Posts Tagged: ‘Marketing & Advertising’

Kurz zitiert: Flut der in Krisenzeiten angebotenen Webinare nimmt stündlich zu – Abwehrhaltung gegen Druckbetankungsangebot in gleichem Maße auch – Dr. Torsten Ambs

27. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Marketing in Krisenzeiten bedeutet nicht, die Anzahl an Webinaren unkontrolliert nach oben zu schrauben. Die Flut der in Krisenzeiten angebotenen Webinare (speziell bei XING) nimmt gefühlt stündlich zu – die Abwehrhaltung gegen das einseitige Druckbetankungsangebot in gleichem Maße auch. Wer hat schon Lust auf Spam?! Webinare sollten also nicht genutzt werden, um das Gewohnte zu verteidigen, i.e. das bestehende Geschäft irgendwie zu halten und irgendwie ein wenig Geld zu verdienen, vielmehr sollten neue Tools und Methoden eingesetzt und entwickelt werden.

Die Marke als Fels in der Brandung: 10 Thesen zu einem neuen Marketing nicht nur in Krisenzeiten – Mind Store Marketing

Richtige und wichtige These, doch habe ich noch nicht die durchschlagenden Alternativen zu Präsenzveranstaltungen gefunden. Mit dem IBM Livestudio Magazin experimentieren wir, aber wir sind noch lange nicht dort, wo ich hin will. Ist sicherlich auch eine Frage der Investitionen (zum Beispiel für grafische Gestaltung oder Animationen), der Möglichkeiten im Homeoffice und des Aufwands, aber auch der Aufmerksamkeit, die man sich in der Netzöffentlichkeit gewinnen und erarbeiten muss.

Mit virtuellen Konferenzsystem wie 6Connex, das hierzulande von Voelkel ITK angeboten wird, oder einer entsprechenden Alternative hätte ich gerne mal experimentiert, ohne virtuelle Messen für das allein selig machende Ersatzrezept zu halten. Doch alle Elemente zur Liveinteraktion wie wie Chatrooms für kleiner Gruppen, Onlinechats und -diskussionen in Kombination mit einem virtuellen Messsestand wären für mich eines Versuches wert gewesen.

Ich bin besonders auf kommende Woche gespannt, wenn meine weltweiten Kolleginnen und Kollegen am 5. und 6. Mai die erste IBM Think Digital Experience, den „Ersatz“ der geplanten Think in San Francisco, durchführen. Einige der Elemente klingen vielversprechend. Ab 17 Uhr geht es jeweils los. Mal schauen, was ich/wir da mitnehmen und in der DACH-Region realisieren können und werden.

Ein Freund der Videokonferenzen, in denen Hunderte oder gar Tausend Personen auf Basis von Plattformen wie Zoom oder Webex in einer virtuellen Konferenz oder einem Barcamp zusammen kommen, bin ich eher nicht. Ich glaube, dass eher kleinere Gruppen für solche Tools Sinn machen, aber ich werde natürlich die entsprechenden Experimente verfolgen.

Es bleiben viele Fragen, die in den kommenden Wochen und Monaten rund um das IBM Livestudio und generell Online-Formate zu diskutieren sind:

  • Wie sticht man angesichts der über uns hereinbrechenden Flut von Webinaren und Onlinekonferenzen heraus?
  • Wie entwickelt man eine treue Zuhörer- und Zuschauerschaft für seine Formate, so sie denn wiederkehrende Formate sind?
  • Wie gewinnt man neue Interessenten und Zuschauer-/-hörer?
  • Wie trainieren wir Sprecher, die bisher Frontbeschallungen per Powerpoint gewohnt sind, auf neue Formate und auf den neuen notwendigen Aufmerksamkeits- und Spannungsbogen?
  • Wie generiert man die vom Business so händeringend geforderten neuen Leads und Opportunities?

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Umdenken in der Krise: Wein-, Sekt- und Schokoverkostungen online im Netz

26. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Vor einigen Tagen habe ich über Liveverkostungen und Online-Weinproben geschrieben. Und die Experimentier- und Lernphase geht weiter. Gute-Weine.de, die Lobensbergs schreiben stolz in ihrem Newsletter vom 17. April 2020, dass man ja nicht zu den Verkostungen nach Bordeaux, an die Rhone, gar in Deutschland verreisen kann, doch …:

Dafür haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt und haben in Windeseile eine „Einsatzzentrale Weinverkostung“ in Bremen ins Leben gerufen.

Eine neu angemietete Dachgeschosswohnung über unserem Büro dient nun als Basisstation für tausende Fassproben, die uns jetzt und in den nächsten Wochen erreichen werden. Per Videokonferenz schalten wir die Winzer dazu und reagieren so auf diese Krise mit Innovation.

„… schalten wir die Winzer dazu“. Youtube-Videos sind ja nett (wobei die nicht von der Verkostung zu sein scheinen), Liveevent aus der „Einsatzzentrale Weiverkostung“ wäre vielleicht besser. Vermarktungschance erst einmal verpasst, finde ich.

Der besonders für seine Sekte bekannte Wilhelmshof dagegen lädt in seinem Newsletter vom 22. April 2020 zu Online-Weinproben ein:

Da derzeit leider keine Verkostungenn im Weingut gestattet sind, bieten wir Ihnen Proben-online@Home an: Sie können aus unten stehenden Weinproben und Seminaren auswählen, sich den Wein oder Sekt von uns zuschicken lassen und mit uns live im Internet verkosten.

Sektverkostungen, Schokoladen-Tasting und Familienverkostungen und -feiern werden online angeboten. Kostet natürlich was, aber das Weingut ist aktiv. Hier findet man die Onlineangebote.

Und noch ein Lese- und Linktipp: das Wein-Plus-Magazin hat im Beitrag Wie Winzer und Weinfreunde in der Corona-Krise helfen – Digitale Weinproben und Weinpakete für Soforthilfe-Projekte einige Initiativen und Angebote zusammengestellt und will diese Liste auch erweitern.

(Stefan Pfeiffer)

Testen, testen, testen – auch wenn es um Inhalte geht

23. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Gerry McGovern hat auf CMSwire einen Beitrag darüber geschrieben, wie man mit Daten das Virus bekämpft. Eigentlich hätte ich ihn gar nicht gelesen, aber es ist Gerry, ein guter Autor, und dann bin ich über einige Stichworte und Absätze gestolpert. Daten seien der neue Impfstoff. Dadurch, dass man wisse, wer infiziert und geheilt sei, könne man handeln.

Und er überträgt das Mantra des Testens, Testens, Testens oder Überprüfens auf das Web, auf Content Management und Marketing. Statt zu testen, sei man latent am sprinten und künstlichen Abgabeterminen, Deadlines hinterher hetzend. Volumen schlage Qualität:

In web management, it’s much more prized to do the wrong thing quickly than to do testing and research and do the right thing a little more slowly. Speed is everything. You need to be sprinting, even if you’re sprinting in the wrong direction. You need to reach those artificial, made-up deadlines to show that you are a deadline maker.

When are we going to mature? We’ve become addicted to Cult of Volume metrics, to the Cult of Busyness. How are we going to wean ourselves off our obsession with quantity, volume and fake deadlines?

Content professionals are still primarily judged on the content they produce rather than the knowledge they communicate. We choose the metrics of volume and production because these are easier to collect and easier to communicate to senior management.

Quelle: Fighting Coronavirus With Data

Doch was ist die korrekte Metrix für den Erfolg von Inhalten? Wie viele Views man bekommt? Wie viele Click-Throughs zum berühmten Call-To-Action man erzielt? Was ist mit besagter Qualität, dem vom Gerry angesprochenen Wissen, das man kommuniziert?

It’s not enough to produce content or to launch an app. You must measure whether what you’ve done is working and the best way to do that is to measure if it’s working for the intended audience.

Quelle: Fighting Coronavirus With Data

Beim Fall Corona mag es vergleichsweise einfach sein, den Mehrwert oder das Ergebnis zu messen und zu testen. Verstehen die Leser die empfohlenen Maßnahmen und führen sie durch? Doch wie übertragen wir das in unser Web- und Content Management jenseits der Corona-Krise? Was können wir lernen?

Markenbotschafter sollte eigentlich JEDE:R im Unternehmen sein #Vor10Jahren

16. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ab und an schau ich die Tage in mein „Blog-Archiv“, so nach dem Motto #Vor10Jahren. Und da bin ich über diesen Beitrag gestoßen. Vieles hat sich geändert, manche Dinge und Herausforderungen sind gleich geblieben. Den Beitrag habe ich nach Next Corporate Communications-Konferenz (#nextcc) von der Hochschule St. Gallen geschrieben, wo ich über die Social Media-Aktivitäten der Lotus-Brand (die hieß damals noch so) der IBM in DACH referiert hatte. Dort wurde auch die Frage diskutiert, wer denn Social Media in den Unternehmen treiben solle:

Ist es die Marketing-Abteilung? Ist es Corporate Communications? Ist es das Web-Team? Sind es die Personaler? Wer treibt Social Media in Unternehmen? Ich habe dazu eine etwas andere Meinung: All diese Abteilungen sollten involviert sein, aber Social Media im und für das Unternehmen ist im Grunde jeder Mitarbeiter. Natürlich wird es Abteilungen und Leuchttürme geben, die besonders aktiv in Social Media sind. Natürlich kann und soll es durchaus den offiziellen Twitter-Kanal des Unternehmens geben. Die wahre Macht von Social Media entfaltet sich aber dann, wenn sich alle Mitarbeiter als Social Media-Botschafter fühlen und entsprechend auf den unterschiedlichen Plattformen agieren.

Social Media ist JEDER im Unternehmen – StefanPfeiffer.Blog

Später im Artikel schreibe ich dann:

Worauf ich hinaus will ist, dass Engagement in Social Media bewusst als Teil des Jobs, der Job Description und als natürlicher Bestandteil der Unternehmenskultur und Unternehmenskommunikation angesehen wird.

Social Media ist JEDER im Unternehmen – StefanPfeiffer.Blog

Sozial Kanäle: Ernüchterung nach der Aufbruchstimmung

Auch das lasse ich mal so stehen. Damals – vor 10 Jahren – war nicht nur ich noch in der Aufbruchstimmung rund um Social Media. Von Missbrauch und Hate Speech war damals kaum die Rede, wenn ich mich recht erinnere. Doch ich war auch in anderer Beziehung zu optimistisch. Die Controlettis hätten längst verloren, da viele Mitarbeiter eh schon selbständig in sozialen Medien unterwegs seien und nicht mehr eingefangen werden könnten, so meine damalige These.

Leider haben sie nicht verloren. Viele Themen- oder Special Interest-Kanäle, in denen sich Interessenten zu einem bestimmten Thema gruppiert hatten, wurden geschlossen. Stattdessen wurden in den vergangenen Jahren Social Media-Kanäle zentralisiert und die Nachrichten werden unterdessen rigoros kontrolliert. Für mich nicht unbedingt eine positive Entwicklung. Zentrale Kanäle neigen dazu, offiziös zu sein und die Nachrichten, die dort verteilt werden, klingen auch zu oft genau so: Rosarot, langweilig, rein werblich. Und das ist, was Interessenten genau nicht wollen. Wenn dann noch dazu ermutigt wird, solch platte Werbebotschaften eins zu eins zu verteilen, zu retweeten, dann hat man die Prinzipien der sozialen Kanäle (noch immer) nicht verstanden.

Dass man dann oft noch Gruppen oder Kanäle aufgegeben hat, wo sich Leute, bestehende oder potentielle Kunden zu ihrem Interessengebiet zusammengeschlossen haben, ist und bleibt für mich unverständlich. Wie kann, wie konnte man seine homogene Zielgruppe so einfach als Marketer aufgeben und schließen?

Desillusionierung bei den Mitarbeitern

Doch auch auf der Mitarbeiterseite beobachte ich Veränderungen. Viele Mitarbeiter, die im ersten Schwung der Social Media-Begeisterung aktiv wurden, haben sich meiner Wahrnehmung nach zurückgezogen. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der oben schon referenzierte Umgangston in den sozialen Kanälen bis hin zu Beschimpfungen und Hate Speech schreckt viele ab. Und auch mangelnde Anerkennung, dass die Aktivitäten der Mitarbeiter eben nicht als Teil des Jobs angesehen werden, ist Motiv, eben nicht (mehr) aktiv zu sein. Und geblieben scheint mir die Unsicherheit zu sein, was man denn so als Mitarbeiter in und zum Unternehmen oder zum Wettbewerb „draußen im Netz“ quasi öffentlich sagen darf. Da haben die Social Media Guidelines nicht so wirklich geholfen, diese Unsicherheit zu nehmen.

Unternehmen brauchen aktive Markenbotschafter

Doch ich bin weiterhin der festen Überzeugung, dass Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Markenbotschafter brauchen. Die wahre Macht einer Marke, eines Unternehmens entfaltet sich erst dann, wenn sich alle Mitarbeiter als Markenbotschafter fühlen und entsprechend auf den unterschiedlichen Plattformen, auf den für das Unternehmen so wichtigen „Places To Be“, vom lokalen Meetup über die XING- und Linked-Gruppe, die relevanten Verbände und Vereinigungen bis hin Twitter oder wo es passt Instagram agieren. Zu dieser Aussage, die ich vor 10 Jahren bezogen auf Social Media getroffen habe, stehe ich weiterhin zu 100 Prozent. Und auch zum Statement, dass es dazu Vertrauen in die Mitarbeiter, Coaching, Ermutigung und explizit auch Anerkennung für diese Markenbotschafter geben muss.

Na, mal schauen, ob das nicht ein Thema für unser angedachtes Gespräch ist, lieber Klaus Eck?

(Stefan Pfeiffer)

Videoproduktion in Zeiten des Virus: Die Leiden des ollen Pfeiffers oder was beim selbst produzieren alles zu beachten ist

23. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Vor 2-3 Wochen habe ich noch ausführlich mit Gunnar, Lars und anderen über authentische, raue Videoformate auch im B2B Marketing geschrieben, ge-podcast-et und diskutiert, die gerade in diesen Zeiten angebracht seien. Doch vergangene Woche bin ich kaum zum „blocken“ gekommen. Zurück in der IBM war und bin ich in die Diskussionen eingebunden, wie wir mit der Absage aller physischen Events umgehen, ob und wie wir sie virtualisieren und digitalisieren können und so trotzdem in Kontakt mit Kunden, Interessenten, Partnern, ja der Öffentlichkeit bleiben.

Die Betaversion des IBM Livestudio Magazin am 24. März um 11 Uhr über Facebook

Ein Format, dass wir versuchen wollen, ist das IBM Livestudio Magazin, das wöchentlich jeden Dienstag um 11 Uhr gesendet werden soll. Wir starten am Dienstag wahrscheinlich damit, auf der Facebook-Seite der IBM Deutschland zu senden und werden dann hoffentlich bald auf LinkedIn wechseln. Die Magazine sind dann natürlich im Long Tail auf allen Kanälen verfügbar.

Schon mal ein kleiner Appetithappen: Der Jingle zum IBM Livestudio Magazin produziert von Live Directors

Bisher haben wir das IBM Livestudio ausschließlich während Events ausgespielt, zuletzt auf der Euroshop im Februar – mein Gott, erscheint das lange her, quasi in einer anderen Zeit – oder während der Think at IBM 2019 oder Cebit 2018. Ziel war es, bestehende Veranstaltungen digital zu verlängern, mehr Leute zu erreichen und auch später Videomaterial im „Long Tail“ zur Verfügung zu stellen.

Nun wollen wir das Magazin losgelöst von Events senden, um regelmäßig zu informieren und in Dialog zu treten. Das Konzept und „Management-System“ – Editorial Board, Ideensammlung, Sendeablaufplan etc. – habe ich vergangene Woche mit Kollegen:innen erarbeitet und wir sind dabei es nun zu verproben und umzusetzen. Hier haben sicherlich die Erfahrungen aus Berlin, Düsseldorf oder Hannover geholfen.

EIne ganze neue Herausforderung: Parallel moderieren, Gespräch führen und die Technik im Griff behalten

Doch natürlich gibt es besondere Herausforderungen. Wir sitzen jetzt alle im Home Office und das bedeutet auch, dass wir von daheim produzieren müssen. Bisher konnte ich mich weitgehend in den Livestudios auf den Content, die Gesprächsführung konzentrieren. Doch jetzt kein Technikteam, dass beispielsweise für mich die Knöpfe drückt, die Kameras umschaltet, den Ton kontrolliert oder Tipps zur Position der Sprecher im Bild gibt.

Und schon sieht das eigen Büro ganz anders aus …

Nein, von all diesen kleinen Details bin ich vergangene Woche überrollt worden und in fast alle Fettnäpfchen getreten, in die man treten kann. Das wird man dann auch in der Nullnummer sehen, die wir gerade schneiden und produzieren. Doch ich will hier gar keine Angst machen. Vieles ist einfach eine Frage der Übung und Praxis und ich bin sicher, dass man – sogar ich – es nach und nach in den Griff bekommt.

In jedes Fettnäpfchen getreten: Die Praxis macht es halt

Also werde ich auch weiter Gespräche mit Ecamm Live aufzeichnen oder live senden und dabei daran denken, ja immer die Kamera umzuschalten, wenn mein Gesprächspartner spricht. Und auch auf den Ton werde ich besonders achten und mein Samson Meteor Mikro direkt vor mir positionieren. Die beiden „Fehler“ haben mich dann nach der Aufnahme im Schneiden heftig beschäftigt. Das erste Gespräch zum Thema Quantum Computing habe ich an meinem Mac mit iMovie nachbearbeitet, meinen Ton hochgepegelt und an den Stellen, wo ich versehentlich die Kamera nicht umgeschaltet habe, andere Bilder eingefügt. Mein Respekt vor den Cuttern und der Senderegie ist ungemein gestiegen. Was für eine Fuzzelarbeit.

Bei der zweiten Aufnahme wieder in die Falle gelaufen, aber langsam lerne ich dazu und habe meine Finger auf der Tastatur, wo ich mit der 1- und 2-Taste zwischen dem Gesprächspartner, der per Skype zugeschaltet ist, und meiner Cam umschalte. Die Nachbearbeitung dieses Gesprächs aus dem Themenumfeld Security mache ich mit Camtasia, das ich noch lizenziert habe. Und nach meinem ersten Eindruck fällt es mit in Camtasia im Vergleich zu iMovie auch leichter. Zudem produziert iMovie endlose große Dateien im MOV-Format. Ich bleibe lieber im MP4-Format, das mir ja auch Ecamm ausspuckt Doch natürlich kommt auch ein etwas anderes Look-and-feel heraus, denn die Bauchbinden sind beispielsweise anders. Egal, es ist für die Nullnummer und Experimente sind jetzt besonders erlaubt.

Checklisten vor der Aufnahme abhaken

Noch einige Hinweise zur Aufnahme und Produktion. Ich empfehle unterdessen wirklich eine Checkliste für Setup, Recording und Nachbearbeitung, die man abarbeiten sollte. Beispielsweise ist zu prüfen:

  • Ist das richtige Overlay (z.B. Sendelogo IBM Livestudio oben rechts) in Ecamm eingeblendet?
  • Ist der Greenscreen (grüner Hintergrund, der durch ein Hintegrundbild oder eine Grafik ersetzt werden kann) aktiviert?
  • Stimmt die Kameraposition und der Zoom? Im Greenscreen sollten keine Lücken am Rand erscheinen. Ich sage Euch, ich habe die Tage echt gebastelt, denn mein Greenscreen-Tuch hängt weiter hinter meiner Sprecherposition. Ich warte auf einen anderen Screen, ein leicht ausfahrbares Panel, das ich direkt hinter mir aufstellen kann.
  • Sind Kameraposition und Ton der Gesprächspartner vorteilhaft? Der Interviewpartner sollte bei Gesprächen via Skype (oder vergleichbaren Tools) in der Bildmitte positoniert sein und nicht aus dem Bild heraus schauen, einem quasi nicht angucken.

Ihr merkt schon, da sind eine Menge Dinge zu beachten. Man kann das sicher in den Griff bekommen, aber ein stupides Abhaken der Checkliste könnte sehr hilfreich sein, gerade, wenn man die ersten Schritte geht. Und bisher habe ich nur über Technik und Produktion geschrieben. Gesprächsführung, offen Fragen, der rote Faden im Talk, der Call-To-Action am Ende, auch diese wichtigen inhaltlichen Aspekte müssen natürlich beachtet werden, während man die „Knöppschen“ drückt..

Es ist und bleibt spannend. Ab heute werde ich eine Vielzahl von Talks und Gesprächen aufzeichnen, diesmal aber mit technischer Hilfe der Live Directors, die Kamera und Ton aus der Ferne steuern. Welch ein entspanntes Setup im Vergleich zur Eigenproduktion in der vergangenen Woche. Und Achtung, liebe Nachbarn: Nicht wundern, wenn in rgeelmäßigen Abständen die Rolladen runter gehen. Damit es Licht und Greenscreen richtig tun, muss ich abdunkeln und Licht anschalten.

Doch ich werde auch weiter selbst produzieren, um genau diese Praxis und Sicherheit beim selbst Aufnehmen von Sendungen zu bekommen. So weit dieser zwischenzeitliche Erfahrungsbericht. Ich freue mich auf Kommentare, Anregungen, Tipps und Tricks, Kritik.

Und am Dienstag um 8:51 gibt es wieder 9vor9 über Twitter bei @gsohn

Und nicht vergessen: Am Dienstag um 8:51 Uhr bin ich mit Gunnar und Lars live on air mit 9vor9, den Digitalthemen der Woche. Die Sendung gibt es weiter als Hobby und Spaß, da uns drei die entsprechenden Themen wirklich umtreiben. Zuschauen kann man live über Periscope und das Twitter-Konto von Gunnar https://twitter.com/gsohn. Die Sendung mache ich dann später hier im Blog verfügbar und Lars publiziert sie als Podcast, so dass Ihr sie Euch über Apple Podcasts, Google, Spotify oder Deezer auch anhören könnt.

Bleibt gesund und alles Gute!

(Stefan Pfeiffer)

Die “intelligenten” Uhren, Brillen und “Dinge”: Klare Sicht voraus mit den Fitten und den Schönen, die günstigere Versicherungstarife haben

12. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich erinnere mich noch daran, wie Gunnar sein Foto mit dem ge-fake-ten Google Glass auf der republica veröffentlicht hat. Da dachte ich mir damals, dass das doch eigentlich was für mich wäre, denn ich habe ein gutes Gesichts-, aber ein sehr schlechtes Namensgedächtnis. Wäre es nicht cool, wenn mir meine Brille den Namen der:desjenigen einblenden würde, dem ich gerade gegenüber stehe. Kein Zögern mehr beim Erkennen, stattdessen ein brillante Gesprächseröffnung: „Hallo Gunnar, alter Sack, wie geht es Dir?“ Gesichtserkennung „at its best“!

Datenbrille: Endlich weiss ich Deinen Namen wieder

Und da mir meine Datenbrille gleich auch den Hintergrund zu unseren letzten Treffen liefert, kann ich dann sogar weiter brillieren. Mumpitz? Natürlich … noch, aber ganz offensichtlich haben private Nutzer die in die Schlagzeilen gekommene Lösung von Clearview durchaus in ähnlicher Weise benutzt, beispielsweise um den Namen des Typen heraus zu bekommen, mit dem die Tochter gerade datet, wie beispielsweise Der Spiegel berichtet. So von wegen nur die Strafverfolgungsbehörden dürfen die Lösung nutzen … Brave new world oder 1984? Brave new world und 1984. Oder der der Social Media Watchblog titelt „Clearview zeigt: Jede Überwachungstechnik wird missbraucht“, um dann detailliert zu analysieren und dabei auch schreibt:

Eine Analyse der Android-App offenbart (Gizmodo), dass Clearview mit dem Unternehmen Vuzix zusammenarbeiten wollte, das auf Augmented Reality spezialisiert ist. Damit könnte Clearview Brillen anbieten, die in Echtzeit Menschen identifizieren, die sich im Sichtfeld des Trägers befinden.

Grenzen für Trump auf Facebook und Twitter, Missbrauch von Überwachungstechnik, Journalismus bei YouTube

So weit weg sind wir also von meiner Vision mit der Datenbrille nun wirklich nicht.

Und daheim erkennt Dich die „Welcome Kamera“

Und so weit sind wir auch nicht von Gesichtserkennung im Alltag weg, Vor einiger Zeit habe ich den Beitrag von Mirko Borsche azf Zeit Online zitiert, der sich zu Hause sicher fühlen will und dessen Welcome-Kamera gefühlte 10.000 Bilder von Personen geschossen hat, die sie eben nicht erkannt hat. Da passt dann auch die Information aus Caschys lesenwertem Blog zur neuen Betriebssystemversion für das iPhone und das iPad:

Mit iOS 14 soll die Funktionalität um eine Gesichtserkennung erweitert werden. So sollen HomeKit-Secure-Kameras künftig nicht nur Personen als solche erkennen, sondern sogar einige Personen identifizieren können.

Apple HomeKit: iOS 14 gibt einen Ausblick auf neue Funktionen

Ich bin gespannt, wie Apple das lösen wird, ohne dass Datenschutz und Data Privacy verletzt werden und Daten über Gesichter in der Cloud landen. Es bleibt spannend.

Fitness Tracker, damit das Bäuchlein nicht (weiter) expandiert

Ich springe zu einer anderen Stelle, wo „Wearables“ gerade in meinem Leben – diesmal ernsthaft – eine Rolle spielen. Selbst bin ich seit einigen Jahren schon Träger einer Apple Watch. Eigentlich ist die Watch für mich primär Fitness Tracker. Ich nutze die Aktivitäten-App, versuche täglich meine Bewegungs-, Kalorien- und Stehziele zu erreichen, damit das Bäuchlein (höflich formuliert) nicht weiter expandiert.

Der kleine Fitness-Angeber …

Doch jetzt kam mir ein ernsteres „Einsatzgebiet“ in den Kopf: Bei Mitgliedern meiner Familie sind nun Herzrhythmus-Störungen mit Vorhofflimmern aufgetreten. Und die Apple Watch soll Unregelmäßigkeiten im Puls am Handgelenk und so einen Hinweis auf mögliches Vorhofflimmern geben können. Entsprechende Studien wurden durchgeführt und es wurde auch festgestellt, dass die Watch nicht immer korrekt informiert. Infos zu den Funktionen findet man bei Apple hier auf der Webseite. Die einen schreiben „nicht immer korrekt“. Die anderen weisen darauf hin, wie potentiell lebensrettend die Uhr, das Wearable, sein könnte. Apple wird – so diverse Berichte – die Funktionen im Bereich Gesundheit und Fitness wohl mit iOS14 weiter ausbauen.

Eigentlich toll, oder? Doch auch hier klingeln an einigen Stellen die Alarmglocken. Wie hieß es eben? Jede Überwachungstechnik … Felix Maschewski und Anna-Verena Nosthoff nehmen sich auf Spex des Themas unter dem Titel „Privacy, which privacy“ an. Der Weg von der Selbstüberwachung zur Fremdüberwachung sei nicht fern, so die Autoren: und sie führen das Beispiel Fitness-Tracker an. Apple bietet die Watch an. Google hat Fitbit gekauft, dabei Facebook überboten. Alles natürlich mit hehren Zielen.

Einmal mehr: Wir müssen auf den Schutz und die Verwendung unserer Daten achten

Aber schon klingeln wieder die Alarmglocken. Fitness Tracking und Krankenversicherung, bessere Tarife und Gutscheine für die Schönen und Fitten. Haben wir ja auch schon bei den Autos. Wer sich brav an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, bekommt die bessere Einstufung. Und wieder sammeln wenige Konzerne Millionen von Daten im Austausch für ihre „kostenlosen“ Dienste. Von einer immer detaillierteren staatlicher Überwachung will ich gar nicht anfangen. Da denke ich in unseren Breiten schon eher an die Werbeindustrie, die lokationsabhängig ihre Angebote und Promos ausspielt.

Ich glaube nicht, dass wir die Nutzung der Wearables, von „intelligenten“ Geräten im Smarthome und des Internet of Things generell aufhalten können. Wir sollten sie auch gar nicht aufhalten, denn es gibt sinnvolle Einsatzgebiete wie das Beispiel Apple Watch und Herzrhythmus-Störungen zeigt. Wir müssen aber auf jeden Fall sorgfältig auf die Verwertung, die Security und den Schutz unserer Daten achten. Und wir müssen prüfen, was sich hinter manchem „kostenlosen“ Dienst verbirgt, gerade dann, wenn ein Konzern von Daten und Werbung lebt (siehe Google und Facebook). Da fühle ich mich bei Apple wohler, hoffe das auch die iOS14 Gesichtserkennung „secure“ ost (oder nutze sie nicht) und zahle auch den höheren Preis für die Geräte und das Ökosystem. Nur kann und will sich das auch nicht jeder leisten. Wenn überhaupt darüber nachgedacht wird.

(Stefan Pfeiffer)

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Digitale Eventformate bei #9vor9: Wie fessele ich meine Zuschauer an den Bildschirm? Ab ins #HomeOffice und Bambi bei #GoldeneBlogger

10. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Eigentlich hatte ich ja ganz andere Themen, aber die Diskussionen der vergangenen Tage haben uns überholt: Die Digitalisierung und Virtualisierung von Präsenzveranstaltungen standen heute im Fokus von #9vor9 mit Gunnar Sohn und Lars Basche. Nun sind wir drei ja nun wirklich Protagonisten virtueller Formate, uns muss man also keine Eulen vorbei bringen, doch graut es dem ein oder anderen von uns, was denn da kommen könnte. Statt rauer, wilder, authentischer, engagierender Live-Formate ein Tag Progamm mit 8 Vorträgen à 45 Minuten, die live „ge-stream-t“ werden. Null Diskussion und Interaktion und die Leute pennen nach 20 Minuten weg oder machen etwas anderes. Kennt man ja aus dem Alltag. Die Versuchung, während einer Webex-Konferenz, parallel andere Dinge zu tun, ist wesentlich größer als das entsprechende Risiko bei einer Präsenzveranstaltung.

Virtuelle Formate: Aufmerksamkeit binden, Dialog fördern

Ich glaube, dass man durchaus interessante Vortragsformate finden kann, die Referenten auf TED Talk-alike Formate trainieren kann. Allerdings braucht es noch etwas Phantasie, wie man die „sozialen Kontakte“ virtuell abbilden kann. Was ersetzt das Gespräch bei einer Kaffeetasse zwischen Verkäufer und Interessent? Wie kriege ich die kleine Diskussionsrunde hin, die in Vortragspause zusammen steht und sich austauscht? Die digitalen Möglichkeiten, die Software, das zu tun ist da, aber es ist halt emotional etwas anderes. Hier wird man noch gehörig „gehirnschmalzen“ und experimentieren müssen, was funktioniert und was nicht funktioniert.

Sicherlich ist derzeit auch Mut gefragt, Dinge auszuprobieren. Macht die virtuelle Messe, die einen Messestand abbildet, Avatare verwendet und quasi eins zu eines optisch ein Event virtuell darstellt Sinn? Ich weiß es nicht, aber es ist sicher auch der Mut gefragt, Formate zu testen. Auch mit dem Risiko, dass Dinge schief gehen. Ich gehe auch davon aus, dass sich das Verhalten der virtuellen Besucher und Teilnehmer ändern wird. Wie nachhaltig, das ist die Frage.

Nun doch ins heimische Büro

Gunnar hat dann auch auf das Thema Homeoffice verwiesen, das jetzt allenthalben diskutiert wird. Viele Unternehmen nicht nur in den USA schicken ihre Mitarbeiter:innen jetzt in die heimischen vier Wände. Sinnigerweise sind es Unternehmen, die oft sonst gegen Heimarbeit sind. Lesenswert hier die satirsche Kolumne von Maren Hoffmann auf Manager-Magazin.de. Ich schreibe mal lieber dazu: Achtung, Satire.

Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an die #9vor9-Sendung vom 3. März 2020 zurück: Laut D21-Digital-Index 2019 / 2020, dem jährlichen Lagebild zur Digitalen Gesellschaft, sagen 60 Prozent der Befragten, bei Ihnen gehe keine Heimnarbeit, der Job lasse das nicht zu, 30 Prozent sagten, das Unternehmen lasse das nicht zu und 15 Prozent bekundeten keine Interesse.

Das Bambi der Netzszene #GoldeneBlogger

Und natürlich mussten wir angesichts des Twitter-Scharmützels des gestrigen Abends auch auf das Bambi der Netzszene, die #GoldeneBlogger-Auszeichnung eingehen. Manche Preisvergabe war und ist mir bei aller Sympathie etwas sehr aufmerksamkeitsheischend und populistisch. Einige, viele Preise sind durchaus verdient. Und schön, dass man sich in solchen Seiten auch über diese kleinen Nebensächlichkeiten echauffieren kann. So weit, so gut. Meine eigentlichen Themen für die Sendung lege ich mal auf Eis, hole sie kommende Woche raus oder verwurschtele sie anderswo.

#9vo9 als Podcast bei Apple, Spotify, Deezer … zum später hören

Zum Abschluss dann auch hier der Hinweis, dass es #9vor9 seit vergangener Woche auch als Podcast auf den wichtigsten Plattformen gibt.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Jill Wellington auf Pixabay

Rau, authentisch, direkt – Ein Plädoyer für Live Video-Formate auch im B2B Marketing

9. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Nicht erst seit den aktuellen Absagen vieler Veranstaltungen aufgrund des Corona-Virus bin ich ein absoluter Freund von Video- und insbesondere Live-Formaten. Nicht umsonst habe ich an den IBM Livestudios mitgewirkt und mache aus reinem Spaß an der Freund mit Lars Basche und Gunnar Sohn wöchentlich 9vor9 mit unseren Digitalthemen der Woche, die wir auf Twitter/Periscope und Facebook ausspielen. (Zusätzlich gibt es 9vor9 jetzt auch als Podcast auf Spotify, Deezer und Apple Podcasts).

Wird LinkedIn die große Videowundertüte für B2B Marketing?

Mit Spannung und einer gewissen Ungeduld warte (nicht nur) ich insbesondere auf LinkedIn Video und LinkedIn Live, die Videoformate, die in den USA schon verfügbar sind, aber zumindest mal für uns in Deutschland noch nicht ausgerollt wurden. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass insbesondere viele B2B-Anbieter auf diesen Format springen werden. Eine erkleckliche Anzahl neuer Videos ist demnach zu erwarten … Und ob LinkedIn die erwartete Video-Wundertüte ist, wird dann erst zu prüfen sein.

Kein Wunder, denn die Zahlen, die allerorten zu lesen sind, sprechen dafür, dass Video generell und im besonderen im B2B Marketing immer relevanter wird. So auch im Beitrag von Amanda Bulat im LinkedIn Marketing Solutions Blog. Klar, eine US-amerikanische geprägte Brille, aber aus meiner Sicht trotzdem relevant. Demnach schauen laut Forbes 3 von 4 Executives jede Woche Videos mit geschäftlichem Bezug. Und unterdessen würden 59 Prozent lieber ein Video anschauen, als einen Text über einen Sachverhalt zu lesen. Hmmm …

Interessanter sind einige Aussagen, was in puncto Video auf LinkedIn Live zu beachten sei:

  • Die ideale Länge für Live-Formate liegt demnach zwischen 15 und 60 Minuten. Man soll dem Event 15 Minuten geben, damit es sich „aufbaut“.
  • Moderation ist – so die Autoren – wichtiger Erfolgsfaktor. Dabei geht LinkedIn davon aus, dass es zu Kommentaren und Feedback kommt. Man braucht also auch jemanden, der sich genau darum kümmert. Kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Moderieren, reden und auch gleichzeitig live eingehende Kommentare verfolgen, funktioniert nur sehr schwer.

Für LinkedIn Video – also das Nicht-Live-Format – werden bei der Ausspielung übrigens Untertitel empfohlen. Viele würden sich die Videos ohne Ton ansehen …

Live wird länger angesehen wird und erzeugt höheres Engagement

In einem weiteren Beitrag bricht Farraz Khan eine Lanze für Live-Formate und bemüht interessante Statistiken: Auf Facebook hätten Live Videos ein 10mal höheres Engagement und würden 3mal mehr angesehen wie normale Videos. Sie seien unmittelbarer und ehrlicher – im Gegensatz zu vielen geschnittenen Videoformaten. Auch sei die Sprache meist natürlicher, weil in einer direkten, nicht geskripteten Weise in die Kamera gesprochen wird. Die wenigsten lesen bisher im Live-Format Skripts von einem Monitor ab … Und hoffentlich bleibt das so.

Noch eine Anmerkung zu Live Streaming von Events und Vorträgen, ein Thema, das sicher gerade jetzt durch die Absage vieler Präsenzveranstaltungen noch größere Bedeutung bekommt. Klar, man kann konventionelle Vorträge, wie sie klassisch auf Konferenzen und Tagungen gehalten werden, eins zu eins ins Web übertragen. Dich wer mag schon wirklich einem 45-minütigen Powerpoint-Vortrag online vor dem Bildschirm folgen? Ja, es gibt exzellente Sprecher, die immer funktionieren, aber ich rate zur Vorsicht. Interaktive Formate und Diskussionen oder Vorträge im TED Talk Style scheinen mir oft die bessere Alternative zu purem Live Streaming. Und live von einem Event berichten, kann auch ganz anders umgesetzt werden, mit Live-Schaltungen, kurzen Interviews oder Gesprächen mit Teilnehmern und vielen anderen Gimmicks, über die man nachdenken kann.

Videoproduktion im YouTube-Zeitalter darf anders sein

Armin Bichler hat einen lesenswerten Beitrag zu Videoproduktion in Eigenregie geschrieben:

Was machen die erfolgreichsten Youtuber mit Reichweiten von richtig großen Fernsehsendern? Sie kommunizieren. Sie interagieren. Sie spielen. Sie sind emotional. Sie sind quasi wie du und ich. Es geht also bei Videos nicht um Qualität. Null. Es geht um banalere Dinge wie Ideen, Sympathie und Unterhaltung.

Videoproduktion in Eigenregie – Schneller, bessere Videos selber machen

Es kommt eben auf andere Qualität an. Nicht die teure Hochglanzproduktion mit professionellem Equipment und entsprechendem Personal ist Garant für Reichweite. Inhaltliche Qualität und Authentizität ist sicher wesentlich wichtiger. Videos müssen in der Tat nicht mehr teuer sein. Oft genügt ein gutes Smartphone kombiniert mit einem Mikro. (Und klar: Auf eine gewisse Qualität von Ton und Bild sollte man möglichst achten).

Nicht falsch verstehen. Es gibt eine Vielzahl von Videoformaten, die ihre Berechtigung haben und die mit unterschiedlich hohem Aufwand produziert werden (müssen), von Erklärvideos über Webinare und kurze Clips bis zum wohl unverzichtbaren (aber meist auch sehr teuren) Imagefilm. Viele Formate haben ihre Berechtigung. Doch die Eingangshürde für den Einsatz von Video im Marketing ist bei weitem nicht mehr so hoch wie vor 10 Jahren. Bei den hier behandelten Live-Formaten und Videos eh nicht.

Das große Verbesserungspotential: Inhalte immer wieder verwenden

Schließlich noch eine wichtige Aussage (und Grafik), der ich zu 100 Prozent zustimme: Videos sind nicht ein One-Off, sollten nicht nur einmal ausgespielt werden. Es geht darum die Inhalte immer wieder zu benutzen und zu promoten, auf Social Media, mit Paid Media, auf der Unternehmensseite und im Blog. Und noch eine Empfehlung meinerseits: Man sollte darüber nachdenken, auch einzelne Statements und Zitate herausgelöst zu verwenden. Erfahrungsgemäß – und ich bekenne mich schuldig – macht man sich nicht die Arbeit, nach der Produktion einzelne Sequenzen heraus zu schneiden und dann als Clips zu verwenden. Wahrscheinlich eine vertane Chance.

Gute Inhalte wiederverwenden!

Mehrere Kanäle auch live bespielen und Ergebnisse verfolgen

Wiederverwendung ist ein wichtiger Aspekt. Dabei sollte nicht vergessen werden, verschiedene Kanäle mit den produzierten Videos zu füttern. Im Gegensatz zu Podcasts, die auf Apple Podcast, auf Google Play Music, Spotify oder Deezer verfügbar gemacht werden, spielen viele ihre Videos oft nur über einen Kanal aus. Dabei können Videoformate gerade auch live simultan über mehrere Kanäle wie Twitter/Periscope, Facebook Live, YouTube und hoffentlich bald eben auch LinkedIn Live gesendet werden.

Dabei ist und war es interessant, wie sich aus meiner, unserer Beobachtung das Engagement und die Zuschauerzahlen entwickelt haben und entwickeln. War 2018 noch Facebook die Plattform, auf denen die Post abging, so hat sich das in 2019 hin zu Periscope, also Twitter verlagert. YouTube war über die ganze Zeit nie die Plattform für Live-Formate, ist aber im berühmten Long Tail unverzichtbar. Es wird interessant sein, wie sich LinkedIn Live hier entwickelt. Dass die Videos zum späteren Anschauen auf allen Kanälen zur Verfügung gestellt werden sollte, ist zudem eine Selbstverständlichkeit. Wir werden natürlich auch verfolgen, wie sich die Wiederverwendung unseres 9vor9-Formats als Podcast schlagen wird. Bei diesem Format, wo wir reden und nicht mit Videoeinspielern arbeiten, könnte das sogar funktionieren. Es bleibt spannend.

(Stefan Pfeiffer)

In Zeiten des Virus: “Statt Events abzusagen, sollte man über zumindest über eine Virtualisierung nachdenken” | Gunnar Sohn

2. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

In Zeiten des Virus werden gerade mehr und mehr klassische Konferenzen, Messen oder Seminare abgesagt. Das hat ernsthafte Folgen, ob es nun professionelle Veranstalter und Messen sind, denen die Einnahmen wegbrechen, oder ob es Unternehmen, sind die auf ihren Veranstaltungen Geschäft (Pipeline) generieren oder auch Kunden binden wollen. Da spricht mir Gunnar Sohn mal wieder aus dem Herzen:

Mit virtuellen Konzepten kann man ortsunabhängig Menschen erreichen, Themen vertiefen, Vorträge, Studien, Interviews, Seminare, Workshops und Produktpräsentationen verlängern und dauerhaft in der Netzöffentlichkeit etablieren. Statt Events abzusagen, sollte man über zumindest über eine Virtualisierung nachdenken

Virtuelle Konferenzen, Talks, Messen, Workshops und Seminare in Zeiten des Virus | ichsagmal.com

Also jetzt darüber nachdenken, was man online abbilden kann und will. Es gibt ja schon geraume Zeit Anbieter virtueller Messen und Seminare, die ganze Messestände mit Demopunkten und Vorträgen virtuell abbilden. Hier sollen klassische Events quasi eins zu eins online abgebildet und durchaus auch ersetzt werden.

Oder aber man bereitet vor (promotet), begleitet, ergänzt und verlängert klassische Veranstaltungsformen virtuell, so wie ich es zusammen mit Gunnar. Lars und dem Team in den vergangenen Jahren während der Cebit 2018 oder der IBM Popup Experience, 2019 die sechs Wochen dauernde Think at IBM, getan habe.

Mehr als 80 Sessions mit über 150 Gästen wurden live gestreamt. Die einzelnen Sitzungen wurden auf der Website, auf dem YouTube-Kanal und auf der Facebook-Seite von IBM veröffentlicht und kommentiert. Während des sechswöchigen Einsatzes im Bikini Berlin hat das Team mit dem Livestreaming-Projekt mehr als 370.000 Menschen erreicht.

Virtuelle Konferenzen, Talks, Messen, Workshops und Seminare in Zeiten des Virus | ichsagmal.com

Der unselige Virus wird jetzt dafür führen (müssen), dass man intensiver über diese und andere digitale Formate nachdenkt, angefangen von Webinaren über die erwähnten virtuellen Messen bis hin zu Podcasts, Videocasts und vielleicht ganz neu zu entwickelnden Formen. Ist es vermessen, an Augmented oder Virtual Reality zu denken?

Klar kann man solche Formate aufwändiger produzieren, wie wir es mit dem IBM Livestudio in Hannover oder Berlin getan haben. Doch es ist heute keine Science Fiction mehr, selbst Podcasts oder Videocasts zu produzieren, live oder auf Konserve. Sehen wir ja bei 9vor9. Es muss nicht immer Hochglanz sein. Auch authentisch und etwas ungeschliffener geht. Der Mix macht es wohl auch hier.

Doch bei allen möglichen, neuen Formaten gilt es auch an die Inhalte, die Qualität und die Vermittlung dieser Formen der Kommunikation an und mit Interessenten und Kunden zu denken. Und natürlich wird sofort die Frage kommen, was denn dieser neumodische Kram außer Awareness wirklich für das Geschäft, für die Pipeline bringen kann. Die Metrix wird ganz sicher zuschlagen. Doch jammern zählt nicht. Die Herausforderung sollte, ja muss angenommen werden. Neue digitale und virtuelle Formate sind eine riesige Chance. Sie kommen eh. Jetzt halt nur viel schneller.

(Stefan Pfeiffer)

Podcasting: Erste DigitalNaive Stolperschritte ODER bin ich eher der Live Streamer?

28. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Der Falk hat uns vor einiger Zeit darauf hingewiesen, wie sehr Podcasts durch die Decke gehen und dass wir bei 9vor9 eigentlich einen Podcast machen, auch wenn es ein Videocast ist. Und ich selbst höre seit kurzem häufiger Podcasts von Sascha Lobos Debatten-Podcast über FAZ Digitec bis zum Pioneer Tech Briefing und habe jetzt nun einige mehr abonniert. Ein guter und oft informativer Zeitvertreib, wenn ich mal wieder Auto fahre und das Gedudele im Radio nicht mehr hören kann. Und schon macht man so seine Beobachtungen beim Zuhören. Es ist ganz anders. Manch cooler Typ und Texter kommt sehr salbungsvoll rüber. Ist halt gesprochenes und nicht geschriebenes Wort.

Blog auch zum Hören anbieten?

Nun hatte ich der närrischen Tage etwas Zeit, mich genauer zum Thema Podcasts zu informieren – und auch einen ersten Podcast zu produzieren. Meine ursprüngliche Idee war, einige der längeren Blogbeiträge hier auf StefanPfeiffer.Blog auch als Podcast zum Hören anzubieten, um so mehr Reichweite zu erzielen, den sonst gelangweilten Autofahrer oder Pendler halt zu erreichen.

Tun es Text zu Sprache-Konverter?

Und der Geistesblitz: Warum nicht mit einem Text nach Sprache-Konverter das Geschriebene einfach vorlesen lassen. Gibt ja heute schon durchaus gute Chatbots. Und ich spare mir die Zeit. Gedacht, probiert, mehr oder weniger gescheitert. Das für den Mac angepriesene Toau lässt sich leider nicht herunter laden: In diesem App Store ist das Werkzeug nicht verfügbar. Eine Nachfrage beim Hersteller hat bisher leider Ergebnisse gebracht. Dann habe ich Text2SpeechPro gekauft, das funktional ganz ähnlich ausschaut. Man kann sich über die auf dem Mac installierten Stimmen den Text vorlesen lassen. Ist auch ganz nett, aber man merkt an Sprache und Betonung schon, dass es eben eine künstliche Stimme ist. Also diese Idee erst einmal ad acta gelegt.

Also dann doch selbst sprechen, auch wenn ich – wie so viele – meine eigene Stimme nicht so gerne höre. Im Web recherchiert und auf einige interessante Beiträge gestoßen. Auf MacLife hört sich der Artikel von Christian Steiner So einfach geht Podcasting: Ein Workshop für Einsteiger genau so an, als ob es das ist, was ich brauche. So bin ich dann auf Ultraschall gekommen, ein Werkzeug, das auf dem bekannten Musik-Tool Reaper aufsetzt. Ultraschall macht Reaper quasi für Podcaster und Nicht-Profimusiker benutzbar. Man kann Reaper 60 Tage kostenlos testen. Danach kostet es € 65. Ultraschall ist sogar ein kostenloses Plug-In für Reaper.

Reaper und Ultraschall überfordern mich erst einmal

Christian schreibt zu Ultraschall: „Damit verschwindet die unübersichtliche Reaper-Oberfläche und macht Platz für eine simple, aber effektive Bedienung ganz speziell für Podcast-Produktionen.“ Also mal beide brav nach der Anweisung auf Ultraschall.fm installiert. Hat auch genau so gefunzt. Und die Jungs und Mädels von Ultraschall geben sich echt viel Mühe und stellen eine Vielzahl von Tutorials zur Verfügung. Da habe ich mir dann auch Ultraschall für EinsteigerInnen – ein Podcasting-Workshop vom #35c3 mit Ralf Stockmann reingezogen.

Mein lieber Stocki, sag ich nur. Da dröhnen mir bei all den technischen Details die Ohren. Zuordnung von Eingängen, Einrichtung des Audiointerfaces, automatisches Ducking, Live-Streaming mit StudioLink OnAir und vieles mehr. Hier habe ich, nachdem ich mir das Tutorial 45 Minuten angeschaut habe, die Segel gestrichen. Also noch nicht komplett, Vielleicht komme ich zurück, wenn ich etwas komplexere Podcasts machen will, denn dafür scheint mir Ultraschall genau richtig. Richtige Sendungen mit Liveschalten und Einspielern produzieren. So ähnlich, wie wir (aber mit dem wesentlich einfacheren Werkzeug E-Camm) den Videocast 9vor9 unsere Digitalthemen der Woche produzieren. Ultraschall und Reaper scheinen die Champions League zu sein, aber ich fange mal lieber in der Regionalliga an, dachte ich mir.

Zwischenbemerkung: Durch Christians Artikel bin ich auch auf Auphonic aufmerksam geworden. Scheint ein sehr nützliches Werkzeug sein, mit dem der Sound ausgeglichen wird oder störende Hintergrundgeräuschen oder Frequenzen entfernt werden. Und es gibt – siehe gescheiterten Geistesblitz oben – eine automatische Sprache-zu-Text-Erkennung, die einen Podcast automatisch verschriftlicht und durchsuchbar macht. Das Tool werde ich mir auf jeden Fall mal anschauen. Auphonic kann man 2 Stunden im Monat kostenlos nutzen. Danach werden Gebühren fällig.

Wir holen die Band wieder zusammen

So, nach meinem vorzeitigen Absprung aus Ultraschall habe ich natürlich nicht aufgegeben. Irgendwo war ich auf den Podcast-Helden Gordon Schönwälder gestoßen. Viele interessante Beiträge, unter anderem Wie du noch heute einen eigenen Podcast erstellen kannst. Und wieder habe ich Lunte gerochen und einen weiteren Versuch gestartet, diesmal mit GarageBand, das eh auf meinem Mac installiert ist. Dazu sei auch auf den Beitrag von Christina Tiedtke zu GarageBand verwiesen.

GarageBand ist wohl dafür gemacht, Musikstücke zu produzieren, nicht so sehr für Podcasts, so mein Eindruck. Aber es geht und ist – Apple halt – vergleichsweise einfach. Gut, ich habe dann einige Durchläufe gemacht. Die ersten Aufnahmen haben mir nicht gefallen. Dazu bemerkt: Sinnigerweise finde ich persönlich Live-Formate wie 9vor9 einfacher als „nur“ einen Text aufsprechen, aber vielleicht ist es vor allem Gewohnheit und der Anspruch, einen Text perfekt betont ohne Stolperer herunterlesen zu können. Ich bin halt kein professioneller Tagesschau- oder Radiosprecher.

Der nicht perfekte erste Wurf

Nach einer Nacht habe ich mich nochmals ran getraut und den ersten Podcast produziert, mit Jingle-Intro und -Outro. Die Jingles habe ich mir auf audiojungle.net besorgt. Ein erster Wurf, dieser Podcast. Sicherlich nicht perfekt, aber man – zumindest ich – will ja auch mal schnell Ergebnisse sehen.

Dann noch schnell ein Konto auf Soundcloud angelegt, den Podcast (zum Volksstromer) hochgeladen und entsprechend im Blog verlinkt. Dann bin ich mal gespannt, ob mich das Thema weiter beschäftigen und faszinieren wird. Würde oder werde mir das von Gordon angesprochene Audacity nochmals anschauen. Und natürlich gibt es noch viele, viele weitere Fragen wie die Plattformen, auf denen man seinen Podcast möglichst ausspielen sollte – und wo Gordon Podcaster.de empfiehlt. Viele Dinge sind natürlich noch offen und unklar.

Für Tipps, Kritik und Anregungen bin ich natürlich dankbar!

Und was machen wir mit 9vor9?

Und für meine 9vor9-Kollegen Gunnar und Sohn und Lars und Basche gilt es mal zu gehirnschmalzen, wie und wir 9vor9 noch ausspielen könnten, vielleicht auch nur als Audio-Format.

(Stefan Pfeiffer)

Kurz zitiert: Der Data-Driven CMO frei nach Jeanniey Mullen

27. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Jeanniey Mullen definiert auf und für eMarketer vier Typen von CMOs. Den Data-Driven CMO muss ich kurz zitieren. Warum wohl?

Data-Driven CMO

This role is for people who live and die on personas, analytics and predictive capabilities. … They’re good at understanding data but hire brand geniuses or big agencies to help with the vision. Data-driven CMOs are generally most successful in companies where there’s an established market, or in the high-tech industry where you have to be super analytical to earn that extra 1% and get ahead. This role is fit for companies like IBM or Oracle, …

Marketing Veteran Jeanniey Mullen on CMO Blueprint – eMarketer Trends, Forecasts & Statistics

Lasset die Kunden zu Dir kommen ODER eine Infografik zu Inbound Marketing

26. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich bin ein großer Verfechter von Inbound Marketing – in Kombination mit Content Marketing. Mach deine Kunden durch gute Inhalte auf deine Angebote aufmerksam. Biete ihnen Konversationsmöglichkeiten an und tritt mit ihnen in Dialog. Diese Grafik von Impact, die ich auf Social Media Today gefunden habe, gibt einen Überblick, was alles zu bedenken ist.

Omnichannel: Die Grenzen zwischen Online und Offline verschwimmen – Doch bitte an den Mehrwert denken

25. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Auch wenn die Euroshop vorbei ist und ich meine IBM Livestudio Interviews geführt habe, lässt mich das Thema Integration von Offline und Online nicht so wirklich los. Prompt landet nämlich ein Newsletter von McKinsey in meinem Posteingang, der auf den unten verlinkten Beitrag verweist: Das Ende der Grenzen beim Einkaufen: Personalisierung über alle Kanäle hinweg.

Ich denke, es gerade für das Bestehen des Einzelhandels wichtig, sich mit den Online-Aktivitäten zu verzahnen. Nur so werden viele Geschäfte auch langfristig bestehen können. Ein aus meiner Sicht sensibles Thema ist auch hier wieder die Nutzung von Daten. Ohne eingewilligt zu haben, sollte man nicht „angegraben“ werden. Das kann durchaus durch ortsbezogener Werbung (Location Based Advertising) geschehen. Eine Promotion poppt auf meinem Smartphone auf, wenn ich an einem Laden vorbei gehe. Nur „schade“, dass man das jetzt mit Apples iOS 13 unterbinde kann. Wenn im Artikel gar über Gesichtserkennung beim Eintritt in den Laden philosophiert wird, schaudert es mich noch mehr.

Doch die Mackies kriegen gerade noch die Kurve, indem sie fordern, dass man mit offenen Karten spielen solle. Seine Daten wird ein Kunde dann geben, wenn er etwas davon hat.

Prompting a customer to self-identify should be done as openly as possible, such as by asking for an email address or phone number, with a tangible benefit to the customer in return, such as a personalized offer, free services such as Wi-Fi or phone charging, or a promotion. The point of sale also provides a natural opportunity to encourage customers to identify themselves in return for incentives such as tying purchases to a loyalty account or getting an e-receipt.

The end of shopping’s boundaries: Omnichannel personalization | McKinsey

Aber wie geschrieben: Spielt offen! Und bombardiert die Kunden nicht auch im Laden mit zu vielen aufpoppenden Nachrichten. Das nervt schon online umgemein. Die Integration macht dann Sinn, wenn es einen integrierten Verkaufsprozess gibt („online informieren und dann ein Produkt vor Ort abholen“) oder wenn wirklich Mehrwert geschaffen wird, beispielsweise sinnvolle Produktinformation zur Verfügung gestellt wird oder man zum gewünschten Produkt geführt wird.

Diese Grafik von McKinsey visualiert, wie verschiedene Kanäle miteinander spielen können:

Alle Rechte an der Grafik liegen bei McKinsey

Hinter der Omnichannel-Personalisierung soll – so die Mackies – eine KI-basierte Entscheidungs-Engine stehen, die sukzessive aufgrund der gewonnenen Daten besser wird. Besonders wichtig aber der Hinweis, dass das Personal vor Ort geschult sein muss, damit der Omnichannel-Verkauf erfolgreich ist.

Und nochmals als Reminder: Auch bei der Omnichannel-Personalisierung Maß halten und Mehrwert liefern.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Löschen die Deutschen wirklich regelmäßig ihre Cookies und blockieren Werbung?

24. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Gerade im The Pioneer Tech Briefing von Daniel Fine gefunden. Passt zu meinem Beobachtungen im Markt und dem konkreten Frust mit Banner- und E-Mail-Werbung der Online-Weinshops, bei denen ich einkaufe. Da kann man nur blocken und Cookies löschen, finde ich

Allerdings sind die Deutschen besonders skeptisch, was Online-Werbung angeht. Fast 60 Prozent löschen Cookies aus ihrem Browser und fast jeder Zweite nutzt regelmäßig einen Werbeblocker. Das ist eine schlechte Nachricht für die Werbeindustrie.

Tech Briefing: Wenn Algorithmen Ärzte und Operationen aussuchen

Die Zahlen stammen aus dem Digital-Report 2020 der Agentur We Are Social. Daniel Fiene hebt noch hervor, dass die Deutschen im Vergleich zu den weltweiten Ergebnissen sich weniger Sorgen um Datenschutz (weltweit: 64 Prozent) und Fake News (welweit: 56 Prozent) machen.

Vor 10 Jahren: Mobile Geschäftsapps auf iPhone und Blackberry, verstopfte Datennetze, Innovationsfresser, re:publica und JamCamp-Bus

23. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Und mal wieder ein Blick zurück im Block. Vor 10 Jahren habe ich die FAZ zitiert, die darüber berichtet hat, dass immer mehr geschäftliche Anwendungen auf dem Smartphone laufen werden und ich zitiere den unvergessenen Peter Kruse: „… diese Geräte generieren einen echten Mehrwert“. Ach ja, damals war der Blackberry noch „in“. Und das Foto von Lars, Peter und Thorsten ist auch nett.

Ach ja, die Wiwo berichtet über verstopfte Datennetze. Gut, dass sich da so viel bei uns geändert hat, seitdem.

Auch in der Wiwo bezeichnet Ben Schwan Microsoft, Google und Co. Innovationsfresser: „Sie kaufen zahllose kleine Firmen, nur um die Integration dann eventuell zu versemmeln …“

Im Job hat mich damals die Lotus knows-Kampagne beschäftigt. Leider wurde nicht nur die Kampagne nicht durchgehalten. Und ich habe über die langjährige Partnerschaft mit der re:publica und über das gemeinsam geplante Lotus JamCamp geschrieben.

Im Berliner Friedrichstadtpalast und in der Kalkscheune treffen sich vom 14. bis zum 16. April rund 3.000 Menschen und diskutieren über Themen wie Innovation, Identitäten im Web, Augmented Reality und viele weitere Aspekte der Social Media Revolution.

IBM und re:publica #rp10 starten Online Jam #LJC zu Arbeitsplatz der Zukunft und Smarter Work – StefanPfeiffer.Blog

Ja, IBM war nahezu von Beginn an Partner und Sponsor. Kann man auch mal anmerken. Und damals haben wir die Zusammenarbeit sehr intensiv gestaltet und sind nach der re:publica mit dem JamCamp Bus durchs Land gefahren. „Sozusagen das erste ‚Barcamp on the Road‘. Das rockt!“, sagte damals Andreas Gebhard von der re:publica. Am Montag nach der re:publica 2010 sind wir dann losgedüst. Mehr dazu in einem der nächsten Rückblicke, dann, wenn es mit dem Bus losgegangen ist – vor 10 Jahren.

(Stefan Pfeiffer)