichen Mediennutzung vor Lesen

13. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Die ARD/ZDF Onlinestudie 2019 hat einige Ergebnisse hervor gebracht, die mich gerade aktuell besonders interessieren, da ich, da wir uns ja über Live-Formate, Live Streaming, über Videocasts und Podcasts Gedanken machen. Als jemand, der doch sehr stark durch Lesen geprägt wurde, ist die Statistik zur täglichen Mediennutzung immer wieder ein Augfenöffner: Sehen und Hören stehen vorne. Ein Indiz dafür, dass wir in meinem Arbeitsgebiet Marketing im B2B-Umfeld Videos, live oder aufgezeichnet, und Podcasts produzieren sollten.

Wöchentliche Nutzung von Videos: Die TV-Sendungen werden zeitversetzt im Internet (35%) wöchentlich fast ebenso stark genutzt wie Video-Streaming-Dienste (37%). Live-Fernsehen im Internet liegt bei 13 Prozent, die YouTube-Nutzung bei 40 Prozent. Bei den Unter-30-Jährigen ist die YouTube-Nutzung doppelt so hoch (82%).

Quelle: Infografik  |  ARD/ZDF-Forschungskommission

Und im Bereich Audio-Nutzung sind Podcasts für mich interessant, die zeitversetzt angehört werden.

Und als jemand, der mal mit Kassetten und Schallplatten aufgewachsen ist, ist natürlich auch das Thema Musik hören über Streamingdienste oder YouTube bemerkenswert. Wie Musik gehört wird, ändert sich. Ich denke noch daran, wie ich die HR Hitparade mit Werner Reinke in den 70er und 80er Jahren live gehört habe. Zwei Finger waren immer auf der Aufnahmetaste des Kassettenrecorders, da ich natürlich die Musik gehört habe. Und wie oft haben mir Werner und Thomas Koschwitz in den Song reingequatscht oder ich war zu langsam. Und ich denke an den legendären Bandsalat, wenn sich eine Kassette mal wieder aufgelöst hat.

Gute alte Zeiten. Und ich muss immer lachen, dass Werner und Thomas nach langen Pausen jetzt wieder ihre Sendungen beim HR haben. Natürlich höre ich immer mal wieder rein. Nostalgie pur.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Markus Spiske auf Pixabay